Spieleabend #18 – The Castles of Punktesalat

Bevor wir uns den nächsten Monat wieder zu hause einsperren und viel alleine Spielen, habe wir uns am vergangenen Freitag nochmal mit unserer Arbeitskollegin getroffen und einen Spieleabend absolviert. Dieser Abend ist schon etwas länger geplant gewesen, da sie einige Spiele, die wir ihr auf der Arbeit in Gesprächen schonmal etwas näher gebracht hatten, so sehr interessierten, das sie diese unbedingt ausprobieren wollte. Sie ist nämlich immer auf der Suche nach Spielen, die sie mit iherer Familie und ihren Freunden spielen kann, die allesamt nicht so spielaffin sind, wie sie selber. Immer wenn wir bei ihr zum Spieleabend sind, habe ich das Gefühl, sie ist total wissbegierig und will viel Neues kennenlernen. Das führt auch dazu, dass eine hohe Schlagzahl angesagt ist, nicht so sehr wie bei unserer anderen Arbeitskollegin, bei der eher das gemütliche Zusammensitzen und Spielen angesagt ist. Gemütlich war es aber auch und wir wurden super lecker bekocht.

Als wir unlängst Punktesalat bekommen haben, war einer der ersten Gedanken derjenige, dass dieses Spiel unbedingt etwas für unsere Kollegin sein müsste. Auf Punktesalat haben wir jetzt ziemlich lange gewartet, denn bereits letztes Jahr auf der Spiel wollten wir es mitnehmen und konnten nicht, da es bereits am Donnerstag ausverkauft war. Recht schnell wurde verkünde, dass es eine deutsche Version von Pegasus geben sollte und die zog sich aus irgendeinem Grund ziemlich lange hin. Jetzt kam es endlich heraus und nicht, das man unbedingt eine deutschsprachige Version von dem Spiel bräuchte, denn es ist so simpel, wie es auch gut ist. Die Erklärung dauert keine fünf Minuten und es ist super einfach zu verstehen. Direkt, nachdem wir unserer Kollegin davon berichteten, wollte sie es spielen und wir haben versprochen es mitzubringen. Wenig verwunderlich also, dass wir als erses an diesem Abend Punktesalat gespielt haben.

Erklärung war kein Problem. Spielen auch nicht. Man spielt einfach eine Runde und macht und tut. Bei der zweiten Runde weiss man dann garantiert auf was man aufpassen muss. Wir spielten ein paar Runden, bei denen jeder auch abwechselnd gewann. Punktesalat ist einfach ein schöner kleiner Füller, den man immer spielen kann. Oder man benutzt es als Starter für einen netten Abend um reinzukommen. Macht Spaß und gute Laune. Unsere Kollegin hat auf jeden Fall vor, es auch für ihre Familie zu kaufen.

Dann kamen wir zum zweiten Spiel des Abends und auch dieses Spiel hatte sich unsere Kollegin gewünscht. Von Nova Luna hatte sie schon gehört und sich gefragt, ob das wohl was für sie wäre. Auch Nova Luna lässt sich sehr schnell neuen Spielern beibringen. Hier lernen sie den kleinen Kniff, wenn sie ihn nicht sofort verstehen aber auch recht schnell beim Spielen. Bei Nova Luna fiel mir irgendwann während unserer ersten Partie auf, wie toll das Spiel eigentlich tatsächlich auf dem Tisch aussieht. Lukas Siegmon hat das Spiel wirklich sehr schön gestaltet. Wie erwartet kam es gut an, aber auch unsere Klollegin tat sich zu Beginn noch recht schwer mit den Farbketten der Plättchen und das diese auch um Ecken gehen können. Nova Luna ist wieder eines dieser Spiele bei dem meine Frau nahezu unschlagbar scheint. Insgesamt haben wir zwei Runden gespielt und beide konnte sie für sich entscheiden. Die erste mit einem recht großen Vorsprung, aber bei der zweiten lag ich nur eine Scheibe zurück. Ärgerlich, aber auch Nova Luna gefiel unserer Kollegin sehr gut.

