
Der Finne Sami Laakso hat mit seinem Erstlingswerk, Tal der Kaufleute – die Gilde der außergewöhnlichen Händler, etwas Besonderes geschaffen. Zum einen stammt das komplette Spiel von ihm selbst. Er hat sich sowohl das Spielkonzept überlegt, als auch das gesamte Spiel selbst illustriert. Zum anderen schaffte er es dem Mechnismus des Deck Building etwas völlig Neues hinzuzufügen: die Zerstörung desselben! Ja, richtig gelesen, in die Gilde der Kaufleute geht es nicht nur darum, sich ein funktionierendes Deck aus Karten aufzubauen, sondern auch darum, es zum richtigen Zeitpunkt wieder auseinanderzubauen, um das Spiel letztendlich zu gewinnen. Das klingt nicht nur für den Deck-Building-Liebhaber seltsam, das ist es auch, aber daraus gewinnt es seinen besonderen Reiz. Man merkt vielleicht erst zu spät, das man früher mit der Dekonstruktion seines Decks hätte beginnen sollen.
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Ignacy Trzewiczek gelang hier in meinen Augen ein fantastisches Spiel, dass sich zurecht bis heute großer Beliebtheit erfreut. Imperial Settlers aus dem Jahr 2014 basiert spielmechanisch auf seinem Spiel „51st State“ und behandelt dabei den Aufbau einer Zivilisation. Technisch gesehen ist es ein Kartenspiel, denn es gibt kein Spielbrett. Lediglich eine Punkteleiste und einige Auslagen, sowie Ressourcenmarker befinden sich noch zusätzlich in der großen Spieleschachtel. Der Hauptteil des Spiels basiert aber auf Karten, die die Spieler vor sich auslegen. Es gibt auch durchaus viel Kritik an Imperial Settlers, da es nicht das interaktivste Spiel ist. Die Spieler agieren abwechselnd in ihrer Auslage und wetteifern vor sich hin, aber die Beeinflussung des Gegners hat hierbei nicht die höchste Priorität und kommt nur gelegentlich vor. Meiner Meinung nach tut man das aber in vielen Spielen und man unterhält sich ja trotzdem über das, was da vor sich geht und versucht besser zu sein als seine Gegenspieler. Ich empfinde die Imperial Settlers aber als sehr gelungenes Spiel, da es über tolle Mechanismen und einen hohen Wiederspielreiz verfügt. Die Bezeichnung als „Autistenspiel“, wie es schon genannt wurde, finde ich absolut nicht zutreffend und auch sehr übertrieben. Wer sich aufgrund solcher Aussagen dieses Spiel entgehen lässt, sollte nocheinmal nachdenken, ob die ganzen Auszeichnungen, die auf der Schachtel prangen, nicht doch etwas zu sagen haben.

