Ein lang gehegtes Projekt, dass ich unbedingt noch vor der Spiel 2019 in Essen fertigstellen wollte, ist eine Top 100 meiner Lieblingsspiele. Damit ihr wisst, wie ihr meine Meinung einschätzen könnt, wenn ich zu irgendeinem Spiel meinen Senf dazugebe. Ich finde es ist immer wichtig zu sehen, was derjenige, der da von den Spielen spricht eigentlich so gerne spielt. Die Top 100 sollen also so eine Art Leitfaden für die Zukunft werden. In naher Zukunft werde ich sie dann als feste Seite auch oben im Menü verankern, damit man jederzeit auf sie zugreifen kann. Im nächsten Jahr wird sie dann kurz vor Essen erneut aktualisiert und sich so hoffentlich als Abschluss eines Spielejahrgangs für diesen Blog etablieren. Natürlich würden mich eure Meinungen zu diesen Top 100 ebenfalls interessieren. Was mögt ihr überhaupt nicht, was denkt ihr fehlt auf jeden Fall. Ich bitte nur zu bedenken, dass es eine subjektive Liste ist und ich alle Spiele in dieser Liste natürlich gespielt habe. Man kann .leider nicht alle Spiele kennen und ausprobieren. Fangen wir einfach an:
Ganz frisch und auf den letzten Drücker reingerutscht ist das Dice-Placement-Spiel The Towers of Arkhanos von IDW Games. Für die Leute die Role Player zu komplex finden und mit Sagrada nicht warm werden, würde ich The Towers of Arkhanos empfehlen. Das Prinzip ist das gleiche und es sieht auf dem Tisch super aus, da wir hier tatsächlich Türme aus Würfeln und Plättchen bauen. Ich kann tatsächlich gar nicht so genau sagen, was ich an dem Spiel hier besser finde, aber für ein schönes kleines Familienspiel ist es einfach perfekt. Eine Partie dauert um die 30 Minuten und die Mechaniken sind einfach zu erlernen und schnell erklärt. Klare Empfehlung für dieses Kleinod indem wir die verschiedenfarbigen Würfel für möglichst viele Punkte auf vier Türme verteilen und Sonderfertigkeiten erhalten, die wir in späteren Zügen wieder benutzen können, um die weitere Positionierung zu manipulieren.
Res Arcana von Tom Lehmann hat es in die Top 100 geschafft. Gerade erst auf deutsch erschienen hat es sich sofort in unsere Herzen gespielt. Eine höhere Platzierung wäre wahrscheinlich nicht ausgeschlossen, wenn ich es schon länger kennen würde. Res Arcana ist trotz des generischen Themas eines Zaubererwettkampfes zwischen zwei bis vier unterschiedlichen Zauberern ein durchaus faszinierendes Spiel, in dem die Spieler versuchen aus ihrem kleinen Arsenal, dass in jedem Spiel anders ist, das Beste herauszuholen und als erster zehn Siegpunkte zu verdienen. Dazu stehen allen Spielern Heilige Orte und Artefakte zur Verfügung, die sie sich mit Hilfe von fünf unterschiedlichen Ressourcen dienbar machen. Ein tolles Spiel mit tollem Material, dass sich zu zweit wesentlich besser anfühlt als zu viert. Definitiv anchecken!
Winziges Verlies ist für viele ein kleiner Geheimtipp, denn es bietet einem in dieser kleinen Verpackung einen kompletten Dungeoncrawler mit lustigen Mechaniken. Viele Karten werden mit verschiedenen Fähigkeiten genutzt und Würfel spielen natürlich eine große Hauptrolle. Das System kann man fast schon als genial bezeichnen. Winziges Verlies spielt sich zu zwei gut und ist tatsächlich eines der besten Solospiele die ich überhaupt kenne. Der Widerspielreiz ist auch durchaus vorhanden, da man sogar über einen Kampagnenmodus verfügt und sich jede der im Spiel enthalenen Klassen auch vom Würfeln her ein kleines bißchen anders spielt. Eine weitere Besonderheit ist das dieses Spiel nur über weibliche Helden verfügt. Im warsten Sinne des Wortes ein Kleinod. Lediglich die Anleitung kann das hohe Niveau des Spiels nicht halten.
97 – Dungeon Petz
Vlaada Chvatil darf in dieser Top 100 auf gar keinen Fall fehlen, auch wenn ich nicht sein größter Fan bin, so bewundere ich doch seine innovativen Ideen, die er immer wieder in seinen Spielen benutzt und auch bei anderen in seinem Verlag fördert. Dungeon Petz hat nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel und ist doch immer noch ein fantastisches Spiel indem wir kleine Wesen ausbrüten und aufpeppeln, um sie schlußendlich auf Wettbewerben zur Schau zu stellen oder sie an neue Besitzer zu verkaufen. Dabei stellen sich die kleinen Viecher als gar nicht mal so pflegeleicht heraus und kacken uns die Käfige voll oder tyrannisieren unsere kleinen Goblindiener. Bei Dungeon Petz schlüpfen wir in die Rolle eines Dungeon Lords, der aus den kleinen Tierchen ein Geschäftsmodell entwickel hat. Sehr witzig und doch ziemlich fordernd ist Dungeon Petz bei all seiner Niedlichkeit doch ein nicht ganz einfach zu meisterndes Spiel.
96 – Java
Wofgang Kramer und Michael Kiesling haben schon immer sehr gute Spiele gemacht und mit Tikal gewannen sie seinerzeit auch den Spiel des Jahres Preis für ihren Aktionspunktemechanismus. Java ist der zweite Teil ihrer Masken-Trilogie und der meiner Meinung nach beste noch dazu. Die Spieler befinden sich auf der namensgebenden Insel und versuchen durch das Anlegen von Reisfeldern, Dörfern und Palästen Ruhm zu erlangen und zum Herrscher der Insel zu werden. Das besondere an Java ist, das man durch die Teile die man nach und nach auf den Spielplan bringt eine topografische Landschaft mit verschiedenen Höhenlinien errichtet. Das sieht nicht nur fantastisch auf dem Tisch aus, sondern dient auch dem Punktemechnismus des Spiels als Grundlage. Nach Tikal wurde dieser Mechanismus einmal um die ganze Welt getrieben, aber mit Java fand er schon zu Beginn des Jahrtausends seinen Höhepunkt.
