
Der kurze Monat Februar kam mir gefühlt noch viel kürzer vor als sonst. Das könnte am Home Office liegen, welches ich seit diesem Jahr nutzen kann und im Februar regelmäßig genutzt habe um einen Abgabetermin zu halten. Zu Hause schaffst du echt was weg. Der Störfaktor „Kollege“ sollte nicht unterschätzt werden. Ich habe absolut nichts gegen meine Kollegen, aber wenn du gezielt etwas fertig bekommen musst, dann können sie dich ganz schön nerven und aus der Spur bringen. Was war sonst so? Wahl natürlich… Schwamm drüber. Ich habe mir das Wahlergebns in meinem Wahlkreis mal etwas genauer angeschaut und stellte fest, das die Stramme SPD-Arbeiterfront in unserem Stadtteil sich allmählig verabschiedet und durch Nazis ersetzt… Danke ihr Parteien der „Mitte“ das ihr den Diskurs in ihre Richtung verschiebt und die Gefahr gar nicht bemerkt. Na egal, da ich momentan gar nicht soviel spielen kann, wie ich gerne möchte, sind in diesem Monat natürlich auch wieder nicht so wahnsinnig viele Neuheiten auf unserem Tisch gelandet, aber wenigstens ein bisschen Hoffnung ist in Sicht, dass es die Zeit bald zulässt etwas mehr zu spielen. Wir hatten auch einen Spieleabend in diesem Monat, aber der war doch eher ernüchternd, bzw. zu feuchtfröhlich. Soll heißen, da wurde mehr getrunken als gespielt. Für mich als Fahrer also eher nicht so ergiebig. Doch lest selbst, was diesen Monat im Hause Troll auf dem Spieltisch landete.

Klong! – Ja, richtig gelesen. Das gute alte Klong! ohne Legacy oder Katakomben Zusatz. Einfach nur Klong! Wobei das stimmt nicht ganz, denn auf dem analogen Tisch kam das Spiel überhaupt nicht zum Einsatz. Ich habe mir die App gegönnt. Irgendwie hatte ich verpennt das sie bereits erschienen ist. Die Umsetzung ist wirklich gut gelungen und ich habe verdammt nochmal wirklich Spaß damit die Kampagne durchzuspielen und die täglichen Aufgaben auszuprobieren. Hier wurde sehr gekonnt das Grundspiel umgesetzt und ich erwarte noch so einige Erweiterungen. Lohnt sich wirklich für das Solospiel, schaut euch die App mal an. Wer gar nicht weiss, von was ich hier eigentlich rede, sei eine der Klong!-Reviews hier auf dem Blog empfohlen, denn meine Frau und ich sind Klong!-Ultras!

Königreich Legacy: Feudale Welt – Im letzten Monat habe ich das Spiel nur als Königreich Legacy benannt, aber der Zusatz Feudale Welt scheint in der Zukunft noch wichtig zu werden, denn Jonathan Fryxelius plant weitere Versionen dieses Spiels zu veröffentlichen. Ich liebe dieses Legacy-Spiel, weil es so wunderbar einfach funktioniert und du immer einen Sog hast alles immer besser zu machen.Inzwischen hab eich das Grundspiel mit seinen integrierten drei Erweiterungen durchgespielt und bin völlig von den Socken. Die beiden seperat erhältlichen großen Erweiterungen möchte ich abe rauch noch ausprobieren, bevor ich das Spiel reviewen kann. Ich habe wirklich richtig Spaß mit dem Spiel und denke bereits darüber nach eine weitere Kopie davon zu kaufen und es nochmal in einer anderen Reihenfolge der Erweiterungen zu spielen. Ich bin begeistert.

Erde – Sollte eigentlich mit zum Spieleabend, aber wir haben uns kurz vorher für das zugänglichere Mischwald entschieden, was im Endeffekt egal war, weil auch das nicht auf den Tisch kam. Zur Kompensation kam es dann einfach zu Hause mal wieder auf den Tisch und ich kann nach wie vor bestätigen, dass ich dieses Spiel so sehr liebe, trotz das ich ganz schlecht darin bin. Immerhin habe ich es diesen Monat einmal gewonnen, was wahrscheinlich der Grund ist warum ich es hier nochmal erwähnen möchte. Leute ganz ehrlich, ich habe keinen Plan warum das Spiel in Europa nicht so beliebt ist und die Reaktionen hier eher verhalten ausfallen. Das hier ist der ultimative Punktesalat. Wer es nicht kennt, sollte es kennenlernen. Lest gerne meine Review und dann probiert es selbst einmal aus.

