Projekt: Die perfekte Sammlung – 2004

Natürlich wird die Serie trotz des Urlaubs fortgesetzt. Ich möchte ja bis zum Jahresende auch durch sein mit den Jahrgängen. Wie in der letzten Ausgabe bereits angekündigt, kommt mit 2004 ein für mich sehr eindeutiger Jahrgang, bei dem ich überhaupt keine Probleme habe das Kallaxfach zu befüllen. Das fiel mir im Vorgängerjahrgang doch deutlich schwieriger. Es gab ein Spiel, dass zu dieser Zeit für uns in unserer spielerischen Gruppe, alles in den Schatten stellte und deswwegen heute hier auch niemanden überraschen dürfte. Blood Bowl erwähnte ich bereits in der letzten Ausgabe und wir spielten es auch schon lange davor. In diesem Jahr erschien aber eine wegweisende neue Version. Neben diesem absolut faszinierenden Spiel, darf aber auch die herkömmliche Riege von Brettspielen nicht vergessen werden, denn hier hat das Jahr 2004 ein paar echte Klassiker zu bieten, die auch nicht unerwähnt bleiben dürfen. Deshalb laber ich hier gar nicht mehr viel rum, sondern erkläre euch gleich mal worum es mir in dieser Serie geht.

Was passiert hier genau?

Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.

Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.

So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 2003 aus. 75 Spiele sind bisher eingezogen und heute kommen fünf weitere aus dem Jahrgang 2004 hinzu.

Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.

Betrayal at House on the Hill

Betrayal at House on the Hill – Anfangen muss ich wohl mit dem kontroversesten Spiel dieser Ausgabe, denn es ist nicht überall beliebt, weil Betrayal, zugegebenermaßen, einige Fehler aufweist. Dieses Spiel schaffte es einige Jahre nach Veröffentlichung sogar, dass die Brüder meiner Frau von ihren PCs wegzulocken waren und mit uns diverse Partien dieses Spiels spielen wollten. Etwas, was uns nicht oft gelang. Seine größte Schwäche, die Variabilität, ist gleichzeitig auch die größte Stärke. Das klingt paradox, trifft aber voll zu, denn das Spiel kommt mit 50 Szenarien daher, die alle durch Ereignisse während des Spiels ausgelöst werden können. Die Spielenden wissen also zu Beginn noch nicht ob, in dem verlassenen Haus, dass sie hier besuchen, ein Vampirclan haust, oder ein Geist sein unwesen treibt oder ein verrückter Massenmörder die Spieler*innen durch das Haus jagt. Nicht alle Szenarien funktionieren gleich gut, aber insgesamt ist das Spielprinzip toll. Eine Wundertüte die jedes mal etwas anderes zum Vorschein bringt. Sehr amerikanisch und trashig zwar, aber toll.

Blood Bowl

Blood Bowl Hier ist es dann endlich, das Spiel, dass soviel Spielzeit gefressen hat. Speziell meine ich damit die Living Rulebook 4 Version des Spiels. Ich bin bereits seit der ersten Version mit Astrograniteplatz Fan des Spiels, aber so richtig durch die Decke ging das ganze zu dieser Zeit und mit so wahnsinnig vielen Verrückten, die es gleichermaßen abfeierten und wir gleich eine eigene Liga samt Turnieren und Treffen mit befreundeten Ligen veranstalteten. Eine wirklich gute Zeit und eine an die sich glaube ich alle Beteiligten sehr gerne zurückerinner. Die Faszination kann man nicht erklären. Es ist ein Sport, ein Rollenspiel und der Einstieg ist für ein Miniaturenspiel relativ günstig gewesen. Es macht einen irren Spaß sein eigenes Team zu formen, den Spielern Namen zu geben und mit diesen zu Spielen. Irgendwann stellt sich in den Köpfen der Beteilgten eine fantastische Welt ein. Spieler erwachen zum Leben und werden zu einzigartigen Charakteren. Jeder aus der Liga von damals zuckt wahrscheinlich immer noch zusammen, wenn er den Namen Misty Blitzschlag hört. Einge wollen ihm immer noch die Beine brechen. Oft kopiert und nie erreicht ist Blood Bowl eine ganz besondere Erfahrung.

Einfach Genial

Einfach Genial – Auch der Doktor bekommt wieder einen Platz in diesem Jahrgang. Ich habe Einfach Genial damals wirklich oft gespielt und auch meine Frau liebt es nach wie vor. Ein wirklich einfaches Spielprinzip mit sechseckigen Dominosteinen und Symbolen. Für jeden Stein den wir einsetzen, bekommen wir die Punkte auf der Symbolleiste in der Anzahl der von dem Stein weggehenden Symbole. Am Ende punktet allerdings nur die Leiste, die die wenigsten Punkte aufweist. Ein Prinzip, dass mir hier zum ersten mal aufgefallen ist. Der Titel des Spiels spricht für sich alleine und durch die doch wiedererkennbaren Dominosteine ist die Berührungsangst für Wenigspieler*innen auch nicht so hoch. Ein gelungens Spiel, dass bei uns zu der Zeit sehr oft auf den Tisch kam. Auch heute spiele ich es aber noch gern.