95 – Die Legenden von Andor
Ich besitze das Spiel nicht mehr, aber es hat sich schon einen Platz in meiner Liste erspielt. Michael Menzel ist einer der besten Brettspielillustratoren dieses Planeten und besonders seine Spielbretter sind immer wieder eine Augenweide. Mit den Legenden von Andor hat er sein Wunschprojek in die Tat umgesetzt und ein ungewöhnliches Spiel geschaffen, dass auf mich als alten Rollenspielhasen zunächst einmal als nichts Halbes und nichts Ganzes wirkte und ich es jahrelang links liegen ließ, was ein Fehler war. Die Legenden von Andor ist ein fantastisches Abenteuer indem Spieler gemeinsam einer Bedrohung her werden müssen. Jeder dieser Legenden spielt sich über das wirklich sehr ausgeklügelte System des Spielbretts sehr schön und wird zum Teil zu einer Puzzleaufgabe, bei der wir ein paar Züge voraus planen müssen. Zurecht mit dem Preis für das Kennerspiel des Jahres 2013 ausgezeichnet und mit schönem Material ausgestattet sollte jeder der sich für Fantasyspiele mit einer taktischen Komponente begeistern kann es einmal ausprobieren.
94 – Istanbul
Das nächste Kennerspiel des Jahres von 2014 gleich auf dem nächsten Platz. Istanbul ist im Vergleich sogar noch ein wenig komplexer, besonders wenn man es noch mit den Erweiterungen spielt. Rüdiger Dorn ist für mich ein sehr zwiespältiger Autor, denn er schafft es immer mal wieder mich komplett zu überraschen und fantastische Spiele zu erfinden, aber, er schafft es auch, dass, sagen wir es mal schmeichelhaft, immer wieder Spiele von ihm veröffentlicht werden, die nicht ganz gelungen sind. Mag sich ketzerisch anhören, aber so sehe ich das. Istanbul ist aber sein Magnum Opus in meinen Augen und verfügt über einen dermaßen genialen Zugmechanismus, dass es mich bei meiner Erstpartie fast umgehauen hat. Istanbul gehört zu der Art von Spiel, die man am besten gemeinsam erforscht oder einen erfahrenen Spieler findet, der es einem erklärt. Spielt man gegen einen erfahrenen Spieler wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen, da er schon weiss was er tut und wie man am schnellsten an die begehrten Rubine kommt. Istanbul sollte jeder Brettspielfan der etwas auf sich hält mal gespielt haben.
Ich mag Deckbuilder! Ob das an meiner Magic-Vergangenheit liegt, weil ich gerne mit Karten hantiere und gerne Decks gebaut habe weiss ich nicht, aber ich liebe Deckbuilder. Das Tal der Kaufleute ist dabei tatsächlich mal ein völlig neuer mit einem einzigartigen Konzept. Hier müssen wir nicht nur durch das Kaufen von neuen Karten unser Deck zum Funktionieren bringen, nein, wir müssen auch entscheiden, wann es Sinn macht unser Deck wieder zu Dekonstruieren, um eine Auslage damit zu bilden. Richtig gehört, nicht nur Deckbuilding sondern auch Deck Deconstructing. Sami Laasko hat eine tolle kleine Welt mit Tiervölkern geschaffen und selbst gezeichnet, die darum Wetteifern in ihrem Tal den besten Verkaufsstand auf dem Markt zu haben. Die Tiervölker verfügen dabei alle über einen eigenen Fokus ihres Handelns und spielen sich extrem unterschiedlich und selbst Kombinationen von verschiedenen Fraktionen spielen sich unterschiedlich. Einziges Manko, zuwenig Völker in einer Box. Am besten gleich beide Spiele zusamenpacken und losspielen. Dieses Jahr kommt noch eine Box mit beiden Spielen heraus.
Schachfans aufgepasst, obwohl ihr seid meist eh sehr eingefahren. Onitama ist ein strategisches, abstraktes Spiel, für zwei Spieler, das wirklich jeder spielen kann und dabei ist es auch noch sehr variabel und jede Partie spielt sich eben nicht gleich, sondern unterschiedlich. Bei Onitama stehen sich zwei Kung Fu Meister und jeweils vier Schüler gegenüber um sich mit ihren Kung Fu Techniken zu messen. Diese werden über Spielkarten mit diversen Bewegungsmustern für die Figuren gesteuert. In jedem Spiel spielen fünf Karten aus einem Kartenstapel mit. Jeder Spieler erhält zwei dieser Karten und eine wird in die Mitte zwischen die Spieler gelegt. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist zieht er eine Figur nach einem seiner Bewegungsmuster und gibt die Karte anschließend in die Mitte und tauscht sie mit der dort liegenden Karte. Danach ist der andere Spieler an der Reihe. Wenn eine Figur dabei auf ein Feld mit einer gegnerischen Figur kommt, so wird diese geschlagen. Man gewinnt wenn man den gegnerischen Meister schlägt oder sein Startfeld, den Tempel auf einem fünf mal fünf Felder großen Spielfeld schlägt. Geiles Spiel für ein kleines Duell zwischendurch. Schnell erklärt und schnell gelernt. Es zu meistern dauert aber sehr viel länger.
91 – Freitag
Freitag ist das einzige reine Solospiel in dieser Liste. Es gibt zwar noch weitere, die ich solo am besten finde, aber die kann man alle auch mit mehr Leuten spielen. Freitag ist meiner Meinung nach eines der besten Spiele des Bremer Autors Friedemann Friese. Es ist relativ weit unten in der Liste da ich eigentlich gar nicht so gern alleine Spiele, aber wenn, dann sind es eher kleine Kartenspiele wie Freitag. Bei Freitag unterstützen wir den gestrandeten Robinson Crusoe auf seiner Insel um zu überleben und letztlich gegen die Piraten zu bestehen. Es gibt einen Kartenstapel mit Karten, die sowohl positive, wie auch negative Effekte beinhalten können. Wir decken eine Gefahr auf und müssen versuchen sie durch unsere Kampfkarten zu besiegen. Schaffen wir das, so erhalten wir die Gefahrenkarte und sie wird zu einer Kampfkarte für uns. Schaffen wir es nicht, verlieren wir Lebenspunkte und dürfen Karten aus unserem Deck zerstören. Das Spiel endet entweder mit unserem Tod, wenn wir alle Lebenspunkte verloren haben oder wir zwei Piratenschiffe besiegt haben und von der Insel fliehen können. Freitag ist eine schöne Solo-Deckbuilder-Idee ohne Karten kaufen zumüssen, wir müssen sie uns erspielen und unser Deck über mehrere Runden so optimieren, dass wir die Piraten bezwingen können. Ein wirklich schöner Zeitvertreib, wenn man mal niemanden zum Spielen hat.
