Der Spieltrieb, der in den vergangenen Monaten ziemlich auf Eis lag, läuft langsam wieder an. Sehr langsam leider, aber immerhin. Was heißt das konkret? Ich würde gerne viel mehr spielen als ich es im Moment tue. Vor allem wenn ich sehe, was da an gebacktem Zeug so langsam bei mir eintrudelt und Spiele die ich vorbestellt habe einlaufen. Ich will das alles so schnell es geht ausprobieren und darüber schreiben. Im Moment könnte ich gefühlt ganze Romane schreiben, aber mir bleibt leider nicht soviel Zeit, wie ich gerne hätte. So richtig schöne Spieletage mit meiner Frau, an denen wir mal vier, fünf Spiele ausprobiert haben fehlen leider noch. Aber auch das wird wieder kommen. Momentan überwiegt noch vorsichtiges ausprobieren, mal an einem Abend in der Woche oder am Wochenende. Aber auch ein Spieleabend mit unserer Arbeitskollegin hat wieder stattgefunden. Deswegen gibt es diesen Monat weiterhin nur ein paar ganz vereinzelte Neuheiten, oder sagen wir besser, für mich Neuheiten. Aber seht selbst, mit was ich meine Zeit verbracht habe.
Magic: The Gathering – Innistrad Mitternachtsjagd – Richtig gelesen. Die neueste Magic-Edition hat in diesem Monat viel Zeit von mir verschluckt. Warum? Nun ja, ich finde die enthaltenen Mechaniken irgendwie spannend und habe mich mal wieder anfixen lassen. Keine Angst es ist kein Dauerzustand. Nur vorrübergehendes Interesse an einer spannenden Edition mit schönem düsteren Artwork und spielerischen Feinheiten. Zu einer guten Partie Magic kann ich einfach auch nicht nein sagen. Ich überlege mir und meiner Frau die Commander-Decks dieser Edition zuzulegen, um auch mal wieder live am Tisch zu spielen, denn ihr habt es vielleicht geahnt, sämtliche Partien die ich gespielt habe waren Magic Arena Spiele.
Explorers – Ich bin großer Fan von Phil Walker-Harding und sein neuestes Spiel hat mich ebenfalls in seinen Bann gezogen. Explorers ist bereits bei Ravensburger erschienen und ist, soweit ich das bisher beurteilen kann ein ganz formidables, immer wieder anderes, Flip & Write Spiel geworden. Mit Silver & Gold hat er die Ecke ja schon bedient und ich denke beim Erfindungsprozess wird Explorers irgendwie „mit abgefallen“ sein. Das soll nicht abwertend klingen, denn Explorers hat sich in allen Partien als großartig herausgestellt. Ein Feel-Good-Spiel, bei dem jeder immer irgendwas tolles machen kann und jede Partie, dank der ganzen Variablen, die Explorers bereithält, immer anders verläuft. Es lässt mich bisher ziemlich begeistert zurück und lasst es euch sagen, man kann das ganze auch als App auf dem Handy spielen. Eine Review kommt, steht aber ersteinmal Hinten an.
Marvel Champions – Ich habe es getan! Ja, ich habe mir Marvel Champions angeschaut und das dieses Spiel hier soweit oben in der liste der gespielten Spiele des Monats September auftaucht sollte euch verraten, dass es neben den beiden oben genannten Zeitfressern ganz weit vorn gelandet ist. Ich bin in keister Weise Marvel-Fan, kenn mich im MCU (Marvel Cinematic Universe) nicht aus. Alles was ich über Marvel weiß stammt aus schlechten Animationsserien und ein paar Comics aus den Siebziger und Achtzieger Jahren. Marvel Champions aber ist großartig! Zumindest kann ich bisher nicht viel Negatives über das neuste LCG aus dem Hause Fantasy Flight sagen. Unfassbar kreativ und erstaunlich Zugänglich ist dieses Spiel, bei dem es eigentlich nur darum geht einen Boss zu töten. Damit hat es rein inhaltlich mehr mit Kingdom Death Monster und Aeon’s End gemeinsam als mit Arkham Horror – Das Kartenspiel. Wer Storytelling sucht, wird es hier nur zwischen den Zeilen finden. Wer aber ein ausgeklügeltes Bosskampf-Spiel mit unglaublich kreativ durchdachten Helden sucht, ist hier genau richtig. Das hier ist das einzige Spiel, bei dem ich es im letzten Monat wirklich bereue nicht mehr Zeit dafür gehabt zu haben. Eine Review wird bald kommen.
MicroMacro: Crime City – Full House – Eine weitere richitge Neuheit in diesem Monat war MicroMacro 2 und zwei Dinge fallen mir im Nachhinein direkt auf. Wir haben es nicht sofort durchgesuchtet, was aber daran liegen könnte, das wir es relativ spät abends angefangen haben. Fünf Fälle liefen gleich flott von der Hand, auch wenn wir sie alle mit der fortgeschrittenen Variante gespielt haben. Zweitens haben wir es seitdem nicht mehr angefasst und woran das genau liegt, gilt es noch zu ergründen. Sind wir bereits übersättigt? Wollen wir nicht, das es wieder so schnell vorbei ist und uns lieber einige Fälle aufsparen? Ich kann das noch nicht vollständig beantworten und muss mal abwarten, was mit MicroMacro noch so passieren wird. Deshalb gebe ich hier ersteinmal keine Prognose ab, wann eine Review erscheinen wird. Aber es wird bestimmt eine geben.
