Ende letzten Jahres war bei uns leider wenig Zeit zum Spielen. Ich hatte darüber im letzten Monatbeitrag geklagt. Im Januar war aber endlich mal wieder etwas mehr Zeit ausgiebig dem Hobby nachzugehen. Tatsächlich kamen dabei diverse Neuheiten auf den Tisch, die sich hier durch die Spieleflaute im Dezember bei uns angesammelt haben. Wir probieren zwar nicht alles aus, aber im Ausklang des letzten Jahres gab es noch so einige neue Spiele, die wir unbedingt spielen wollten. Zusätzlich kamen auch noch zwei Titel aus der Spieleschmiede, die wir allerdings noch nicht spielen konnten. Nebenbei versuchen wir auch immer noch Schlafende Götter etwas weiter zu erforschen, aber dieses Spiel ist ein Inhaltsmonster. Wirklich krass wieviel sich Herr Laukat da ausgedacht hat und sein nächstes großen Spiel klingelt schon wieder an der Haustür. Ansonsten ist recht wenig passiert, außer das ich momentan einem guten alten Bekannten wieder mehr Zeit widme und damit möchte ich meinen Monatsbericht beginnen.
Magic: The Gathering – Wäre ich ein Drogensüchtiger müsste ich wohl sagen, dass ich wieder drauf wäre. Momentan spiele ich wieder sehr gerne Magic. Vor Weihnachten habe ich für mich und meine Frau zwei Commanderdecks gekauft mit denen wir uns eigentlich ab und zu mal ein bißchen duellieren wollten. Die Dinger sind ideal um wieder ein bißchen Magic zu spielen. Allerdings habe ich dann auch wieder Online ein bißchen Arena gespielt und aus ein paar Partien wurden ein paar mehr und inzwischen Spiele ich wieder gerne mal die eine oder andere Partie im Standardformat. Allerdings mach ich dort auch nie mehr als die täglichen Aufgaben, um Geld für weitere Karten zu sammeln, wenn wieder rotiert wird. Magic lässt mich einfach nicht los und von Zeit zu Zeit packt es mich wieder. Momentan sind gute Sets unterwegs um zu spielen.
Eine wundervolle Welt – Gehört seit längerem ja schon zu meinen Lieblingsspielen und lässt sich auch vorzüglich solo spielen. Natürlich machen dort auch die diversen Kampagnenerweiterungen Sinn und Spaß. Nun ist das Spiel auch auf BGA (Board Game Arena) angekommen und hier lässt sich erleben, wie schnell eine Partie gespielt sein kann. Es gibt immer Spieler*innen und die Umsetzung ist wahnsinnig gut gelungen. Machte mir im vergangenen Monat auch Online sehr viel Spaß und ich bekam unzählige Partien auf mein Konto. Also probiert es gerne mal auf BGA aus, wenn ihr es öfter spielen möchtet. Wer gar nicht weiß, worum es hier geht, erfährt Näheres in meiner Review zum Spiel
Next Station: London – Eines meiner Lieblingsspiele momentan ist dieses kleine Flip & Write, dass mich wirklich fesselt. Ob alleine, zu zweit, mit voller Besetzung oder auch gerne mit den Zusatzmodulen. Meine Faszination ist ähnlich hoch wie seinerzeit bei Der Kartograph. Das Spielprinzip ist simpel genug, um es für jeden zugänglich zu halten und das Spielergebnis macht mir persönlich einfach Spaß. Es hat etwas befriedigendes hinterher einen Linienplan auf seinem bunten Papier zu sehen bei dem möglichst viele Verbindungen an Haltestellen produziert wurden. Auch Next Stattion: London kann auf BGA gespielt und ausprobiert werden. Ich kann es kaum erwarten bis der zweite Teil Next Station: Tokio erscheinen wird. Ein neuer Spielplan und einige neue Möglichkeiten Punkte zu machen.
Die Abenteuer des Robin Hood: Bruder Tuck in Gefahr Erweiterung – Es gab zwar schon diverse kleine Erweiterungen für Die Abenteuer des RobinHood, aber im letzten Jahr kam zum erstenmal eine große Erweiterungsbox für das kooperative Familienspiel heraus. Das Spiel haben wir seinerzeit sehr genossen, wenn vom Material abgesehen wird, denn nachdem wir die enthaltende Kampagne durchgespielt hatten sah das Adventskalender Spielbrett schon ganz schön mitgenommen aus. Die Erweiterung bringt zwei neue Spielplanteile, ein neues Buch, sowie ein paar neue Holz- und Pappteile und wir haben die vier Abenteuer der neuen Kampagne im vergangenen Monat durchgespielt. Wir hatten Spaß aber ein paar Dinge sind uns auch negativ aufgefallen. Hierzu wird es definitiv eine Review in diesem Monat geben.
