Da ist der Januar auch schon wieder vorbei. Wie die Zeit vergeht wenn man Spaß hat! Gerade noch einen Jahresrückblick getippt, gilt es jetzt mal einen Ausblick auf das Jahr zu wagen. Im Moment bin ich noch ein wenig ernüchtert muss ich sagen, denn ich sehe momentan noch keine richtig tollen Dinge am Horizont, die mich schonmal interessieren. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm, denn im Laufe des Jahres werden noch jede Menge Spiele auf deutsch erscheinen, auf die ich schon recht lange warte und mit denen ich mich durchaus etwas länger beschäftigen möchte. Mir ist natürlich auch klar, dass da Spiele in diesem Jahr erscheinen werden, die toll sind und auch welche die aus dem Nichts kommen und die keiner auf der Rechnung hatte, aber momentan ist da halt nichts auf das ich mich schon tierisch freue. Das war in den letzten Jahren zu diesem Zeitpunkt ganz anders. Der Trend des letzten Monats, sich mit vielen, auch etwas älteren Spielen, zu beschäftigen hält bei uns zu Haus aktuell an. Ich hoffe tatsächlich das es dabei noch ein wenig bleibt, denn in den letzten Monaten sind einige Erweiterungen zu von uns sehr geliebten Spielen erschienen, die wir leider alle noch nicht ausprobiert haben. Vor allen anderen zu nennen wäre da die Zerklüftete Erde Erweiterung für Spirit Island, oder auch die Erweiterungen für Die Tavernen im Tiefen Thal, Paleo und Die verlorenen ruinen von Arnak. Alles Erweiterungen auf die ich richtig Bock hab. Na ja schauen wir mal was der kurze Februar so bringt. Hier auf jeden Fall erstmal die Spiele mit denen ich mich im Januar so beschäftigt habe.
Sagrada – Lange Zeit etwas in der Versenkung verschwunden habe ich im letzten Monat wahrscheinlich kein Spiel häufiger gespielt, als dieses fantastische Würfelpuzzle, bei dem bekanntermaßen Kirchenfenster gepuzzelt werden. Ich hatte schon fast vergessen wie gut das Spiel auf dem Tisch aussieht und wie schnell eine Partie tatsächlich gespielt ist. Auch nach längerer Abstinenz kommt man richtig gut wieder in das Spiel hinein. Nach ein paar Partien am Tisch habe ich mir dann auch die App zugelegt, die ebenfalls ganz fantastisch ist und wieder ein Beweis dafür, wie gut die Firma Dire Wolf darin ist, Appumsetzungen für Brettspiele zu programmieren. Kann ich nur empfehlen, aber auch nach dem Kauf der App kam das Spiel wieder auf den Tisch und ist momentan ein gutes Beispiel für die in der Einleitung erwähnten älteren Spiele, die trotz der Neuheitenflut bei uns Bestand haben. Review ist schon lange unter dem Link oben vorhanden.
Anno 1800: Das Brettspiel – Anno steht bei mir natürlich immer hoch im Kurs, aber im letzten Monat gab es einen Grund, warum es diverse Male auf den Tisch kam und dieser Grund sind die Soloregeln nebst Kamapagne, die für meinen Geschmack ganz hervorragend sind. Anno 1800 verwandelt sich so in eine Art riesiges Effizienzpuzzle. Wir erhalten in jedem Szenario eine Aufgabenstellung, die wir versuchen innerhalb der Vorgaben zu erreichen und das meine Damen und Herren ist nicht einfach. Ich habe die ersten drei Teile der Solokampagne gemeistert und habe bereits für das erste Szenario drei Anläufe gebraucht, bis ich alles so getimed hatte, dass ich die gestellte Aufgabe tatsächlich erfüllt habe. Die Soloregeln sind wirklich fordernd und gut umgesetzt. Ich habe auf jeden Fall Lust die Kampagne weiterzuspielen. Auch hier fällt mir wieder auf, was für einen guten Job beim Spielaufbau das Insert von Eurohell-Design leistet. Die Review zum Spiel findet ihr unter dem Link oben.