90 – Onirim
Gleich noch eines von diesen Solospielen. Nein, eigentlich kann man Onirim auch zu zweit spielen, aber als Solospiel ist es viel besser. In Onirim geht es darum einen Kartenstapel zu bezwingen, bevor er zu Ende ist. Der Stapel enthält Türen, Schlüssel und Symbolkarten in vier Farben. Symbolisieren tut das ganze einen Traum aus dem wir entkommen müssen. 10 Albtraumkarten befinden sich außerdem in dem Stapel, die uns Probleme bereiten können. Ziel ist es die Türen auszuspielen und durch einen Schlüssel, oder drei Karten der gleichen Farbe, zu öffnen. Wir müssen alle Türen öffnen, bevor wir keine Karte mehr ziehen können. Das machen wir durch ein paar einfache Aktionen. Onirim ist immer wieder aufs Neue ein spannendes Spiel für Zwischendurch, bei dem man versuchen muss das Spiel zu besiegen. In meinen Augen eine der besten Spielerfahrungen in diesem Bereich. Zu zweit spielt man einfach kooperativ gegen das Spiel und wenn man es etwas schwieriger haben möchte, gibt es gleich noch ein paar Zusatzkarten, mit denen man die Aufgabe etwas erschweren kann.
89 – Mordheim
Ich mochte die Games Workshop Miniaturenspiele in der Vergangenheit eigentlich immer ganz gerne, auch wenn es da einen eindeutigen Favoriten für mich gibt *hust*. Mordheim war eigentlich mein zweitliebstes von den klassischen Systemen. Komischerweise fand ich die Skirmish Systeme immer schon ein bischen besser als die großen Schlachtenspiele von GW. In Mordheim spielen wir eine kleine Kriegsbande, die im vom zweischweifigen Kometen zerstörten Mordheim gegen andere Banden ums Überleben kämpfen muss. Die Banden können alle eine bestimmte Größe nicht überschreiten und haben verschiedenste Persönlichkeiten in ihren Reihen. Wenn man sich gut schlägt, bekommt man Gold und Erfahrungspunkte als Belohnung und kann seine Bande rollenspielmäßig entwickeln. Ich glaube, das is der Hauptaspekt weshalb Mordheim mir immer so einen Spaß gemacht hat, es war immer so als hätte man ein kleines Team, das einem mit der Zeit ans Herz wächst. Die Stadt ist natürlich der Star, denn bevor man hier richtig loslegen kann, muss man sich erstmal eine schöne Stadt als Gelände basteln um tolle Gefächte erleben zu können. Ist natürlich nur was für Leute die Miniaturenspiele mögen.
DER Klassiker der Konfliktsimulationsspiele ist in meinen Augen Diplomacy. Warum? Weil es eben nicht nur auf die kriegerischen Handlungen, sondern auch auf die politischen Verhandlungen seinen Fokus setzt. Lügen Betrügen, Vertrauen – Diplomatie eben – ist hier tatsächlich das A und O. Das letztliche Verschieben der Einheiten auf dem Spielbrett durch Codes, die die Spieler notieren müssen ist dann nur die Konsequenz all der Gespräche und geheimen Absprachen, die die Spieler hier abseits des Tisches verhandeln. Ob sie sich schlußendlich an diese halten, bleibt ihnen völlig frei. Das hat schon das ein oder andere Mal zu Vertrauensbrüchen geführt und kann durchaus zwischenmenschlich mal zu Spannungen führen und das macht Diplomacy auch immer zu einem zweischneidigen Schwert. Aber wenn die Spieler wissen worauf sie sich einlassen und es nicht allzu ernst nehmen, ist Diplomacy ein fantastisches Spiel ohne jegliche Glücksmomente.
Eine der Überraschungen des letzten Jahres war Welcome to… von Benoit Turpin, das dem Tu irgendwas und Write-Genre einen durchaus neuen und sehr guten Impuls gab. All diese Spiele scheinen sich momentan wie geschnitten Brot zu verkaufen und den Nerv der Spielerschaft zu treffen, sind sie doch perfekt für zwischendurch. Bei Welcome To dreht man jede Runde Karten um und hat die Wahl aus einigen Kombinationen von Hausnummern und Hausausbauten. Die Spieler müssen hier drei Straßenzüge so gut es geht aufteilen und durch Pools etc. Punkte machen. Eines der besen Spiele dieses Genres mit einem sehr gelungenen Spielprinzip und tollem Design. Einziges Manko ist und bleibt nach wie vor die ziemlich schlecht verständlich Anleitung, durch die man sich erst ein wenig durchhangeln muss, bis sich einem das ganze Spiel erklärt. Freunde des Genres, die Welcome To… nicht kennen sollten unbedingt einen Blick riskieren.
Ohhh wie süsssss! Cat Lady von Josh Wood, der sich sowohl das Spielprinzip ausgedacht hat, als auch das ganze zuckersüße Spiel gestaltet hat ist ein Blender der anderen Art. Es täuscht vor ein seichtes Spiel zu sein, dass man gerne mal sofort wieder vergessen kann und das nur Käufer findet, weil es so aussieht wie es aussieht. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Ok, für Hardcore Strategen ist das jetzt trotzdem nichts, aber Cat Lady ist ein feines kleines Familienspiel auf einem beachenswertem Niveau, dass bei uns immer mal wieder gerne auf den Tisch kommt. Punkteträchtige Katzen liegen in einem Gitter gemeinsam mit Katzenfutter, Spielzeug usw aus und müssen von den spielern eingesammelt werden. Wer zum Schluß die meisten Punkte gemacht hat, indem er Katzen das richtige Futter zusortieren kann und Sets aus anderen Karten aufgenommen hat, gewinnt. Ein Spiel für Katzenliebhaber und Freunde von kleinen niemanden überfordernden Familienspielen.
