Paperback

Paperback / Foto: Spieltroll

Heute möchte ich euren Blick auf ein nicht mehr ganz taufrisches aber umso cooleres Spiel lenken. Paperback erschien bereits 2014 bei Tim Fowers Games. Tim Fowers verlegt übrigens Spiele in seinem eigenen Verlag und das sind, wenn man es so sagen kann Kleinode, die man kennen sollte. Grafisch meistens von einem Stil geprägt und wunderschön mit viel Witz umgesetzt. Zwei seiner Spiele, darunter eben das hier rezensierte, gibt es sogar in deutscher Sprache und können direkt bei ihm auf seiner Internetseite www.fowers.games bestellt werden. Paperback verbindet in sich zwei Spielelemente, die man eigentlich nicht miteinander in Verbindung bringt. Zum einen wäre da ein Deckbuilder im Stile von Dominion und zum anderen ein scrabbleähnliches Wortfindungsspiel. Klingt irgendwie seltsam? Ist es aber überhaupt nicht, sondern sogar sehr unterhaltsam, wenn man Spiele mag, in denen es um Wörter geht.

Worum geht es ?

Die Spieler schlüpfen in Paperback in die Rollen von Taschenbuchautoren, die versuchen Romane zu schreiben und es der erfolgreichen Autorin Paige Turner gleich zu tun. Dazu versuchen sie zunächst ihr Können zu verbessern, in dem sie möglicht lange Wörter aus ihren vorhandenen Buchstaben zu kreieren. Irgendwann im Verlaufe des Spiels schaffen sie es dann auch ihre ersten Romane zu veröffentlichen. All diese Romane und auch Buchstaben die sich im jeweiligen Kartendeck des Spieles befinden bescheren ihm Siegpunkte und verhelfen demjenigen mit den meisten Punkten zum Sieg.

Wie läuft das ab ?

Wie bereits erwähnt, das Spiel kann seine Verwandschaft zu Dominion auf keinen Fall verleugnen. Tim Fowers dankt in seinem Regelheft gar dem Dominion Erfinder Donald X. Vaccarino dafür ein neues Genre erfunden zu haben. Paperback spielt sich nämlich nahezu identisch. Die Spieler haben jeder einen eigenen Startkartensatz aus zehn Karten. Fünf Karten zeigen jeweils einen Buchstaben und Fünf Karten ein Manuskript das man bereits geschrieben hat, das als Jokerbuchstabe für das Spiel fungiert. Den Rest des Spiels bildet die Auslage, wei bei Dominion eben auch, liegen hier diverse Kartenstapel, von denen wir uns Karten kaufen können. Im Falle von Paperback sind die Stapel aber in sich gemischt und weisen nicht immer die gleiche Karte auf. Die Stapel unterscheiden sich im Preis von einander, so gibt es einen 2 Cent-Stapel, einen 3 Cent-Stapel, bis hin zum gemischten 8-10 Cent-Stapel. Diese Stapel liegen in einer aufsteigenden Reihe vor den Spielern und zusätzlich wird immer eine Karte mit den jesweiligen Kosten vom Stapel unter dem Stapel platziert, so dass man immer zwei Karten sieht. Die Spieler können im Verlauf des Spiels dann immer die Karte unter dem Stapel, oder die auf ihm liegende kaufen. Auf all diesen Kartenn sind Buchstaben abgebildet, manchmal auch zwei in Kombination.

Paperback Auslage / Foto: Spieltroll

Die Auslage wird ergänzt durch vier weitere Stapel mit Romankarten, die man genauso kaufen kann wie die Buchstaben und die ebenfalls wie sie Manuskripte im Startdeck als Jokerbuchstaben fungieren. All diese Jokerkarten weisen aber auch Punktewerte auf, die für das Spielende Punkte liefern. Als letzten Stapel gibt es noch den nur vier Karten großen öffentlichen Stapel, der zuoberst immer einen Buchstaben zeigt, den jeder Spieler in seine Wörter einbauen darf. Der jeweils oberste Buchstabe auf diesem Stapel winkt demjenigen Spieler als Belohnung, der zuerst ein Wort mit einer bestimmten Wortlänge bildet. Der erste Buchstabe zum Beispiel benötigt ein Wort mit mindestens sieben Buchstaben. Auch diese Buchstaben sind Punkte Wert und sind zusätlich noch eine der Möglichkeiten das Spiel zu beenden.

