Das ist in diesem Monat eine Frage, die ich nicht so ausführlich beantworten kann wie gewohnt. Das hat zwei Gründe. Der eine ist unsere Tochter, die plötzlich wieder vor unserer Tür stand und für eine gewisse Zeit bei uns eingezogen ist. Da waren natürlich andere Dinge angesagt, als besonders viel zu spielen, obwohl sie dann auch mit uns ein paar neue Spiele getestet hat. Der andere Grund, warum der Tisch oft keine Spiele gesehen hat in diesem Monat, ist die digitale Welt, die meine Frau und mich ganz in den Bann gezogen hat. Diablo 4 hat uns ganz in den Beschlag genommen und momentan spielen wir viel zusammen vor dem Fernseher. Natürlich kamen trotzdem auch andere Spiele auf den Tisch. Nur eben nicht soviele wie gewohnt. Das wird auch nächsten Monat wieder anders sein, aber momentan sind wir im Diablofieber. Sonst gibt es nicht viel zu berichten, außer das ich im Urlaub das diesjährige Ranking für die Top 100 abgeschlossen und bereits angefangen habe den entsprechenden Beitrag vorzubereiten. Da wir in diesem Jahr vor der Spiel auch noch in Urlaub fahren werden, bleibt mir leider weniger Zeit als in den Vorjahren übrig. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich das alles fertig bekomme. Nun aber zum Spielprogramm des Juli im Hause Troll.
Bunny Kingdom – Länger habe ich es nicht mehr gespielt, was wirklich schade ist, denn es gehört immer noch zu meinen Lieblingsspielen. In diesem Monat wurde Bunny Kingdom dann aber auf der Boardgamearena veröffentlicht und wirklich großartig umgesetzt. Definitv nichts für ein Smartphone, aber auf dem Tablet wirklich hervorragend. Ich konnte tatsächlich kaum die Finger davon lassen und habe viele Partien mit Leutn aus aller Welt gespielt. Dann kam es aber auch endlich mal wieder auf den Tisch und wir haben auch analog zwei Partien gespielt und so kam es dann in diesem Monat auch dazu, das Bunny Kingdom mein meistgespieltes Spiel wurde. Für diejenigen, die nicht wissen, worum es sich dabei handelt, sei meine Review empfohlen. Bunny Kingdom ist ein Draftingspiel von Richard Garfield, bei dem wir versuchen auf einem 100 Felder großen Raster möglichst viele Punkte zu erzielen. Dafür benötigen wir Städte und Rohstoffe, die in zusammenhängenden Gebieten mit einandermultipliziert Punke ergeben. Dazu gibt es noch jede Menge weitere Karten, die auf die ein oder andere Art Punkte einbringen können. Tolles Spiel das ihr ausprobieren solltet.
Erde – Nicht ganz so häufig wie Bunny Kingdom, habe ich in diesem Monat Erde gespielt. Es dauert einfach ein bißchen länger als eine Partie des Obengennanten. Trotztdem ist Erde im Moment das Spiel von dem ich mich am meisten herausgefordert sehe. Ich versuche momentan immer wieder aufs neue Partien gut zu spielen und viele Punkte zu erreichen und das gelingt mir inzwischen auch. Was mir so richtig gut an Erde gefällt sind die wirklich verschiedensten Herangehensweisen an die Punkte. Ich spiele Erde momentan aowohl online bei der Boardgamearena als auch auf dem Tisch. Online lerne ich momentan viele Spielweisen kennen, die ich versuche am Tisch umzusetzen. Ich habe zum Beispiel erst kürzlich gegen einen sehr faszinierenden Gegner gespielt, der auf Teufel kom raus gepflanzt hat. Ziele und alles andere waren ihm erstmal egal. Er wollte seine Auslage bis auf einen Platz schnell voll haben. Das führte zu einem enormen Tempo und ich dachte das Spiel wäre schon so gut wie vorbei, dann aber verharrt er auf den 15 Karten und pflanzt auch keine mehr an. Ich habe natürlich allen mögliche Mist gepflanzt um überhaupt irgendwelche Punkte zu generieren und dann generiert er rundenlang Sporen und füllt seine Karten randoll, bevor ich überhaupt irgendwas zu Rande bekomme. Ich habe die Partie haushoch verloren, weil er mir sein Spiel quasi aufgezwungen hat. Das finde ich durchaus faszinierend an dem Spiel auch durch solche Taktiken kannst du hier zum Erfolg kommen. Erde macht mir momentan richtig viel Spaß. Eine Review zu meinem Ordensträger gibt es natürlich auch hier.
