
In diesem Monat habe ich mal wieder so richtig aus dem Vollen geschöpft. Urlaub sei Dank. Wir haben wirklich viel gespielt in diesem Monat, sogar ein Kollegenspieleabend war mit dabei. Sogar einige Neuheiten und auch für uns neue Spiele standen auf dem Tisch. Außerdem habe ich mit erschrecken festgestellt, dass ich so langsam schon wieder die Arbeiten für meine Top 100 beginnen sollte, wenn das bis zum Oktober was werden soll. Ja, das denkt man gar nicht, aber drei Monate vorlauf braucht das schon: Ranken, Vorbereiten, Texte überarbeiten und neu Schreiben. Grafiken anfertigen und dann im Oktober fertig sein. So hundert kleine Minibeiträge sind nicht an einem Tag geschrieben und ich weiss ja auch nie so genau, wann ich wie viel Zeit habe. Deswegen drei Monate vorher anfangen, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass es hinten raus, dank des eigenen Anspruchs, doch immer eng wird. Na ja, aber auch in diesem Jahr wird es eine geben. Heute teile ich aber erstmal, welche Spiele im letzten Monat auf den Tisch kamen und uns erfreuten oder auch nervten.

Noch mal so gut! – Ich habe eine seltsame Obsession für das Spiel Noch mal von Inka und Markus Brand. Das Spiel ist so simpel und ich habe es wohl komplett ausgereizt. Dennoch Spiele ich jeden Abend vor dem Einschlafen ein paar Runden. Solang bis mir die Augen zufallen auf meinem Tablet. Das tun sie tatsächlich auch meist relativ schnell. Noch mal als Einschlafhilfe zu diskreditieren wäre nicht in meinem Sinn, aber anscheinend habe ich es zu einer Art Ritual erhoben. Schon Noch mal ging zunächst komplett an mir vorbei und da war ich neulich um so erstaunter, dass es einen Nachfolger mit Noch mal so gut gibt. Auch dieses Spiel hält mich seit kurzem in einem seltsamen Bann und inzwischen wechsel ich Abends immer zwischen den beiden hin und her. Spielerisch ist es ähnlich, aber doch etwas anders. Auch hierzu werde ich keine Rezension verfassen, wollte aber wissen lassen, dass es (zumindest für mich) ein faszinierendes, kleines Spiel ist.

Tower Up – Mit Tower Up ist mir etwas Seltsames passiert. Nicht das ich das Spiel schlecht fand, nein ich fand es sogar ganz gut, jedoch wirkte es ein wenig seelenlos und unterkühlt. Es stand nur so in unserem Regal herum, und obwohl wir es beide mochten, flog es als bald aus der Sammlung. Auf der Boardgamearena kam nun eine digitale Version von dem Spiel heraus und ich spiele es dort wirklich gerne. So gerne, dass ich mich inzwischen Frage, ob ich das Spiel zu früh verkauft habe und ich es mir eventuell erneut besorgen soll, um es auch wieder auf dem Tisch spielen zu können. Ich bin noch zu keinem finalen Urteil gekommen, möchte hier aber die Gelegenheit nochmal nutzen, um für dieses schöne abstrakte Spiel nocheinmal zu werben. Wäre Schade wenn es sang- und klanglos verschwinden würde. Wer mehr Infos braucht findet eine Review hier auf dem Blog.

Endeavor: Die Tiefsee – Erst vor Kurzem habe ich die Review veröffentlicht und ich kann wirklich verstehen, warum das Spiel so viele Fans hat. Es gibt aber auch einige Leute die das Spiel zu langweilig und zuwenig fordernd finden. Ich denke diese Menschen haben das Spiel „nur“ kompetetiv gespielt, was ja durchaus okay ist und ich persönlich finde es auch in diesem Modus toll, aber der kooperative/Solomodus spielen da in einer ganz anderen Liga. Wer hier behauptet Endeavor sei zu wenig fordernd, der hat meines erachtens nach nicht alle Latten am Zaun oder ist absoluter Progamer mit heftigsten kombinatorischen Fähigkeiten. Ich versuche momentan die einzelnen Szenarien auf einfach zu schaffen und habe noch keins geschafft. Beim zweiten war ich sehr dicht dran und habe nur durch meine eigene Blödheit nicht gesiegt. Ich liebe dieses Spiel. Der Spielablauf ist simpel wie effektiv und im Moment hole ich das Spiel einfach gerne mal für eine Solopartie auf den Tisch. Review ist wie gesagt noch ganz frisch.