Punktesalat – Auch Punktesalat ist eines dieser Spiele, die bei uns, wenn wir Sonntags keinen ausgedehnten Spieletag zu Hause abhalten, so nebenbei zum Kaffee mal auf den Tisch kommt. An Punktesalat hatten wir uns glaube ich, so seltsam das klingen mag, ein wenig überspielt. Es kam jetzt wirklich lange nicht mehr auf den Tisch. Der Salat schmeckte uns nicht mehr könnte man sagen, aber im Januar gab es ein Rivival und wir stellten erneut fest, was für ein geniales, kleines und schnelles Spiel Punktesalat doch ist. Auch hier gibt es schon lange eine Review.
Destinies – Kommen wir zur ersten Neuheit, die für uns schon gar keine mehr ist. Wir haben die Kampagne des Grundspiels bis auf das letzte Szenario durch und damit einen schon recht umfassenden Eindruck von Destinies gewonnen, so dass ich sagen kann, dass eine Review hier innerhalb der nächsten Wochen kommen wird. Wahrscheinlich haben wir sogar vorher auch noch das letzte Szenario gespielt, denn wir haben wirklich eine Menge Vergnügen mit Destinies gehabt, soviel kann ich an dieser Stelle schonmal verraten. Das Spiel hat natürlich auch ein paar Baustellen, auf die ich dann in der Review näher eingehen werde, aber grundsätzlich kann ich euch empfehlen hier mal reinzuschauen, denn Lucky Duck hat es drauf mit der Appunterstützung und wer sich gerne durch Geschichten bewegt ist hier genau richtig. Hinzu kommt ein ziemlich geniales Probensystem für Charaktere, dass ich so in einem Rollenspiel noch nicht gesehen habe und das es mir wirklich angetan hat.
Jaipur – Das nächste Spiel in der Kategorie „Lange nicht mehr ausgepackt“ war diesen Monat dann Jaipur. Dieses Spiel gehört immer noch zum besten was das Kartenspiel-Genre zu bieten hat. Inzwischen fast schon soetwas wie ein moderner Klassiker, kann ich allen nur empfehlen den munteren Kartentausch mal wieder aus der Schublade zu holen und ein paar Runden zu spielen. Jaipur ist ein fantastisches Spiel für zwei Personen und kein bißchen angestaubt. Ich mag es wirklich sehr und auch hier sei erwähnt, dass es eine App gibt, die ich sehr gut finde und mit der ich auch von Zeit zu Zeit eine halbe Stunde totschlage. Auch hier habe ich vor geraumer Zeit mal eine Review verfasst.
Nova Luna – Auch Nova Luna haben wir eine Zeit lang fast täglich gespielt. Das Spiel von Uwe Rosenberg mit dem Mechanismus von Corné van Moorsel ist ein kleines abstraktes Meisterwerk, dass nicht hoch genug gelobt werden kann. Zu zweit macht es mir deutlich am meisten Spaß und deshalb spielen meine Frau und ich es auch immer wieder gern. In der letzten Zeit kam es aber viel zu selten auf den Tisch. Meine Frau behauptet, das lege daran, dass ich immer verliere, aber das ist nicht der Grund. Es ist zwar richtig, dass ich immer verliere, aber das ist für mich eher ein Ansporn es immer wieder zu versuchen. Die novalunaarme Zeit ist nun aber vorbei und wird hoffentlich wieder ein bißchen anhalten. Ist für mich übrigens auch ein Spiel, dass eine gute App abgeben würde. Review ist ebenfalls schon länger verfügbar.