85 – Ashes: Aufstieg der Phönixmagier
Ich habe einfach einen Faible für diese Spiele in denen sich Magiere in Duellen gegenüberstehen, was daran liegen könnte, dass ich Magic-Spieler der ersten Stunde bin und seitdem immer auch mal wieder andere Spiele austeste, die sich diesem Thema verschreiben. Isaac Vegas Ashes ist eines dieser Spiele, die genau die gleiche Prämisse haben, sich aber anders nähern. Hier hat man Würfel als Ressourcen, mit denen man bestimmte Aktionen auf Karten bezahlen muss, man hat ein Zauberbuch in das man bis zu drei Zaubersprüche einspeisen und diese auch noch verbessern kann und man hat einen Kreaturenstapel, der nciht ins eigentliche Deck integriert ist. Man kann auch in diesem Spiel Deckbau betreiben und sich eigene Decks überlegen, aber das ist nicht der Fokus. Die vorgegeben Decks funktionieren gut und vor allem alle unterschiedlich, so dass man genug Abwechslung hat und sich irgendwann Lieblingsdecks herausstellen. Das ganze ist zudem mit einem fantastischen Artwork versehen.
Unsere Urlaubsentdeckung für dieses Jahr. Codenmanes Duett transferiert das beliebte Codenames-Prinzip vom Partyspiel für zwei rivalisierende Gruppen in eine witzige kooperative Variante für Zwei. Dabei lernt man seinen Spielpartner neu kennen oder sagen wir zumindest seine Art zu Denken oder wie er gewisse Sachen assoziiert. Man hat hier nur eine bestimmte Anzahl Versuche Zeit die richtigen Begriffe zu erraten, bevor die Spione enttarnt werden und das Spiel verloren geht. Genau wie im Partyspiel gibt ein Spieler einen hinweis in Form eines Wortes und im Falle dieser Variante gibt er noch eine Zahl dazu, die angibt, wie viele der ausliegenden Begriffe er mit diesem Wort verbinden würde. Das Gegenüber muss nun die richtigen Begriffe finden. Wählt man falsch und erwischt einen neutralen Beobachter, so ist die Runde beendet und die Rollen wechseln. Erwischt man gar einen der drei Attentäter, so verliert man sofort. Codenames als Partyspiel hat mir nie so richtig gefallen, aber die Variante für zwei Spieler finde ich sehr gelungen. Man kann auch alle Begriffe der anderen Spiele mit dieser Variante benutzen. Top!
Auch die Blutige Herberge gehört in meine Top 100, weil es ein so schön schräges und morbides Setting hat, sich nach anfänglicher Eingewöhnungszeit auch flüssig spielen lässt und über einen extrem gut durchdachten Kartenmechnismus verfügt, der Anfängern am Anfang die Haare zu Berge stehen lässt, aber irgendwann zu einem schönen beherrschbaren Mechanismus mutiert. Phänomenales Spiel, mit abgefahrener Thematik und außergewöhnlichem Artwork. Das Spiel kommt bei uns leider zu selten auf den Tisch, da wir vorherrschend zu zweit spielen und das Spiel erst mit drei Spielern so richtig gut funktioniert. Aber ihr solltet es ausprobieren, wenn ihr euch, inspiriert von einer wahren Geschichte, nicht vom mordlüsternen Thema abschrecken lasst und hier Herbergsgäste umbringt und anschließend unter der Scheune die Leichen verscharrt. Wer so das meiste Geld anhäufen kann ohne von der Polizei erwischt zu werden wird gewinnen.
82 – Kingdom Builder
Dieser Platz ist wohl von vornherein einer der meistumstrittenen. Kingdom Builder ist für viele immer noch ein rotes Tuch, weil es ihnen zu wenig Spiel ist und sie sich gespielt fühlen. Ich finde das tatsächlich nicht so und denke das es den Preis für das Spiel des Jahres 2012 auch durchaus tragen kann. Aber die Grundversion ist auch für mich ein wenig seicht. Man merkt dem Spiel irgendwie an, das es komplexer geplant war und ich verwette meinen Hintern darauf, das einige der in den zahlreichen Erweiterungen versteckten guten Mechanismen schon im ursprünglichen Entwurf drin waren und hier versucht wurde Geld zu machen. Aber Fakt für mich ist, wenn man einige der wichitgen Erweiterungen dazu pakt, dann ist Kingdom Builder ein wirklich sehr schönes Spiel, dass ich sehr gerne Spiele und hier zurecht aufführen muss. Wenn man nur das Grundspiel betrachtet kann man in der Tat darüber streiten, ob man es hier erwähnen sollte.
81 – Civilization
Früher habe ich mich tatsächlich regelmäßig zu einem Civilization Wochenende getroffen. Wir haben das Brettspiel, das mit seiner sehr langen Spielzeit ausufern konnte sehr geliebt und versucht die antiken Völker zu ihrer Blüte zu treiben. Heute würde ich so ein Spiel glaube ich kaum noch spielen, aber es gehört definitiv in meine Top 100 hinein. Das Spielmaterial ist nicht schön, aber zweckmäßig. So sahen Spiele in den 80ern nunmal aus, was soll ich sagen, aber wenn man eine gutes Zivilisationsspiel sucht, sollte man hier mal vorbeischauen. Komplex, aber nicht drüber, spielt man sein Volk durch mehrere Epochen hindurch und bringt ihm nach und nach die wichtigsten Technologien bei und muss versuchen sich auszubreiten. Civilization versucht dem ganzen ohne großartige Glücksmomente beizukommen und das rechne ich ihm bis heute hoch an. Wer solche Spiele mag und Civilization nicht kennt, der sollte es kennenlernen und sich von einer sechsstündigen Spieldauer nicht abschrecken lassen.
