Was spielst du so? – Mai 2024

Der Monat Mai startete zunächst richtig toll für uns. Nach all der Arbeit, die der Job in den letzten Monaten so mit sich brachte, hatten wir endlich Urlaub. Und Urlaubszeit ist für uns auch immer Spielzeit. Wir hatten uns vorgenommen richtig viel zu spielen, denn das kam in den letzten beiden Monaten deutlich zu kurz und immer nur mal so einen Kriminalfall beackern ist auf Dauer auch unbefriedigend. Also kam in den drei ersten Maiwochen so ziemlich alles auf den Tisch, was da schon etwas länger herumlag und Staub anzusetzen drohte. Zusätzlich gab es auch noch ein paar Spiele, die ich selbst zwar schon kannte, die ich aber meiner Frau unbedingt noch vorstellen wollte. Das war alles ganz toll und sehr schön. Kurz vor Ende des Urlaubs ereilte uns dann aber die Nachricht eines nahen verwandten, dem es gesundheitlich schon recht lang nicht gut ging. Wir besuchten ihn dann noch sehr spontan und erfuhren kurze Zeit später von seinem Tod. Das rückte alle mal wieder etwas gerade in unserem Leben und machte auf schmerzliche Weise klar, das all das hier nur unterhaltendes Beiwerk ist. Ich schreibe hier ja immer auch persönliche Dinge, die passieren und mich beschäftigen. Ein solches Ereignis lässt einen nicht kalt und das Hobby, um das es hier ja gehen soll, steht komplett still. Zumindest für einen Moment und die Konzentration liegt auf anderen Dingen. Die Welt dreht sich aber auch weiter und so möchte ich euch auch diesen Monat wieder davon berichten, was wir alles so gespielt haben.

Super Mega Lucky Box

Super Mega Lucky Box – Meine Frau sagte mich neulich, als sie sah, was ich da spiele, dass ich wohl bald ins Altersheim kommen werde. Warum? Weil Super Mega Lucky Box von Phil Walker Harding eigentlich nichts anderes als Bingo ist und gemeinhein behauptet wird, das wäre eine Beschäftigung für alte Leute. Keine Ahnung ob das stimmt, aber das Klischee existiert. Super Mega Lucky Box ist wirklich nicht anspruchsvoll, aber dennoch würde ich es als Bingo mit Anspruch bezeichnen. Das Spiel ist so simpel und macht zwischendurch soviel Laune. Ich schäme mich ja fast dafür, aber was soll ich sagen, fast nichts habe ich öfter im letzten Monat in Appform oder in der Boardgamearena gespielt. Macht richtig süchtig.

Next Station: Paris

Next Station: Paris – Nach London und Tokyo war ich sehr gespannt auf Paris. Ersteres schlug bei mir ein wie eine Bombe und Tokyo war mir dann leider irgendwie zu verkopft. Die Ankündigung, das die Parisvariante seichter sein sollte als London lies mich aufhorchen. Was soll ich sagen? Das stimmt tatsächlich und es kommt viel näher an London heran und ist deutlich leichtfüssiger als Tokyo, was dem Spiel richtig gut tut. Dabei gibt es hier genausoviel Freiheit wie beim Urprungsspiel. Durch die Möglichkeiten, die Paris bietet, ist es nur viel viel leichter auch Punkte zu machen und es fühlt sich wieder schneller und fluffiger an als der Vorgänger. Von daher wurde hier alles richtig gemacht. Das Spielprinzip ist wieder das gleiche, bietet aber genug Abwechslung zu den anderen Varianten, um das Spiel zu rechtfertigen. Eine Review wird kommen, wann kann ich aber in diesem Moment noch nicht sagen.

Sherlock Holmes Beratender Detektiv: Die Bakerstreet Spezialeinheit – Dann haben wir natürlich in unserem Urlaub auch die Bakerstreet Spezialeinheit fertig gespielt. Die letzten drei Fälle fehlten uns noch. Sie sind absolviert und das Fazit kann nur heißen: äußerst Positiv. Natürlich nur für die kleinen Detektive unter euch. Es gibt allerdings ein paar Aspekte, die mich gerade dazu drängen einen Beitrag über das Spiel und den Vergleich zum Vorgänger zu verfassen. Es gibt ein paar kleine Aspekte, die anders an dem Spiel sind und dann den ominösen Fall Nummer 9, der auch in einigen Foren schon für Diskussionen gesorgt hat. Der ist nämlich nicht so ganz rund und trübt den Spielspaß hinten raus leider ein wenig. Aber dazu in einem gesonderten Beitrag in der Zukunft etwas mehr.

