Agent Avenue – Bluff Boulevard

Agent Avenue

Bluffspiele sind eigentlich gar nicht so sehr mein Ding. Auch stehen so super konfrontative Spiele bei uns gar nicht hoch im Kurs und dennoch musste ich mir Agent Avenue zulegen, als ich zum ersten Mal etwas davon hörte und vor allem sah. Das liegt nämlich vor allem an der phänomenalen Optik, mit der die Illustratorin Fanny Pastor-Berlie dieses kleine Spiel versehen hat. Darüber hinaus ist hier aber auch ein Mechanismus verbaut, der Bluffspiele für mich ertragbar macht und den ich schon beim guten Hanamikoji sehr geliebt habe: „I Split, You choose“ nennen die Gamer diesen in ihrem Jargon. Zu Deutsch halt „Ich teile, du wählst“. Vielmehr braucht es dann auch schon fast gar nicht, um ein mehr als interessantes Spiel zu inszenieren. Das Ehepaar Christian und Laura Kudahl aus Dänemark liefert hier mit ihrem Erstling ein erstaunliches Debüt ab, mit dem ich vorher so nicht gerechnet hatte. Vielleicht ist es sogar ein Spiel, das wir in nicht allzu ferner Zukunft auch beim Spiel des Jahres in irgendeiner Form wiedersehen werden. Mal schauen.

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Witchcraft: Zauber der Nacht

Witchcraft – Zauber der Nacht

Vorsicht! Hier besteht Verwechslungsgefahr. In den letzten Jahren sind einige Spiele mit dem Namen oder Zusatz Witchcraft erschienen. Das ist im deutschen dann eigentlich gar nicht so schwer, weil sie alle doch unterschiedlich heißen, aber der Weg bis diese Spiele auf Deutsch erscheinen ist ja meist ein recht langer und ich persönlich informiere mich auch im englischsprachigem Raum über neue Spiele und wenn du dann nur noch Witchcraft im Ohr hast, dann wird es schon schwierig, ob es um Witchcraft! mit Ausrufezeichen, Witchcraft mit dem Untertitel Moonlight Magic oder Whirling Witchcraft handelt. Ich kann mir ja auch nicht alles merken. Bei Witchcraft: Zauber der Nacht handelt es sich um Witchcraft: Moonlight Magic im Original. Verstehe wer will, warum das gemacht wird? Ich nicht so wirklich. Hexenwerk: Zauber der Nacht würde ich ja dann wieder verstehen, aber nur einen Teil übersetzen, okay. Um das Witchcraft! mit dem Ausrufezeichen werde ich mich in der näheren Zukunft auch noch kümmern, weil ich sie mir einfach beide besorgt habe und wer möchte kann natürlich auch schon etwas länger hier auf dem Blog eine Review zu Whirling Witchcraft finden, das allerdings Heiße Hexenkessel heißt.

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Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde – Mehr als nur ein Remake?

7 Wonders ist sicherlich eine der bekanntesten und auch erfolgreichsten Spiele-Serien in der Brettspielgeschichte. Als erstes Kennerspiel ausgezeichnet begann es vor Jahren seine Erfolgsgeschichte und fand erst vor ein paar Jahren sein vorläufiges Ende mit dem Familienableger 7 Wonders Architects. Da der Urvater leider für zwei Spielende keine zufriedenstellende Version darstellte holte sich Antoine Bauza, der Schöpfer von 7 Wonders Bruno Cathala mit ins Boot, der sich im Besonderen auf Versionen für zwei Personen versteht. 7 Wonders Duel stellte in der Spieler*innenschaft dann sogar den Urvater in den Schatten und galt als das noch viel gelungenere Spiel. Im letzten Jahr machte dann das Gerücht die Runde, dass es eine neue Version mit dem Herrn der Ringe Thema geben würde und der Hype war geboren. Auch ich, der ich 7 Wonders Duel sehr verehre und ein großer Herr der Ringe Fan bin, konnte mich einer gewissen Faszination nicht entziehen. Ich habe mir das Spiel besorgt und bin tatsächlich ziemlich überrascht über das was ich vorfand.