Stadt Land Vollpfosten – Ich habe leider kein Bild von der Rotlicht Edition gefunden und bin auch zum Glück nicht der Besitzer dieses „Spiels“, aber der Vollständigkeit halber will ich es dennoch erwähnen. Wer mehr dazu wissen möchte, wird demnächst in einem Beitrag zu einem Spieleabend fündig werden, ansonsten möchte ich gar nicht mehr dazu sagen.
Klong! – An besagtem Spieleabend kam vor allem Klong! auf den tisch und stellte einmal mehr unter Beweis, warum es einst mit einem Orden von mir gewürdigt wurde. Von Zeit zu Zeit eine gute Partie Klong! ist etwas, dass ich immerer wieder gerne spiele. Auch Neulinge haben keinen Grund vor dem kleinen Meisterwerk zurückzuschrecken. Ich kann es kaum erwarten, dass Klong!-Legacy endlich erscheint und wir wieder einen Grund haben es noch regelmäßiger zu spielen. Wer mehr über Klong! wissen möchte, der kann alles unter der entsprechenden Review finden.
Omiga – Einige von euch kennen Omiga vielleicht auch unter Flanx, Ukuma oder ausgeschrieben als One Minute Game. Ich bin zwar nicht der größte Echtzeitfan unter der Sonne, aber zu einer Partie Omiga lasse ich mich ab und zu überreden, auch wenn ich in Spielen gegen meine Frau dabei immer sehr alt aussehe. Omiga ist eines dieser Spiele, bei denen man als junger Spieler im Vorteil ist, weil man reaktionsschneller ist. Aber die Erfahrung und das Antäuschen kann hier ebenfalls manchmal sinnvoll sein. Auch hier kann ich allen die Review zu dem Spiel empfehlen, wenn man sich über ein durchaus faszinierendes kleines Echtzeitspiel informieren möchte.
Paper Dungeons – Im letzten Monat als tolle Neuheit abgefeiert, hält sich Paper Dungeons in meiner Gunst und möchte weiter gespielt werden. Das Grimspire-Spiel verbindet sehr gekonnt das Roll & Write Genre mit einem Dungeon Crawler und macht im Gegensatz zum enttäuschenden Doodle Dungeon wahnsinnig viel richtig. Eine Erweiterung ist bereits angekündigt und bis dahin wird Paper Dungeons noch das ein oder andere Mal auf dem Tisch landen, denn der abewchslungsreiche Mix hat bei uns sehr gut eingeschlagen. Eigentlich war ich der Meinung, dass es im Roll & Write Sumpf nichts Interessantes mehr zu entdecken gibt, aber sowohl Rajas of the Ganges mit Dice Charmers, als auch Paper Dungeons und das neue Werk von Phil Walker-Harding fand ich in letzter Zeit so gut, dass man sagen muss, da ist noch lange nicht Schluß.
Tokaido – Das ich mal wieder eine Partie Tokaido gespielt habe, wäre ansonsten eigentlich keine Meldung wert und es gab auch schon Monate, in denen es einfach unten beim Rest mit aufgeführt worden wäre, aber meine Freude ist momentan so groß, dass ich es hier einmal erwähnen möchte. Tokaido wird eine deutsche Version bei Pegasus bekommen. Nicht das die Sprache relevant wäre, aber die Tatsache das es eine Neuauflage geben wird, stimmt mich freudig, denn so habe ich den Genuß in eine Version zu kommen. Leider weiß ich nicht, ob sie die Deluxe-Variante ebenfalls umsetzen werden. Ich gehe ersteinmal nicht davon aus. Nocheinmal den Aufruf, falls sich jemand für einen vernünftigen Preis von einer Deluxe-Version trennen möchte, bitte melden!
Unangenehme Gäste – Der gute Ersteindruck von den Unangenehmen Gästen hat sich verfestigt. Weitere Partien wurden von uns bestritten. Bevor es eine abschließende Bewertung gibt, wollen wir aber auf jedenfall noch den härtesten Schwierigkeitsgrad ausprobieren. Mal schauen wann wir dazu kommen, aber ich denke eine Review wird es noch in diesem Monat geben. Wer ein Deduktionsspiel sucht bei dem wir über einen schönen Kartenmechanismus eine verbesserte Cluedo-Variante spielen können und Mörder, sowie Mordwerkzeug, Motiv und Komplizen rein logisch ermitteln müssen, kommt mit Unangenehme Gäste wirklich voll auf seine Kosten. Soviel kann ich an dieser Stelle schonmal vorwegnehmen.
Die restlichen Spiele diesen Monat waren die üblichen Verdächtigen wie jeden Monat.