Silver & Gold: Pyramids – Neuer Aufguss

Silver & Gold: Pyramids

2019 war Silver & Gold Phil Walker Hardings Beitrag zur großen Flip, Roll & Write Welle. Das Spiel war ein Überraschungshit, weil es eigentlich ganz unscheinbar daherkam und spielerisch überzeugen konnte. Für uns gehörte es damals zu unseren Lieblingsspielen und bis heute holen wir es immer mal wieder aus dem Schrank um die ein oder andere Partie zu spielen. Das Tetris-Spielprinzip bei der wir Formen auf verschiedenen Inseln anordnen müssen, um sie zu vervollständigen und weitere Boni zu erspielen, wird von nahezu jedem verstanden und bringt kurzweilige Unterhaltung. Phil Walker Harding ist bekannt dafür hauptsächlich Spiele in diesem Segment zu erfinden. Nun erschien im letzten Jahr eine neue Version dieses wunderbaren Flip & Writes, das den Namenszusatz Pyramids trägt. Braucht es das? Ist das nur ein neuer Aufguß oder Abklatsch? Oder macht es wirklich etwas neu und anders? Fragen über Fragen, denen ich unbedingt auf den Grund gehen wollte, weil uns das Spiel vor vier Jahren so gut gefallen hat und sich seitdem fest in unserer Sammlung befindet.

Worum geht es?

Diesmal verfollständigen wir keine Schatzkarten, um die wertvollen Piratenschätze zu finden, sondern bewegen uns in den Pyramiden dieser Welt. Wir versuchen einen Weg zu den Grabkammern zu finden in denen wir antike Besitztümer und Grabbeigaben zu finden hoffen. Das Spielprinzip ist sehr ähnlich zum Vorgänger, aber dennoch total anders.

Silver & Gold: Pyramids – Wertungskarten / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Im Grunde läuft es ab wie in Silver & Gold. Die Spieler*innen erhalten alle einen Stift und eine Wertungskarte. Außerdem bekommen alle noch je vier der Pyramidenkarten und entscheiden sich für je zwei davon als Startkarten. die restlichen werden wieder in den Kartenstapel hineingemischt. Anschließend wird eine zentrale Auslage aus vier Pyramidenkarten aufgedeckt. Die acht Expeditionskarten, die wie beim Vorgänger auch verschiedene Polyominoformen zeigen werden verdeckt gemischt und anschließend wird vor jedem Durchgang eine Karte vereckt zur Seite gelegt. Wir spielen insgesamt vier Durchgänge á sieben Karten.

Silver & Gold Pyramids: Auslage mit Pyramidenkarten / Foto: Spieltroll

Wer den Vorgänger kennt, weiss dass wir Inseln, die aus lauter Kästchen mit und ohne Symbolen bestehen mit den Formen der Expeditionskarten füllen müssen. Wir können pro Runde entweder die Form der gezogenen Karte auf einer unserer Karten einzeichnen oder alternativ einfach ein einzelnes Kreuz setzen, falls wir die gezogene Form nicht einsetzen können oder wollen. Bei Silver & Gold Pyramids ist das ähnlich aber es gibt eine kleine aber feine Änderung. Hier ist es nicht unsere Aufgabe eine Karte komplett zu füllen, sondern wir haben auf jeder Karte ganz oben einen gekennzeichneten Eingang und in der untersten Reihe ein Feld mit der Grabkammer. Wir müssen nun einen Weg mit den Formen vom Eingang bis zur Grabkammer bilden, um eine Karte abzuschließen. Nebenbei können wir für bestimmte Symbole in den Kästchen, die sich auf der Karte befinden Bonus- oder Minuspunkte bekommen, wenn wir sie ankreuzen. Es gibt zum Beispiel Kreuze, die es uns erlauben ein weiteres Kreuz zu setzen, zwei Sorten Edelsteine, für die wir Punkte bekommen. Haben wir hier Pärchen unterscheidlicher Steine gesammelt erhalten wir mehr Punkte. In jedem Durchgang dürfen wir genau eine Fackel ankreuzen, wenn wir eine vorfinden, die uns ebenfalls mit Punkten belohnt. Sher häufig aber sind Totenköpfe, für die wir gesteigert immer mehr Minuspunkte bekommen. Sollte es uns gelingen einen Zaubertrank anzukreuzen, so dürfen wir zwei der Totenköpfe wieder wegradieren.

Silver & Gold: Pyramids – Fertige Karte mit Wertungskarte / Foto: Spieltroll

Sobald wir die Grabkammer erreichen haben wir eine Karte geschafft und kündigen das laut an. Nachdem alle eingezeichnet haben, dürfen diejenigen, die eine Karte fertig haben eine neue aus der Auslage nehmen. Sind dies mehrere Spieler*innen, so wird geschaut welche ihrer fertigen Karten die niedrigste Nummer aufweist. Diese darf zuerst wählen. Die Auslage wird erst wieder aufgefüllt, wenn alle gewählt haben. Im Anschluß können Spieler*innen für ihre fertigen Karten Punkte bekommen. Pyramidenkarten existieren in drei Farbvarianten und sollte jemand zwei Karten der gleichen Farbe fertiggestellt haben, so gibt es 10 Punkte, wenn er oder sie der oder die erste war, dem das gelungen ist. Nummer zwei und drei in einer Farbe erhalten dann sechs und drei Punkte.

Am Ende, nach vier Durchgängen, gewinnt, wer die meisten Punkte verdienen konnte.

Silver & Gold: Pyramids – Expeditionskarten geben die Form vor / Foto: Spieltroll

Das Fazit

Silver & Gold Pyramids gelingt ein sehr seltenes Kunststück. Es schafft das schon sehr gute Silver & Gold noch zu übertreffen. Wir haben, wie eingangs erwähnt Silver & Gold hoch und runter gespielt, jedem vorgestellt, der mit uns zu einem Spielchen zusammengesessen hat und nicht wenige haben sich das Spiel selbst gekauft, aber Pyramids gelingt es das Spiel sogar noch zugänglicher und sogar besser zu machen. Hut ab Herr Harding! Zu meckern gibt es hier eigentlich gar nichts. Das Material ist gut und erfüllt seinen Zweck, die Symbolik ist bis auf eine Kleinigkeit total klar. Die Kleinigkeit ist das rote Kreuz als Symbol für ein Bonuskreuz. Das ist irgendwie unglücklich gewählt, denn die meisten scheinen ein rotes Kreuz als Verbot zu deuten und nicht als positives Bonusfeld. Auch nach Erklärungen kamen immer mal wieder ungläubige nachfragen. Aber das ist wirklich eine absolute Kleinigkeit. Mehr gibts dazu einfach auch gar nicht zu sagen. Tolles kleines Spiel.


  • Verlag: NSV
  • Autor(en): Phil Walker-Harding
  • Illustrator(en): Oliver Freudenreich, Sandra Freudenreich
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Spieleranzahl: 2 – 4
  • Dauer: 15 Minuten

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