Behind – Puzzeln auf mehreren Ebenen

Behind

Zum ersten Mal hörte ich beim diesjährigen As d’Or von diesem Spiel. Einige, die es schon gespielt haben, werden vielleicht gleich wieder zusammenzucken, denn es soll Menschen geben die ein Spiel wie Behind gar nicht als Spiel ansehen sondern nur als eine Art Beschäftigung. Komische Leute gibt’s. Behind von Cédric Millet hat den Preis in der Initié-Kategorie sogar gewonnen und das will schon was heißen. Meistens ein recht guter Indikator sich diese Spiele mal anzuschauen. Ich habe mich sehr darauf gefreut, dass Strohmann Spiele das Spiel nach Deutschland geholt haben und es unserem Markt zugänglich machen. Vielleicht haben sie damit einen zukünftigen Spielehit an Land gezogen? Das müssen wir wohl noch abwarten. Ich könnte mir allerdings vorstellen, das Behind, bei guter Vermarktung das Potential hat ein großer Erfolg zu sein. Aber womit haben wir es hier eigentlich genau zu tun?

Worum geht es?

Behind ist ein Puzzlespiel, bei dem wir quadratische Teile auf einer Seite auslegen und versuchen müssen logisch in ein Viereck zusammen zu puzzeln. Die Logik kommt durch das gezeigte auf den einzelnen Teilen zu Stande. Am Ende drehen wir das Gepuzzelte um und sehen hoffentlich ein richtig zusammengesetztes großes Bild. Mehr ist es nicht.

Behind – Schachtelinnenteil mit drei Fächern für drei Puzzle / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Die Erklärung steht schon im Absatz drüber, aber ich möchte das noch ein bisschen näher ausführen, bevor ich schon zum Fazit komme. Das Spiel kommt in einer Schachtelgröße wie die Exit-Spiele daher und bietet uns im Inneren drei einzelne Teile, die völlig unabhängig voneinander sind. Ähnlich den Unlock-Spielen wird uns hier verschiedenstes Futter verschiedener Schwierigkeitsgrade geliefert. Von Einfach bis schwierig ist alles vorhanden. Der Schwierigkeitsgrad ist deutlich erkennbar und wer während des ersten Teils noch „laaangweilig“ denkt, wird schon mit Teil zwei eines besseren belehrt und ´freut sich auf Teil drei.

Wir legen zunächst alle Teile wie im entsprechenden Schachtelfach angegeben vor uns aus. Es wurde schon darauf geachtet, dass sich den beiden Seiten farblich voneinander abheben und keine Verwechslungsgefahr besteht. Dann können wir auch schon loslegen. Wir wissen nicht vieles, außer einer kleinen Einführung und der Teileanzahl. Natürlich wissen wir auch, dass sich daraus ein Rechteck ergeben muss. Wir schauen uns die Seiten an und werden schon bald Teile finden die zusammengehören. Dann können wir Dinge lesen, uns Sachen anschauen, die uns wiederum erklären, warum wir Dinge wie anordnen müssen. Schaffen wir es daraus ein für uns schlüssiges Bild zu formen können wir das Bild umdrehen, was zugegebener Maßen ein wenig mühselig ist, das die Teile ja nicht wie bei einem „echten“ Puzzle ineinander gesteckt werden, aber wir werden dann hoffentlich auch mit einem kompletten Bild belohnt das Sinn ergibt.

Behind – Einige verschiedene Puzzleteile die logisch angeordnet werden wollen / Foto: Spieltroll

Wer mit so einer Beschreibung nichts anfangen kann, für den haben Strohmann Games auch Online eine Demo vorbereitet, bei der ein Probe-Puzzle ausprobiert werden kann. Folgt einfach dem Link.

Für diejenigen, die nicht weiterkommen mit der munteren Puzzelei, gibt es in jedem Teil noch sechs Hinweiskärtchen mit denen ihr euch weiter voran tasten könnt. So einfach wie das klingt ist das nämlich spätestens beim zweiten Teil nicht mehr.

Behind – HJInweiskärtchen für Puzzle 1 – Der Raub / Foto: Spieltroll

Das Fazit

Also spielerisch gibt es dem nichts mehr hinzuzufügen. Behind funktioniert also wie das Blicken hinter den Spiegel. Wir puzzeln auf der einen Seite in erster Linie nicht ein Bild, also Was wir puzzeln, sondern es ist entscheidend, Warum wir das so puzzeln. Dafür gibt Behind uns während des Vorgangs immer neue Hinweise, die wir vielleicht auch zunächst noch gar nicht entdeckt hatten. Mit dem Fortschritt wird aber Vieles klarer und wir kommen der Lösung immer näher. Ich werde nichts spoilern, aber beim ersten Teil handelt es sich um einen Museumsdiebstahl und was wir auf den Puzzleteilen sehen ist die Ermittlungsarbeit der Polizei und wir müssen das alles logisch zusammenführen und am Ende bei der Auflösung fügt sich dann alles zu einem Gesamtbild zusammen.

Das Prinzip ist für mich neu und spannend umgesetzt. Ich finde Behind hat den Preis in Frankreich zu Recht bekommen und ich sehe, wie eingangs erwähnt, großes Potential und denke das noch weitere Teile dieses Deduktionspuzzles erscheinen könnten und sollten. Der Preis ist ein wenig zu hoch und müsste noch schmelzen, was mit einer größeren Auflage aber durchaus passieren kann.

Wir hatten definitiv unseren Spaß damit und haben gerne zu dieser Ablenkung gegriffen. Ich möchte mehr davon. Hier wird nichts zerstört und das Spiel lässt sich perfekt weitergeben.


  • Verlag: Strohmann Spiele
  • Autor(en): Cédric Millet
  • Illustrator(en): Maud Chalmel, Pierô, Martin Vidberg
  • Erscheinungsjahr: 2025
  • Spieleranzahl: 1-2 (99) Spieler*innen
  • Dauer: 45-90 Minuten pro Teil

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