3 Ring Circus – Zwei sind auf jeden Fall zu wenig

3 Ring Circus

Das Drei-Manegen-Prinzip der amerikanischen Zirkusprägung konnte sich in Europa nicht durchsetzen und deshalb wirkt das Thema, das allein durch den Titel schon vorgegeben wird, auf die meisten Europäer etwas seltsam. Aber der Titel passt definitiv zum Spielprinzip und sollte sich gleich etwas genauer darstellen, wenn ich dieses kurz skizziere. Ich bin aber dennoch sehr überrascht, dass KOSMOS das Spiel auf Deutsch herausgebracht haben. Es stammt zwar im Original von ihrem Partnerverlag Devir, aber es scheint mir dennoch nicht ganz in das Portfolio von KOSMOS zu passen. Egal, rein optisch muss ich sagen, macht 3 Ring Circus von außen erstmal was her und wirkt farbenfroh und bunt als auch ein wenig antiquiert. Schon mal ein Pluspunkt vorneweg. Nun muss mir ja nur noch das Spiel, das sich in der Schachtel verbirgt gefallen. Aber die Namen Fabio Lopiano, dessen Spiel Merw ich sehr verehre und Remo Conzadori, der mich erst vor kurzem mit Captain Flip sehr begeistern konnte, sprechen für das Spiel. Die Neugier war geweckt.

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e-Mission – Ein Klimawandel in der Brettspielbranche?

e-Mission

Im englischen Original heißt e-Mission Daybreak und der deutsche Verlag Schmidtspiele dachte sich das Wortspiel mit der e-Mission passt zum Thema, bei dem es doch auch um Strom und Emissionen geht. Kannste machen, musste aber auch nicht. Die e-Mission ist natürlich DIE Mission die für uns alle oben auf der Liste steht oder besser stehen sollte, denn es gibt ja genügend Realitätsverweigerer und -Innen da draußen, die den Klimawandel leugnen und noch immer so hohle Phrasen dreschen wie: „Das es wärmer wird ist doch schön!“ Da kannst du auch noch so oft erzählen, dass das eine nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun hat. Die ganzen Stürme und Fluten, Sturzbäche vom Himmel etc. sind einfach Zufall oder wie es doch eine der amerikanischen Knallchargen der Republikaner behauptete durch Wettermanipulation der Demokraten gemacht. Da kann ich mir gar nicht so viel vor das Gesicht hauen wie ich möchte. e-Mission ist eines der raren Spiele, die sich spielerisch mit sehr realen Problemen auseinandersetzen und eine gewisse Aufmerksamkeit für ein Thema schaffen können. Ich sehne solche Spiele viel mehr herbei. Leider sind sie selten, weshalb wir sie viel publiker machen sollten, damit sie sich nicht nur in der Brettspielszene verbreiten.

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Lost Lights – Hier ist das Licht wirklich verloren

Lost Lights

Beim Spielkauf lässt sich meine Frau zu oft von Äußerlichkeiten leiten. „Kauf das mal, das ist süß!“ oder „Wie niedlich sehen die Meeple denn aus!“ sind da so Aussagen die fallen können. Aber leider ist da ja nie alles, denn einige der niedlichsten Spiele sind leider auch ziemliche Reinfälle vom Spielerischen. Nun war es mal wieder soweit und meine Frau hatte Lost Lights auserkoren, gespielt und geprüft zu werden. Board Game Circus und vor allem Falko Streese, dessen Kunst ich sehr schätze, haben einen sehr guten Job gemacht das Spiel mit Schauwerten zu versehen. Das Cover ist wunderbar und verspricht eine Menge. Die Figuren auf den Karten sind herzallerliebt und wunderbar verspielt. Die Meeple sehen gut aus und auch das Spielbrett mit seiner Karte und der Anmutung eines Schreibtisches sind hervorragend gelungen. Der Autor Julius Hsu ist mir bis dato unbekannt und ihr könnt es euch bei der Überschrift wohl bereits denken, wird das auch danach bleiben. Lost Lights, ich nehme es vorweg, ist kein gutes Spiel.

