Mit Essen spielt man nicht? Nun ja, im Fall von Sushi Go oder Sushi Go Party tun wir es eben doch. Ich bin zwar überhaupt kein Freund von rohem Fisch und Sushi im Allgemeinen, aber für diese kleine Spiel kann ich mich dann doch erwärmen. Zunächst ein paar Worte zu den beiden Varianten. Im Prinzip ist es das gleiche Spiel und Sushi Go Party könnte man eventuell als die Deluxe-Variante von Sushi Go bezeichnen. Es kommt in einer größeren Verpackung, in der normalen quadratischen Größe und enthält ein kleines Spielbrett zum Punktezählen und zum Auslegen von Menükarten, auf denen die Punktemöglichkeiten für die jeweilige Runde ausgelegt werden. Das kleinere Original kommt ohne Brett und Menükarten aus, enthält dafür einen Wertungsblock, auf dem man die Punkte eintragen kann. In der großen Variante befinden sich noch zwei kleine Mini-Erweiterungen in der Packung. Das Spiel ist aber in beiden Varianten identisch.
Worum geht es ?
In Sushi Go geht es darum das beste Menü zusammenzustellen und am Ende nach drei Runden, durch seine Sushi-Kreationen, die meisten Punkte einzufahren. Karten müssen in bestimmten Arten kombiniert werden, um wertvoller zu sein. Der Clou des Spiels ist der Draftmechanismus. Jeder Spieler bekommt am Anfang die gleiche Menge Karten und sucht sich eine aus, die er seinem Menü hinzufügen möchte. Diese Karte legt er verdeckt vor sich ab und gibt dann die restlichen Karten im Uhrzeigersinn weiter. Das machen die Spieler solange bis alle Karten einer Runde aufgebraucht sind. Danach wird gewertet und eine zweite Runde beginnt. Insgesamt werden auf diese Art drei Runden gespielt und wer am Ende die meisten Punkte hat gewinnt Sushi Go.
Wie läuft das ab ?
Beim Spielaufbau muß man sich zunächst für die im Spiel enthaltenen Karten entscheiden. Nigiris und Makis, zwei Sushi-Sorten spielen in jeder Runde Sushi Go mit. Sie bilden die Basis der Karten. Die Nigiris sind nocheinmal in drei Sorten unterteilt und jeweils ein bis drei Punkte wert. Die Makis haben Symbole von eins bis drei auf ihren Karten abgebildet und der Spieler der am Rundenende die meisten Makisymbole vor sich liegen hat bekommt sechs Punkte, der mit den zweitmeisten noch drei Punkte. Alle anderen Spieler gehen leer aus. Darüber hinaus spielen noch drei weitere Kartentypen mit. Dieses sind die Appetizer, die Desserts und die Specials. Dessert gibt es in jedem Spiel nur einen, aber Sushi Go hat eine Auswahl von verschiedenen Desserts als Karten zur Wahl, zum Beispiel Grünteeeis, Pudding und Frucht. Specials gibt es in jedem Spiel von Sushi Go immer zwei verschiedene. Auch hier ist eine größere Auswahl in der Schachtel enthalten. Appetizer gibt es in jeder Partie drei verschiedene und auch hier gibt es eine größere Auswahl.
Man spielt also eine Partie Sushi Go immer mit acht verschiedenen Karten, die Nigiris, die Makis, zwei Specials, drei Appetizer und einem Dessert. Diese Karten können aber in jeder Partie neu ausgesucht werden. Lediglich Nigiris und Makis spielen immer mit, wobei es drei unterschiedliche Varianten von Makis gibt, für die man sich entscheiden kann. Appetizer und Specials gibt es jeweils acht verschiedene, die man in seine Partie einbauen kann und Desserts drei. So ist von Partie zu Partie eine hohe Varianz möglich. In der Anleitung von Sushi Go gibt es auch schon einige Vorschläge von Zusammenstellungen. Man kann aber natürlich auch komplett zufällige Kombinationen zusammenstellen.
Zu Beginn werden die Karten alle bis auf einen Teil der Desserts zusammengemischt. Von den Desserts kommen zu Beginn nur einige, von der Spielerzahl abhängige Karten in den Stapel. Dann werden nach jeder absolvierten Runde weitere Desserts zugemischt. Jeder Spieler bekommt nun die gleiche Anzahl Karten ausgeteilt. Im Spiel zu viert erhählt zum Beispiel jeder Spieler neun Karten. Dann wird wie oben beschrieben gespielt. Jeder sucht sich eine seiner Handkarten aus, legt sie verdeckt vor sich ab und gibt seine Karten weiter. Natürlich erhält er in diesem Moment auch wieder Karten von rechts, die er noch nicht kennt. Anschauen darf er sie erst, nachdem alle ihre verdeckte Karte aufdecken. Nun muß man überlegen, ob es vielleicht manchmal besser ist einem Mitspieler eine Karte nicht weiterzureichen, weil er dann massiv Punkte bekommen würde, oder ob man lieber eine Karte nimmt mit der man selber gut Punkten kann.
Auf diese weise rotieren die Karten um die Tisch, bis sie aufgebraucht sind. Dann wird gewertet und jeder erhält die Punkte für seine Auslage. Einzige Ausnahme sind hier die Desserts, diese bleiben liegen und werden erst am Ende des Spiels gewertet. Alle anderen Karten werden wieder abgeräumt und erneut gemischt. Ein paar weitere Desserts werden neu hinzugemischt und die Karten wieder ausgeteilt. Auf diese Weise werden insgesamt drei Runden gespielt. Wer am Ende die meisten Punkte auf der Punkteleiste hat gewinnt.
Das Fazit
Sushi Go Party ist genauso schnell erklärt, wie es auch gespielt ist. Der größte Vorteil eines solchen Drafting-Mechanismusses ist es ja, dass sie keine Downtime für die Spieler erzeugen, weil ja quasi alle gleichzeitig spielen. Sushi Go kann wirklich jeder spielen, der Schwierigkeitsgrad ist sehr niedrig, aber der Spaßfaktor ist dafür umso höher. Ein niedirger Schwierigkeitsgrad schreckt viele meistens ab, aber das sollte es nicht, denn Sushi Go ist ein vielfältiger Spaß für jeden Spieler. Durch die immense Kartenauswahl hat es auch einen enormen Wiederspielwert und meistens bleibt es auch nciht bei einer Partie. Welche Version von Sushi Go man wählt ist dabei völlig egal. Ist nur eine Sache des Geldes oder des Gescmacks. Wer zum Beispiel ein schönes Urlaubsspiel sucht, dem würde ich die kleine Variante mit dem Block empfehlen. Wer nicht schreiben will und ein wenig mehr Platz zur Verfügung hat, der kann auch zur Partyvariante greifen.
- Verlag: Zoch
- Autor(en): Phil Walker-Harding
- Erscheinungsjahr: 2017
- Spieleranzahl: 2 – 8
- Dauer: 20 – 30 Minuten
5 Gedanken zu „Sushi Go Party!“