Earthborne Rangers – Dieses Spiel ist wirklich so besonders, wie kein anderes des letzten Jahres. Für mich absolut eine Empfehlung. Ich bin ja auch ein reisiger Fan des Arkham Horror Kartenspiels, welches ich nicht hiermit vergleichen sollte, aber es gibt schon sehr ähnliche Ansätze. Geschichte steht im Vordergrund. Spielmechanik funktioniert sehr gut und prägt sich doch nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell ein. Beides ist nicht gerade mit einem einfachen Schwierigkeitsgrad gesegnet und sie fangen ihre Welten recht gut ein. Das Cthulhu-Spiel gefällt mir als Solospiel besser, aber das hier ist ein perfektes Spiel für zwei Spieler*innen. Die Welt lebt viel mehr in diesem Spiel wenn ihr es zulasst werden die Charaktere fast lebendig, weil sie eigene Geschichten und Abläufe begünstigen. Das ist hervorragend Spielmechanisch umgesetzt. Der wirklich einzige Kritikpunkt den ich an Eartborne Rangers aussetzen musst, ist aber wahrscheinlich nur mein persönliches Empfinden, aber der Vortrieb ist sehr langsam. Auch wenn du dich gefühlt weit durch die Welt bewegst, kommt dir das ganze Spiel irgendwie vor wie in Zeitlupe. Für Leute die viel Action und Spannung brauchen ist Eartborne Rangers vielleicht eine Spur zuviel rollenspielatmosphärisch. Review kommt bald, auch wenn lange nciht durchgespielt.

Harmonies – Auch Harmonies kam in diesem Monat wieder auf den Tisch und zeigt damit eindrucksvoll welchen Reiz es auslöst, weider und wieder gespielt zu werden. Ich habe bisher deutlich mehr Partien Harmonies als Cascadia gespielt und bin immer noch ein bisschen entsetzt, dass das Spiel beim Spiel des Jahres nicht mehr Beachtung gefunden hat. Wer Harmonies noch nicht kennt sollte es nachholen oder sich zumindest von meiner Review überreden lassen.

Agent Avenue – Na da ist sie ja die erste Neuigkeit. Agent Avenue von Nerdlab haben wir in diesem Monat gespielt. Ein Spiel für zwei, dass uns, soviel sei verraten sehr gut gefallen hat. Wir spielen Geheimagenten, die sich Gegenseitig versuchen zu enttarnen. Wir wohnen in der gleichen Nachbarschaft und bewegen und mit unseren Spielfiguren auf einem Rundkurs. Zu Beginn im gleichen Abstand. Dann werden Karten gespielt. Wer an der Reihe ist legt zwei Karten von seiner Hand auf den Tisch. Eine offen, die andere verdeckt und das Gegenüber muss dann wählen, welche Karte für wen ist. Klassisches „I Split You Choose“. Die Karten verfügen über drei Bewegungswerte, je nachdem wieviele dieser Karten offen vor uns liegen. Die Figuren werden entsprechend bewegt. Wenn es irgendwann jemadnem gelingt den anderen von hinten einzuholen, hat er oder sie gewonnen. Simpel aber gut und mit einer fantastischen antropomorphen Retrooptik. Tolles Spiel und ich denke ich schiebe eine Review irgendwann ein.

ATIWA – Der Rosenberg war mit bei dem besagten Spieleabend und das war so ziemlich das einzige was gut funktioniert hat an diesem Abend. Völlig überraschend kam das Spiel super an. Damit hatten wir ehrlicher Weise überhaupt nicht gerechnet. Unsere Arbeitskollegin ist sonst eher eingeschüchtert über die schiere Auswahl von Möglichkeiten Figuren einzusetzen. Das Thema kam aber bei ihr wirklich gut an und auch das Spiel gefiel ihr richtig gut. Das Spiel war immer recht unscheinbar und hat glaube ich auch nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit bekommen. Das allerdings völlig zu unrecht. Warum uns das Spiel so super gefällt, habe ich in der Review hier auf dem Blog bereits geschrieben. Für uns bleibt ATIWA ein Dauerbrenner.