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Next Station: Paris – Zurück nach Europa

Next Station: Paris

Selbe Aufmachung – selbes Spiel. Nur die Farben und die Metropole sind erneut anders. Nach dem Überraschungshit Next Station: London und dem deutlich weniger guten Next Station: Tokyo, der mich leider nicht mehr so überzeugen konnte, wie der erste Teil, kam nun doch mit ein bisschen Verzögerung der Nachfolger Next Station: Paris auf den Markt. Mein erster Kontakt war auch hier tatsächlich auf der Boardgamearena, wo es schon für geraume Zeit spielbar war. Genau dort war ich zuvor ja schon sehr lang und intensiv im Arenamodus mit Next Station: London unterwegs und habe auch einige Partien des direkten Vorgängers absolviert. Das alles passierte aber erst nachdem ich Next Station: London auch auf dem Tisch sehr oft mit Leuten gespielt habe. Man könnte also sagen ich habe die Spiele ziemlich durchdrungen und einiges an Erfahrungen damit gesammelt, weshalb ich mich sehr auf die analoge Version des Nachfolgers freue. Im Gegensatz zum direkten Vorgänger Tokyo habe ich diesen Titel nämlich wieder deutlich häufiger Online getestet und gespielt. Nun habe ich auch wieder ein Rezensionsexemplar von HCM Kinzel zur Verfügung gestellt bekommen und mich auch mit der physischen Version endlich auseinandergesetzt. Hier sind meine neuerlichen Eindrücke.

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Blue Lagoon – Knizia Spielstein Erotik?

Blue Lagoon

Eigentlich wollte ich mich mit der Überschrift an den Film mit Brooke Shields anlehnen, aber kennt den Quark heutzutage überhaupt noch wer? Egal, der erotische Weichzeichnungsquatsch vom Anfang der 80er Jahre hat rein gar nichts mit diesem Spiel von Meister Reiner Knizia zu tun. Rein optisch haben wir es hier eher mit Disneys Moana zu tun. Spielerisch wiederum erinnert Blue Lagoon allerdings eher an einen anderen Knizia Klassiker (das sollte er als eigene Serie herausbringen): Durch die Wüste. An mir ging Blue Lagoon komplett vorbei, ich kann mich noch erinnern, dass ich es zwar wahrgenommen habe, aber überhaupt nicht in Versuchung war es einmal zu spielen. Ich kannte zwar auch Durch die Wüste von früher, aber irgendwie sprach mich Blue Lagoon gar nicht an. Meine Vermutung ist, dass es an Blue Orange lag, die ich da noch nicht mit all zu guten Spielen in Verbindung brachte. Na ja, egal, hier nun eine späte Würdigung.

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My Farm Shop – Ein unbeachtetes Kleinod

My Farm Shop

Rüdiger Dorn hat eigentlich ein Thema, das fast alle seine Spiele durchzieht: Märkte. Er nähert sich dem Handel und den Märkten dabei auf verschiedenste Arten und Weisen an. Istanbul ist wohl sein berühmtestes Spiel, wo wir durch die ganze Stadt rennen und verscuhen hier und dort unsere Edelsteine zusammenzutauschen. Hier ist der Mechanismus der Star und wurde auch zu Recht mit Preisen gewürdigt. Jambo, Waka Waka, Mercado, überall geht es um Märkte und das Handeln und auch in My Farm Shop, wo schon der Titel das Thema verrät, befinden wir uns im Verkauf auf einem Hofladen. Wer sich hier schon länger herumtreibt, wird wissen, dass meine Meinung zu Rüdiger Dorn eine recht zwiespältige ist. Entweder seine Spiele sind top oder ich werde kein bisschen mit ihnen warm. Bei manchen finde ich immer wieder tolle Ansätze, stelle dann aber fest, dass mir das Spiel keinen Spaß macht. My Farm Shop macht allerdings eine ganze Menge richtig und ist leider eines dieser Spiele, dass allein schon von der Gestaltung soviele Dinge falsch macht, dass es leider nie den Ruhm bekam den es verdient.

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Fungi – Pilzpfanne, das Spiel

Fungi

Wie schon angekündigt, wird es in diesem Monat ein paar kurze Reviews über ältere Spiele geben, die sich gut für zwei Spielende eignen. Den Anfang macht Fungi, dass einigen auch unter dem Namen Morels bekannt sein dürfte. Hier steht die Eignung für zwei Spieler*innen gar nicht in Frage, denn es ist sogar ein reines Zweipersonenspiel, das bereits im Jahr 2014 von Pegasus auf den deutschen und englischen Markt geworfen wurde. Das ist schon eine ganze Weile her und ich bin leider nie dazu gekommen es anzutesten. Für einen Blog auf dem ich mich ziemlich viel mit Spielen für Zwei beschäftige eigentlich eine Bildungslücke und deshalb nun auch dieses Review, nachdem wir im vergangenen Monat einige neue Spiele für zwei kennenlernen durften, die alle schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.

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