The Towers of Arkhanos

The Towers of Arkhanos / Foto: Spieltroll

Dice Drafting Spiele erfreuen sich in den letzten Jahren immer wieder einer größeren Beliebtheit. Roll Player, Sagrada oder Coimbra sind nur ein paar Beispiele für den beliebten Mechanismus und zeigen das man sowohl im Familien-, Kenner- als auch Expertenbereich gute Beispiele für diese Mechanik finden kann. Ein neues Spiel, dass für mich fast wie aus dem nichts plötzlich erschien und sich dieser Mechanik annimmt, ist The Towers of Arkhanos von IDW Games. Vor etwas längerer Zeit schon habe ich mal ein Video von Rahdo zu einem Prototypen gesehen und fand es damals schon, optisch, sowie spielerisch gelungen. Ich empfand es als ein schönes Familienspiel. Nun ist es also endlich erschienen und ich habe mir ein Exemplar zugelegt und werde euch meine Gedanken zum Werk von Daniel Alves und Eurico Cunha.

Worum geht es ?

In The Towers of Arkhanos verkörpern die Spieler Zauberschulen einer magischen Strömung und folgen dem Vorbild des Erzmagiers Arkhanos und bauen Magiertürme, um die Magie in ihnen zu kanalisieren. Welche Schule dabei das meiste Prestige erringen kann gewinnt. Die Spieler müssen also mit ihren Meister- und Schülermeeplen möglichst prestigträchtig an den vier Türmen der Magie in der magischen Stadt mitbauen. Das tun sie in dem sie Würfel als Säulen auf Stockwerke legen und Sonderfertigkeiten, sowie Punkte erhalten.

The Towers of Arkhanos Spielaufbau / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab ?

In der Mitte des Tisches werden vier kreisrunde Startplättchen als magisches Dreieck mit einem weiteren Turm in der Mitte ausgelegt. Diese Teile sind besonders gekennzeichnet. Jeder Spieler bekommt die Meeple seiner Farbe, die aus einem Meister (erkennbar durch einen Stern) und sieben Schülern bestehen. Dazu erhält jeder noch ein Zauberbuch-Tableau. Sämtliche Würfel lagern in einem wirklich schönen Beutel und dieser wird genauso wie die Prestigepunkte für alle greifbar in die Mitte gelegt. Das Manapooltableau, auf dem die Spieler die Runde anzeigen und nicht gebrauchte Würfel ablegen können wird ebenso sichtbar in die Mitte gelegt.

The Towers of Arkhanos Würfel / Foto: Spieltroll

Die Würfel sind normale Sechsseiter in vier verschiedenen Farben und dienen zum Anzeigen der Magiesorte und ihrer Stärke. Außerdem werden sie über die Zeit als Säulen in den Türmen verbaut. Jedes Turmplättchen verfügt über drei Säulen, die gebaut werden können. Auf jedem der Felder ist durch ein Symbol eine Spezialfertigekeit angegeben, die derjenige Spieler erhält, der hier einen Würfel platziert. In der Mitte jedes Turmplättchens ist angegeben, welche Würfel auf diesem Storckwerk abgelegt werden dürfen. Das können bestimmte Farben und Augenzahlen sein. Auf den äußeren Türmen wird dabei immer ein einfarbiges Plättchen ausgelegt und in der Mitte immer ein regenbogenfarbiges, auf das jede Zahl und Farbe gelegt werden kann.

The Towers of Arkhanos Manapool / Foto: Spieltroll

Das Spiel läuft dann in Runden ab. Der ausgewählte Startspieler zieht zufällig vier oder fünf Würfel aus dem Beutel. Vier nur bei drei Spielern, bei zwei oder vier zieht er fünf. Diese Würfel werden von ihm gewürfelt und stellen dann das Spielmaterial für diese Runde dar. Der Startspieler beginnt indem er sich für einen Würfel entscheidet und ihn auf einem der vier Turmplättchen auf einer Säule passend platziert. Will heißen, die Farbe und die Augenzahl muss erlaubt sein. Wenn gar nichts passen sollte, so kann man den Würfel auf dem mittleren Turmplättchen platzieren, dass alle Farben und Zahlen aufnehmen kann. Er stellt einen seiner Meeple neben den Würfel, zum Zeichen das dieser Würfel von ihm ist. Dabei ist zu beachten, dass der Meistermeeple immer wie zwei Meeple zählt. Meeple die auf den Türmen stehen, verbleiben dort auch, bis das Stockwerk gewertet wird. Anschließend handelt er die Fähigkeit der Säule ab. Dazu gleich mehr. Sollte danach ein Turmplättchen komplett befüllt sein, so kommt es zu einer Wertung des Stockwerks. Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Wenn nur noch ein Würfel übrig ist, endet die aktuelle Runde damit, das der Würfel auf das erste freie Feld der Manapoolleiste gelegt wird. Anschließend wird der nächste Spieler Startspieler und eine neue Runde beginnt.

