Verplant & Zugestellt – Wer lässt Wohn(t)räume wahr werden?

Verplant & Zugestellt

Als ich kurz vor der Messe in Essen auf dieses Spiel gestoßen bin, konnte ich es kaum fassen. Früher war ich in der sehr komfortablen Lage, da ich bei uns das Nesthäkchen war, über die Zimmer meiner Geschwister mit verfügen zu können. Sie waren ausgezogen und das Haus war groß. Ich hatte also viel Platz und so konnte ich mich in zwei Zimmern ausbreiten. Wenn du als Teenager soviel Platz zur Verfügung hast nutzt du ihn auch. Da ich schon immer spiel- und computeraffin war, brauchte ich auch viel Platz für einen Schreibtisch und meine Spiele. Ich stellte die Möbel des öfteren in „meinen“ Zimmern um und plante das auf Karopapier mit den Abmessungen des Raumes. Auch die Möbel wurden vermessen und kleine Pappmarker gebastelt. Dann wurde alles hin- und hergeschoben, bis ein ansprechendes Ergebnis dabei herauskam. Das machte mir irgendwie immer Spaß. Nun hat jemand daraus tatsächlich ein Spiel gemacht und das Ding wurde auf der Messe gleichmal blind gekauft ohne zu wissen wie es tatsächlich funktionierte. Ich bin anscheinend doch nicht allein in „meinem“ Universum.

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Die Gilde der fahrenden Händler – oder warum so umständlich?

Die Gilde der fahrenden Händler

Die Gilde der fahrenden Händler, hätte auch kurz die Handelsreisenden heißen können, aber hier wurde sich sehr nah am Original entlanggehangelt und ein sehr umständlicher Titel gewählt. Egal. Bereits im letzten Jahr sah ich einen Spielbericht zum englischen Original von AEG und war sehr angetan von dem was ich da sah. Kurze Zeit später war auch bekannt, dass das Spiel auch auf deutsch bei Skellig Games erscheinen wird. Allerdings lag der Erscheinungstermin noch über ein halbes Jahr in der Zukunft, so dass hier ein wenig Geduld geübt werden musste. Die Gilde der fahrenden Händler überzeugte mich bei diesem Spielbericht durch seine recht außergewöhnliche Optik, sowie durch das Spielgeschehen, das mir allein vom zusehen recht gut gefiel. Ich mag Flip ’n Writes und nichts anderes, nur ohne Stifte ist Die Gilde der fahrenden Händler. Das klingt an sich schon umständlich und ja das ist es auch, aber trotzdem macht das Spiel wirklich Spaß und hat enormes Potential. Nun ist das Spiel bei Skellig erschienen und bereit den deutschen Spielemarkt zu erobern.

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Next Station London – Wir gehen in den Untergrund

Next Station London

Roll, Flip, [durch beliebiges englisches Verb ersetzen] & Writes gibt es wie Sand am Meer. Zumindest gefühlt. Groß in Mode, ebbt der Strom langsam ab, zumindest hoffen das einige, aber weit gefehlt. Diverse Autoren haben immer noch diverse Vorschläge in der Schublade und die Verlage bringen immer noch jede Menge auf den Markt. Ich finde das eigentlich auch gut, denn viele spiele ich recht gern. Für jedes gute gibt es allerdings auch zehn schlechte, also sollten die geneigten Spieler*innen auch wissen welche sich lohnen und welche eher in der Versenkung verschwinden sollten. Matthew Dunstan und Phil Walker-Harding, treten gerne mal gemeinsam in Erscheinung. Bei Roll & Writes haben sie aber beide auch schon Solo ihr Können unter Beweis gestellt. Hier folgt nun der nächste Streich. Next Station London ist ein Spiel, dessen Inspiration ich ganz eindeutig bei dem erfolgreichen Computerspiel Mini Metro sehe. Eines, in welches ich selbst schon ziemlich viel Zeit versenkt habe. Außerdem habe ich selbst schon an einer Brett-, bzw. Kartenvariante gearbeitet. Folglich war ich sehr gespannt was Matthew Dunstan hier umgesetzt hat.

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Get On Board: New York & London – Machen wir eine Busfahrt!