80 – Galaxy Trucker
Und nochmal Vlaada Chvatil mit Galaxy Trucker. Auch dieses Spiel kommt bei uns leider nicht oft auf den Tisch. Zum einen mag meine Frau keine Science Fiction Spiele und zum anderen ist auch Galaxy Trucker ein Spiel das man mit mindestens drei Spielern spielen sollte. Das tut der Großartigkeit dieses Spiels natürlich keinen Abbruch und deshalb gehört es in diese Liste. Wer es nicht kennt, sollte es kennenlernen. Die Spieler suchen sich zunächst aus einem riesigen Plättchenhaufen in Echtzeit, alle gleichzeitig, Raumschiffteile, die sie auf ihrem Schiffsplan auslegen. Antriebe, Laserkanonen, Transportmodule, Schildgeneratoren und so weiter und so fort. Diese Plättchen müssen mit ihren Verbindungen aber auch aneinander passen. Ein Puzzle auf Zeit also. Hinterher wird mit den Raumschiffen dann auch noch ein Wettflug gestartet und wer die meiste Ware ans Ziel bringt, kassiert mehr Geld. Ein irres Spieldesign, dass mit den richigen Leuten jede Menge Spaß macht. Für Solospieler kann ich die App sehr empfehlen, in der man gegen bis zu drei Computergegner antritt.
Ich weiss, ich weiss! Für viele ist die Erfahrung sich mal einen Rollenspielcharakter erstellt zu haben, gar keine, denn sie haben es noch nie getan. Für all diejenigen, die sowas, sei es in einem Computerspiel oder mit Papier und Bleistift, schonmal gemacht haben, ist Roll Player eine ganz besondere Erfahrung. Allein schon auf die Idee zu kommen ein Brettspiel zu entwerfen, bei dem man genau das tun muss, finde ich so großartig, dass ich darauf hier nciht verzichten möchte. Bei Roll Player dreht sich alles um Würfel und die Werte deines Charakters. Diese können durch das Platzieren auf dem Spielertableau andere Würfel beeinflussen und je nach den Vorgaben modifiziert werden. Hier muss ich versuchen alle Vorgaben so gut es geht zu erfüllen, um hinterher den stärksten Helden überhaupt gebastelt zu haben. An der Stelle endet das Spiel dann aber leider. Ein Idealer Punkt für eine Fortsetzung, in der man dann auch noch irgendwas mit dem gebastelten Helden anfangen kann. Roll Player ist ganz schön knifflig, wenn man versucht alle Vorgaben einzuhalten. Ein sehr gelungenes Würfelpuzzlespiel für Fantasy- und Rollenspielfans.
Ich mag Deduktionsspiele – und Deduktionsspiele in denen man auch noch spielerisch etwas tun muss, außer den Fall zu lösen, find ich dabei am besten. Deadline ist so ein Spiel, indem wir uns durch ein Kartenauslegepuzzle veruchen müssen Hinweise zu erspielen, die uns dann Informationen bringen, die entweder was mit dem Fall zu tun haben oder uns in die irre führen. Manchmal sind sie auch komplett nutzlos. Das Kartenpuzzle gefällt mir und meiner Frau als zweier Variante am besten, da man sich da taktisch gut ergänzen kann. Um es kurz zu erläutern, man muss Beweisketen aus mehreren Symbolen auslegen, um eine Hinweiskarte zu erhalten. Jede erfordert andere Ketten. Es gibt nur fünf Symbole, aber manchmal benötigt man welche doppelt und dreifach. DIe Karten haben unten immer drei Felder für Symbole der sie bleiben frei. Die Kunst besteht nun darin die Karten so auszulegen, dass am Ende alle benötigten Symbole sichtbar sind, bevor wir keine Karten mehr haben. Die Karten müssen sich dabei auch überlappen. Nachdem wir uns alle Karten erspielt oder alle unsere Versuche aufgebraucht haben, müssen wir den Kriminalfall anhand der Hinweise versuchen zu lösen, die wir haben. Wir mögen das Spiel sehr und hoffen das es noch ein paar weitere Fälle bekommt.
77 – Twilight Struggle
Hier gibt das Thema schon die Begrenzung auf zwei Personen vor. Der Kalte Krieg versetzt die beiden Spieler in den Jahrzehnte andauernden Konflikt zwischen den beiden Supermächten. Jeder Spieler übernimmt hier eine Seite und versucht auf einem großen Spielplan der die Welt darstellt, seinen Einfluß in der Politik und den Konflikten gelten zu machen. Das Spiel ist grundsätzlich über Karten gesteuert, die Ereignisse darstellen, die wir für verschiedene Zwecke benutzen können. Manche Ereignisse dienen eher der amerikanischen und manche eher der russischen Seite und wir werden gezwungen sein, fast alle Karten auszuspielen. Die Spieler müssen nun versuchen die schlechteren Karten für bessere Zwecke zu nutzen, zum Beispiel findet parallel auch der Wettlauf zum Mond statt, oder wir benutzen eine Karte dazu ein Land zu stürzen oder unseren Einfluss zu erhöhen. Hier bekommt man ein komplexes, politisches Brettspiel für zwei Personen, dass tatsächlich seines Gleichen sucht, denn Twilight Struggel ist wahrscheinlich eines der größten Zwei-Spieler-Only-Spiele überhaupt. Twilight Struggle wurde auch sehr gut als App für Smartphones umgesetzt, so dass man auch ohne Brett den Kalten Krieg als Herausforderung erleben kann.
76 – Middle-Earth
Dieses Spielchen wird wahrscheinlich kaum noch einer kennen, obwohl es auf deutsch tatsächlich von Queen Games vertrieben wurde und irgendwann in den frühen 90er Jahren das Licht der Welt erblickte. Damals waren wir alles glühende Herr der Ringe Fans und waren sowohl im Rollenspiel als auch sämtlichen Brett- und Kartenspielen unterwegs, die es da so gab. Eines der besten, war tatsächlich Middle-Earth, ein Sammelkartenspiel, das auf den Magiczug mitaufspringen wollte, dass aber nicht schaffte. Jedem der das hier mal ausprobiert hat, weiss auch sofort warum, es ist eigentlich ein komplexes Brettspiel verpackt in kleinen Kartenpackungen mit Sammelaspekt. Das Speil ist viel zu komplex um hier alle Elemente wiederzugebebn nur soviel, dass wir in die Rolle der großen Zauberer schlüpfen und Gefährten, Heere und Gegenstände in unsere Gemeinschaft bringen ohne vom bösen korumpiert zu werden. Man konnte auf verschiedenste Arten gewinnen oder verlieren. In späteren Erweiterungen war es sogar möglich die böse Seite der Nazghuls zu spielen. Einzigartig und heute nur noch sehr schwer zu kriegen.
