Klassiker – Stratego

Stratego ist ein Spiel, das ich heutzutage einfach gar nicht mehr auf dem Schirm habe. Warum? Kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht gilt es in meinem Kopf als nicht mehr zeitgemäß, aber ich hinterfrage das seitdem ich mich mit dem Thema beschäftige. Das Spielprinzip wurde ja inzwischen auch auf moderne, angesagte Themen umgemünzt, so dass Berührungsängste eventuell unbegründet sind. Stratego ist auf jeden Fall ein Spiel, dass sich einen Platz in meiner Klassikergalerie verdient hat. Nicht nur weil es inzwischen alt ist, sondern weil es eine wirklich lange Geschichte hat, von der ich nicht weiß, ob sie weitläufig bekannt ist. Nein, ich selbst habe das Spiel früher als Kind sehr gerne gespielt und mit ihm wahrscheinlich den Unterschied zwischen Strategie und Taktik erlernt. Da es Stratego bis heute zu kaufen gibt, vermute ich mal das es immer noch funktioniert, was wohl am, inzwischen klassisch zu nennenden, Spielprinzip liegen dürfte. Komischerweise habe ich heute kaum noch Verlangen nach einer Partie Stratego oder ich Spiele gleich Schere Stein Papier, um eine Entscheidung herbeizuführen, denn nichts anderes ist Stratego.

„Klassiker – Stratego“ weiterlesen

Welche Spiele liebt das Ausland: Internationale Brettspielpreise 2022

Wir sind ja in der komfortablen Position in Deutschland schon seit Jahren einen weltweit renommierten Spielepreis unser eigen zu nennen, der durch eine Jury in jedem Jahr an ein Spiel verliehen wird. Mittlerweile werden neben dem Spiel des Jahres auch noch das Kinder- und das Kennerspiel des Jahres vergeben. Nun ist das natürlich nicht der einzige Preis der jährlich in Deutschland vergeben wird. Auch die größte Brettspielemesse in Essen vergibt jährlich den Deutschen Spielepreis. Hierbei handelt es sich aber um einen Publikumspreis, denn die Fans können im Vorfeld für ihre Favoriten abstimmen. Okay, wie die Preise hierzulande vergeben werden und welchen Geschmack die deutsche Spieler*innenschaft hat ist mit in all den Jahren durchaus bekannt, aber wie sieht das in anderen Ländern aus? Was werden dort für Spiele ausgezeichnet? Sind das die gleichen wie hierzulande oder komplett andere? Ich habe mich aus Interesse mal umgeschaut und ein bißchen was zusammengestellt. Ich war doch sehr überrascht über einige Auszeichnungen und den Geschmack der in anderen Ländern anscheinend existiert. Schnallt euch an, wir schauen uns mal ein bißchen um.

„Welche Spiele liebt das Ausland: Internationale Brettspielpreise 2022“ weiterlesen

First Rat – Vom Schrottplatz zum Mond

First Rat

Das italienische Autorentrio Brasini, Gigli und Luciani dürfte vielen von euch durchaus bekannt sein. Allerdings stehen diese Namen eher für einen gehobenen Schwierigkeitsgrad im Eurogamesegment. Titel wie Lorenzo il Magnifico, Coimbra, Alma Mater, Grand Austria Hotel oder auch der neuerliche Brecher Golem dürften vielen ein Begriff sein. Virginio Gigli steckt nun aber auch hinter diesem Spiel, das von Außen erstmal wie Kinderspiel wirkt. Gemeinsam mit Gabriele Ausiello hat er First Rat entwickelt. Ein Laufspiel, bei dem die Spieler*innen über eine Reihe von Feldern versuchen ein Ziel zu erreichen. Früher wurde ein Würfel benutzt um eine zufällige Anzahl von Feldern zurückzulegen und meist passierte etwas auf den Feldern. damit kannst du aber heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen vorlocken und so wurde hier mit viel Liebe zum Detail ein Spiel kreirt, dass viele durch seine Aufmachung und sein zugrundeliegendes Spielprinzip erstmal ganz schön in die Irre liefen ließ. Ja, ich spreche da durchaus von meiner persönlichen Erfahrung. Mein erster Blick auf das Spiel war tatsächlich voller Vorurteile und ich musste mich erst davon überzeugen First Rat eine Chance zu geben. Deshalb erhebe ich an dieser Stelle den Zeigefinger und sage euch: „Seid nicht so doof wie ich, sondern aufgeschlossen!“ Es lohnt sich eigentlich meistens.

