Kauri – Chance vertan

Kauri

Ich gebe zu, Kauri ist mir im ersten Moment durch seine tolle Optik aufgefallen. Auch das Spielprinzip hat mich zunächst neugierig gemacht, da habe ich noch gar nicht so sehr auf das Thema geachtet. Es hieß immer, es sei ein Root im Kennerbereich. Das ist allerdings, wie ich finde, eine eher irreführende Aussage, obwohl Asymmetrie hier natürlich großgeschrieben wird und wir es hier auch mit einem Spiel zu tun haben, bei dem es um die Kontrolle von Gebieten geht. Da endet der Vergleich dann aber auch schon fast. Das Spiel stand dann aber bei uns etwas länger ungenutzt im Schrank herum. Die Jury vom Spiel des Jahres gab bei ihren Nominierungen für die Preise dann aber eine Empfehlung für Kauri im Kennerbereich heraus, was uns das Spiel am nächsten Wochenende sofort ausprobieren ließ. Seitdem habe ich mich viel mit ihrem Urteil und dem Thema von Kauri auseinandergesetzt und war lange am Ringen, wie ich meine Kritik formuliere. Kauri ist definitiv ein Spiel, das nicht unkommentiert hingenommen werden sollte.

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Zenith – Das große Planetenzerren

Zenith

An Zenith wäre ich tatsächlich genauso vorbeigelaufen, wie im Vorjahr an Captain Flip. Warum? Die Optik auf der Schachtel hätte mich jeweils nicht angesprochen und erst gar nicht dazu verführt es einmal auszuprobieren. Aber zum Glück gibt es ja ein vielfältiges Informationsspektrum. Im Fall von Captain Flip waren das diverse Blogs, die davon berichteten, dass dieses Spiel ungewöhnlich einfach und gut wäre. Warum ich gerade Captain Flip erwähne? Nun, es ist von einem neuen Verlag: PlayPunk. Dieser konnte gleich eine Nominierung zum Spiel des Jahres einfahren. Zenith ist das zweite Spiel von PlayPunk und landete in diesem Jahr auf der Empfehlungsliste für das Kennerspiel des Jahres. Nun mögen manche unken, der Jahrgang war gerade in diesem Segment auch nicht besonders gut gefüllt, aber ich empfinde das als starke Leistung für einen so jungen Verlag, hinter dem natürlich erfahrene Köpfe stecken. Zenith kam also ohne jedes Vorwissen über den Inhalt auf den Tisch, weil wir es einfach aufgrund des Verlags und seines Vorgängers ausprobieren wollten. Wir bekamen erneut etwas, dass wir nicht erwartet hatten.

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Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde – Mehr als nur ein Remake?

7 Wonders ist sicherlich eine der bekanntesten und auch erfolgreichsten Spiele-Serien in der Brettspielgeschichte. Als erstes Kennerspiel ausgezeichnet begann es vor Jahren seine Erfolgsgeschichte und fand erst vor ein paar Jahren sein vorläufiges Ende mit dem Familienableger 7 Wonders Architects. Da der Urvater leider für zwei Spielende keine zufriedenstellende Version darstellte holte sich Antoine Bauza, der Schöpfer von 7 Wonders Bruno Cathala mit ins Boot, der sich im Besonderen auf Versionen für zwei Personen versteht. 7 Wonders Duel stellte in der Spieler*innenschaft dann sogar den Urvater in den Schatten und galt als das noch viel gelungenere Spiel. Im letzten Jahr machte dann das Gerücht die Runde, dass es eine neue Version mit dem Herrn der Ringe Thema geben würde und der Hype war geboren. Auch ich, der ich 7 Wonders Duel sehr verehre und ein großer Herr der Ringe Fan bin, konnte mich einer gewissen Faszination nicht entziehen. Ich habe mir das Spiel besorgt und bin tatsächlich ziemlich überrascht über das was ich vorfand.

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3 Ring Circus – Zwei sind auf jeden Fall zu wenig

3 Ring Circus

Das Drei-Manegen-Prinzip der amerikanischen Zirkusprägung konnte sich in Europa nicht durchsetzen und deshalb wirkt das Thema, das allein durch den Titel schon vorgegeben wird, auf die meisten Europäer etwas seltsam. Aber der Titel passt definitiv zum Spielprinzip und sollte sich gleich etwas genauer darstellen, wenn ich dieses kurz skizziere. Ich bin aber dennoch sehr überrascht, dass KOSMOS das Spiel auf Deutsch herausgebracht haben. Es stammt zwar im Original von ihrem Partnerverlag Devir, aber es scheint mir dennoch nicht ganz in das Portfolio von KOSMOS zu passen. Egal, rein optisch muss ich sagen, macht 3 Ring Circus von außen erstmal was her und wirkt farbenfroh und bunt als auch ein wenig antiquiert. Schon mal ein Pluspunkt vorneweg. Nun muss mir ja nur noch das Spiel, das sich in der Schachtel verbirgt gefallen. Aber die Namen Fabio Lopiano, dessen Spiel Merw ich sehr verehre und Remo Conzadori, der mich erst vor kurzem mit Captain Flip sehr begeistern konnte, sprechen für das Spiel. Die Neugier war geweckt.