Dune: Imperium

Dune: Imperium – Lange hat es gedauert und nun habe ich Dune: Imperium auch endlich mal gespielt. Das Spiel stand sogar lange bei uns zu Haus herum, weil ich davon überzeugt war, es würde meiner Frau gefallen, wenn sie es ersteinmal spielen würde, aber sie ließ sich nicht erweichen. Science Fiction Themen sind ihr einfach zuwider und so verlies uns Dune: Imperium ungespielt. Ich konnte mich damals auch nicht zu einer Solopartie durchringen. Nun aber habe ich es gespielt (sogar gleich dreimal) und muss in den gängigen Tenor miteinstimmen: es ist großartig! Paul Dennen hat hier ganze Arbeit geleistet und ein hervorragendes Spielsystem rund um den Konflikt um Arrakis und das Spice geformt. Ich bin mir außerdem sicherer denn je, dass meine Frau das Spiel rein mechanisch lieben würde, wenn es denn eine Chance von ihr bekommen würde.

Harmonies

Harmonies – Ein Spiel das gerade richtig hoch für den Spiel des Jahres Preis gehandelt wird ist Harmonies, welches wir im vergangenen Monat gleich mehrfach spielten. Es erinnerte uns sofort an Dreamscape durch die dreidimensionalen Landschaften, die hier aus Spielsteinen gebaut werden. Das betrifft aber wirklich nur die Optik, vom Spiel selbst finden wir zwei ehemalige Preisträger vor, mit denen es viel mehr gemein hat. Der Auswahlmechanismus für die Steine erinnert eher an Azul und der Bau in zwei Ebenen mit den Spielsteinen und darauf gelagerten Tiersteinchen erinnert an Cascadia. Nicht viel Neues könnte man nun denken, aber auf seine Art ist Harmonies sehr faszinierend und macht auf jeden Fall eine Menge Spaß. Eine Review folgt wohl noch in diesem Monat.

Knowledge?

Knowledge? – Ich hätte auf Anhieb nicht gedacht das Knowledge? von Peer Sylvester stammt, den ich eher mit etwas verkopfteren Spielen in Verbindung bringe. Allerdings auf den zweiten Blick ergibt das schon irgendwie Sinn. Knowledge? ist ein Quizspiel ohne richtiges Quiz. Wir spielen gemeinsam gegen das Spiel indem wir keine Quizfragen beantworten, sondern die Fragen, von denen wir Antworten wissen oder raten unseren fiktiven Gegenspielern zuordnen. Die sich dann anhand der Antworten auf einem Brett vorwärts bewegen. Das klingt ein bisschen seltsam und das ist es zunächst auch, aber schon nach einer Runde macht das alles Sinn und der Spaß geht los. Besonders in der etwas schwierigeren, oder sagen wir besser, taktischeren Variante machte uns Knowledge? erstaunlich viel Spaß.

Altered

Altered – Ein neuer Tradingcardhype ist gerade gestartet. Es liegt anscheinend wieder Geld auf der Straße das mitgenommen werden kann. Altered setzt sich allerdings alleinschon von seinem Spielprinzip ein wenig ab. Das Spiel ist noch nicht erschienen, kann aber bereits in der Boardgamearena ausprobiert werden. Altered weicht von der bekannten Duellstruktur ein Stück weit ab und hart tatsächlich ein paar Brettspielmomente mit an Bord. Hier ist es unser Ziel einen Weg auf einer Landschaft entlangzugehen. Dafür haben wir an jedem Ende eine Figur stehen. Einen Helden und seinen Begleiter. Diese bewegen sich aufeinander zu und wir gewinnen, wenn es uns gelingt, sie sich als erstes treffen zu lassen. Ich fand das Spiel tatsächlich so faszinierend, dass ich es öfter ausprobieren möchte. Der Funke ist aber noch nicht übergesprungen. Ich behalte das mal im Auge und werde berichten.

Atiwa

Atiwa – In unsesrem Urlaub haben wir auch einige Spiele aus unserer Sammlung gespielt, die schon etwas länger nicht auf den Tisch gekommen sind. Wir lieben Rosenbergspiele und im Prinzip kann jedes davon immer mal wieder auf unserem Tisch landen. In der letzten Zeit beobachten wir aber das vermehrt Atiwa aus dem Regal auf den Tisch wandert und das liegt wohl tatsächlich an seiner Zugänglichkeit und trotzdem vorhandenen Spieltiefe. Außerdem dauert eine Partie zu zweit selten länger als eine Dreiviertelstunde. Das sind insgesamt hervorragende Argumente um dieses Kleinod immer mal wieder hervorzuholen. Auch die längeren und größeren Rosenbergs haben ihre Vorzüge, aber Atiwa macht uns immer Spaß. Wer mehr darüber wissen möchte findet eine Review hier auf dem Blog.

Hitster: Guilty Pleasures

Hitster: Guilty Pleasures – Hier mach ich es einfach mal kurz. Natürlich kam auch der neue Hitster-Teil bei uns auf den Tisch und wer etwas mehr darüber wissen möchte, kann eine Rezension zu den letzten beiden Teilen hier bereits finden. Spielerisch gibt es nichts Neues, aber vielleicht interessieren euch ja die Einschätzungen meinerseits zu den beiden Teilen. Die Schlager-Version haben wir allerdings aus guten Gründen ausgelassen.