Funkenschlag

Funkenschlag – Unseren jährlichen Friese gib uns heute! Schon beim letzten Jahrgang habe ich angedeutet, dass ich finde, der gute Friedemann hat hier seine stärkste Phase gehabt. Funkenschlag ist bis heute wohl sein weltweit größter Hit. Das Wirtschaftsspiel über den Strom und die Verteilung desselben innerhalb eines Landes ist wahnsinnig erfolgreich und zog viele Erweiterungen nach sich. Diverse Karten, auf denen andere Länder abgebildet sind und die andere Herausforderungen bieten sind inzwischen zu Hauf erschienen und sorgen dafür, dass Funkenschlag auch international im Gespräch bleibt. In Auktionen müssen wir uns Kraftwerke und Rohstoffe aneignen und so nach und nach das Stromnetz auf der Karte versorgen. Problem ist das nach und nach immer effizienter Kraftwerke auftauchen, je mehr wir die Karte mit Strom versorgen und wir müssen aufpassen das wir den Anschluss an bestimmte Energieformen nicht verpassen. Ein wirklich tolles Spiel, das ein wenig aus Frieses Katalog heraussticht.

Zug um ZugNun ja, an diesem Spiel kommt glaube ich niemand vorbei. 2004 ist Zug um Zug. Das Spiel gewann damals so gut wie alle Spielepreise, außer seltsamerweise den DSP nicht, dort kam es nur auf den sechsten Platz und hat sich bis heute gehalten. In diesem Jahr wird eine Lagacyversion erscheinen auf die ich mich schon sehr freue. Im Hause Troll wird nämlich regelmäßig Zug um Zug gespielt. Mal mehr und mal weniger, aber es ist ein Dauerbrenner der auch durch die ganze existierende Kartenvielfalt nie langweilig wird. Ich spiele trotzdem am liebsten die erste Version auf der amerikanischen Karte. Möchte ich es etwas komplizierter, dann spiele ich auch gern die Pennsylvania-Karte mit dem Aktien-Element oder wenn es etwas konfrontativer werden soll auch gerne die Skandinavienvariante. Zug um Zug ist simpel, macht was her und vor allem bringt es Spaß. Niemand muss lange warten und das Spiel ist schnell erklärt. Ein ideales Einsteiger*innen Spiel.

Damit wäre ich weider einmal durch. Diese fünf Titel sind meine Wahl für den Jahrgang 2004. Ihr habt bestimmt auch ein paar andere Titel auf dem Zettel, denn der Jahrgang war wirklich ganz gut. Blood Bowl ist bei mir der König, aber Zug um Zug ist für mich wichtiger als Catan. Wie seht ihr das? Blood Bowl ist bei all der Liebe in Brettspielkreisen doch ein Außenseiter und Betrayal at House on the Hill ist nicht überall beliebt. Was sind eure Lieblinge aus diesem Jahrgang? Lasst uns teilhaben und schreibt sie in die Kommentare. Das Kallax wir immer voller und sieht mit dem Jahrgang 2004 nun so aus:

Halbzeit! Das Regal ist nun zur Hälfte gefüllt und ich Blicke bereits zu den nächsten Jahrgängen. Soviele dünne Jahrgänge scheinen da gar nciht mehr zu kommen. Der Boom beginnt langsam und ich freue mich jetzt bereits auf die Herausforderung das Regal umzugestalten, indem Titel ein und ausziehen müssen. Nochmal der Aufruf: Schreibt fleißig in die Kommentare, was für euch die Spiele dieses Jahrgangs wären. Bis zum nächsten mal.

4 Gedanken zu „Projekt: Die perfekte Sammlung – 2004“

  1. Funkenschlag und ZuZ sind schöne Dauerbrenner, das für mich dröge Einfach Genial ersetz ich aber durch Wikinger die vergessenen Eroberer und das Blood Bowl – mit dem ich nix anfangen kann ( Vorlieben sind ja subjektiv) – gegen Jenseits von Theben, beides thematische, etwas sperrige Spiele und JvT mit für Viele abschreckenddn, thematisch aber passenden ( und anpassbarem) Glücksfaktor. Bin gespannt was Du für 2005 ausbuddelst…

    1. Respekt, da hast du ja mal ein Spiel ausgebudelt, von dem ich noch nie etwas gehört oder gelesen habe: Wikinger die vergessenen Eroberer ist mir wirklich unbekannt. Jenseits von Theben kenne ich in der Queen Games Version von 2007, aber habe da nie den richtigen Zugang zu gefunden.
      Blood Bowl ist halt die alte Liebe und die sollte nie ganz abgeschrieben werden, aber mir ist ja durchaus bewusst, dass es ein Nischenspiel ist.
      Zu 2005 sag ich nur soviel, dass es ein total wilder Ritt durch Genre, Mechanik und Thema wird… 😉

      1. Alles gut, ich hab ja auch meine Alte Liebe(n) und Nischenspiele die sonst keinen begeistern. Ich will weder Dir vor den Bug fahren noch fühle ich mich so. Ich seh das hier als eine Übersicht / Inspiration (subjektiv empfundener) guter (älterer) Spiele für die „Nachgeborenen“. A pros pros – wo sind die denn? Lange nix gehört von denen…

        1. War auch nicht böse gemeint. Ich denke von mir selbst nur, dass ich mich recht gut in der Welt des Brettspiels auskenne. Deswegen überrascht es mich immer mal wieder, wenn jemand ein Spiel nennt, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Die Wikinger, die du da genannt hast ist komplett an mir vorbeigegangen, zumal ich zu der Zeit sogar Händler war und mit Brettspielen meine Brötchen verdient habe.
          Ja schade, die Artikelreihe wird viel gelesen, das sehe ich ja. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf je mehr wir uns den neueren Jahrgängen nähern.

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