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Blue Lagoon – Knizia Spielstein Erotik?

Blue Lagoon

Eigentlich wollte ich mich mit der Überschrift an den Film mit Brooke Shields anlehnen, aber kennt den Quark heutzutage überhaupt noch wer? Egal, der erotische Weichzeichnungsquatsch vom Anfang der 80er Jahre hat rein gar nichts mit diesem Spiel von Meister Reiner Knizia zu tun. Rein optisch haben wir es hier eher mit Disneys Moana zu tun. Spielerisch wiederum erinnert Blue Lagoon allerdings eher an einen anderen Knizia Klassiker (das sollte er als eigene Serie herausbringen): Durch die Wüste. An mir ging Blue Lagoon komplett vorbei, ich kann mich noch erinnern, dass ich es zwar wahrgenommen habe, aber überhaupt nicht in Versuchung war es einmal zu spielen. Ich kannte zwar auch Durch die Wüste von früher, aber irgendwie sprach mich Blue Lagoon gar nicht an. Meine Vermutung ist, dass es an Blue Orange lag, die ich da noch nicht mit all zu guten Spielen in Verbindung brachte. Na ja, egal, hier nun eine späte Würdigung.

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Gelehrte des Südtigris – Aus Zwei und Eins mach Orange

Gelehrte des Südtigris

Der zweite Teil der Südtigris Trilogie, die mit den Reisenden des Südtigris ihren Anfang nahm und wohl mit den Erfindern des Südtigris aufhören wird, beschäftigt sich nach der Suche nach Wissen nun mit ihrer Verbreitung. In diesem Teil dreht sich alles um wissenschaftliche Übersetzungen und wie die Spieler*innen daraus für sich Kapital in Form von Punkten schlagen. Denn machen wir uns nichts vor, auch in diesem Eurogame spielt das Thema keine wirkliche Rolle. Wahrscheinlich sogar noch weniger als in anderen Titeln dieser Reihe, denn hier dreht sich eigentlich alles um die Spielmechaniken. Von denen gibt es hier gleich einige, die zusammen ein wirklich verzahntes Werk ergeben. Shem Philips und S. J. Macdonald liefern mit Gelehrte des Südtigris ihr bisher komplexestes Spiel ab und nachdem sie mit Reisende des Südtigris bewiesen haben, dass sie ihr Pulver noch nicht verschossen haben, sollen nun auch die Gelehrten die Fans überzeugen. Ich bin kritischer Fan, denn ich mag ihre Spiele sehr, finde aber bisher nur vier außergewöhnlich gut. Keine schlechte Quote, aber ich nehme es mal vorneweg, Gelehrte des Südtigris gehört nicht dazu.

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Animal Kingdoms – Die Gesetze der Tiere!

Animal Kingdoms

Vor kurzem gab die Spiel des Jahres Jury ihre Nominierten für den Preis des Jahres 2023 heraus. Meiner einer beteiligte sich wie jedes Jahr gern an der im Vorfeld stattfindenden Spekulation um die Titel, die dafür in Frage kommen. Animal Kingdoms war für mich in diesem Jahr ein Kandidat, den ich auf der Empfehlungsliste erwartet hätte. Aber, auch dort sucht ihr ihn vergebens. Der Titel hat es nicht geschafft, was ich durchaus schade finde, weil ich das Spiel für ein recht gutes Familienspiel halte, ohne damit bereits das komplette Fazit vorwegzunehmen. Animal Kingdoms ist optisch ein schönes Spiel, dass ich aufgrund seiner Spielweise für eines halte, das auch bei wenig Spieler*innen gut ankommt, da es nichts neu erfindet und hier mit wenigen Mitteln ein recht gutes Spielerlebnis auf den Tisch bringt. Lasst mich euch erklären, wie Animal Kingdoms gespielt wird und warum ich es für so gut halte, dass es preisverdächtig sein könnte. Ich stand übrigens ziemlich allein damit auf weiter Flur. Fast nirgendwo anders, außer bei Harald Schrapers von der Jury selbst, wurde Animal Kingdoms erwähnt.

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