Unangenehme Gäste

Unangenehme Gäste

Jahrelang habe ich immer gehofft, dass sich ein Deutscher Verlag für dieses Spiel begeistern kann. Lange hat es gedauert, doch im vergangenen Jahr krallte sich Taverna Ludica dieses Spiel und kündigte an es veröffentlichen zu wollen. Zunächst gab es eine Abfrage über das Interesse auf ihrer Homepage und es sah leider nicht ganz so gut aus. Dann kam das Projekt in die Spieleschmiede und ich habe erneut gehofft und unterstützt. Auch da sah es lange Zeit nicht besonders gut aus, bis es kurz vor Schluß doch noch über die Ziellinie geschoben wurde. Woran das genau liegt kann ich nur erahnen, denn zum einen ist die vordergründige Optik erstmal sehr nichtssagend und eher abschreckend. Außerdem ist der Pitch des Spiels, den man immer wieder zu hören bekommt der des: „Es ist ein Cluedo in gut!“ Cluedo ist für die meisten Gamer jetzt auch nicht das beste Zugpferd. Was dagegen mehr ziehen könnte ist die Dice Tower Excellent Plakette, die es ja wohl nicht umsonst bekam. Tja, ist mir aber alles erstmal egal, ich halte ja nun meine Kopie in den Händen und alles andere wird sich zeigen. Wenn ihr mehr über das Spiel erfahren wollt und wissen möchtet, warum ich so darauf gehofft habe, solltet ihr ein paar Minuten investieren und weiterlesen.

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Great Plains

Great Plains

Die Lookout-Zweispieler-Serie geht in die nächste Runde und inzwischen kaufe ich sie eigentlich fast blind und entscheide später mich eventuell wieder zu trennen. Trevor Benjamin und Brett J. Gilbert als Namen versprechen mir hier als Autoren bei Great Plains auch eine gewisse Qualität. Der Name und das Aussehen des Spiels deuten auf ein indianisches Thema hin, denn mit den Great Plains sind die Regionen des mittleren Westens der USA, östlich der Rocky Mountains, gemeint, die aus den großen Prärie- und Steppengebieten bestehen, in denen früher die Ureinwohner Amerikas auf Bisonjagd gingen. ansonsten wusste ich im Vorfeld rein gar nichts über das Spiel und war auch überrascht von dem Gewicht des Spiels als ich es in die Finger bekam. Es wiegt fast nichts. Also auch spielerisch ein Leichtgewicht?

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Dreamscape

Dreamscape

Gestaltet euer Traumland steht da auf der Schachtel und trotz des abstrakten Themas, war wohl eine Aussage über ein Spiel über Träume, nie so wahr. Dreamscape wirkt in jeder Hinsicht ersteinmal sehr besonders. Als ich zum erstenmal auf das Spiel aufmerksam wurde, war das zunächst einmal wegen der Optik der Spieleschachtel. Diese ist wunderschön gestaltet und die Illustrationen wirken ein bißchen so, als ob sie aus einem Kinderbuch entsprungen sind. Schaut man sich dann das Material des Spiels und die Gestaltung des Inhalts an, wird einem schnell bewusst, das man sich hier wahnsinnig viel Mühe mit dem Thema gegeben hat. Erst dann wird einem klar, worum es tatsächlich in diesem Spiel geht und der Satz unten auf dem Cover erscheint einem wirklich ziemlich passend. Wir gestalten hier tatsächlich Träume. Wir visualisieren sie durch Landschaften. Das mag auf den einen oder anderen ersteinmal abschreckend wirken, ich aber mag Spiele die nicht immer die ausgelutschten thematischen Pfade beschreiten. All das macht Dreamscape ersteinmal zu einem wirklich interessanten Kandidaten. Seltsam nur, dass es um das Spiel relativ ruhig geblieben ist.