Knarr

Knarr – Komischer Titel, aber übersetzt heisst das wohl tatsächlich Schiff oder Boot. Knarr fällt zunächst durch seine hübschen Illustrationen auf, ist ansonsten jedoch recht unscheinbar und klein. Spielerisch bekommen wir es tatsächlich mal wieder mit einem Splendor-Klon zu tun, der weder schlechter, noch besser als das Original ist, lediglich ein wenig anders. Seine Wurzeln kann das Spiel aber nicht verleugnen. Durch das hübsche Äußere und einige Vorgänge im Spiel wirkt es oberflächlich ein wenig thematischer. Definitv kein schlechtes Spiel das mit Sicherheit seine Anhänger*innen finden wird. Eine Review strebe ich in diesem Monat an, aber verspreche nicht zu viel.

Kuhfstein

Kuhfstein – Rita Modl macht immer mal wieder auf sich aufmerksam und ich habe schon einige ihrer Spiele auf dem Tisch gehabt. Sie schafft es allerdings immer wieder mich und meine Erwartungen zu unterwandern. Fast alle ihrer Spiele haben mir bisher nicht sonderlich gut gefallen oder hatten kein längeres Leben auf unserem Spieletisch. Mit Kuhfstein gelingt ihr nun aber das Kunststück ein Spiel zu kreiren, das durchaus Chancen hat einer breiteren Masse zu gefallen. Das Cover kommt schon arg piefig daher auch wenn es den beschaulichen Kern des Spiels trifft. Kuhfstein ist ein gekonntes Legespiel mit dem gewissen etwas. Auf keinen Fall schlecht versucht es seine Nische aber in einem sehr umkämpften Segment zu finden. Auch hier sollte die Review bald erscheinen.

Silver & Gold: Pyramids

Silver & Gold: Pyramids – Auch hier möchte ich mich eher kurz halten, denn erst in der letzten Woche habe ich die Review zum Spiel online gestellt. Für alle näheren Informationen schaut bitte dort. Pyramids ist der Nachfolger von Silver & Gold. Einem Flip & Write Spiel, das bereits vor der Pandemie zu überzeugen wusste. Hier gelingt es dem Nachfolger allerdings sowohl simpler als auch besser zu sein. Na, neugierig?

Spots

Spots – Wer hätte gedacht, dass ein Würfelspiel im Hause Troll öfter und regelmäßig auf den Tisch kommt? Ich auf jeden Fall nicht, denn ich liebe Würfel, aber der Würfelgott ist gegen mich. Das kommt mir hier aber durchaus zu Gute, denn ab und zu mal ein paar Einsen würfeln ist hier gar nicht so verkehrt. Ich habe bereits im letzten Monat über das Spiel berichtet. Es steht immer noch als eines der nächsten Spiele für eine Review auf der Liste. Ich bitte noch um ein wenig Geduld.

The Vale of Eternity

The Vale of Eternity – Hier gilt Ähnliches wie für Silver & Gold: Pyramids, denn die Review ist relativ zeitnah erschienen. In unserem Urlaub konnte meine Frau endlich auch einige Partien dieses Spiels mit mir absolvieren. Ich wusste vorher das es ihr gefallen würde, aber wir haben irgendwie nie die Zeit gefunden. Ich spielte ein paar Partien in der Arena und konnte feststellen, dass es mir sehr gefiel. Zum Glück hatte ich mit meinem Gefühl recht. Meine Frau mag solche Spiele und hat sich auch gleich in einge der putzigen Wesen verguckt. The Vale of Eternity wird wohl noch öfter auf unserem Tisch landen. Auch können wir jetzt schon sagen, das dies eines der seltenen Spiele ist, für die wir uns tatsächlich eine Erweiterung wünschen, um etwas mehr Variabilität unter den Karten zu haben.

Wonderlands War

Wonderlands War – Endlich ist es da! Seit das Spiel vor Jahren auf Englisch erschien, wünschte sich meine Frau kein Spiel mehr als dieses. Sie liebt Alice im Wunderland und hatte sich in das Spiel verliebt. Nun kam es endlich in der deutschen Variante zu uns und ich lebte ein wenig in Angst vor der Erstpartie. Das Spiel kostet eine ganze Stange Geld und wenn du dich so sehr auf etwas freust, ist die Gefahr doch immer recht hoch, dass du enttäuscht wirst. Das ist hier aber nicht der Fall. Wir lieben es und es ist ein optisches Highlight. Nun muss es nur noch unter Beweis stellen, dass es oft genug auf den Tisch kommt, um den Preis auch zu rechtfertigen. Eine ausführliche Review wird folgen, aber wohl nicht mehr in diesem Monat erscheinen.

Die üblichen Verdsächtigen, die sonst immer mal wieder auf den Tisch kommen.

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