Planet Unknown – Habe ich in diesem Monat auch erstaunlich oft gespielt und es kam sogar mit zu einem Spieleabend. Ich berichtete. Planet Unknown ist für Plättchenlegefreunde ein No-Brainer. Auch das Thema stört hier nichtmal meine Frau, die ansonsten allergisch auf Space und Science Fiction-Themen in Brettspielen reagiert. Planet Unknown wurde nicht zum Kennerspiel des Jahres gekürt, da es gegen Challengers! den Kürzeren gezogen hat. Trotzdem gehört Planet Unknown zumindest mal angetestet auf jeden Tisch einer öfters spielenden Runde. Es gibt ein paar Regeln mehr, die ihr euch merken müsst, aber der Spielverlauf ist absolut toll und bietet genug Spannung für alle am Tisch, trotz der mangelnden Interaktion. Das vermeiden von Downtime durch das simultane Spiel funktioniert recht gut, auch wenn der ein oder andere ein perfektes Teil bekommt und sofort weiß wo es hingebaut wird, während andere erst überlegen müssen, wo das Teil denn nun am besten passt. Gefällt mir wirklich gut und eine Review folgt sehr bald.
Calavera – Wer mich kennt weiss, dass ich kein ausgesprochener Würfelspielfreund bin. Obwohl ich jahrelang Rollenspiele gespielt habe und Würfel mein täglich Brot waren, stehe ich mit vielen auf Kriegsfuß. Kniffel ist für mich ein Albtraum und Spiele die schon mit kniffelstyle oder yahtzeelike in eine solche Schublade gesteckt werden sind mir meist ein Gräuel. Wenn ein Würfelspiel sich bei mir über eine längere Zeit hält, dann will das schon was heißen und Calavera ist so ein Fall. Da habe ich manchmal sogar richtig Bock drauf. Deshalb haben wir das erst letztesmal mit zum Kollegenspieleabend genommen um ein perfektes Pizzaspiel zu haben. Wer Näheres wissen möchte, sollte hier beim Spieleabend nachlesen was ich damit meine. Calavera ist ein gutes Spiel mit einer Portion Ärgerpotential für die Mitspieler*innen. Auch ein Review gibt es hier natürlich schon seit längerem.
Klong! Katakomben – Auch meinen neuesten Prädikatsträger haben wir in diesem Monat natürlich ausgiebig gespielt. Wir sind halt Klong!-Fans im Hause Troll und da kommen wir nicht aus unserem Fell heraus. Klong! macht Spaß und Klong! Katakomben hebt das Spielprinzip auf ein neues Level, indem einige Dinge aus dem Legacyableger übernommen wurden und das Spiel durch modulare Bodenfliesen komplett auf den Kopf gestellt wurde und jede Partie einfach anders aussieht und dadurch natürlich auch anders verläuft. Klong! at its best sozusagen! Viel mehr brauche ich dazu gar nicht zu sagen. Wer mehr wissen möchte liest das Review.
Amulett – Neben den bereits erwähnten Spielen gab es in diesem Monat aber auch einige Neuheiten, die den Weg auf unseren Spieltisch fanden. Unsere Tochter verweilte ja einige Zeit bei uns in diesem Monat und da haben wir ein paar Neuheiten ausprobiert. Unter anderem Amulett, welches ganz frisch bei uns eintraf, weil ich es in einem Anflug von „Ich habe mal wieder Lust auf ein neues Spiel“ in der Spieleschmiede unterstützt habe. Ob es daran lag, dass wir im Diablofieber sind, kann ich nicht genau sagen, aber zunächst schien alles an dem Spiel Diablo zu schreien. Das Lesen der Regeln machte definitv Lust es auszuprobieren, obwohl, soviel kann ich an dieser Stelle schon mal verraten, die Regeln echt verbesserungswürdig sind. Das Spiel hat wirklich ein paar nette Ideen, entpuppte sich dann aber doch als leider recht Mangel behaftet, obwohl es durchaus für Spaß sorgte. Ein Spiel mit vielen Problemen, für das ich noch ein bißchen mehr Testzeit benötige. Ich bin mir also noch nicht sicher, ob es diesen Monat schon eine Review dazu geben wird. Ich verspreche mal nichts.