„First Rat – Vom Schrottplatz zum Mond“ weiterlesen

Cold Case: Eine Prise Mord

Cold Case: Eine Prise Mord

Das gute alte „Who done it?“-Genre feierte in den letzten Jahren ein Comeback, dass ich nicht mehr für nötig gehalten habe. „Who done it?“, also „Wer wars?“ oder auch Murder Mystery, oder ganz einfach Detektivspiel ist etwas, dass ich bereits als Kind sehr geliebt habe. Agatha Cristies Romane, Verfilmungen und vor allem alles was mit Sherlock Holmes zu tun hat, erweckte schon damals meine Aufmerksamkeit. Für mich sind solche Detektivgeschichten und Fälle ein Fest und ich bin überglücklich, dass sich inzwischen viele Verlage daran versuchen, soetwas auch auf den Spieltisch zu bringen. Vor allem die Adlerstein-Fälle und die Hidden Games Tatort – Reihe hebten dieses Genre auf ein neues Level, indem sie die Fälle interaktiver gestalteten. Neue Medien wurden gezielt mit eingesetzt und auch Anrufe und Videos gehörten zum Repertoire dieser Fälle. Besonders mein alter Feund Marc, dessen gesamte Familie ebenfalls Krimiverrückt ist, beliefert mich regelmäßig mit neuem Input und bringt mir Spiele nahe, die ansonsten vielleicht sogar an mir vorbei gezogen wären. So auch die Cold Case Fälle von Thinkfun bzw. Ravensburger, um die es heute gehen soll. Genauer gesagt um den zweiten Fall aus dieser Reihe, Eine Prise Mord, den wir uns als erstes vorgeknöpft haben. Worin der Unterschied zu den Fällen anderer Anbieter beseteht und wie wir diesen ier fanden erfahrt ihr wenn ihr weiterlest.

„Cold Case: Eine Prise Mord“ weiterlesen

Applejack – Fallobst oder leckerer Honig?

Applejack

Uwe Rosenberg trat in der Vergangenheit schon des öfteren als Initialzünder für einen neuen Verlag auf. Auch für die Gamebuilders steuert er ein neues Spiel bei. Dabei handelt es sich mal wieder um ein Legespiel, aber keine Angst, es ist nicht die nächste Abwandlung von Nova Luna, Sagani, Framework und Konsorten. Wobei es bestimmt beim Entwcklungsprozess auch dieser Spiele mit entstanden sein dürfte. so ist er halt der Herr Rosenberg. Eine Mechanik ergründen und dann folgen hundert Spiele, die alle irgendwie gleich aber doch völlig verschieden sind. Applejack passt da ebenfalls in die Kategorie. Nur haben wir es hier nicht mit Polyominos oder kleinen quadratischen Kärtchen zu tun, nein, diesmal sind die guten alten Hexfelder wieder am Zug. Interessanter Weise taucht auch bei diesem Spiel wieder Lukas Siegmon als Illustrator auf und diese Kombination haben wir in der Vergangenheit doch schon recht häufig gesehen, auch wenn dabei unterschiedlichste Verlage in Erscheinung getreteen sind. Nova Luna und Pegasus, Sagani und Skellig, Reykholt und Frosted, Hallertau und Lookout und nun eben Applejack von den Gamebuilders.

„Applejack – Fallobst oder leckerer Honig?“ weiterlesen

Mehr heimliche Helden – Brettspiel Illustratoren Teil 2

Lange angekündigt und nie dazugekommen es zu veröffentlichen, lag der zweite Teil zu meinem Artikel über Brettspiel-Illustratoren, die mir persönlich besonders gut gefallen, in der Schublade. Nun ist die Zeit aber gekommen, denn über Weihnachten gab es einige persönliche Terminverschiebungen, so dass ich ein wenig Extrazeit hatte mir nochmal Gedanken über den Beitrag zu machen. Im Juni 2019 ging der erste Teil hier online und seitdem ist eine Menge passiert. Damit meine ich nicht nur in der großen, weiten Welt, sondern auch in der vergleichsweise kleinen Brettspielwelt. Damals habe ich den Beitrag geschrieben, weil ich fand, dass die Illustratoren zu wenig Würdigung erfahren, für mich aber immer auch ein wichtiger Teil des Gesamteindrucks sind. Seinerzeit war Carpe Diem ein Aufreger in der Szene, da Alea und Ravensburger so wenig Wert auf das Material, die Optik und letztendlich auch auf die Qualität ihres Spiels gelegt haben, dass überall Kopfschütteln für das an sich tolle Spiel von Stefan Feld aufkam. Natürlich bewies Kickstarter auch, dass es deutlich anders ging und Flügelschlag, gegen das Carpe Diem zum Kennerspiel des Jahres nominiert wurde, zeigte ganz deutlich, dass es auch anders geht.

„Mehr heimliche Helden – Brettspiel Illustratoren Teil 2“ weiterlesen

Dominations – Von der Wiege der Menschheit bis zum Ende der Spielzeit

Dominations: Dein Weg zur Zivilisation

Spiele die sich mit Zivilisationen auseinandersetzen und ihren Aufstieg und Fall zum Thema haben, faszinieren mich schon, seit dem ich mich für Brettspiele interessiere. Leider sind viele von ihnen große und langdauernde „Brecher“, für die ich glücklicherweise auch keine Spieler*innen finden würde, weil ich eh keine Zeit hätte sie zu spielen. Deshalb bin ich immer wieder dankbar und erfreut, wenn die Verlage Spiele herausbringen, die sich mit der Thematik beschäftigen, auf einen normalen Tisch passen und mich nicht mehr als drei Stunden am Stück beschäftigen. Solche Spiele sind aber rar gesät. Als Dominations vor ein paar Jahren in englischer Sprache erschien, habe ich gehofft das es auch auf deutsch umgesetzt wird, denn die Idee Dominos mit einem Zivilisationsspiel zu kreuzen klang so absurd, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte. Ende letzten Jahres war es dann soweit und wir haben es ausgiebig ausprobiert. Zurück blieben einige sehr zwiespältige Eindrücke über dieses Spiel, aber ich möchte noch nicht allzuviel vorgreifen.

„Dominations – Von der Wiege der Menschheit bis zum Ende der Spielzeit“ weiterlesen