Sherlocks Spürnasen – Wir haben noch mal einen der Fälle gespielt und kommen nach wie vor zu dem Urteil, dass ich schon in meiner Review vertreten habe. Sherlocks Spürnasen ist ein tolles Spiel für Familien mit Kindern und somit auch für den Spiel des Jahres Preis eine nachvollziehbare Empfehlung, aber es könnte bei einigen falsche Erwartungen hervorrufen, denn ohne Kinder kommt dir das Spiel tatsächlich vor wie ein Kinderspiel. Das ist es auch, aber wirklich mal eines, das ihr perfekt mit euren Kindern zusammen spielen könnt. Ihr macht die Vorlesearbeit, sprecht mit verteilten Rollen und eure Kinder haben bestimmt Spaß beim lösen der Fälle. Erwachsene Runden sollten hier aber doch eher Abstand halten.

Arche Nova – In letzter Zeit kam es mal wieder öfter auf den Tisch und als Soloversion auch auf das Tablet. Die Version in der Boardgamearena ist sehr gut durchdacht und lässt ein durchaus schnelles Spiel zu. Wobei schnell natürlich selbst in der App eine dreiviertel Stunde bedeutet. Meine Frau müsste es eigentlich mögen, aber für den Tisch ist es ihr oftmals eine Spur zu lang, weswegen es nur selten auf den Tisch kam. Ich hoffe das ändert sich wieder, denn ich liebe diese Spiele mit den großen Kartenstapeln durch die ich mich während des Spiels entlanghangeln muss. Für Arche Nova braucht ihr bestimmt keine Empfehlung von mir, wer aber genau wissen möchte, was mir so gut an dem Spiel gefallen hat, sollte mal bei der Review vorbeischauen.

Die Burgen von Burgund – Ich druckse ja immer noch um Stefan Felds Civolution herum, welches ich wirklich gerne mal spielen würde, aber bis meine Frau dafür in der richtigen Stimmung ist, spielen wir lieber die guten alten Felds oder wagen uns parallel an was anderes heran (dazu gleich mehr). Die Burgen von Burgund sind ein zeitloser Klassiker und bisher hat mich noch kein anderes Spiel von Feld so überezugt wie dieses hier. Meine Frau mochte zwar auch Bonfire, aber das ist bei mir leider ein wenig durchgefallen, auch wenn die Mechanik ganz cool war. Hier passt einfach alles. Die Verzahnung des Spielfelds mit den Gebäuden und den Würfeln ist perfekt und nie zu schwierig. Stefan Feld erschlägt dich meist mit vielen kleinen Details und das macht auch hier die Erklärung mitunter schwierig, aber das Spiel ist überhaupt nicht so kompliziert, wie es zunächst vielleicht klingen mag. Die Burgen von Burgund bleiben eines meiner Lieblingsspiele und ich würde niemals eine Partie ablehnen. Eine Review gibt es natürlich auch.

Erde – Ein ähnlicher Kandidat in puncto mangelnde Ablehung ist für mich Erde. Auch dieses Spiel bin ich immer bereit zu spielen und für meinen Geschmack spiele ich es noch viel zu selten. Auch diesen Titel gibt es auf der Boardgamearena und ist meisterhaft umgesetzt worden. Allerdings ist das Spiel auf einem Tablet nahezu unspielbar, aufgrund der Fülle der Informationen, die du durch die vielen Karten und deine Auslage erhältst. Nach ein paar Runden bist du dann nur noch am scrollen und hast keine Zeit mehr deine Züge vernünftig zu absolvieren. Am großen Bildschirm ist es aber eine Wucht. Am besten ist es aber natürlich auf dem Tisch. Eines der besten Effizienzpuzzle die ihr spielen könnt. Auch von meiner aktuellen Nummer eins gibt es natürlich schon lang eine Review.

Navoria – Unser Kind kam uns neulich besuchen und wollte doch tatsächlich ein Spiel spielen. Sie wählte Navoria, weil das Cover so schön freundlich und hübsch aussieht. Gute Wahl entschied meine Frau und freute sich darüber erneut eine Partie spielen zu können. Mit unserer Tochter verhält es sich nun aber so: sie spielt gern extrem. Sie wäre eine Freude für jeden Spieletester, denn sie beißt sich an bestimmten Dingen nahezu fest, ohne den Rest des Spiels auch nur zu beachten. So war es auch hier. Sie biss sich an einer der Klassen fest und sammelte nur Tiere und wir hatten eine große Mühe sie davon abzuhalten. Es gelang uns nicht, denn sie hatte in den entscheidenden Momenten auch noch das Quenchen Glück. Sie besiegte die beiden erfahrenen Spieler*innen mal wieder haushoch. Wir wissen nie so richtig wie wir ihr beikommen sollen, wir bemerken das meist zu spät und so können wir nie richtig dagegen halten. Das nur als kleine Annekdote, wer mehr über Navoria wissen möchte, sollte sich die Review dazu durchlesen.

