Bloom – Reihen legen, Punkte ernten

Bloom

Gebe es meine Frau nicht, hätte ich dieses Spiel sicherlich nie gespielt. Rein optisch wäre ich an ihm vorbeigelaufen. Auch wenn du dich über das Spiel informierst, findest du nicht wirklich etwas ansprechendes. Von Rommé und Rummikub ist da die Rede und das wirkt auf den modernen Gamer dann doch eher angestaubt. Nun bin ich zum Glück kein „moderner“ Gamer, sondern jemand der schon sehr lange dabei ist und immer hellhörig wird, wenn der Name Wolfgang Kramer auf einer Schachtel steht. Er setzt sich nicht zur Ruhe sondern erfindet immer wieder neue Spiele. Bloom heißt nun das neueste Machwerk und ist bei Game Factory erschienen. Die Schachtel ist groß und leider nicht besonders wertig und die ungeünstige Gewichtverteilung ist das erste was mir bei geschlossener Schachtel aufgefallen ist. Was das wohl alles bedeutet? Schauen wir mal in die Schachtel…

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Rätselräume – Auf den Spuren unerzählter Geschichten

Heute soll es in meinem Blog um ein ganz besonderes Spiel gehen. Eines das (leider) weit ab vom Spielgeschehen sämtlicher Gamer stattfindet und daher in den entsprechenden Medien leider nur wenig stattfindet. Nun weiß ich aber, dass sich unter den Spielenden unseres Landes auch jede Menge Lehrer*innen herumtummeln und nicht viele dürften bereits von diesem Spiel gehört haben. Dieses Spiel richtet sich nämlich an euch liebe Lehrer*innen. An euch und an die Kinder die ihr unterrichtet. Wir alle leben in einer Migrationsgesellschaft und es führt kein Weg daran vorbei das letztlich zu akzeptieren (auch wenn es Kräfte in unserem Land gibt, die versuchen das zu ignorieren und zu ändern). Wir müssen alles daran setzen, dass kommende Generationen das für selbstverständlich halten. Kinder machen ihre ganz eigenen Erfahrungen, aber im Schulunterricht werden solche Themen meist nur abstrakt behandelt. Rätselräume bietet dafür einen spielerischen Ansatz, in dem es in Form eines Escape-Room-Brettspiels die Kinder gemeinsam Rätsel lösen lässt und ihnen so ermöglicht in die Geschichte der Bewohner*innen dieses Hauses einzutauchen. So erhalten sie spielerisch Einblicke in die Themen Migration und Vielfalt, diskutieren Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt. Sie beschäftigen sich mit Toleranz, Respekt und Solidarität im alltäglichen Zusammenleben.

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Life of the Amazonia – Quacksalber vom Dschungel

Life of the Amazonia

Life of the Amazonia hat viele Vorschusslorbeeren erhalten. Es sei das bessere, weil etwas komplexere, Quacksalber von Quedlinburg, welches sich weltweit einer großen Beliebtheit erfreut. Da werden die Fans des Push Your Luck Spielprinzips natürlich hellhörig und hoffen auf ein gutes Spiel. Bei uns gehören die Quacksalber auch zu den Lieblingsspielen und von daher war es klar, dass wir uns Life of the Amazonia anschauen würden. Aus meiner Sicht wird das dem Spiel aber gar nicht unbedingt gerecht und greift sogar ein wenig zu kurz. Hier ist ein wenig mehr los, als in einem Quacksalber von Quedlinburg und es gesellt sich eine deutlich präsente Puzzlekomponente hinzu, die für einiges an zusätzlichem Tiefgang sorgt. Es sei aber auch erwähnt, dass hier leider nicht alles Gold ist was glänzt. Die Materialqualität stand schon recht schnell im Fokus und ist, soviel sei vorweg schon mal gesagt, wirklich ein Schwachpunkt des Spiels und wird auch von Strohmann in einem Statement auf der Produktseite erklärt. Dem Spiel tut das natürlich nicht gut, aber dem Spielprinzip auch keinen Abbruch. Ich drösle das mal auf und versuche ein Urteil zu finden.