Cities – Als nächste Neuheit steht ein neues Spiel von Phil Walker Harding auf dem Plan. Cities ist nun auf Deutsch bei KOSMOS erschienen und Überraschung: gefällt uns tatsächlich recht gut. Zusammen mit Steve Finn erdacht ist es ein sehr simples Stadtbauspiel das allerdings mit einer Menge Variablen daher kommt und uns immer wieder vor neue Aufgaben stellt. Das Grundprinzip ist recht einfach. Auf einem Raster aus drei mal drei großen Stadtteilen errichten wir verschiedene Gebäudetypen und legen Plättchen mit besonderne Attraktionen aus. Dazu gibt es noch Aufgabenkarten, die uns mit Punkten für bestimmte Dinge belohnen. Der Clou ist, das wir all diese Dinge draften und einbauen. Zusätzlich gibt es diverse Städte die uns wiederum mit weiteren Punkten belohnen, wenn wir bestimmte Voraussetzungen einhalten. Wirklich niecht schwierig aber tatsächlich sehr vielfältig. Review kommt auch bald, aber wohl nicht mehr in diesem Monat.

Ökosystem – Das Spiel ist nicht neu, sondern eigentlich schon aus dem Jahr 2019, wurde bereits 2021 von Schwerkraft in der Leichtkraft Serie herausgebracht, aber für uns ist es eine Neuheit. Weder meine Frau noch ich haben das Spiel zuvor schonmal angefasst. Nach der Beschreibung klang es ganz gut und ähnlich wie WitchDraft. Der Vergleich hinkt aber deutlich. Ökosystem ist deutlich schwächer. Die Mechanik ist nur identisch. Wir draften Karten die wir in unser Raster auslegen. Die Karten stellen Tiere des Ökosystems (nordamerikanischer) Wald dar und haben verschiedene Abhängigkeiten um Punkte zu erzielen. Das ist es dann auch schon. Wer seine Tiere am günstigsten im Raster platziert wird durch die meisten Punkte gewinnen. Klingt unspektakulär. Ist es auch. Mehr in der Review.

Five Tribes – Ist und bleibt eines meiner Lieblingsspiele aller Zeiten. Bruno Cathala und die Mancala Zweitverwertung so gut wie nie. Bei diesem Spiel von Days of Wonder stimmt einfach alles. Das einzige was nicht stimmt ist die Tatsache das es bei uns zu Hause zu selten auf den Tisch kommt. Jedesmal wieder nachdem eine Partie gespielt wurde kommen die gleichen Phrasen: „Warum haben wir das so lange nicht gespielt?“, „Wollen wir gleich noch eine?“ oder „Ich liebe dieses Spiel!“. Gute Nachricht , es kann auch in der Boardgamearena genossen werden in einer sehr schönen Version. Eine Review gibt es sogar hier auf dem Blog.

Fliptown – Die letzte Neuheit für diesen Monat ist mal wieder ein Flip & Write. Diesmal eines das im Wilden Westen angesiedelt ist und ordentlich mit den Klischees herumwedelt. Wir spielen mit Pokerkarten, die unsere Entscheidungen beeinflussen. Wir spielen in drei Runden je fünf Züge und benutzen in jeder Runde drei Karten. Eine wird zu unserem Pokerblatt, das wir am Ende einer Runde auswerten. Eins bestimmt die Region in der wir eine Aktion machen dürfen. In der Wildnis reisen, im Ödland Verbrechen begehen, in der Mine durch Arbeit Geld verdienen oder in der Stadt unser Glück versuchen. Überall warten aber illegale Optionen auf uns und wir sollten den Colt nicht überspannen, sonst verhaftet uns der Sheriff. Wirkt nur auf den ersten Blick unübersichtlich und kleinteilig. Entpuppt sich aber als sehr solides und schönes Flip & Write. Review dauert noch etwas

Die Gilde der fahrenden Händler – Zu guter letzt sei noch der Hinweis erlaubt, dass ihr nun Die Gilde der fahrenden Händler auch in der Boardgamearena genießen könnt. Das Spiel bietet sich für ein schnelles Onlinespiel geradezu an. Der Computer übernimmt das ständige Auf- und Abbauen und vieles von der Verwaltung. Mir gefällt die Version richtig gut und ich spiele Momentan jeden Abend ein paar Partien davon.
Die üblichen Verdächtigen haben sich zum erstenmal überhaupt nicht bewegt, was darauf hindeute, dass ich momentan einfach nicht so viel spiele.