The Towers Of Arkhanos Turmplättchen / Foto: Spieltroll

Die Fähigkeiten der Säulen sind wie so oft das Salz in der Suppe. Insgesamt gibt es nur vier verschiedene Fähigkeiten. Eine Möglichkeit ist einfach der Erhalt von zwei Prestigepunkten. Ein weiteres Feld ist abhängig von der Anzahl an bisher gebauten Stockwerken in dem Turm und bringt einem genausoviele Prestigepunkte wie Stockwerke gebaut wurden. Die dritte Möglichkeit ist die, dass ich einen Zauberspruch in meinem Zauberbuch erhalte. Wenn ich diese Fähigkeit bekomme, so nehme ich mir einen Meeple aus meinem Vorrat und stelle ihn in mein Zauberbuch auf die Würfelzahl, die ich gerade gewürfelt habe und kann den Zauberspruch in einem späteren Zug benutzen. Die letzte Möglichkeit ist es, einen zusätzlichen Meeple aus meinem Vorrat benutzen zu können. Hier habe ich nun wiederum zwei Möglichkeiten, entweder setze ich ihn in meinem Zauberbuch ein, um einen Zauberspruch später nutzen zu können (also genau der gleiche Effekt wie bei der Möglichkeit vorher), oder ich setze den Meeple als Säule/Würfel auf einem anderen Turmplättchen ein. Für diesen so gesetzten Meeple bekomme ich aber keine Bonusfähigkeit.

The Towers of Arkhanos Spielsituation / Foto: Spieltroll

Im Zauberbuch befinden sich dann aber die wirklichen Sonderfertigekeiten. Jeder Spieler hat die gleichen sechs Zaubersprüche die an Würfelzahlen gekoppelt sind zur Verfügung. Wenn er einen Meeple auf dem Würfelfeld stehen hat ist der Zauber aktiviert und kann benutzt werden. Es kann auch immer nur ein Meeple pro Zauber dort stehen. Würde man einen weiteren erhalten, so verfällt dieser. Die Zaubersprüche kann der Spieler jederzeit in seinem Zug benutzen. Auch mehrere! Hier verbergen sich nun die ganzen Würfelmanipulationen, in Form von eine Augenzahl hoch- oder runtergehen, den Würfel auf die Gegenseite drehen oder die Farbe ändern usw.

Wenn ein Stockwerk gewertet wird, so werden die Mehrheitsverhältnisse der Meeple geprüft und wer am meisten an der Etage mitgewirkt hat, bekommt das meiste Prestige. Hier erklärt sich dann auch, warum es Sinn machen kann einen Meister zu platzieren. Die beiden einflussreichsten Spieler erhalten hier immer Prestigepunkte und bei Gelichständen werden die Punkte geteilt. Wichtig zu erwähnen ist noch, dass die äußeren, einfarbigen Türme mehr Punkte bringen, als der mittlere, auf den man jeden Würfel legen kann.

Am Spielende werden noch sämtliche nicht fertiggestellten Türme gewertet und jeder Spieler erhält einen Prestigepunkt für jeden Meeple, den er noch in seinem Zauberbuch stehen hat. Die Meeple im Zauberbuch fungieren auch als Tiebreaker für Punktegleichheit.

Das Fazit

The Towers of Arkhanos ist ein Hingucker. Wenn es irgendwo gespielt wird und man sieht es auf dem Tisch stehen, fragen sich die Leute im Vorbeigehen was das sei. „Oh, dass sieht aber interessant aus!“. Ja, das tut es in der Tat und es spielt sich auch wirklich schön, aber so wirklich was Neues liefert es nicht. Bevor wir uns hier falsch verstehen, das meine ich nicht negativ. Das Spiel ist toll und eignet sich perfekt für Familien mit Kindern. Das Spiel ist nicht komplex, man hat aber doch ein paar Entscheidungen zu treffen und es sieht toll aus. Aber die einzelnen Spielelemente kennt man alle schon aus anderen Spielen und sie werden hier gekonnt neu verwoben und schaffen ein schönes Spiel. Das Stockwerkestapeln zum Beispiel, kenne ich aus Pagoda, der dicke Meeple ist wohl allen aus Carcassonne bekannt. Die Würfelmanipulation ist so ähnlich in Roll Player und auch der Manapool kommt so in Sagrada vor. Wie gesagt alles nicht schlimm, denn The Towers of Arkhanos ist trotzdem in seiner Gesamtheit ein neues Spiel, dass mir persönlich wirklich Spaß macht. Die Spiellänge ist recht kurz, so dass man es gut mal zwischendurch spielen kann. Es ist schnell aufgebaut und benötigt nicht viel Aufwand. Das Material ist toll und ich möchte nicht wissen, wie lange man nach der richitgen Würfel und Meeplekombination gesucht hat, damit die Türme nicht wackeln.

Ebenfalls sehr lobend hervorheben möchte ich, dass man es hier mit einer multilingualen Version zu tun hat, die einen eingermaßen guten Weg gefunden hat, Spielmaterial nicht doppelt in die Verpackung stecken zu müssen, nur wegen ein paar Worten in Englisch. Das Zauberbuch ist nämlich das einzige, was geschriebenes Wort enthält, um die Fähigkeiten zu erklären. Hier hat man nun nicht einfach für jede der Sprachen einen eigenen Satz Karten gedruckt, sondern sich entschieden beidseitig zu bedrucken. Auf der einen Seite die ausführlichen Erklärungen in Englisch und auf der anderen Seite nur mit Symbolik, die man recht einfach verstehen kann. Top!

The Towers of Arkhanos Zauberbuch / Foto: Spieltroll

  • Verlag: IDW Games, Creative Games Studio
  • Autor(en): Daniel Alves, Eurico Cunha
  • Illustrator(en): Marcelo Bastos, Rodrigo Ramos
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Spieleranzahl: 2-4 Spieler
  • Dauer: 30-40 Minuten

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