Aleph Null – Schon im letzten Monat habe ich über dieses kartengetriebene Solospiel etwas geschrieben. Ich bin irgendwie total fasziniert von diesem Kartenspiel, nur ich bin leider nicht besonder gut darin. Leider habe ich es bis jetzt nicht bezwingen können. Das Thema ist speziell und meine Aufgabe besteht darin, Baphomet zu beschwören. Für das Ritual habe ich nur eine bestimmte Anzahl an Runden Zeit. Eine Runde schreitet jeweils voran, wenn ich das Kartendeck leergespielt habe und neu mischen muss. Im Prinzip muss ich nur herausfinden welche Karten ich zu welcher Zeit spielen muss, um das Ziel zu erreichen. Einige wenige geben mir Ressourcen mit denen ich andere Beschwören kann. Manche Karten müssen auch geopfert werden und verschwinden komplett aus dem Deck. Drei Ritualgegenstände sind erforderlich um Baphomet zu beschwören und auch diese haben wieder spezielle Voraussetzungen. Spannendes Spiel für das ich, glaube ich, zu doof bin.
Race for the Galaxy – Ich war bisher nie der große Freund von Race for the Galaxy, obwohl mir das Spielprinzip eigentlich liegen müsste. In diesem Monat hatte ich mal wieder die Gelegenheit zwei Partien zu spielen, da ich das Spiel selbst nicht besitze. Eine wundervolle Welt wird oftmals damit verglichen und ich verstehe natürlich auch warum, aber Eine wundervolle Welt gefällt mir deutlich besser. Thematisch sind mir beide Spiele aber gleichegal hier macht mir nur die spannende Engine Building-Mechanik Spaß.
Cold Case Fälle – Mal wieder ein paar neue Kriminalfälle von Freund Marc erhalten. Zugegeben, sie lagen schon etwas länger bei uns herum, aber wir hatten in den letzten Monaten nicht so die richtige Muße uns noch selbst in einen Kriminalfall hineinzuwühlen. Im Januar aber spielten wir zunächst Eine Prise Mord, zu dem ich bereits eine Review veröffentlicht habe und schoben unlängst auch Mord mit Zinsen nach, zu dem ich wohl in diesem Monat auch noch ein paar Sätze verlieren werde. Die beiden Fälle sind Nummer zwei und drei einer Serie von Thinkfun, die wir wahrscheinlich nie entdeckt hätten, wäre Marc nicht gewesen. Hier wird der technische Aspekt, der die Hidden Games Fälle und auch die Detective Stories so gut und erfolgreich macht einfach weggelassen und wir recherchieren nur mit Papier aus einer Akte heraus. Für Spieler*innen die es lieber etwas gradliniger wollen und mit weniger Schnickschnack bevorzugen also genau das richtige. Die Fälle sind solide und machen Spaß.
Dorfromantik: Das Brettspiel – Darf natürlich auch in diesem Monat nicht fehlen. Auch wenn wir die Kampagne durchgezogen haben und uns vermeindlich alles freigespielt haben, so lässt uns Dorfromantik doch nicht los. Das Spiel ist wirklich gut gelungen für ein Legespiel und macht auch dann noch Spaß, wenn die Aufgaben erledigt wurden. Wir warten jetzt natürlich sehnlichst auf den neuen Content, der durch Erweiterungen kommen dürfte, aber bis dahin schrauben wir die Intensität etwas zurück. Eine Review existiert seit dem Jahreswechsel, wer also mehr erfahren möchte, kann dort nachlesen, was ich von dem Spiel halte.