Das Spiel funktioniert dann aber in der Tat genauso wie Dominion. Jeder Spieler hat fünf Karten auf der Hand. Ist ein Spieler an der Reihe, so legt er aus seinen Hankarten, eventuell ergänzt durch den öffentlichen Buchstaben, ein Wort. Üblicherweise sind Eigennamen und Abkürzungen verboten. Jeder Buchstabe und jeder Joker hat nicht nur einen Einkaufswert, sondern auch einen Punktewert für den man einkaufen darf. Normalerweise ist dieser höher, je schwieriger er in Wörter einzubauen ist. Nachdem man ein Wort gelegt hat, prüft man zunächst, ob die Buchstabenanzahl ausreicht, um den öffentlichen Buchstaben für sich zu beanspruchen. Wenn ja, legt man ihn auf seinen Ablagestapel und hat ihn fortan in seinem Deck. Anschließend zählt man seinen Wortwert zusammen und kann dafür neue Buchstaben und oder Roman aus der Auslage einkaufen. Die Anzahl der Käufe spielt hierbei im Gegensatz zu Dominion keine Rolle. Danach legt man alle Karten auf seinen Ablagestapel und zieht sich eine neue Hand von fünf Karten.

Einige der Buchstabenkarten haben zusätzlich noch Fähigkeiten und lassen einen eventuell weitere Karten ziehen, machen Buchstaben beim Kauf billiger oder vieles mehr. Ein paar wenige Buchstaben sind auch noch Buchstaben mit Angriffen, die die Mitspieler betreffen und sie Karten abschmeißen oder nur Wörter aus weniger Buchstaben bilden lassen. Die Anleitung empfiehlt zu Beginn diese Karten wegzulassen, aber für meinen Geschmack sind sie nicht zu kompliziert oder gar zu böse.

Das Spiel endet entweder, wenn die Gemeinschaftsbuchstaben aufgebraucht wurden, oder zwei Stapel der Romankarten leer sind. Dann zählen die Spieler alle Ruhmespunkte auf den Karten in ihren Decks und die meisten Punkte gewinnen.

In der Paperback-Anleitung sind noch viele weitere Spielmodi und Erweiterungen erwähnt und natürlich ist auch das dafür benötigte Spielmaterial im Spiel enthalten. Es gibt sogar eine Kooperative Variante, die man gleichzeitig auch als Soloversion spielen kann, aber das Spiel ist in seiner Funktion als Mehrspielerspiel am besten.

Das Fazit

Ich wusste bereits vom ersten Moment an, als ich nur von Paperback gehört hatte, das es mir gefallen würde. Außerdem spielen meine Frau und ich gerne mal im direkten Duell Spiele, bei denen es ums bilden von Wörtern geht und man so richtig kreativ sein kann. Da trifft Paperback also genau unseren Nerv, da Dominion auch noch zu unseren Favoriten gehört und Paperback es schafft aus diesen beiden Konzepten eine perfekte Symbiose zu schmieden. Darüber hinaus ist das Spiel auch noch grafisch sehr schön und zum Teil auch reduziert gestaltet und wirkt daher wie aus einem Guss. Fantastisch ist auch das Tim Fowers eine deutsche Version geschaffen hat, da Spiele in denen es um Wörter und Buchstaben geht natürlich extrem sprachabhängig sind. Das liegt in der Natur der Sache. Also denkt daran, falls ihr euch eine Version besorgen wollt. Paperback ist durch und durch gelungen und bekommt eine dicke Empfehlung von mir.


  • Verlag: Fowers Games
  • Autor(en): Tim Fowers
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Spieleranzahl: 2 – 5
  • Dauer: 45 Minuten

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