Über Platz 75 muss ich wahrscheinlich kaum noch ein Wort verlieren, denn Bohnanza ist das Spiel mit dem ein unbekannter Spieledesigner namens Uwe Rosenberg auf der Bildfläche erschien. Bohnanza ist ein kleines ungewöhnliches und inzwischen mit unzähligen Erweiterungen ausgestattetes Kartenspiel. Warum ungewöhnlich? Nun, man bekommt Karten auf die Hand, deren Reihenfolge man aber nicht verändern darf. So wie man sie bekommt, muss man sie auch ausspielen. Das erfordert ein gewisses Maß an Planung. Die Spieler sind Bohnenbauern mit zwei Feldern auf denen sie Bohnen in Form von Karten anbauen müssen um Geld zu verdienen. Von diesen Bohnen gibt es viele verschiedene Sorten, die verschieden wertvoll sind, weil sie eben verschieden häufig im Kartenstapel vorkommen. Man muss jede Runde Karten ausspielen und Bohnen anbauen und damit das möglichst lukrativ wird, muss man versuchen mit seinen Mitspielern die Bohnen zu tauschen, die man nicht gewinnbringend anbauen kann. Das ist auch schon das ganze Spiel, das inzwischen seit Jahren immer wieder neue Spieler begeistern kann. Wir spielen es im Familienkreis auch immer wieder gerne.
Heisst inzwischen nur noch Catan und ist eines dieser Spiele, die wie ein Leuchtturm für unser Hobby stehen, denn die meisten Leute außerhalb des Hobbys kennen die Siedler von Catan. Was soll man zu diesem Spiel noch sagen? Die Siedler von Catan ist das erste europäische Spiel das weltweiten Erfolg hatte und viele Spielkonzepte in die Welt hinaustrug, die fortan in tausenden anderen Brettspielen wieder aufgenommen wurden und sich bis heute halten können. Früher habe ich die Siedler geliebt und so oft gespielt, wie kaum ein anderes Brettspiel, aber heutzutage ist es ein wenig angestaubt und steht nur noch im Regal. Aber so einmal im Jahr wird es noch gespielt. Ein wenig angestaubt zwar, aber es gehört definitiv hier in die Liste.
73 – Agricola – Das Familienspiel
Und nocheinmal der Herr Rosenberg! Viele werden jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen und sich fragen, warum hier Agricola – Das Familienspiel steht und nicht Agricola das Expertenspiel, das normale Agricola sozusagen. Tja, was soll ich sagen, ich mag das Thema und Spiele es gern, aber ich mag es nicht so sehr, dass ich mich mehrere Stunden mit dem Thema auseinandersetzen möchte. Die Expertenvariante ist außerdem recht fordernd und man muss sich sehr damit auseinandersetzen, um bei Agricola zum Erfolg zu kommen. Das Familienspiel ist da eine tolle Alternative, denn es ist ein schönes Workerplacement-Spiel, das ich gerne dazu benutze, um neuen Spielern das Konzept des Worker Placements näher zu bringen. Die Spieler versuchen über einen gewissen Zeitraum ihren Bauernhof mit Feldern, Tieren und Familie so zu entwickeln, dass sie am Ende die meisten Punkte haben. Das Familienspiel ist von Uwe Rosenberg genau für das konzipiert worden, was auch drauf steht – für Familien – und das macht es für mich zu einem perfekten Lehrtitel oder Einstieg in die Welt der Rosenbergschen Worker-Placement-Spiele.
Hero Realms gehört ebenfalls in diese Liste, denn er verknüpft gekonnt Magic mit einem Deckbuilder wie Dominion. Wichtig zu wissen ist nur, dass man die extra erhältlichen Charakterpacks gleich dazu kaufen sollte, damit man ein bißchen mehr Diferenzierung der einzelnen Charaktere hat. Das Spiel ist also ein Duellspiel, bei dem wir uns das Deck erst im Verlauf des Spiels zusammenkaufen müssen. Von Anfang an haben wir nur unsere Charakterfertigkeiten oder Waffen, sowie Geld in unserem Deck. Jede Runde spielen wir all unsere Karten aus und generieren so mehr Ressourcen, kaufen uns Verbündete die über weitere Fähigkeiten verfügen, mit denen wir die Lebenspunkte des Gegners direkt angreifen. Hero Realms ist für all diejenigen die Deckbuilder mögen und für die, die sich mit Magic nicht auseinander setzen wollen, um ein schnelles Duellspiel zu spielen. Hier zählt nur eins, den Gegner so schnell wie möglich all seiner Lebenspunkte zu berauben. Eine Runde ist schnell gespielt und bei einer Partie bleibt es selten.
Indianer! Bang! Bier! Bang! Fass! Duell! Bang! So oder so ähnlich hört es sich an, wenn man an einer Partie Bang! vorbeigeht. Bang! ist das kurzweilige Westernkartenspiel für große Spielrunden. Die Spieler verkörpern alle Charaktere, die aus diversen Western bekannt sein sollten und alle haben eine besondere Fähigkeit. Außerdem werden geheime Rollen zugelost und nur der Sheriff ist allen Spielern bekannt. Die Spieler verfolgen gemäß ihrer Rollen alle verschiedene Ziele, die Outlaws wollen den Sheriff ausschalten und der Hilfssheriff muss seinen Sheriff unterstützen und alle anderen Spieler mit ihm ausschalten. Die Kopfgeldjäger kochen ihr eigenes Süppchen und müssen zunächst die Outlaws aus dem Weg schaffen, bevor sie sich den Sheriff nehmen. Das ganze wird durch Kartengesteuer und auch die Tischpositionen sind entscheidend, denn man kann immer nur auf seine Nachbarn schießen. Es sei denn man hat schnelle Pferde oder Waffen mit größerer Reichweite. Aber Achtung manchmal versteckt sich jemand einfach in einem Fass, um dem Schuß zu entgehen. Eines ist aber allen gemeinsam, sind die Spieler verwundet, so saufen sie Bier zur Heilung. Bang! ist nicht fair und auch keine große Kunst, macht aber in einer gutgelaunten Runde wirklich richtig Spaß!