Dann sollte ein Klassiker für unsere Spieleabende dran sein. Eigentlich habe ich das nur so mit in die Tüte gepackt, um auf die hohe Schlagzahl vorbereitet zu sein, aber es kam sofort als ich es auf dem Tisch ablegte auch zum Einsatz. Die Rede ist von Ohanami, dass wir in letzter Zeit recht häufig auf den Tisch gebracht haben. Auch Ohanami lässt sich sehr schnell erklären und ebenso schnell spielen. Unsere Kollegin hat es auf Anhieb verstanden und lieferte sich einen spannenden Punktekampf mit meiner Frau. Wir spielten zwei Partien und der Punktezettel vom letzten Spieleabend befand sich noch in der Schachtel. Ziemlich erstaunlich fand ich, das sich meine Punktezahl in allen vier notierten Partien immer zwischen 165 und 169 Punkten befand. Sehr konstant, aber zum Gewinn reichte es nie. Ohanami ist ein schönes Spiel, da es wirklich ein paar Strategien offen lässt. Man kann von Anfang an auf die teuren Karten setzen und so in der dritten Runde viele Punkte machen, oder man versucht das Maximum aus jeder Karte rauszuholen. Blaue Karten bringen halt in allen drei Runden nur drei Punkte, aber blaue Karten die man schon in der ersten Runde spielt sind insgesamt neun Punkte wert. Selbes gilt für grüne Karten ab Runde zwei die acht Punkte bringen. Oder man versucht einen guten Mix zu erreichen. Ein so kleines Drafting-Spiel mit sehr schönen Möglichkeiten. Ohanami gefiel unserer Kollegin auch ausgesprochen gut und könnte ebenfalls in ihren Haushalt Einzug finden.

Dann wurde es Zeit für das Hauptspiel des Abends und das war tatsächlich der neue Stefan Feld. Nein, nicht Bonfire, das wäre wohl eine Nummer zu hart gewesen, die Rede ist von Castles of Tuscany. Beim Auspacken des ganzen Spielmaterials wurde erstmal geschluckt, aber ein paar beschwichtigende Worte konnten sie beruhigen. Castles of Tuscany ist aber auch wirklich kein kompliziertes oder schwieriges Spiel. Das Grundprinzip ist so simpel, das ich behaupte, das zwei geübte Spieler eine Partie für zwei in einer halben Stunde gut erledigt haben können. Zu dritt dauerte es dann schon ein bißchen länger und auch die Erklärung nahm ein wenig Zeit in Anspruch, weil man ja doch jede Plättchensorte einmal einzeln erklären muss. Castles of Tuscany als ein Burgen von Burgund light zu bezeichnen würde beiden Spielen nicht gerecht werden. Es erreicht nichtmal im Ansatz dieselbe Genialität wie Felds Magnum Opus, nutzt aber ähnlich Elemente, wie zum Beispiel die Hexplättchen und die unterschiedlichen Platzierungseffekte derselben. The Castles of Tuscany ist wirklich ein eigenständiges Spiel, das mit einer größeren Glückskomponente versehen wurde und mich irgendwie an ein komplexeres Zug um Zug erinnert. Man sammelt auch hier Karten, mit denen man dann Plättchen auslegen kann und seine Auslage füllt. Das bringt einem in bestimmten Situationen verschiedene Punkte und lässt uns durch das Setzen Bonusaktionen ausführen. Viel mehr ist es gar nicht und Zug um Zug ist soetwas wie das Lieblingsspiel unserer Gastgeberin. Wir brauchten etwas mehr als eine Stunde reiner Spielzeit. Das Spiel kam auch ganz gut an und ich kann mir das als so ein Familienspiel plus ganz gut vorstellen, aber mehr ist es auf gar keinen Fall. Strategen dürfte wohl auch der Glücksanteil zu groß sein. Uns machte es allen Spaß auch wenn ich heute einfach überhaupt keine Sonne gesehen habe. Der ganze Tag war nicht nur spielerisch einer zum abgewöhnen. Meine Frau gewann auch The Castles of Tuscany mit einem exorbitantem Vorsprung.

Zu guter letzt ließen wir den Abend noch mit Roam ausklingen, das wir ebenfalls zweimal spielten. Roam ist ein Geheimtipp, dass ich auch allen Familienspielern ans Herz legen möchte. Rein Optisch kam es sehr gut an, aber auch spielerisch gefiel es unserer Kollegin. Die erste Partie spielten wir ganz normal mit den Artefakten, die ich einfach immer mit ins Spiel nehmen würde. Roam ist an sich ein abstraktes Spiel, dass man durch das doppelte Belegen der Felder noch ein wenig taktischer gestaltet kann. Das taten wir heute aber nicht, dafür spielten wir mit der Edelstein-Erweiterung, die das taktische Moment ebenfalls erhöht. Kann ich nur empfehlen und hier gewann unsere Kollegin die erste Runde. Danach war der Abend dann auch schon fast zu Ende. Natürlich wurde noch ein wenig über die Arbeit geschwafelt bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Die Tüte war natürlich auch an diesem Abend noch viel praller gefüllt. Sagrada, Klong!, Bumuntu, Illusion und Silver & Gold gingen mit uns auf die Reise, kamen aber nicht zum Einsatz.

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