Evergreen – Nun kommen wir langsam mal zu den Neuheiten, die diesen Monat auf den Tisch kamen. Evergreen macht den Anfang und ist das neue Spiel von Hjalmar Hach, der anscheinend mit seinem Sonnenmechanismus von Photosynthese weiter herumexperimentiert hat. Herausgekommen ist ein, für meine Begriffe, hervorragendes abstraktes Spiel, bei dem wir alle auf unserem eigenen Tableau versuchen lassen möglicht viel punktebringende Vegetation auf unserem Planeten zu erschaffen. Die Spieler*innne draften dazu jede Runde eine Karte aus einer Auslage. Eine Karte bleibt am Ende übrig und kommt für alle sichtbar in einen öffentlichen Pool. Diese Karten geben uns im Laufe des Spiels vor, für welche Bäume in welchem Sektor unseres Planeten wir die meisten Punkte bekommen. Das macht auch die letzte Draftentscheidung jeder Runde schwergewichtig und lässt sich nicht zu einer Wahl zwischen Pest und Cholera werden. Ein äußerst gelungenes Spiel, das mir wirklich richtig Spaß gemacht hat. Eine Review wird wohl noch diesen Monat erscheinen.
Fika – Ist ein kleines Kartenspiel für zwei Personen, dass ich als Füller bezeichnen möchte. Hier halte ich mich gar nicht lange auf, denn die Review ist vor kurzem online gegangen. Fika ist eine Art Microspiel das aus nur achtzehn Karten besteht und ein ganze Menge daraus macht. Fika ist ein kleines, durchaus gemeines Tauziehen um die beste Kartenauslage aus fünf Karten, die wir durch die Reihenfolge des Ausspielens und die Fähigkeiten der Karten manipulieren können. Schnell gespielt mit zuckersüßen Artworks.
Flamecraft – Apropos zuckersüßes Artwork, hier darf eine Neuheit natürlich nicht fehlen. Flamecraft ist der Inbegriff von zuckersüß. Die Drachen sehen alle so liebevoll gestaltet aus und die Situationen in denen sie in diesem Spiel dargestellt sind, sind meistens herzallerliebst. Die kleinen Handwerker produzieren hier in Läden Waren und wir die Spieler*innen müssend araus möglichst Profit schlagen. Flamecraft verfügt über herausragendes Material, selbst in der „normalen“ Version. Die Deluxe Version treibt das weiter auf die Spitze, aber ist ansonsten völlig unnötig. Das Spiel das sich hinter Flamecraft verbirgt ist aber ebenfalls kein schlechtes, nein es hat mich sogar ein bißchen überrascht, denn es wirkt auf den ersten Blick alles niedlich und simpel, aber wer es versteht die Fertigkeiten der Drachen und läden geschickt einzusetzen, kann hier einige wilde Kombinationen auslösen. Mehr möchte ich hier noch nicht sagen, außer das es meiner Frau und mir sehr gut gefallen hat. Es benötigt noch ein paar Partien, aber dann steht einer Review nichts mehr im Weg.
Golem – Das schwergewicht zum Jahresbeginn. Golem haben wir neben First Rat beim örtlichen Brettspielladen mitgenommen und die beiden Spiele könnten unterschiedlicher kaum sein. Wenn First Rat eine Nussschale ist, die in ruhigen Gewässern treibt, dann ist Golem ein Schlachtschiff in einem Wildwasserkanal. Golem ist ein Monster von einem Spiel, dass allein schon mehr als zwanzig Minuten aufbauzeit benötigt. Es gibt soviele verschiedene bewegliche Komponenten, die vrobereitet und ausgelegt werden wollen, dass du dir richtig Zeit nehmen solltest. Dazu benötigt es enorm viel Platz auf dem Tisch und ist heftig verzahnt. So hart, dass du bei der ersten Partie nur lernst, was du falsch machen kannst. Es ist durchaus möglich sich in Sackgassen zu manövrieren und bevor du merkst, was du falsch gemacht hast, ist das Spiel auch schon vorbei. Golem ist für ein solches schwergewicht ein erstaunlich kurzes, aber extrem dichtes Spiel. Mehr könnt ihr in meiner bald erscheinenden Review nachlesen.
Wettlauf nach El Dorado – Ich möchte auch in diesem Monat kurz darauf eingehen, wie hervorragend undlang verschmäht in unserem Hause der Wettlauf nach El Dorado ist und war. Dr. Reiner Knizia hat mit diesem Spiel eines der besten Familienspiele des letzten Jahrzehnts geschaffen und das möchte ich an dieser Stelle gewürdigt wissen. Seitdem wir es nachgeholt haben, kommt es regelmäßig auf unseren Spieletisch. Erst in diesem Monat kam unsere Tochter samt Freund zu Besuch und wir spielten eine Partie. Großartiges Rennspiel mit Deckbaumechanik. Ein Genre und eine Mechanik die auf dem Papier wie geschaffen für einander erscheinen und dennoch gibt es relativ wenige Spiele in dieser Schnittmenge. Wer mehr wissen will sollte die Review anchecken, die ich im letzten Jahr dazu verfasst habe.