Fiese Freunde Fette Feten – Es war mal wieder so weit. Zeit für ein bisschen Fiese Freunde. Eines meiner Lieblingsspiele von Friedemann Friese. Es kam erneut in der Kollegenspielrunde zum Einsatz und ich habe bereits in der Rubrik des Spieleabends darüber berichtet. In einer schönen Runde macht das Spiel eigentlich immer Spaß, auch wenn es weder fair noch gut feingetuned ist. Der Spaß und die Situationen machen das Spiel einfach aus und ich kann das Spiel für fröhliche Runden ohne extrem ernste Spieler*innen immer nur empfehlen. Review aus den Anfangstagen ist vorhanden.

Hitster – Es gab eine Zeit vor Hitster, ich kann mich noch daran erinnern, aber es war eine traurigere Zeit. Jeder Moment indem du dich mit Musik beschäftigst, ist ein guter Moment. Auch wenn es das profane erraten von Musiktiteln und Veröffentlichungsjahren ist. Wir lieben das Spiel und es kommt regelmäßig zum Einsatz. Diesmal spielten wir in einer großen kooperativen Runde mit unserer Tochter und ihrem Freund. Da fällt dir auch plötzlich auf, wer diese ganzen neuen Klamotten kennt und nach ein paar Sekunden löst. Auch hier habe ich natürlich schon vor langer Zeit eine Review verfasst.

Katz Fatz – Eine kleine Neuheit, an der meine Frau beim letzten Besuch des Spieleladens nicht vorbei gehen konnte. Katz Fatz von Skellig wurd unmittelbar danach gelesen und ausprobiert. So viel sei gesagt, das Cover täuscht von seiner Niedlichkeit her ein wenig über das Spiel hinweg, welches es aber durchaus in sich hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nicht schon mal etwas Ähnliches mit unterschiedlichen Ablagen gespielt habe, aber das Spiel ist definitv kein Kinderspiel, sondern kann auch schon richtig gemein sein. Aber die gute Art von gemein. Hat uns überrascht und durchaus gefallen. Mehr davon in einer Review, die wohl nicht in diesem Monat erscheinen wird.

Kauri – Auch Kauri war für uns eine Neuheit und wahrscheinlich fast Pflicht für uns zu spielen, da es auf der Empfehlungsliste für das Kennerspiel des Jahres auftauchte. Allerdings stand es schon vorher bei uns im Regal. Die Empfehlung hat aber deutlich beschleunigt, wann es auf den Tisch kam. Für eine abschließende Bewertung brauhe ich definitv noch eine Partie in voller Besetzung, aber ganz uneingeschränkt teile ich hier nicht alles, was die Jury zu der Empfehlung geschrieben hat. Da möchte ich noch nicht viel mehr vorweg nehmen, aber die Spieler*innenangabe ist schon vom Marketingbeeinflusst und das Spiel mit zwei und drei Spieler*innen schwierig und der reflektierte Blick auf das Thema… weiß ich nicht… Review kommt definitv, vielleicht noch vor der Preisvergabe.

Life of the Amazonia – Geht ja Schlag auf Schlag hier. Da ist schon die nächste Neuheit auf unserem Tisch gelandet. Strohmann hat sich die Lizens für das komplexere Die Quacksalber von Quedlinburg gesichert und wir als Fans des Spiels waren gespannt auf die thematische Umsetzung. Die ist natürlich nicht sonderlich geglückt, aber die Mechanik mit dem Bagbuilding funktioniert natürlich auch hier richtig gut. Im Grunde zeihen wir aber nur Ressourcen aus dem Beutel, dürfen sogar von Runde zu runde noch welche Speichern und müssen ein Legereätsel mit verschiedenen wunderbaren Tiermeeplen und Pappbäumen austüfteln. Das macht tatsächlich Spaß und ist recht fordernd. Das Material lässt leider ein wenig zu wünschen übrig, was den Spielspaß doch auch ein wenig hemmt. Dennoch ein Spiel das ich mich freue wieder auf den Tisch zu bekommen. Auch hier weiß ich noch nicht genau, wann die Review kommen wird.