Flippermania – Hier kann ich es ein wenig kürzer machen, denn die Review ist gerade erst erschienen. Neben Anno 1800 ist Flippermania im Moment das Spiel, dass ich solo Spiele, wenn ich Lust dazu habe. Es macht wirklich ganz immense Laune immer wieder zu versuchen seine eigenen Highscores zu schlagen. Sobald man alle Regeln durchschaut hat und alles wie im Fluß sitzt, ist so eine Partie schnell gespielt. Kommt natürlich auch immer auf den Tisch an, denn die können schon ganz unterschiedlich lang ausgedehnt werden.
Codex Naturalis – Ein kleiner Überraschungshit war für mich Codex Naturalis. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich das Spiel so spannend gefunden hätte, aber es gefällt mir wirklich sehr gut. Ich finde es aber zu zweit deutlich am besten und habe ein paar Probleme im Spiel zu dritt und vor allem zu viert gefunden. Auch hier ist die Review erst vor kurzem Online gegaangen und ich empfehle euch dort mal vorbeizuschauen, wenn ihr euch näher für Codex Naturalis interessiert.
Fantastic Factories – Hier kommt also die erste richtige Neuheit im Hause Troll. Strohmann Games haben sich ganz schöne Perlen ausgesucht, um sie in ihrem Portfolio zu veröffentlichen. Nun erscheinen die ganzen Spiele nach und nach auf deutsch und ich war auf einige wirklich sher gespannt. Dieses Dice Placement Spiel gehörte dazu und ich bin nach der Erstpartie recht begeistert. Es macht nicht wahnsinnig viel aufregend neu, aber es ist ein sehr schönes, klares Spiel, dass in Minuten erlernt werden kann und sich im oberen Familiensektor wohlfühlen dürfte. Hinzu kommt ein wie ich finde recht gelungener Solomodus. Ein paar mehr unterschiedliche Baukarten hätten dem Spiel ganz gut getan, aber dafür gibt es ja gleich vom Start an die beiden Erweiterungen, die seperat erworben werden können. Die Review hierzu kommt im Verlauf des Februar.
Glow – Die zweite Neuheit kommt ebenfalls von Strohmann und ist ein wie ich finde optisches Highlight. Glow ist komplett in schwarz-weiß gehalten, außer die spielrelevanten Symbole. Diese sind in knalligen Farben hervorgehoben. Das ist ein Bombenkontrast und hebt das ganze nochmal hervor. Die Zeichnungen der fantastischen Wesen und Weggefährten sind so hübsch, dass es eine wahre Pracht ist. Aber wie ist das Spiel? Nun ja, da brauche ich auf jeden Fall noch ein paar Partien, bis ich mir darüber ein abschließendes Urteil gebildet habe. Das Spiel kommt auch gleich mit zwei Spielbrettern daher, die unterschiedlich funktionieren und das zweite habe ich noch gar nicht ausprobiert. Ich denke, das Glow wohl erst im März eine Review erfährt. Bisher ist aber alles ganz positiv.
Hidden Games Tatort: Fall Klein-Borstelheim – Die Hidden Games haben es uns in letzter Zeit angetan und wir haben uns vorgenommen sie alle zu spielen. Fortgesetzt haben wir die Reihe für uns mit dem ersten Teil der Reihe Der Fall Klein-Borstelheim. Hier kann ich im Vorfeld natürlich wenig zu verraten, denn hier gilt erhöhte Spoilergefahr. Ich möchte auch hierzu noch eine kurze Review verfassen, aber ich will hier nicht unerwähnt lassen, dass uns auch dieser erste Fall sehr gut gefallen hat. Aus der Sicht eines Spielers, der schon neuere Fälle gespielt hat, merke ich aber, dass hier noch nicht optimiert wurde. Aber für Neuspieler*innen ist das alles top.
Hidden Games: Professor Charlies Reise um die Welt – Das nächste Hidden Game und doch ein ganz anderes. Auch hier gilt natürlich die Spoilergefahr aber hier ist bereits die Review erschienen und wer gerne lesen möchte, was uns an diesem Teil gefallen und was nicht gefallen hat, der kann das unter dem Link bereits tun. Hier haben wir es nicht mit einem Kriminalfall zu tun, sondern eigentlich mit einer Rätselschnitzeljagd und das mit einer irgendwie seltsamen Auflösung. Das Teil lässt sich auch als Adventskalender Spielen und verschenken, aber insgesamt war das das bisher schlechteste Spiel der Hidden Games.
