Mehr heimliche Helden – Brettspiel Illustratoren Teil 2

Lange angekündigt und nie dazugekommen es zu veröffentlichen, lag der zweite Teil zu meinem Artikel über Brettspiel-Illustratoren, die mir persönlich besonders gut gefallen, in der Schublade. Nun ist die Zeit aber gekommen, denn über Weihnachten gab es einige persönliche Terminverschiebungen, so dass ich ein wenig Extrazeit hatte mir nochmal Gedanken über den Beitrag zu machen. Im Juni 2019 ging der erste Teil hier online und seitdem ist eine Menge passiert. Damit meine ich nicht nur in der großen, weiten Welt, sondern auch in der vergleichsweise kleinen Brettspielwelt. Damals habe ich den Beitrag geschrieben, weil ich fand, dass die Illustratoren zu wenig Würdigung erfahren, für mich aber immer auch ein wichtiger Teil des Gesamteindrucks sind. Seinerzeit war Carpe Diem ein Aufreger in der Szene, da Alea und Ravensburger so wenig Wert auf das Material, die Optik und letztendlich auch auf die Qualität ihres Spiels gelegt haben, dass überall Kopfschütteln für das an sich tolle Spiel von Stefan Feld aufkam. Natürlich bewies Kickstarter auch, dass es deutlich anders ging und Flügelschlag, gegen das Carpe Diem zum Kennerspiel des Jahres nominiert wurde, zeigte ganz deutlich, dass es auch anders geht.

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Equinox – Fight Club für Fabeltiere

Equinox

Das Äquinoktium ist die Tag-und-Nacht-Gleiche, der Tag, an dem Tag und Nacht genau gleich lang sind, wer hätte das gedacht. Es gibt pro Jahr genau zwei Tage an denen das der Fall ist. Was das mit Equinox als Spiel zu tun hat kann ich euch auch nicht beantworten, aber es liefert ein weiteres Mal ein Thema für die Drittverwertung dieses Spiels von Altmeister Reiner Knizia. Die Urversion dieses Spiels stammt aus dem Jahre 1996 und heißt Grand National Derby. Thematisch geht es hier um ein Pferderennen. Ein Jahr später greift Fantasy Flight das Spiel dann mit Fantasyfiguren als Colossal Arena auf. Die hier vorliegende Version stammt aus dem Jahr 2021 und beschäftigt sich mit mystischen Märchenwesen. Plan B brachte Equinox gleich in drei Versionen auf den Markt. Zwei Versionen mit unterschiedlichen Covern, bei denen nach meinem Wissen ansonsten aber alles identisch ist kamen auf den Markt, genauso wie eine bei Plan B mittlerweile fast schon übliche Golem Edition mit anderen Artworks und Kristallsteinchen. Ähnliches haben sie auch schon mit ihrer Century-Reihe gemacht. Das aber nur zur Info.

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Top 10 Spiele von vor 2005

In meinen letzten Spielgedanken, wo ich mich über die Brettspiel Bubble ein wenig ausgelassen habe, kam ich unter anderem auch darauf zu sprechen, dass mir momentan zuviel Aufhebens um neue Spiele gemacht wird. So als würden Spiele aus der Vergangenheit nichts mehr taugen. Das Gegenteil ist in der Tat der Fall, nur werden viele Dinge einfach nicht mehr gespielt, weil sie von zuvielen Neuheiten, und vor allem zuvielen mittelmäßigen Neuheiten, überdeckt werden. Ich kann durchaus verstehen, dass einen Neuheiten reizen. Nicht zuletzt stehe ich selbst total darauf neue Spiele auszuprobieren. Allerdings scheinen mir derzeit viele Leute unter den Spieler*innen auf der Suche zu sein. Auf der Suche nach Spielen, die es Wert sind in Sammlungen einzuziehen und immer wieder gespielt zu werden. Es gibt schon viele Spiele die in diese Kategorie passen und sie sind zum Teil schon Jahre alt. Ich würde empfehlen doch auch mal einen Blick zurück zu werfen in eine Zeit als noch nicht jedes Jahr tausend und mehr Spiele auf den Markt drängten. Aus diesem Grund habe ich mir gedacht, ich stelle mal eine Topliste von Spielen zusammen, die alle vor 2005 erschienen sind und stelle sie euch vor. Warum ich finde, dass sie auch heute noch funktionieren und ich Spaß mit ihnen habe. Absichtlich habe ich hier nur klassische Brett- und Kartenspiele mit dabei, keine Trading Card Games und Miniaturenschlachten.

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Era – Das Mittelalter

Era – Das Mittelalter

Matt Leacock ist ein sehr namhafter Autor von modernen Brettspielen. Mehrfach ausgezeichnet steckt er hinter Spielen wie Pandemie, Im Wandel der Zeiten oder auch Die verbotene Insel usw. Viele Spieler empfinden seine Spiele als ausgeklügelte Meisterwerke. Ich tue das leider nicht. Seine Spiele sind meistens sehr interessant, das gebe ich zu. Sie haben interessante Mechaniken die zugegebenermaßen auch innovativ sind, aber seine meisten Spiele sind für mich an irgendeiner Stelle nicht zu Ende gedacht. So ging es mir schon immer mit Pandemie, bei dem ich noch nie verstand, warum das Spiel sich in einer Eigendynamik einfach beenden kann ohne das die Spieler darauf Einfluß nehmen können. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu doof. Era – Das Mittelalter hat mich schon immer angesprochen. Ein Roll & Write mit echten Gebäuden die man auf einer 3D-Spielfläche baut ist zwar irgendwie auch wieder ein wenig drüber, aber angesprochen hat es mich. Ich wollte es mir leider nur nie kaufen, weil es eine solche Materialschlacht ist und ein Roll & Write für 50 Euro fand ich ein wenig übertrieben. Jetzt hatte ich die Chance ein günstiges Spiel zu erwerben und habe sie genutzt.

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Azul

Azul

Als ich Azul zum ersten Mal sah, war ich total von seiner Optik und dem schönen Material begeistert, so sehr das ich es unbedingt haben musste. Das wiederum war gar nicht so einfach wie es klingt. Seitdem Azul auf der „Spiele des Jahres Auswahlliste“ steht ist es überall ziemlich vergriffen und einige Händler verlangen Fantasiepreise für dieses außergewöhnliche Spiel. Nach längerer Suche ist es mir dann doch gelungen ein Exemplar zu einem vernünftigen Preis zu ergattern und ich nehme es an dieser Stelle schon mal vorweg, alles andere als die Auszeichnung zum Spiel des Jahres für Azul würde mich stark verwundern.

Aber fangen wir Vorne an. Azul ist ein Familienspiel für zwei bis vier Personen mit einer Spieldauer von einer halben bis dreiviertel Stunde. Die Regeln sind wirklich sehr überschaubar und schnell erklärt. Trotzdem ist es im Segment der Familienspiele eines das ein wenig mehr taktische Tiefe hat, als es im ersten Moment vermuten lässt.

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