Marrakesh: Essential Edition – Bei all den ganzen überteuerten Versionen von diesem Spiel Blicke ich schon fast gar nicht mehr durch. Also wir haben endlich mal das viel gelobte Marrakesh von Stefan Feld gespielt. Wir haben die Version im normalgroßen Karton mit der Aufschrift Essential gekauft. Was für eine Materialschlacht! Du kannst wirklich nicht sagen, du würdest nicht genug Pappe und ein bisschen Holz für dein Geld bekommen. Ich bin mir nach dem Spiel nur gar nicht sicher, ob es das alles gebraucht hätte? Nach all den positiven Ausbrüchen, die ich auf anderen Blogs gelesen und gesehen habe, war ich fast ein wenig unterwältigt von Marrakesh. Ich hatte deutlich mehr erwartet und von elegantem Spieldesign ist Stefan Feld hier doch weit entfernt oder? Vielleicht fehlt in dieser Version von Queen Games auch irgendwas… Oder ich checke es einfach nicht… Herr Feld kann deutlich besser oder nicht? Ich muss nochmal ein bisschen in mich gehen, bevor ich hier eine Review loslasse.

Nidavellir – So langsam biegen wir auf die Zielgerade ein und da darf Nidavellir nicht fehlen. Ein Spiel das ich auf Grund seiner Münzmechanik sher verehre, auch wenn es ansonsten eigentlich nur ein Set Collection Spiel ist. Wir hatten es schon oft mit beim Spieleabend mit den Kollegen und nie kam es auf den Tisch. Ich weiss jetzt auch warum es immer Hemmungen gab es zu spielen und das ist die Erklärung, die für den Spielablauf simpel ist, wenn es dann aber an die ganzen Zwergenhelden geht kann sich das eh keiner merken. War leider nur eine mittelprächtige Erfahrung. Eine Review gibt es natürlich schon.

Dungeon Designer – Eines meiner Lieblingsspiele der letzten Zeit, von dem ich nicht so richtig begreife, warum es bei anderen nicht zündet. Ich äußerte mich an anderer Stelle schon darüber. Ist es das Cover, mögen die Leute keine Dungeons mehr oder ist es zu puzzelig. Vielleicht spricht es äußerlich auch einfach andere Spieler*innen an, als das Spiel an Aufgaben hergibt und dadurch entsteht eine gewisse Enttäuschung. Keine Ahnung. Leute spielt mehr Dungeon Designer. Es lohnt sich wirklich. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte die vorhandene Review anchecken.

Unsolved Case Files: Harmony Ashcroft – Hier geht mal wieder ein Dankeschön raus an meinen Kumpel, der mich mit Detektivstoff versorgt. Rein optisch fanden wir das Spiel erstmal so interessant verpackt, dass wir es ausprobieren wollten. Da hat das Marketing schon voll hingehauen. Lediglich das schreckliche Stockfoto auf dem Beutel schreckte uns ab. Aber, hier ist ein Fall enthalten und es handelt sich mal wieder um einen Cold Case, derallein schon durch die Tatsache, das er alt sein soll, das ganze Telefon, Handy, Internet Ding außen vorbleibt, welches uns zwar nicht nervt, aber immer inflationärer eingesetzt wird, ohne damit große Mehrwerte zu generieren. Die Immersion ist wichtig und da macht ein Beweisstückbeutel und gute Papiere deutlich mehr als eine Datenbank ohne viele Daten, die ich nur durch einen Code öffnen kann, den ich in einem Video an einer Wand einer öffentlichen Herrentoilette lesen kann. Mehr in einer Review. Hat uns gefallen.

Zenith – PlayPunk FTW! Ws legen die denn bitte für einen Start aufs Parkett? Letztes Jahr mit Captain Flip für das Spiel des Jahres nominiert und diesmal mit Zenith auf der Empfehlungsliste für dass Kennerspiel gelandet. Hut ab! Musste natürlich auf den Tisch und wow, es liefert ab mit einem schönen zwei Personen Tausziehen um die Vorherrschaft auf den Planeten. Zenith hat uns beiden sher gut gefallen und das trotz des leichten Sci-Fi- Themas, welches bei meiner Frau ja einen schwieirgen Stand hat. Da schadet es nichts, dass die Illustrationen auf den Karten zum Teil ganz niedlich ausgefallen sind. Review kommt irgendwann diesen Monat wahrscheinlich.
Damit wäre ich durch und hier unten könnt ihr wie immer noch ein paar der üblichen Verdächtigen bewundern, die mich abends auf der Couch begleiten.