70 – Carolus Magnus
Leo Colovini hat früher so einige gute Spiele gemacht, die mir aus taktischer Hinsicht immer sehr gut gefallen haben. Eins seiner besten und simpelsten ist Carolus Magnus, bei dem die Spieler ausliegende Gebiete versuchen durch kleine Steinchen zu kontrollieren, die für Ritter stehen. Die Spieler können diese Steinchen entweder auf ihrem Tableau einsetzen um zu versuchen eine Gruppe von Rittern zu kontrollieren, denn wer die meisten Steine einer Farbe hat kontrolliert sie, oder die Steine auf den Gebieten einsetzen um die Kontrolle über die Gebiete zu erhalten, gewinnt man die Kontrolle, so stellt man einen Turm in das Gebiet. kontrolliert man zwei benachbarte Gebiete, so fasst man sie zusammen. Das Spiel endet entweder wenn man nur noch drei Gebiete hat oder wenn jemand eine bestimmte Nummer von Türmen gesetzt hat. Ein wirklich schönes Area Control Spiel, das eine starke taktische Komponente hat. Viel zu gut, um so unbekannt zu sein.
Zombicide in der mittelalterlichen Fantasy-Variante Black Plague ist das meiner Meinung derzeit beste Zombiespiel. Natürlich ist das reiner Trash, aber es macht saumäßig Spaß sich durch die Horden (das ist hier durchaus wörtlich gemeint) von Miniaturzombies zu schnetzeln. Die normalen Schlurferzombies sind das was sie sein sollten, Kanonenfutter durch das man sich hackt, schießt und zaubert, sobald aber etwas größeres in den Horden auftaucht, kommen Problem auf und der Rückzug ist oftmals die sicherste Option, bis man eine Lösung für das Problem gefunden hat. Der Schwierigkeitsgrad ist enorm hoch und wenn man nichts hat, was einem ein Monstrum vom Hals schaffen kann, dann ist es oftmals hoffnungslos. Die Spieler durchstreifen hier das Dorf, um Ausrüstung zu finden, die sie benutzen können, um sich der drohenden Apokalypse entgegen zu stellen. Das Spielmaterial und insbesondere die Miniaturen sind erstklassig und machen Spaß, für so einen Brocken ist der doch recht hohe Preis aber auch angemessen.
68 – Betrayal at House on the Hill
Der nächste Platz, der nächste Trash. Betrayal, wie es von Fans oft nur genannt wird, ist ein total faszinierendes Spiel. Heute, wie damals als es rauskam, aber es ist keines falls arm an Fehlern. Eigentlich gibt es viele Gründe es nicht zu spielen. Betrayal ist nicht fair, manchmal ist es sogar kaputt. Nichts erscheint bis zu Ende gedacht oder getestet und trotzdem ist es toll, weil es einem soviel bieten kann. Freunden von Resident Evil und allen möglichen klassischen Horrorgeschichten soll dieses Spiel näher gerbacht werden. Man erkundet das mysteriöse Haus und irgendwann über einen cleveren Mechanismus, löst man ein Ereignis aus, das bestimmt, wie das Spiel gelöst werden muss, bzw. wie man es zu Ende bringt. Da kann ein Zombieszenario, eine Vampirgeschichte, ein Familiendrama mit Mörder etc. auf die Spieler zum Vorschein kommen. 50 Szenarien bietet das Spiel und man weiss einfach nicht was kommt. Manchmal ist das cool, manchmal funktioniert das auch nicht gut, oder die Räume wurden schlecht aufgedeckt. Mir ist das meistens egal, das Spiel ist ein Überraschungsei und macht mir nach wie vor Spaß.
Ihr sucht einen perfekten Füller für einen Spieleabend, dann ist Lovecraft Letter genau das richitge Spiel. Eine eigenständige Version des erfolgreichen Love Letter mit Cthulhu-Thema. Ein Spiel in dem man eigentlich kaum was tun muss, außer ein paar Entscheidungen zu treffen. Mehr als ein paar großformatige Karten und ein paar zweiseitige Pappmarker als Material hat man hier nicht zur Verfügung. Die Spieler erhalten alle eine Handkarte und müssen sich, wenn sie an der Reihe sind, für eine von ihren nun zwei Handkarten entscheiden. Mehr Spiel ist nicht. Klingt öde? Ist es aber nicht, denn die Karten haben Werte und spezielle Auswirkungen wenn man sie spielt. Wer zum Schluß die höchste Karte hat ohne vorher auszuscheiden gewinnt. Die Karten drehen sich natürlich fast alle um das Ausscheiden der Spieler. Bei der Lovecraft Variante gibt es Karten die zwei Effekte haben, einen normalen und einen Wahnsinnseffekt. Wenn ein Spieler eine solche Karte ausspielt muss er sich entschieden ob er normal oder wahnsinnig weiterspielen möchte. Falls man gewinnt bekommt man einen Siegpunktchip der jeweiligen Seite und wer zuerst zwei normale oder drei Wahnsinnschiips hat gewinnt. Ich spiele immer mal wieder gerne zwischendurch eine Runde Lovecraft Letter.
66 – Sherlock Holmes Criminal-Cabinet
Dieses Spiel hat viel zu wenig Fälle leider, aber im Abstand von 10 Jahren kann man die Fälle ruhig mal wieder spielen. Dieses Spiel gehört zu einem meiner liebsten über all die Jahre hinweg und es würde sehr viel weiter oben stehen, könnte ich es regelmäßig mit weiteren Fällen spielen. Sherlock Holmes Criminal-Cabinet war seiner Zeit mehr als 20 Jahre voraus und würde heute in einem neuen Gewand mit regelmäßig mehr Fällen zu einem Renner werden. Davon bin ich fest überzeugt. Geiles Material und ein geiles Detektivfeeling alleine oder zu zweit. Als Gruppenspiel aber eher nicht zu empfehlen. Spannende Kriminalfälle die man im Stile eines Sherlock Holmes versuchen muss zu lösen. Man besucht Orte, liest sich Zeugenaussagen durch, verknüpft Hinweise, hat ein Adressbuch, einen Stadtplan und eine Zeitung, in der Hinweise verborgen sein können. Jeder Spieler der gerne Deduktionsspiele spielt und dieses Spiel nicht gespielt hat, mag keine Deduktionsspiele.
