Fugitive (Second Edition) – Auf der Flucht

Fugitive (Second Edition)

Lange schon wollten wir Fugitive ausprobieren. Das Spiel scheint für meine Frau und mich gemacht worden zu sein. Wir spielen am meisten zu zweit und wir lieben Deduktionsspiele, dennoch ist das Spiel ja schon geraume Zeit auf dem Markt und erst vor unserem diesjährigen Urlaub, haben wir es gekauft, um es mit in den Urlaub zu nehmen. Abends auf dem Hotelzimmer noch mal zum runterkommen was spielen gehört zum Urlaub dazu. Glücklicherweise kam in diesem Jahr gerade eine neue Version in neuer Verpackung heraus. Ich liebe Tim Fowers und seine Spiele. Zum einen sind sie meist sehr gut und ungewöhnlich. Hinzu kommt die wunderbare Optik von Ryan Goldsberry, der die Spiele noch veredelt. All das trifft auch auf diese kleine Schachtel zu. Da muss das Spiel, dass als eines der besten Spiele für zwei gilt, ja nur noch halten, was es verspricht. Wir haben es uns angesschaut und ausgiebig getestet. Hier kommen unsere Erfahrungen mit Fugitive aus dem Urlaub und natürlich auch von danach.

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Sea Salt & Paper – Zwischen Meerjungfrauen und Faltbooten

Sea Salt & Paper

Ein kleiner Hit vom neugegründeten MM-Spiele-Verlag ließ in letzter Zeit aufhorchen. Sea Salt & Paper der beiden wohlbekannten französischen Autoren Bruno Cathala und Theo Rivière konnte schon viele Spieler*innen begeistern und verzückte sogar unlängst die Spiel des Jahres Jury, so dass es auf die Empfehlungsliste für das diesjährige Spiel des Jahres gelangen konnte. Das Spiel hat das Format einer Zigarettenschachtel, ist aber ungleich bekömmlicher und schmackhafter. Mit maritimer Thematik ausgesatten kommt es in ungewöhnlicher Optik daher, denn alle Karten sind mit Origamifaltungen verziert und sehen daher ungewohnt anders und zugleich völlig einzigartig aus. Das fällt natürlich auf, ist aber nicht das einzige, was Sea Salt & Paper besonders macht. Warum ihr euch dieses kleine Spiel unbedingt auchmal anschauen solltet, erfahrt ihr wenn ihr weiterlest.

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Animal Kingdoms – Die Gesetze der Tiere!

Animal Kingdoms

Vor kurzem gab die Spiel des Jahres Jury ihre Nominierten für den Preis des Jahres 2023 heraus. Meiner einer beteiligte sich wie jedes Jahr gern an der im Vorfeld stattfindenden Spekulation um die Titel, die dafür in Frage kommen. Animal Kingdoms war für mich in diesem Jahr ein Kandidat, den ich auf der Empfehlungsliste erwartet hätte. Aber, auch dort sucht ihr ihn vergebens. Der Titel hat es nicht geschafft, was ich durchaus schade finde, weil ich das Spiel für ein recht gutes Familienspiel halte, ohne damit bereits das komplette Fazit vorwegzunehmen. Animal Kingdoms ist optisch ein schönes Spiel, dass ich aufgrund seiner Spielweise für eines halte, das auch bei wenig Spieler*innen gut ankommt, da es nichts neu erfindet und hier mit wenigen Mitteln ein recht gutes Spielerlebnis auf den Tisch bringt. Lasst mich euch erklären, wie Animal Kingdoms gespielt wird und warum ich es für so gut halte, dass es preisverdächtig sein könnte. Ich stand übrigens ziemlich allein damit auf weiter Flur. Fast nirgendwo anders, außer bei Harald Schrapers von der Jury selbst, wurde Animal Kingdoms erwähnt.

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Pacifica – Die Stadt am Meeresgrund

Pacifica

Das Autorenduo Prinz und Kallenborn hat wieder zugeschlagen und wenn ich einigen Reviewern und Youtubern glauben darf, dann ist Pacifica ein kleiner Geheimtipp für die Spiel des Jahres Empfehlungsliste. Die KOSMOS Spiele für Zwei sind immer einen Blick wert, denn es verbergen sich einige Perlen darunter. So sind zum Beispiel Targi und Lost Cities moderne Klassiker und auch Baumkronen aus der neueren Zeit ein echtes Highlight. Rein optisch macht Pacifica erstmal einen sehr hübschen Eindruck und ich war sehr gespannt, ob die positiven Stimmen recht behalten sollten, denn ich bin nicht gerade der größte Fan der bisherigen Werke von Prinz und Kallenborn. Meist gibt es sehr gute Ansätze aber die Ausführung ist stets zu belanglos um lange zu fesseln. Die Redcliff Bay Mysteries zum Beispiel sind ein sehr schönes Spiel, das nach hinten heraus allerdings an zu eintönigem Spiel krankt. Spiele für zwei sind aber genau meine Baustelle, denn bei uns wird meistens zu zweit gespielt, weswegen ich mich immer auf neue Spiele dieser Reihe freue.