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Bonfire

Bonfire

Viele haben vielleicht schon etwas länger auf eine Review über Bonfire gewartet. Ich hatte sie auch schon das ein oder andere Mal angekündigt, aber dann doch wieder verworfen. Warum mögt ihr euch fragen? Die Antwort darauf kann ich tatsächlich nicht so einfach geben. Mir fiel und fällt es aus irgendeinem Grund immernoch unglaublich schwer einen vernünftigen Zugang zu diesem Spiel zu bekommen und darüber auch nur ansatzweise etwas Sinnvolles in Worte zu fassen. Jede Menge Anläufe hat es gebraucht und das meine Frau dieses Spiel wirklich liebt, macht die Sache für mich nicht unbedingt leichter. Heute aber soll es soweit sein und ich möchte euch an dem gedanklichen Wirrwarr, für den Bonfire bei mir sorgt, teilhaben lassen. Bonfire war im letzten Jahr der große neue Titel von Stefan Feld, der unlängst vorher The Castles of Tuscany auf die Menschheit losgelassen hat. Ich selbst bin großer Stefan Feld Fan, bin aber auch mit Tuscany nicht so richtig warm geworden, weshalb ich mich in dem Jahr sehr auf sein neues Expertenspiel gefreut habe. Ihr merkt schon, dass ich auch hier nicht so begeistert zu sein scheine, wie zum Beispiel meine Frau das von Bonfire war. Ich versuche mal zu erklären woran das liegen könnte.

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Einspruch! – Duell der Anwälte

Einspruch! – Duell der Anwälte

Ich mag Spiele mit besonderen Themen. Spiele die nicht immer die ausgetretenen Pfade des mittelalterlichen Handels oder der Kolonialisierung einer einsamen Insel folgen. Themen die nicht auf Bäumen wachsen sind eher selten geworden. Warum gibt es kaum Spiele, die sich mit der Juristerei auseinandersetzen? Wahrscheinlich weil sie langweilig wären! Denn eigentlich ist das ziemlich langweiliger Stoff, es sei denn man bereitet ihn hollywoodmäßig auf und inszeniert einen filmreifen Schlagabtausch zwischen der Anklage und der Verteidigung. Das klingt eher nach etwas, dass Spaß machen könnte oder? Dann solltet ihr euch mal etwas näher mit Einspruch! – Duell der Anwälte aus dem Hause Giant Roc beschäftigen, denn genau dieses Tauziehen wird hier thematisiert. Einspruch ist ein Spiel für nur zwei Spieler*innen und widmet sich der Thematik mit einem interessanten Kartenspiel.

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Paper Dungeons

Paper Dungeons

Das Meer der Roll/Flip/Wasauchimmer & Writes scheint einfach unendlich zu sein. In den vergangenen Jahren sind dermaßen viele dieser Spiele herausgekommen, dass man regelrecht den Überblick verliert. Das ist Schade, denn es gibt eben soviele schlechte Spiele darunter und solche die bestehende Ideen einfach nur kopieren und nichts Neues zu bieten haben, das man die Perlen unter all diesen Bergen von Würfeln, Karten und Stiften kaum noch identifizieren kann. Ja es setzt bei manchem sogar ein Übersättigungseffekt ein, der dazu führt, dass man sich gar keine Roll & Writes mehr zu Gemüte führen mag. Ich spiele immer noch gerne Roll & Writes auch wenn es wahnsinnig viele gibt zwischen denen man sich entscheiden kann. Heute möchte ich euren Blick auf ein neues Spiel aus der Spieleschmiede lenken, dass ursprünglich aus Brasilien stammt und rein vom Cover erstmal echt sehr generisch wirkt. Die Kombination mit dem ausgelutschten Genre der Eoll & Writes lässt hier zunächst mal nichts Gutes erahnen, aber lest selbst…

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Romeo & Julia – Geheime Treffen in Verona

Romeo & Julia

Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Text beginnen möchte, doch ist mir nichts besseres eingefallen als Shakespeare selbst durch seinen Übersetzer hier die Einführung sprechen zu lassen. Klingt zwar für die heutigen Ohren ein wenig altertümlich, aber lest selbst:

Zwei Häuser in Verona´s stolzen Mauern,
Wohin wir unsre Scene heut verlegen,
Gleich edel beide, ließen Fehde dauern,
Verfolgen sich auf´s neu´mit blut´gen Degen.
Ein Liebespaar, entsprossen ihrem Schooße,
Muß, auserwählt zum unheilvollsten Loose,
Der Eltern Streit in eigner Gruft begraben.
Das Schicksal dieser thränenreichen Liebe,
Der Eltern Haß, bis seine wilden Tribe
Im Tod der Kinder ihren Tod gefunden,
Erfüllt nun diese Bühne auf zwei Stunden:
Vernehmt´s geduldig, und was nicht gefiele,
Verbessern wir vielleicht mit unsrem Spiele.

Shakespeare, Romeo und Julia, Prolog

Huch! und Sylex lassen uns in diesem Spiel das Theaterstück in einer optisch eindrucksvollen Variante erleben und erspielen. Aber keine Angst, alle Texte sind ansonsten ganz modern und das Spiel für zwei ist vielleicht nicht ganz das, was man erwarten könnte.

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