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Azul Duel – Fliesematenten

Azul Duel

Und jährlich grüßt das Azultier könnte man meinen, ich frage mich allmählig, ob es überhaupt noch nichtgeflieste Wände in Manuels Palast gibt? Der Besuch in der Alhambra hat ihn anscheinend nicht nur beeindruckt, sondern mit einer regelrechten Obsession bedacht. Überall nur noch Fliesen, das größte Badezimmer der Welt… Na ja, wem es gefällt. Azul wurde und wird von Michael Kiesling weiter gefüttert. Es scheint sich zu verkaufen und viele Fans sind wohl glücklich damit, sonst würden sie es nicht tun. Manchmal, aber nur manchmal habe ich mir sagen lassen, kann ein Pferd auch zu Tode geritten werden. Diesen Eindruck hatte ich zuletzt bei den ganzen unterschiedlichen Azul Spielen, die es inzwischen gibt. Wenn ich ehrlich bin habe ich tatsächlich schon auf eine Duell- oder Zweipersonen-Version gewartet. Momentan ist es ja schwer in Mode bekannte Spiele so nochmal zweit zu verwerten. Das erscheint immer besonders seltsam, wenn das Originalspiel an sich schon besonders gut zu zweit funktionierte und ich könnte solchen Spielen auch den Ausverkauf vorwerfen, wenn da nicht Splendor Duel vor ein paar Jahren die Frage, ob eine solche Variante überhaupt gebraucht wird, mit einem eindeutigen „JA!“ beantwortet hätte. Also gab ich auch Azul Duel eine Chance mich zu überzeugen.

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Wundersame Wesen – …und wo sie zu finden sind?

Wundersame Wesen

Wundersame Wesen ist ein Spiel an dem du einfach nicht vorbeilaufen kannst, weil die Illustratoren und die Redaktion, die sich hinter diesem Spiel verbergen, einen wirklich guten Job gemacht haben. Wundersame Wesen sieht einfach hervorragend aus. Damit meine ich in diesem Fall nicht nur das Material oder das Cover, nein, die gesamte Gestaltung ist beeindruckend. Liegt das Spiel in einem Laden im Regal, wirst du mit Sicherheit darauf aufmerksam, weil es aussieht wie ein großer Wälzer. Da wurde schon mal alles richtig gemacht, um sich aus der riesigen Masse an neuen Veröffentlichungen abzuheben. Auch meine Frau und ich konnten gar nicht an der schönen Verpackung vorbei. Außerdem schien es um magische Tierwesen zu gehen und da ist unser Interesse gleich noch viel mehr geweckt. Aber ist dieses Spiel nur ein Blender oder steckt auch spielerisch eine Perle in der schönen Verpackung? Das wollten wir herausfinden und wenn du anderen Blogs und Youtubern trauen kannst, was ich natürlich nicht tue, ist das hier ein Hit. Davon wollten wir uns selbst überzeugen.

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Nova Era – Gute Ansätze, schlechte Interaktion

Nova Era

Ich mag ja Spiele, die sich mit Zivilisationen beschäftigen. Nicht unbedingt immer die genreüblichen Vertreter, die auf das 4X-Prinzip setzen und sich in Materialschlachten ergehen, nein, ich mag lieber diejenigen mit dem etwas anderen Ansatz. Zum Beispiel mag ich auch ein Tapestry, welches ja nicht zwingend ein Zivilisationsspiel im klassischen Sinne ist, sondern eher ein Eurogame mit Zivilisationsthema. Von daher trifft zum Beispiel auch ein Path of Civilisation meinen Geschmack oder auch ein Ancient Knowledge, dass sich nur auf das Wissen einer Zivilisation und das Vergessen desselben bezieht. Nova Era vom gebeutelten CMON-Verlag ist auch wieder einer dieser Eurogame-Vertreter und erweckte auch durch seine Optik meine Aufmerksamkeit. Im Vorfeld hörte ich das Spiel solle ein hohes Maß an Interaktion mit sich bringen. Interaktion ist für mich immer ein zweischneidiges Schwert und kommt sie negativ oder gar zerstörerisch daher ist sie für mich fast schon ein Ausschluss Kriterium. Auf der anderen Seite machen mir auch solitäre Spiele, die gemeinsam gespielt werden durchaus Spaß. Insgesamt war ich sehr gespannt auf Nova Era.

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Kauri – Chance vertan

Kauri

Ich gebe zu, Kauri ist mir im ersten Moment durch seine tolle Optik aufgefallen. Auch das Spielprinzip hat mich zunächst neugierig gemacht, da habe ich noch gar nicht so sehr auf das Thema geachtet. Es hieß immer, es sei ein Root im Kennerbereich. Das ist allerdings, wie ich finde, eine eher irreführende Aussage, obwohl Asymmetrie hier natürlich großgeschrieben wird und wir es hier auch mit einem Spiel zu tun haben, bei dem es um die Kontrolle von Gebieten geht. Da endet der Vergleich dann aber auch schon fast. Das Spiel stand dann aber bei uns etwas länger ungenutzt im Schrank herum. Die Jury vom Spiel des Jahres gab bei ihren Nominierungen für die Preise dann aber eine Empfehlung für Kauri im Kennerbereich heraus, was uns das Spiel am nächsten Wochenende sofort ausprobieren ließ. Seitdem habe ich mich viel mit ihrem Urteil und dem Thema von Kauri auseinandergesetzt und war lange am Ringen, wie ich meine Kritik formuliere. Kauri ist definitiv ein Spiel, das nicht unkommentiert hingenommen werden sollte.

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