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Erde – Der nächste große Hit?

Erde

Erde kam für mich, gefühlt, ein bißchen aus dem Nichts. Ich kann mich zwar daran erinnern dieses super gephotoshopptwirkende Bild im Vorfeld schon gesehen zu haben, aber es wirkt doch zu seltsam auf mich, als das ich mich mit dem Spiel auseinandergesetzt habe. Dann plötzlich tauchte der Name immer öfter auf und meine Neugier war geweckt. Ein Spiel mit Ressourcenmangament, bei dem nicht nur Ressourcen in Form von Sporen, Wachstum und Erde eine Rolle spielen, sondern auch die Karten selbst eine Form von Ressource sind und damit massenhaft im Spiel vertreten sind. Natürlich werden hier die Fans von Arche Nova erst mal hellhörig, denn die Parallelen lassen sich zunächst zu einfach ziehen: Naturthema, viele Karten mit realistischen Darstellungen, aber da hört es dann auch schon auf. Hier erwartet die Spieler*innen etwas völlig anderes, dass ich euch im folgenden Beitrag etwas näher bringen möchte. Darüber hinaus erkläre ich euch natürlich auch, warum mir das so gut gefällt, dass mir hier keine andere Wahl bleibt, um erneut einen Spieltroll-Orden zu verleihen. Ich kann es nämlich nicht anders sagen: Für mich, und wahrscheinlich auch viele andere, ist Erde der neue heiße Scheiß und hat viel mehr mit Flügelschlag gemein, als mit dem oben erwähnten Arche Nova.

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Distilled – Schluck der Engel oder Teufelstropfen?

Distilled

In meiner Monatsübersicht des letzten Monats habe ich es schon erwähnt. Als Distilled Ende 2021 in die Spieleschmiede gehievt wurde, habe ich es einfach nur wegen dem Thema unterstützt und weil es einen guten Eindruck gemacht hat. Über das Spielgeschehen wusste ich rein gar nichts. Heh, aber es ging um den Prozess der Alkoholherstellung. Das Thema ist längst nicht so ausgelutscht wie manch anderes. Nachdem ich es damals unterstützt habe, löscht ich das Spiel aber nahezu komplett aus meinem Gedächtnis. Ich wusste nur das es erst zu Weihnachten des darauffolgenden Jahres fertig werden sollte. Nun, das haben sie dann doch nicht ganz geschafft, aber die Verzögerung war nicht so viel länger, als es in diesem Frühjahr bei uns eintraf. Ich habe tatsächlich gar nichts erwartet, als ich die Schachtel öffnete wurde dann aber komplett überrascht und weggeblasen von der Produktion und dem Spiel an sich. Ihr seht natürlich den Orden links schon auf dem Artwork prangen, also brauche ich gar nicht erst lange zu verhehlen versuchen, dass ich dieses Spiel mag. Ich mag es sogar sehr und möchte euch im Folgenden erzählen woran das genau liegt. Hier haben wir nämlich ein durchaus seltenes Exemplar, das Kickstarter und Crowdfunding ziemlich genau richtig genutzt hat. Zumindest in der mir vorliegenden Version aus der Spieleschmiede. Also lasst euch verraten, was mir an Distilled so gut gefällt.

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Schlafende Götter – So gut, wie alle Welt behauptet?

Schlafende Götter

Ich bin mal wieder etwas spät zur Party, aber dafür bleibe ich meistens länger. Bereits 2021 erschien Sleeping Gods und die meisten Influencer*innen und Kanäle, die sich mit Brettspielen beschäftigen, kümmerten sich schon 2020 zu Beginn der Crowdfunding-Kampagne um das Spiel. Gefühlt geistert es nun also schon ewig in der Welt herum. Schwerkraft kündigte sehr früh bereits an auch Sleeping Gods auf deutsch veröffentlichen zu wollen und ich mag mir kaum vorstellen, was das für eine Mammutaufgabe gewesen sein muss. Corona und die Lieferengpässe taten natürlich ihr übriges dazu, aber erst kurz vor Weihnachten des letzten Jahres erschien Schlafende Götter dann auch endlich bei uns. Reihenweise fuhr das Spiel während der Pandemie Höchstwertungen ein. Es wurde überall gelobt und in höchsten Tönen davon geschwärmt. Ich muss sagen, dass ließ mich nicht unberührt und ich war persönlich sehr gehyped auf das Spiel, bin ich doch schließlich ein großer Fan von Nah und Fern und mag Laukats kindlich und naiv wirkende Welten. Die Freude war groß als mir meine Frau das Werk zum Geburtstag schenkte und wir losspielen konnten. Natürlich muss bei einem solchen Umfangsgiganten auch ein bißchen Zeit investiert werden, bevor dazu etwas Fundiertes gesagt werden kann und ich habe lange mit mir gehadert, wann der richtige Zeitpunkt sein könnte. Nun denn…

