
Seit 2016 bereits veröffentlichen Inka und Markus Brand beim Kosmos Verlag die äußerst beliebte Escape-Room Spieleserie „Exit“ und nachdem der Hype in der realen Welt langsam schon wieder abebbte, fing in der Spielewelt erst alles an. Bis heute sind bereits über zehn verschiedene dieser Exit-Spiele erschienen. Im Jahr 2017 konnten die beiden sogar den Kennerspiel des Jahres Preis mit nach hause nehmen. Auf viele wirkte das Konzept des Wegwerfspiels zunächst genauso befremdlich wie dereinst der Legacygedanke. Grundidee des Spiels ist es nämlich, für all diejenigen, die die Exit-Reihe noch nicht kennen sollten, dass man mitunter sämtliche Komponenten des Spiels benötigt, um Rätsel zu lösen, das beinhaltet, sowohl das bemalen und deformieren des Spielmaterials, wie auch Einbeziehungen des Kartons, der Anleitung usw. Das Material ist danach nicht mehr benutzbar. Ich hatte zunächst ebenfalls ein Hemniss, Teile des Spiels zu zerstören oder unbrauchbar zu machen und am Ende das Spiel wegschmeißen zu können. Wenn man es doch wenigstens weitergeben könnte, damit noch mehr Leute in den Genuß dieser Spiele kommen können. Viele probieren das in der Tat und kopieren sich das Spielmaterial, um das Spiel wieder verkaufen zu können. Das ist in meinen Augen aber leider nicht das Gleiche.
Wie angekündigt hier nun der erste Tagebucheintrag zu Pandemic Legacy – Season 1. Nach dem Prolog geht es nun richtig los. Wenn ich es schaffe, würde ich gern in den nächsten Wochen jeweils eine Folge über Pandemic Legacy online stellen, bis die Serie abgeschlossen ist. Zum jetztigen Zeitpunkt ist sie das noch nicht, aber ich denke, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, zu einem Ende zu kommen. Natürlich würden mich andere Ergebnisse auch brennend interessieren. Vielleicht gibt mal jemand seinen Kommentar dazu ab, wie es bei ihm oder ihr in der Runde gelaufen ist. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal darauf hinweisen, dass bei den Spieltagebüchern absoluter Spoileralarm herrscht. Wer da nichts drüber wissen will, sollte sie auch nicht lesen.
Ignacy Trzewiczek gelang hier in meinen Augen ein fantastisches Spiel, dass sich zurecht bis heute großer Beliebtheit erfreut. Imperial Settlers aus dem Jahr 2014 basiert spielmechanisch auf seinem Spiel „51st State“ und behandelt dabei den Aufbau einer Zivilisation. Technisch gesehen ist es ein Kartenspiel, denn es gibt kein Spielbrett. Lediglich eine Punkteleiste und einige Auslagen, sowie Ressourcenmarker befinden sich noch zusätzlich in der großen Spieleschachtel. Der Hauptteil des Spiels basiert aber auf Karten, die die Spieler vor sich auslegen. Es gibt auch durchaus viel Kritik an Imperial Settlers, da es nicht das interaktivste Spiel ist. Die Spieler agieren abwechselnd in ihrer Auslage und wetteifern vor sich hin, aber die Beeinflussung des Gegners hat hierbei nicht die höchste Priorität und kommt nur gelegentlich vor. Meiner Meinung nach tut man das aber in vielen Spielen und man unterhält sich ja trotzdem über das, was da vor sich geht und versucht besser zu sein als seine Gegenspieler. Ich empfinde die Imperial Settlers aber als sehr gelungenes Spiel, da es über tolle Mechanismen und einen hohen Wiederspielreiz verfügt. Die Bezeichnung als „Autistenspiel“, wie es schon genannt wurde, finde ich absolut nicht zutreffend und auch sehr übertrieben. Wer sich aufgrund solcher Aussagen dieses Spiel entgehen lässt, sollte nocheinmal nachdenken, ob die ganzen Auszeichnungen, die auf der Schachtel prangen, nicht doch etwas zu sagen haben.

