Wie im letzten Jahr, möchte ich auch in diesem Jahr einen Blick in meine Glaskugel wagen und ein paar Spekulationen darüber anstellen, welche Spiele am 18. Mai von der Spiel des Jahres Jury für das Spiel des Jahres nominiert wird und welche Spiele auf den Empfehlungslisten landen könnten. Die Jury selbst hat sich bereits zur Vergabe in diesem Jahr generell geäußert, denn gerade im Kinderspielbereich wird es dank der Coronasituation auch hier zu Änderungen kommen müssen. Der Spiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres Preis sind davon aber nicht in dem Maße betroffen, so dass hier alles (fast) normal ablaufen kann. Beim Kinderspielpreis ist ein höherer Aufwand nötig, denn die Kinder sollen die Spiele ja auch spielen können und dort ist leider so einiges liegengeblieben, weil die Kitas und Schulen ja nun schon recht lange geschlossen sind. Einige der neueren Spiele konnten so noch gar nicht getestet werden. Bei allen drei Preisen werden die letzten Veröffentlichungen einfach mit ins nächste Jahr geschoben. Bei den großen Preisen sind das allerdings nicht so viele, wie im Kinderbereich, wie die Jury mitteilte.
Wie jedes Jahr kann ich an dieser Stelle zum Kinderspiel gar keine Prognose abgeben, denn ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Allerdings ist es in diesem Jahr sogar schlimmer als in den Jahren zuvor, denn kannte ich sonst zumindest ein oder zwei Titel vom Namen her, ist dieses Jahr totale Fehlanzeige.
Dafür kann ich zu den anderen Bereichen meinen Senf beitragen und werde wie immer mit dem roten Pöppel, also den Familienspielen beginnen. Ich hoffe das es dieses Jahr wieder ein Spiel mit mehr Substanz unter die Nominierten schafft und den Preis vielleicht sogar gewinnen kann. Natürlich müssen die Spiele in dieser Kategorie leicht zugänglich sein und da scheiden sich jedes Jahr die Geister, denn wir Geeks stecken mit unseren Köpfen meist in viel komplexeren Spielen und können uns kaum noch in die Kriterien dieses Preises hineindenken. Ich habe schon am 9. November die Behauptung aufgestellt, dass Tiny Towns das Spiel des Jahres wird. Für ein Kennerspiel ist es mir zu seicht und es ist wirklich zugänglich und so genial, dass es in meinen Augen den Preis verdient hätte. Ein gesetzter Nominierter ist für mich auch noch Die Crew. Danach gibt es einige weitere die ich auf der Empfehlungsliste erwarte. Dazu könnten Nova Luna, Mandala, Team 3, Draftosaurus und vor allem Pictures gehören. My City dürfte aus den oben geschilderten Gründen zu spät für diesen Preis erschienen sein. Auch über Perfect Match aka Wavelength von unter anderem Wolfgang Warsch kann man laut nachdenken.
Ich habe sogar noch einen weiteren Kandidaten, den ich eigentlich beim roten Pöppel sehe und wenn ich in die Vergangenheit schaue und sehe das Dominion diesen Preis ja ebenfalls gewonnen hat, wüsste ich nicht, warum Harry Potter – Kampf um Hogwarts nicht hier nominiert sein sollte. Das Spiel ist im Grunde sogar einfacher und es ist kooperativ. Ein exotischer Tipp ist für mich auch noch Der Fuchs im Wald, aber das wären dann wirklich zuviele Zweipersonenspiele. Aber wahrscheinlich kommt es eh wieder anders und es wird etwas Seichteres nominiert.
Der Kennerspielpreis ist für mich 2020 tatsächlich nicht so eindeutig wie im letzten Jahr Flügelschlag oder 2018 Azul im Familienbereich. Vorab schmeiß ich gleich mal die Tavernen im Tiefen Thal in den Ring, falls die nämlich letztes Jahr einfach nicht mehr zugelassen waren, dann könnte man die auch dieses Jahr noch erwarten… aber ich denke eher nicht. Ich fang mal mit dem Spiel an, was ich am kontroversesten sehe: Kitchen Rush. Für mich ist das Spiel zu komplex für den Familienspielbereich und obwohl es durch die Kampagne von Pegasus die Spieler schön einführt, denke ich ist es eher ein Kennerspiel. So, oder so ist es für mich ebenfalls ein sicherer Nominierter. Die beiden anderen Nominierten sind für mich Der Kartograph und Res Arcana.
Weitere Spiele die in Frage kommen sind für mich Parks, dass ich leider selber noch nicht spielen konnte, dass aber durch eine überragende Produktion von sich reden macht, Rune Stones und Ecos – Der erste Kontinent, Watergate und Imperial Settlers: Empires of the North, das einen deutlich einfacheren Zugang als Imperial Settlers bietet. Glen More II: Chronicles könnte ebenfalls ein Kandidat sein, aber so richtig glaube ich nicht dran. Mein Tipp für den Preisträger ist aber Der Kartograph.
Auf jeden Fall sind dieses Jahr wieder eine Menge gute Spiele erschienen und am Ende kommt doch irgendwas Unerwartetes dabei heraus. Lassen wir uns überraschen… Bis zur Bekanntgabe der Nominierten.