Get On Board: New York & London

Als ich vor längerer Zeit ein Video über Let´s Make a Bus Route von Saashi aus Japan gesehen habe, wollte ich es unbedingt selber spielen und habe gehofft, dass es irgendwann mal auch bei uns erhältlich sein wird. Der Wunsch hat sich bis heute leider noch nicht erfüllt, aber nun hat Iello unter dem Namen Get On Board ein Spiel herausgebracht, dass eine Neuinterpretation mit zwei neuen Stadtplänen darstellt. Das Spiel ist ansonsten nahezu unverändert und eindeutig als Nachfolger zu identifizieren. Das charmante japanische Artwork wurde durch ein mehr westliches ausgetauscht und die Hauptänderung bleiben natürlich die beiden Stadtpläne aus New York und London. Der Rest bleibt fast gleich und so komme ich doch noch in den Genuß dieses Spiels. Wobei, eines haben sie doch noch verändert: im Original spielt sich ganz Flip & Write alles auf einem Spielfeld ab, auf dem wir mit verschiedenfarbigen Markern unsere Buslinien aufmalen. Bei Get On Board hingegen legen wir unsere Strecken mit kleinen Holzstäbchen aus. Ist das besser?

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Schon aufgefallen? – Aktuelle Trends in Brettspielen

Kurz vor der nächsten SPIEL in Essen ist es an der Zeit sich mal wieder ein paar Gedanken zu machen. Ich werde zwar auch dieses Jahr noch nicht wieder vor Ort sein, aber eigentlich hätte ich schon Lust dazu. In den letzten Jahren waren Trends innerhalb der Brett- und Kartenspiele viel deutlicher zu Tage getreten, als noch vor zwanzig Jahren. Das hängt sicherlich mit der aktuellen Masse an neuen Veröffentlichungen zusammen, da erscheinen halt öfter auch thematisch gleiche Spiele als früher. Trends sind für die Industrie ziemlich wichtig, steigern sie doch mitunter den Absatz, sollte ein Trend früh erkannt werden. Wird er hingegen verschlafen, dann war es das mitunter auch ganz schnell. Immer gut ist natürlich sollte ich selbst der Trendsetter sein. Trends ziehen sich mitunter über ein paar Jahre hinweg und ich würde gerne mal hier ein bißchen mit euch über die Trends der vergangenen Jahre und die der Gegenwart plaudern. Denn ja, es gibt sie und einige sind vielleicht für viele gar nicht so offensichtlich, wie es scheinen mag.

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Road Trip: Europa

Road Trip: Europa

Scott Almes ist einer dieser Spieleautoren, von dem es recht viele Spiele geschafft haben einen gewisssen Bekanntheitsgrad unter der Spielerschaft zu erlangen. Aber der richtige große Wurf ist ihm meiner Meinung nach noch nicht gelungen. Die meisten kennen ihn wahrscheinlich wegen seiner Tiny Epic Serie oder auch aufgrund des Heroes of Land, Air and Sea Miniaturengekloppes. In Deutschland dürfte er vielen auch über die Claim Kartenspiele von Game Factory bekannt sein. All das sind Spiele die als durchaus gelungen gelten und die viele Leute lieben, aber da ist noch Luft nach oben. Auch Boomerang gehört in diese Kategorie. Ein Draft & Write Spiel, das zu beginn der Roll & Write-Welle durchaus überzeugen konnte. Inzwischen sind mit Australien, USA und Europa drei Versionen davon erschienen. Nun kommt auch Deutschland in den Genuß einer Version, aber Game Factory nennt das Spiel erstmal in Road Trip: Europa um. Ein Name der für mich sogar mehr Sinn macht. Ein kleines Spiel mit recht einfachen Regeln für die ein oder andere Partie Zwischendurch.

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Hadrianswall

Hadrianswall

Ich persönlich mag das Roll & Write- Genre genauso wie die Flip & Write- Vertreter für eine Runde Zwischendurch echt gern. In der Regel wird die Packung aufgemacht, Würfel oder Karten herausgenommen, jeder bekommt einen Stift und einen Zettel von einem Block und los gehts. Nach zwanzig bis dreißig Minuten ist das Spielchen zu Ende und gut. Die meisten Vertreter bewegen sich dabei im Familien bis Kennersektor und sind recht zugänglich oder verfügen über ein mitteres Maß an Regeln, um es etwas exklusiver und herausfordernder zu gestalten. Hadrianswall ist ein Flip & Write-Spiel, jedoch gehört es mit nichten in die Familien- oder Kennerecke. Hier haben wir es vielmehr mit einem ausgewachsenen Expertenspiel zu tun. Sieht man die Spieleschachtel, so könnte einem schon der Gedanke kommen, das hier etwas mehr Spiel in der Schachtel ist als bei einem üblichen Roll & Write. Wird diese dann aber angehoben, ist es Gewissheit, denn Hadrianswall wiegt schwer. Dabei ist die Schachtel, wie von den Garphil Games gewohnt und von Schwerkraft umgesetzt, eher klein von Format. Hadrianswall ist aber überhaupt nicht klein, sondern für ein Flip & Write ganz schön gewaltig und auf den ersten Blick einschüchternd.

