Spielabend #32 – Legespiel Overkill

Nachdem es bis zum letzten Spieleabend im Kollegenkreis gefühklt eine Ewigkeit dauerte, bis er mal wieder stattfand, kam der nächste Termin recht spontan und nur drei Wochen später zu Stande. Das lag wohl an Sohnemann Nummer eins, den wir schon eine ganze Weile nicht mehr in natura gesehen hatten. Nachdem sein Bruder beim letzten Mal eingesprungen war und für die besondere Kuhnote (ich berichtete in Spieleabend #31 davon) an dem Abend sorgte, wollte er wohl unbedingt wieder einmal dabei sein und so konnten wir so schnell nach dem letzten Termin gleich noch einen Spieleabend genießen. Bevor es jedoch dazu kommen konnte gab es noch einige Schwierigkeiten zu überwinden. Seine Frau beraumte nämlich recht kurzfristig noch einen Termin bei einem Freund ein, so dass die übliche Startzeit von sechs auf sieben Uhr verlegt wurde. Machte uns aber nichts, denn wir hatten einen Plan…

Wir fuhren zu unserer Kollegin mit einer prall gefüllten Spieltasche und wollten mit ihr, die favorisierten Legespiele, auf die sie ja so steht, an diesem Abend spielen. In letzter Zeit gab es so viele schöne Neuheiten, die wir alle noch nicht mit ihr gespielt hatten, das wir gleich mehrere dabei hatten. In der Tasche befanden sich Captain Flip, Harmonies, Auf den Wegen von Darwin, Kuhfstein, AQUA und auch mal wieder ein Little Town, auf das meine Frau irgendwie Lust hatte.

Wir verabredeten mit ihr trotzdem schon um sechs Uhr zu kommen, um schonmal vorab etwas zu Essen, da Sohnemann dann eh schon gegessen haben würde und wir direkt loslegen könnten, wenn er um sieben eintrudelt. Aber der Abend sollte mal wieder anders verlaufen. Wir hatten tatsächlich auch alle Kohldampf als wir die übliche Pizza orderten. Der Pizzaservice verbreitete aber am Telefon keine Zuversicht, denn es war viel los und so sollte die Pizza erst in einer Stunde ankommen. Nicht gut für den Magen, aber so konnten wir noch ein bisschen was Quatschen, was angesichts einiger Vorfälle in unserer Firma auch ganz gut war.

Kurz vor sieben war tatsächlich noch keine Pizza da und da es voraussichtlich noch dauern sollte, entschlossen wir uns schonmal eine Runde Captain Flip mit unserer Kollegin zu spielen und erklärten ihr das Spiel. Das geht ja auch ganz schnell und es klappte wie eigentlich immer, wenn du gerade bereit bist loszuspielen, klingelt es an der Tür. Wir erwarteten Sohnemann, das es ja nun schon kurz nach sieben war und dachten daran, dass er gleich noch mitspielen kann. Dem war aber nicht so. Pizzatime! Also erstmal was essen und unsere Mägen dankten es dem Pizzaboten auch ziemlich.

Nun war es schon halb acht und Sohnemann war immer noch nicht da. Also doch wieder Captain Flip? Mutter rief den Sohn erstmal an und fragte nach was da los sei. Dieser gab lapidar zu verstehen das er nicht sieben Uhr, sondern zwischen sieben und acht Uhr als Zeitpunkt angegeben hätte und das sie jetzt gerade dabei wären bei besagtem Freund loszufahren. Na toll. Die Tasche voller Spiele und hätte man dass gewusst. Na ja, wir spielten also erstmal Captain Flip, während wir auf Sohenmann warteten. Unsere Kollegin war sehr erstaunt über den simplen aber total spaßigen Charakter des Spiels. Um kurz nach acht tauchte Sohnemann dann auch auf und wir weihten ihn gleich in die hohe Kunst des Captain-Flip-Spielens ein. Auch er hatte viel Spaß mit dem Spiel und ich kann es nur jedem empfehlen der versuchen möchte ein paar Nicht-Spieler*innen zum spielen zu bewegen. Wir spielten gleich den kompletten Satz von vier Spielplänen durch.

Als zweites Spiel des Abends wurde Harmonies auserkoren, welches durch seine Optik Aufmerksamkeit auf sich zog. Auch dieses Spiel hatten wir in den letzten Wochen sehr häufig auf dem Tisch und brachten es unseren Kolleg*innen bei. Die beiden sind ja inzwischen auch recht versierte Spieler*innen, auch wenn sie eigentlich nur mit uns spielen, aber wir merken das deutlich an den Fragen, die bei den Spielerklärungen auftreten. Erstens sind es weit weniger als früher und die Fragen sind spezieller auf bestimmte Fälle und Regeln bezogen, weniger auf den generellen Spielablauf. Harmonies machte bei der Erklärung für sie auch Sinn, erst während des Spiels tauchte bei unserer Kollegin ein Verständnisproblem mit bereits auf dem Spielfeld befindlichen Steinen auf, die natürlich für weitere Tierwürfel benutzt werden können, auch wenn sie ursprünglich mal Teil einer anderen Tierumgebung waren. Das Spiel gefiel beiden ausgenommen gut und wurde noch besser aufgenommen als Captain Flip. Beide kamen nach ein paar Runden richtig rein und noch bevor wir fertig waren, wurde der Ruf nach einer neuen Partie laut, bei der jetzt versucht werden müsse, von Anfang an alles richtig zu machen. Das ist immer ein sehr gutes Zeichen und wir fügten uns natürlich und erweiterten das Spiel an dieser Stelle auch nicht um die Tiergeisterkarten, um keine neue Verwirrung zu stiften.

Durch den späten Anfang und die vielen Partien, insgesamt hatten wir nun schon sieben Partien gespielt, war es schon recht spät geworden. Leider durfte der Abend heute auch nicht viel länger dauern, da wir am Sonntag recht früh raus wollten, so daß wir nur noch ein Spiel mit ihnen ausprobieren konnten. Aufgrund der Kuhgeschichte vom letzten Spieleabend, fiel die Wahl auf Kuhfstein, welches sich ähnlich gut und schnell erklären ließ. Kuhfstein konnte bei Sohnemann nicht so gut Punkten, da er hier nicht so gut abschnitt wie in Harmonies, wo er eine Partie gewinnen konnte. Seine Mutter hingegen fand das Spiel sehr schön, was wir uns schon gedacht haben, denn es lag von allen mitgebrachten Spielen wohl am meisten auf ihrer Wellenlänge. Wir hatten es bis zu diesem Zeitpunkt nur zu zweit gespielt, waren aber positiv davon überrascht, dass es sich auch zu viert recht flott spielte. Die Züge sind einfach und kurz, die Entscheidungen überschaubar, da hält sich auch die Downtime noch gut in Grenzen. Meine Frau feierte ihren Sieg dann noch mit einem Abschieds Gin Tonic.

Das war es dann auch schon wieder und wird auf etwas längere Zeit auch erstmal der letzte Spieleabend sein, denn die schnelle Autobahnverbindung zu ihr ist für fünfzehn Wochen gekappt. Erst danach werden wir wieder zu einem Spieleabden aufbrechen. Bis dahin… spielt schön!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.