Brazil Imperial – Eigentlich keine richtige Neuheit mehr, aber für uns definitv neu auf dem Tisch, war Brazil Imperial für das nun endlich der Automa erschienen ist, mit dem ich das Spiel unbedingt auch noch ausprobieren möchte. Das Spiel ist zunächst mal wirklich super ausgestattet und macht optisch mal so richtig was her. Auch wenn es Leute geben wird, die es für viel zu bunt und überfrachtet halten werden. Mir gefällt das in diesem Fall. Die Mechaniken sind super auch wenn sie zunächst nicht sonderlich intuitiv wirken. Leider haben wir das Spiel bisher nur zu zweit testen können und ich glaube dort entfaltet es sein volles Potential noch nicht. Wir wollen es unbedingt noch mit mehreren Spieler*innen ausprobieren und vielleicht auch mit dem Automa spielen, denn das soll sehr leicht von der Hand gehen und so ist es vielleicht sogar für zwei Spieler*innen besser spielbar. Ob die Fraktionen bzw. Charaktere gut ausbalanciert sind, kann ich zu diesem Zeitpunkt leider auch noch nicht sagen. Die Tischpräsenz ist allerdings schon stark und wir hatten wirklich Spaß mit dem Spiel. Die Review wird auch hier noch ein wenig dauern.
Dorfromantik: Das Brettspiel – Ein guter alter Bekannter, der immer noch regelmäßig am Sonntag auf den Tisch kommt, wenn gar nichts anderes geht. Wir versuchen die Spannung aufrechtzuhalten und freuen uns bereits auf die angekündigte Mini-Erweiterung, sowie auf Dorfromantik: Das Duell. Außerdem sei an dieser Stelle natürlich auch noch mal erwähnt, dass es sich seinen verdienten Preis für Das Spiel des Jahres 2023 in diesem Monat abholen konnte. Herzlichen Glückwunsch nochmal an dieser Stelle und ich hoffe ihr habt es inzwischen alle einmal Probespielen können. Review ist natürlich bereits vorhanden.
My Gold Mine – Nun ist es dann doch passiert, ich habe My Gold Mine endlich mal mitgenommen. Bisher habe ich mich immer davor gedrückt, weil der Sohn einer Arbeitskollegin einer der drei Autoren des Spiels ist. Jedoch sprach die letztjährige Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres in hohen Tönen von My Gold Mine so dass ich es gerne spielen wollte. Nun war es dann soweit und wir haben es mit unserer Tochter gespielt. Zunächst tatsächlich, peinlicherweise falsch, was aber gar nicht so schlimm war und uns trotzdem Spaß gemacht hat. Ganz ehrlich kann ich schonmal an dieser Stelle sagen, dass jede Familie hier nichts falsch macht. Das Spiel ist absolut grundsolide und macht Spaß. Eine Review kommt definitiv bald.
Ausverkauft – Ganz frisch erschienen und schon auf unserem Tisch kam Ausverkauft von Frosted Games. Ein sogenntes Share & Write. Ein Begriff mit dem ich erstmal nicht so wahnsinnig viel anfangen konnte. Aber nach dem lesen der Regeln und der Erstpartie muss ich sagen, dass der Begriff schon ziemlich gut passt und das ich etwas ähnliches in dem Bereich, so noch nicht gespielt habe. Erstaunlich das es immer noch Autoren gibt, die aus dem total überfluteten Irgendwas & Write-Genre noch neue Spiele herausholen können, die etwas neues zu bieten haben. Die Spieler*innen versuchen hier ihr Theater oder Kino mit Gästen voll zu bekommen, wobei es eher um die Planung der Sitzverteilung als um die Gäste an sich geht. Dazu spielt jeder auf seinem eigenen Tableau, das mit Polyominoformen gefüllt werden will, um die Plätze zu besetzen. Der Auswahlmechanismus dafür ist aber das spannende. Denn auf Tableaus die zwischen den einzelnen Spieler*innen liegen, sind Fromen vorgegeben, die von diesen Runde für Runde verkleinert werden. Niemand kann sich also sicher sein, wie die Form in der nächsten Runde aussehen wird, nachdem meine Nachbarn ihre Formen modifiziert haben. Durchaus faszinierden hat es uns durchaus Spaß gemacht. Auch hier kommt nach einigen weiteren Partien die Review schon in diesem Monat.
Turing Machine – Okay, ich muss Abbitte leisten. Obwohl ich erhöhten Redebedarf über dieses Spiel habe, konnte ich mich im letzten Monat nicht mehr dazu durchringen eine Review zu verfassen. Ich habe lieber noch ein paar „Partien“ investiert. Auch mal auf höheren Schwierigkeitsgraden, wo ich echt Probleme bekam, da ich einige der Karten wirklich nicht intuitiv finde. Das Räsel funktioniert. Mehr sag ich an dieser Stelle nicht und kündige die Review erneut an.
Das war es wieder bis auf die Üblichen Verdächtigen, die ich wie immer im Bild darstelle.