Würfelwelten – Okay, eine weitere Neuheit, die ich in diesem Monat endlich mal angetestet habe, liegt hier schon recht lang herum. Würfelwelten aus dem Hause Stonemeier bzw. Feuerland ist Jamey Stegmeiers Beitrag zur Lockdownbewältigung der ersten Coronawellen, als wirklich alles stillstand und die Leute brav zu hause saßen und sich mit Spielen über das Netz behalfen. Würfelwelten erschien als Print & Play Variante und sollte eigentlich nie veröffentlicht werden. Die Leute fanden es aber wohl so gut, dass es doch den Weg zu einer Veröffentlichung fand. Ich habe sowohl das normale Spiel, das von der Spierzahl tatsächlich unendlich skalierbar ist, als auch eine Solopartie ausprobiert und bin zu dem Schluß gekommen, dass ich hier noch vielmehr Input brauche. Die Regeln sind nicht so simpel wie gedacht, aber auch nicht schwierig, eher vielfältig. Das Spiel eröffnet mir völlig neue Möglichkeiten für ein modulares Roll ´n Write, bei dem durchaus auch andere Verlage mit Versionen ihrer Spiele einsteigen könnten. Klingt seltsam, aber wenn ich die Review schreibe, mit der ich noch nicht sobald rechne, dann versuche ich das zu erläutern. Das Spiel an sich hat mich nach den ersten Partien noch nicht überzeugt, aber die zugrundeliegende Idee finde ich spannend.
Savannah Park – Das neue Familienspiel von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling haben wir ebenfalls in diesem Monat wiederholt gespielt und es macht einfach Laune, weil es so simpel ist und durchaus schnell gespielt. Der Aufbau benötigt zwar einen Moment, aber die Erklärung ist ganz schnell erledigt. Ein wirklich gutes Familienspiel und das wohl bisher beste Spiel des neuen Deep Print Verlages. Die Review ist auch hier bereits veröffentlicht.
Schattenreiche von Valeria – Die letzte Neuheit in diesem Monat hat eine etwas längere Vorgeschichte, denn eigentlich war sie ein Fehlkauf. Ich war nämlich dumm und habe nicht richtig hingeschaut. Schattenreiche von Valeria ist auch gar nicht mehr so neu. Das Spiel war schon lang vor unserem Umzug bei uns, wurde einfach mit verpackt und erst im letzten Monat von uns gespielt. Eigentlich wollte ich damals die kooperative Erweiterung für Valeria kaufen und habe das Spiel schlicht verwechselt. Auch als das Spiel bei uns war und ich die Regeln zum erstenmal laßdachte ich noch, das ich das irgendwie anders in Erinnerung hatte. Erst dann recherchierte ich nochmal etwas genauer und bemerkte was mir passiert war. Schattenreiche von Valeria ist ein eigenständiges Spiel. Ich war lange Zeit ein wenig enttäuscht und so hat es ewig gedauert, bis wir es auf den Tisch brachten. Hätten wir mal eher tun sollen, denn es ist zu gut um ein Schattendasein zu fristen. Es ist auch keine Großtat, da möchte ich jetzt nicht missverstanden werden, aber es ist ein grundsolides Spiel mit herausragender Optik und ein paar netten Kniffen. Leider nur nicht das, was ich eigentlich kaufen wollte. Hier wird die Review auf jeden Fall bald kommen, denn wir haben es gleich mehrfach ausprobiert und waren doch positiv überrascht.
Das waren alle Spiele in diesem Monat. Wie immer gab es noch ein paar weitere Spiele, die ich regelmäßig Spiele und wie immer als die Üblichen Verdächtigen ans Ende stelle.