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Flamecraft – Ein kleiner Drache für jede Gelegenheit

Flamecraft

Dieses Spiel schreit: Hype, Hype, Hype! Im letzten Jahr, rund um die Messe SPIEL, an diesem Spiel vorbeizukommen, war fast unmöglich. Ach nein, wie süüüüüss! Überall wo du hinschaust sind diese kleinen hübschen Drachen zu sehen und das Spielmaterial sieht super aus und überhaupt ist das ein total tolles Spiel für Familien und Vielspieler*innen. So der allgemeine Tenor. Flamecraft versprach viel. So viel, dass ich von vornherein skeptisch war. Ein Kickstarter, der sowohl durch fantastisches Material, als auch spielerisch überzeugen sollte, war fast schon des Guten zuviel. Manchmal, aber nur manchmal, kommt tatsächlich ein Spiel um die Ecke, dass all seine Versprechen halten kann. Wir haben es natürlich ausprobiert, denn meine Frau wollte unbedingt diese süßen, kleinen Drachen in Aktion erleben. Ich habe sogar die Deluxe Version gekauft und mich darauf gefreut. Ob das eine gute Investition war? Ehrlich gesagt, ich weiss es noch nicht, denn Flamecraft ließ mich nach einigen Partien ziemlich unschlüssig zurück. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass Flamecraft schlecht ist, aber lest selbst.

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Aleph Null – Wie beschwöre ich einen Dämon?

Aleph Null

Wenn das so einfach wäre, dann würden wahrscheinlich viele der gehörnten Höllenbewohner auf unserem Erdenrund wandeln, aber wie uns Tony Boydells Spiel Aleph Null lehren wird, ist Dämonenbeschwörung höllisch schwer und gelingt nicht jedem. Da haben wir wohl alle nochmal Glück gehabt, oder ist das gar Absicht? Ich habe es probiert. Ehrlich, ich habe es probiert, aber entweder bin ich zu blöd oder wohl noch nicht erfahren genug, um Baphomet zu beschwören. Aleph Null ist ein einzigartiges Spiel, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe und es treibt mich tatsächlich ein wenig in den Wahnsinn, weil es mir bisher noch nicht gelungen ist es zu bezwingen. Vielleicht hätte ich als mathematisch absolut unbegabter Mensch nicht versuchen sollen den Begriff Aleph Null zu ergründen. Das übersteigt meine mathematischen Fähigkeiten bei weitem und es geht um unterscheidliche Unendlichkeiten. Während Aleph Null eine Art von Unendlichkeit ist existieren wohl noch weitere, die Aleph Eins genannt werden und ich verstehe jetzt bereits kein Wort mehr. Egal. Aleph Null ist ein Solospiel und wer Lust hat ein ganz besonderes Spiel zu erleben, sollte sich von meinen wirren Gedanken nicht abschrecken lassen und kann in den nächsten paar Minuten erfahren, worum es sich dabei genau handelt.

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Black Rose Wars – Abrissparty in der Magierakademie

Freunde, hier haben wir etwas ganz Besonderes vor uns. In Duellspielen kennen wir sie ja, diese fiese, negative Interaktion, wo wir uns gegenseitig so sehr die Hölle heiß machen, um den anderen zu vernichten. Das musst du mögen, sonst gibt es Frust, deshalb sind Partien solcher Spiele meist auch nicht so superlang, damit du die Chance nutzen kannst gleich nochmal zu verlieren. Spielst du sowas über zwei Stunden oder länger, dann kann das mitunter schmerzhaft sein. Black Rose Wars schafft etwas ganz Seltenes. Hier bekämpfen wir uns gegenseitig bis aufs Blut. Du erschießt deinen Kumpel mit einem Feuerball und bekommst von der Seite durch einen beschworenen Dämonen aufs Fressbrett. Währenddessen zieht deine Frau drei Räume weiter ein Ritual durch und lässt die Grundmauern des Gebäudes erschüttern. Hier bekommst du es von allen Seiten, teilst aber auch überall hin aus. Ein wahres Schlachtfest, aber eines mit Stil und Tiefgang. Herzlich willkommen in der Black Rose, der Magierakademie in der immer mal wieder die Fetzen fliegen und das erfreulicherweise auch durchaus mit mehr als zwei Spieler*innen.

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