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Die Kartographin

Die Kartographin

Als es es hieß, es würde eine Fortsetzung von Der Kartograph geben, dachte ich zunächst: „Wer braucht denn das?“ Bitte nicht falsch verstehen, ich bin sehr großer Fan des Spiels und es ist fester Bestandteil meiner Top 100 Spiele, aber ich hatte irgendwie nicht das Gefühl, dass es eine Fortsetzung braucht. Ich bin sogar so zufrieden mit dem Spiel, dass ich keine Erweiterung dafür brauche. Die erste Minierweiterung ist ja gleich mit Fähigkeiten schon inm Grundspiel enthalten und die finde ich schon ziemlich doof. Von daher, wozu eine Fortsetzung. Okay, zusätzliche Blöcke mit anderen Layouts und eventuellen Regelergänzungen finde ich aus Gründen der Abwechslung super, aber die gab es ja nun auch schon. Ich informierte mich dann über das englische Original und da heisst Die Kartographin auch Cartographer Heroes und soll Helden enthalten, die das Spiel beeinflussen. Hmmm, klingt doch irgendwie interessant und ich habe das Spiel letztlich weitestgehend blind gekauft, ohne nochmal vorher draufzuschauen. Ich habe es bisher zwar nicht bereut, aber ob es das Spiel braucht? Ursprünglich hatte ich auch gar nicht vor dazu eine Review zu verfassen, aber ein paar Worte habe ich dann doch zu verlieren. Die Kartographin ist keine Erweiterung für Der Kartograph. Es ist eigenständig spielbar und eher eine Version 1.5 des Originals.

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Explorers

Explorers

Endlich ist es soweit. Nachdem ich Explorers zurückerhalten hatte konnte ich endlich ein paar Fotos machen, um euch eine der Messeneuheiten von Ravensburger zu präsentieren. Explorers ist mal wieder ein neues Spiel von Phil Walker-Harding, der für mich zu den esten neueren Familienspielautoren gehört. Seine Spiele sind nie überborden kompliziert, spielen sich meist nach kurzer Eingewöhnung sehr flott, weil sie elegant und zielgerichtet funktionieren. Schon Sushi Go! gehörte zu meinen liebsten Draftingspielen und mit Spielen wie Bärenpark, Hexenhaus und Llamaland zeigt der Australier, wie gut er mit Polyominos umzugehen weiss. Mit Silver & gold konnte er auch im Flip & Write Genre einen kleinen Hit landen und ich denke im Zuge der Entwicklung dieser letztgenannten Spiele wird auch Explorers entstanden sein. Denn auch hier geht es darum Gelände mit Kreuzchen zu versehen und Gebiete zu erforschen. Explorers treibt sich nun schon recht lang in unserem Haushalt rum und hält sich erstaunlich gut. Dabei ist seine größte Errungenschaft wahrscheinlich die, nicht wirklich irgendwas außergewöhnlich gut oder schlecht zu tun. Es ist einfach von Grund auf ein solides Spiel, dass absolut nichts falsch macht.

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Voll Verplant

Voll Verplant

Als die Roll & Write-Welle so richtig am schwappen war, und unzählige Spiele den Markt überfluteten musste man sich schon ordentlich umsehen um kleine und große Perlen zu entdecken. In letzter Zeit ist der Markt ein wenig ruhiger geworden. Es werden natürlich immer noch neue entwickelt, aber es sind längst nicht mehr so viele wie vor ein paar Jahren. 2018 fiel mir aber ein kleineres Flip & Write mit U-Bahn-Thematik aus Japan auf, dass leider nur äußerst schwierig zu bekommen war. Das spiel heißt Metro X und erhielt auch von anderen Reviewern ganz gute Kritiken. In diesem Jahr taucht das Spiel dann unter dem Titel Voll Verplant plötzlich in der Klein & Fein-Serie von Schmidt Spiele auf und ich bin entzückt, dass es nun auch hierzulande endlich gut zu bekommen ist. Wobei es rein technisch betrachtet nicht das gleiche Spiel ist, denn im Original sind nur zwei Streckenpläne enthalten und diese sind an Tokio und Osaka in Japan angelehnt. Die Schmidt-Version enthält vier Spielpläne mit europäischen Städten. Rein mechanisch ist es aber das gleiche Spiel.

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