Die Klein & Fein-Reihe von Schmidt- Spiele hat bisher eine Menge gute kleine Spiele hervorgebracht. Denken wir nur an Noch Mal oder das sehr gute Ganz schön clever. Also scheint der Name hier Programm zu sein. Der neueste Streich ist das Roll’n’Write Dizzle, das rein optisch recht unspektakulär daher kommt, aber meistens sind Äußerlichkeiten ja nicht so wichtig, wenn die inneren Werte, also das Gameplay, stimmt. Ob das auch diesmal bei Dizzle wieder stimmt und die Klein & Fein-Serie ihren nächsten guten Vertreter erhält, oder ob Dizzle genauso unspektakulär wie sein Äußeres ist. Erfahrt meine Meinung zu diesem Spiel.
Worum geht es?
Wir streiten hier mit unseren Mitspielern um die meisten Punkte in einem von vier verschiedenen Leveln, die alle mit vielen Besonderheiten aufwarten. Die Spieler würfeln mit einer bestimmten Menge Würfel und suchen sich abwechselnd immer einen von diesen aus, den sie auf ihrem Spielzettel platzieren. Wenn alle Würfel aufgebraucht, oder alle Spieler gepasst haben, dürfen sie Kreuze auf den entsprechenden Feldern machen und versuchen so zu punkten.
Wie läuft das ab?
Das Spiel besteht nur aus einem dicken Spielblock, ein paar Würfeln und wie in dieser Reihe üblich, aus den kleinen Filzstiften, mit denen man sich gerne mal die Finger anmalt. Auf dem Spielblock befinden sich doppelseitige Spielfelder und jeder, der bis zu vier Mitspieler, erhält den gleichen Spielplan. Insgesamt gibt es vier verschiedene Level mit einem aufsteigenden Schwierigkeitsgrad. Ich müsste mich schon ganz schön täuschen, wenn nicht, bei gutem Absatz vorausgesetzt, in Zukunft weitere Level als Zusatzblock erscheinen würden.
Zusätzlich zum Zettel bekommt jeder einen Stift und der ermittelte Startspieler beginnt damit die zur Spielerzahl passende Anzahl Würfel zu werfen und oben auf seinem Zettel für die entsprechende Runde ein Kreuz zu machen. Im Spiel zu zweit wären das zum Beispiel sieben. Nach dem Wurf darf er sich dann einen der Würfel nehmen und platziert ihn auf einem Feld seines Spielzettels. Auf dem Zettel sind lauter Würfel mit Augenzahlen zu sehen. Außerdem gibt es zwei Felder mit aufgedruckten Kreuzen und einige Felder verfügen neben dem Würfel auch noch über ein Sondersymbol. Auf dem Level 1 Spielfeld gibt es nur noch vier Bombensymbole, zwei Puzzleteile und einige Edelsteine.
Wichtig bei der Wahl des Würfels ist, dass er Zu Beginn an einem der Kreuze angelegt werden muss, also einem der Kreuze die von Beginn an auf dem Spielplan sind oder einem der vom Spieler neu eingezeichneten. Während der Runde muss an einem der bereits gelegten Würfel angelegt werden. Wenn es vorkommt, dass nur noch Würfel in der Mitte liegen, deren Augen man nirgendwo mehr anlegen kann, so ist es erlaubt auf dem Zettel zu springen und den nächsten Würfel an einer anderen Stelle einzusetzen. Man kann auch jederzeit Passen und keinen Würfel mehr setzen, dann dürfen die Gegner alle noch genau einen Würfel einsetzen. Eine weitere Möglichkeit ist es auch sein Glück auf die Probe zu stellen und die verbliebenen Würfel erneut zu werfen. Sollte man das tun, so wählt man nach dem Wurf entweder einen der Würfel aus der passt, oder aber wenn immer noch nichts passen sollte, muss man sogar einen der bereits auf dem Plan liegenden Würfel wieder in die Mitte legen. Hier sollte man also nicht zu risikoreich vorgehen.
Nachdem alle Würfel vergeben sind oder aber alle Spieler gepasst haben endet diese Runde und die Spieler machen für die eingesetzten Würfel entsprechend Kreuze auf die Felder. Sollte es dabei vorkommen das ein Spieler ein Feld mit einer Bombe belegen kann, so müssen alle anderen Spieler, die nicht ebenfalls eine Bombe belegt haben dieses Feld durchstreichen und können es nicht mehr benutzen. Bei den Puzzleteilen ist es nur wichtig sie bis zum Ende der Partie beide markiert zu haben, damit man Bonuspunkte erhält. Die Edelsteinfelder bringen einem am Ende Bonuspunkte, sollte man es geschafft haben sie anzukreuzen.
Die nächste Runde startet dann damit, dass der nächste Spieler sein erstes Feld auf seinem Spielplan ankreuzt und anschließend würfelt und wieder einen Würfel auf seinem Plan platziert. Die Spieler spielen solang, bis der letzte Spieler das letzte Rundenfeld ankreuzt und seinen Runde beendet wurde. Danach zählen sie Spieler ihre Punkte zusammen. Auf der rechten Seite jedes Spielplans gibt es eine Übersicht, in der man seine Punkte addieren kann. Man bekommt Punkte für die Edelsteine, die Bonuspunkte und für bestimmte Reihen und Spalten auf dem Spielplan die durch kleine Pfeile am Rand des Spielfelds markiert sind. Je nach Länge und Anzahl der Kreuze gibt es mehr oder weniger Punkte. Um sich diese Punkte gutschreiben zu dürfen, muss man die kompletten Reihen oder Spalten mit Kreuzen gefüllt haben.
So funktioniert Dizzle im groben. Level eins stellt sich dabei als relativ unspektakulär heraus und man sollte ihn eigentlich nur zum Erlernen des Spiels benutzen. Die weiteren Level werden dann deutlich spannender. Auf ihnen befinden sich viele weitere Symbole mit verschiedenen Regeln und Punktemöglichkeiten. Manche Level verfügen über abgetrennte Bereiche in die man nur über ein zuvor angekreuztes Raketensymbol vordringen kann. Es gibt Flaggen, auf denen es Bonuspunkte gibt, je nachdem ob man sie vor seinen Mitspielern erreicht. Mehr Puzzleteile, verschiedene Juwelen und so weiter und so fort. Diese Level bringen deutlich mehr Spaß und fallen auch ein wenig taktischer aus.
Das Fazit
Mir gefällt Dizzle durchaus sehr gut, aber der erste Level vermittelt schnell ein recht langweiliges Gefühl von dem Spiel. Hier gibt es nicht viel zu beachten und man spielt ihn ganz einfach runter. Aber bereits der zweite Level ist deutlich besser und bietet mehr und gesteigerte Möglichkeiten und macht Dizzle zu einem schönen kleinen Füller für Zwischendurch oder zu einem guten Reisespiel, denn das Spielmaterial ist ja wie beschrieben sehr überschaubar. Findige Zeitgenossen können sogar auf die Idee kommen auf einem karierten Block selber ein paar Level zu designen und mit eigenen Ideen zu füllen. Ich gehe davon aus das wir spätestens zur Spiel im Herbst einen neuen Block mit weiteren Leveln bekommen werden, um Dizzle noch vielfältiger zu machen. Klein und Fein, besser kann man es eigentlich nicht sagen.
- Verlag: Schmidt Spiele
- Autor(en): Ralf zur Linde
- Erscheinungsjahr: 2019
- Spieleranzahl: 1 – 4
- Dauer: 20 – 30 Minuten
3 Gedanken zu „Dizzle“