Sherlock Far West: Die verfluchte Mine – Vor ein paar Jahren haben wir eines dieser kleinen Sherlock Kartenspiele ausprobiert und waren in fast jeder Beziehung unterwältigt von der Spielerfahrung. Das ganze Konzept und das Spiel an sich machten für uns überhaupt keinen Sinn und dann auch noch die hohe Spieler*innenanzahl, mit der es angeblich spielbar sei. Nichts davon trifft zu. Das Spiel gefiel uns einfach überhaupt nicht und wie ich danach erfuhr gibt es hier wohl nur zwei Meinungen. Die eine, die sich mit unserer deckt und dann eine die ein wenig gemäßigter ausfällt. Persönlich kenne ich aber niemanden, der Sherlock für ein super Spiel hält. Sherlock Far West verlegt die Handlung in den Wilden Westen und ich habe das Spiel als Solospiel ausprobiert. Okay, ich gebe zu, so macht es einfach mehr Sinn, eine kleine aber simple Regelveränderung erscheint mir hier die Wendung zu bringen. Die beiden Ablagestapel. Einer für temporäre Karten, bei denen ich mich noch nicht entscheiden kann und ein regulärer. Ich darf den temporären nochmal durchspielen, aber erst wenn ich sechs Karten komplett aufgegeben habe. Das macht für mich einfach mehr Sinn. Nun habe ich also herausgefunden, wie das Spiel gespielt werden sollte, viel besser wurde es dennoch nicht. Ich werde keine Review dazu verfassen, außer mich mit weiteren, bösartigen Aussagen zu äußern käme da wohl nicht viel bei herum.
Drei Schwestern – Ich habe eine gewisse Affinität für Roll & Writes. Ich mag sie und sie können mir eigentlich auch nicht komplex genug sein. Hadrianswall beweisst das ja immer wieder. Aus dem Hause Schwerkraft habe ich mir nun Drei Schwestern zugelegt, welches und im vergangenen Monat ein wenig beschäftigte. Auch hier bekommen wir zwei Zettel, die wir beackern müssen. Es geht ums Gärtnern, die Drei Schwestern sind eine uralte Anbaumethode bei denen Mais Bohnen und Kürbisse im Einklang miteinander wachsen und gedeihen. Das Spiel liefert viele Möglichkeiten um zum Ziel zu gelangen, denn es gibt einen Geräteschuppen, der mit sehr vielen Dingen ausgestattet ist, die alle verschiedenen Einfluss auf das Spiel haben. Ich habe bisher das Gefühl, dass ich das Spiel erst angekratzt habe und noch ein paar Partien benötige, um sagen zu können, ob es viele erfolgreiche Strategien gibt oder ob einige stärker sind als andere und es am Ende eh auf die gleichen hinausläuft. Eine Review wird wohl in diesem Monat noch kommen.
Tokaido Duo – Als letzte Neuheit sei noch Tokaido Duo erwähnt. Wer den Blog eifrig verfolgt, wird wissen, dass Tokaido für mich einen besonderen Stellenwert hat. Tokaido ist ein Wohlfühlspiel. Eines bei dem der Weg das Ziel ist. Ich käme nie auf den Gedanken, Tokaido des Gewinnens wegen zu spielen. Hier will ich einfach nebenbei quatschen und einfach eine gute Zeit haben. Das Spiel hat für mich eben diese ganz besondere Stimmung und ich war überglücklich als Pegasus eine deutsche Version auf den Markt brachte. Tokaido Duo ist eine Version für zwei Spieler*innen und hat eigentlich nur das Thema gemeinsam. Das restliche Spiel ist ein wirklich gutes Spiel für zwei dass allerdings von seinem Wettbewerb lebt. Hier willst du natürlich gewinnen und daher unterscheidet es sich schon eklatant von seinem großen Bruder. Ein wirklich exzelentes Spiel für zwei zu dem ich schon bald etwas mehr schreiben werde.
Das war es dann auch schon wieder für diesen Monat bis auf die üblichen Verdächtigen, die ich natürlich immer noch so nebenbei gespielt habe, regelmäßig was darüber berichte oder einfach auf dem Handy oder dem Tablet nebenher daddel.