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Castle Builder – Zahlen(burg)mauer

Castle Builder

Kennt ihr die Zahlenmauern oder auch -pyramiden noch aus dem Matheunterricht? Grundschulkinder lernen mit ihnen die Addition. Da liegt dann immer ein Stein auf zwei anderen und die beiden unteren Zahlen müssen den Zahlenwert des Steins darüber ergeben. Dieses Prinzip scheint die Inspiration für dieses Spiel zu sein. Daniel Fryxelius ist ein Mitglied der spieleverrückten Familie aus Schweden, die rund um das Brettspielen ein Familienbusiness aufgebaut hat. Bisher war er nur als Illustrator aufgefallen, nun also sein erstes Spiel rund um das Thema Burgenbau. Ein Legespiel mit einer interessanten Optik und einigen Schauwerten. Es ist zwar nur ein recht kleines Spiel, aber wer an einem Tisch vorbei geht, an dem Castle Builder gespielt wird, bleibt aufgrund des Materials bestimmt kurz stehen und könnte dann auch, vom simplen und schnellen Spielfluss begeistert, etwas länger verweilen. Aber ich sprinte schon wieder zu weit voraus.

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Spots – Einhundert und zu viele Dalmatiner

Spots

Ich sollte keine Würfelspiele spielen! Das sagt jeder Pechvogel über sich und hat mit Sicherheit diverse Anekdoten auf Lager in denen das mit den Würfeln nicht klappt. Meine Frau könnte euch da Sachen über meine Würfelkünste erzählen, aber lassen wir das und belassen wir es bei dem Satz: „Ich sollte keine Würfelspiele spielen!“. Deshalb beschäftige ich mich heute mit Spots – einem Würfelspiel. Diese Tatsache allein sollte hellhörig machen, denn Würfelspiele sind einfach so gar nicht meins und wenn mich eines dennoch dazu verleiten kann es hier zu erwähnen, dann entweder, weil es grottenschlecht oder recht unterhaltsam ist. Würfelspiele sollten nicht zu ernst genommen werden und das tue ich auch nicht, denn würfeln ist Zufall. Es gibt nichts zu können und auch bei Spielen, in denen Würfe mitigiert oder wiederholt werden können bleibt am Ende meist doch ein Wurf über, der für dich schlecht ausfallen kann oder anders gesagt: „Was schief gehen kann, geht auch schief!“. Hatte ich schon gesagt, dass es heute um Spots geht? Ein Würfelspiel? Ach ja…

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Knarr – Der Splendor Killer?

Knarr

Knarr als Titel klingt erstmal seltsam, allerdings hat mich das Cover in seiner Machart sofort angesprochen. Der Comiclook auf der kleinen Schachtel machte mich zusammen mit dem recht ungewöhnlichen Namen gleich neugierig. Insofern wohl alles richtig gemacht. Der Name bezieht sich auf einen Schiffstyp der Wikinger, der auch als Knorr oder Knörr bezeichnet wird. Das Wort stammt von knorrig ab und meint die gebogenen verwinkelten (knorrigen) Äste, aus denen man den Schiffsbug oder das Heck gebaut hat. Nur mal um den Namen zu erklären, über den ich gestolpert bin. Knarr ist das zweite Spiel des MM-Spiele-Verlags, das mir bisher untergekommen ist und das zweite mit maritimer Thematik. Der Verlag scheint ein Händchen zu haben, denn auch Knarr war wieder eines der Spiele, über die im Vorfeld der Spiel des Jahres Nominierungen gesprochen wurde, es aber dann doch nicht geschafft hat. Im letzten Jahr konnten sie mit Sea Salt & Paper einen kleinen Hit landen, der es auf die Empfehlungsliste schaffen konnte. Ich war auf jeden Fall gespannt, denn im Vorfeld wusste ich tatsächlich überhaupt nicht, worum es in dem Spiel geht.

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Sweet Mess: Der Backwettbewerb Deluxe – So manche Kleckerei

Sweet Mess: Der Backwettbewerb

Sweet Mess hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Es handelt sich hier um einen ehemaligen Kickstartertitel der nicht so richtig aus dem Quark kam und sehr lang in der Entwicklung war. Es verscherzte sich bei den Backern und Fans viel Kredit, weil das Spielprinzip zum Teil umgebaut wurde und das Spielmaterial mehrere Wandlungen durchlief. Inzwischen gibt es diese Version hier in Deutschland über Skellig Games die sich von dem Kickstarterprojekt deutlich emanzipiert hat. Sweet Mess – Der Backwettbewerb liegt uns hier in der Deluxe Edition vor und will nicht nur durch seine Optik punkten. Skellig waren für mich in den vergangenen Jahren immer eine gute Adresse für Spiele die meine Frau und mich interessierten. Meine Frau ist eine Back Fee und freute sich thematisch sehr auf dieses Spiel. Leider entpuppte sich Sweet Mess eher als trockener Butterkuchen, denn als saftiges Stück Buttercremetorte.

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