65 – Cottage Garden
Ein weiteres Uwe Rosenbergspiel das ich sehr gerne mag, eben weil es nicht so komplex ist, ist Cottage Garden aus seiner Puzzlespielphase, die ja anscheinend bis heute andauert. Cottage Garden ist das erste seiner Puzzlespieltrilogie von der Edition Spielweise und wir haben es in Essen auf der Spiel gekauft, nachdem eine nette Frau es uns schmackhaft machte. Wir haben es bis heute nicht bereut, denn Cottage Garden verbindet Momente von seinem besten Puzzlespiel Patchwork mit viel neuen Mechanismen. Das Material ist ebenfalls sehr schön gelungen und man hat Spaß auf seinen Blumenbeeten die verschiedensten Blumen anzuordnen und möglichst viele Punkte durch den sehr cleveren Punktemechnismus auf zwei Seigpunktleisten zu erspielen. Die nachfolgenden Spiele konnten mich nicht mehr so begeistern, wie dieses kleine Meisterwerk vom Großmeister.
Hier möchte ich nicht ein Spiel, sondern muss gleich mehrere auswählen. Die Exit-Reihe als solches gehört auf jeden Fall in meine Top 100. Gerade in den letzten Jahren gehörten mehrere der Spiele zu den besten Spielerlebnissen die wir hatten. Dabei macht es kaum einen unterschied, ob man alleine, nur zu zweit oder in einer größeren Runde dem Escape-Room fröhnt. Exit von Inka und Markus Brand ist für mich die bisher beste Lösung des reinen Escape Room Spiels. Das System funktioniert, hat sich bewährt und wartet in der ein oder anderen Schachtel auch mit Überraschungen auf, mit denen man nicht gerechnet hat. Mit dieser Spielerfahrung bekommt man auch die Nicht-Spieler gerne mal an den Tisch und ich kann sie nur jedem empfehlen. Die Spiele sind für einmalige Benutzung konzipiert und um mal einen Zehner für einen Abend mit Freunden auszugeben sind sie nicht zu teuer. Mittlerweile gibt es eine reiche Auswahl an verschiedensten Szenarios. Wenn ich unbedingt eines auswählen müsste, würde ich wohl den Mord im Orient-Express nehmen, weil es da nebenbei auch noch einen Mord aufzuklären gibt.
63 – El Grande
Ein weiterer Klassiker, der sich bis heute bei mir gehalten hat und immer noch in meinem Regal zu finden ist. El Grande von Wolfgang Kramer und Richard Ulrich war für mich das erste Area Control Spiel, bei dem es nicht um eine kriegerische Auseinandersetzung auf dem Spielfeld ging, die offen ausgetragen wurde, sondern im Eurogame-Style, indem man Klötzchen in Gebieten platziert und versucht die Vorherrschaft zu erringen. Ein Turm in dem man geheim ebenso Klötzchen verschwinden lassen kann spielt die Hauptrolle. Das Spiel hat bis heute absolut nichts von seiner Genialität eingebüsst und ist ein zeitloser Klassiker. Nur das Ausshen verdient nach all der Zeit eine Aufhübschung. El Grande war auch in seiner Zeit schon ein häßliches Entlein, dass aber durch seine spielerische Elegnaz überzeugen konnte. Wer Area-Control- Spiele mag und El Grande noch nicht kennt, muss das unbedingt nachholen.
Quadropolis befriedigt meinen Städtebau-Faible zwar nur bedingt, aber immerhin. So lange es in meinen Augen noch kein Städetaufbauspiel gibt, dass dem entspricht, was ich im Kopf habe, ist Quadropolis eine gute Wahl, wenngleich es eher einen seichteren Zugang im Eurogamebereich bietet. Aber das, was es will, machte es großartig und gehört für mich wie auch einige andere Days of Wonder Titel definitiv in meine Top 100. Der clevere Auswahlmechanismus der Gebäude und das verzahnte Einbauen in das eigene Tableau können auch die Gelegenheitsspieler gut bewältigen und für alle die etwas mehr wollen bietet das Spiel gleich noch einen „Experten“-Modus mit, der für geübte Spieler aber eher der Normalfall sein sollte, wie man Quadropolis spielt. Ein schönes Spiel mit gelungenem Mechanismus. Days of Wonder eben!
61 – Robo Rally
Die einen lieben und die anderen verachten es. Ich glaube dazwischen gibt es nichts anderes. Ich liebe es! Robo Rally, von keinem geringeren als Richard Garfield entwickelt hat mir schon viel Freude und auch Frust beschert. Eindeutig mehr Freude, denn das Spiel ist eigentlich total witzig im Ansatz, nur können viele Leute damit nicht gut umgehen. Robo Rally ist nicht fair und kann sogar recht bösartig gespielt werden, denn wir befinden uns auf einer Wettfahrt mit ein paar Robotern quer durch eine mit Fallen und Unwegbarkeiten gespickten Fabrik. Hhier kann man sich schon sehr gemeine Ecken ausdenken, aus denen man nicht so einfach wieder entkommen kann und wenn man dann durch eigenes Unvermögen, den Zufall oder einen bösartigen Konkurrenten auf die Verliererstraße geschubst wird, ist das für manche Kamerade nicht so einfach zu verdauen. Robo Rally ist in meinenAugen aber ein tolles Programmierspiel, bei dem ich natürlich nicht alles vorrausplanen kann und das gehört zum Konzept dazu. Wenn alle das aber verstehen und man keine zu kurze Strecke wählt, kann Robo Rally ein Riesenspaß sein.
60 – Die Siedler von Catan – Das Kartenspiel
Wenn es um die besten Spiele für Zwei geht, komme ich nicht an den Siedlern vorbei. Eine ganze Zeit lang habe ich es wirklich geradezu exzessiv gespielt, mittlerweile würde ich gern mal wieder, aber meine Frau mag es leider nicht so gern wie ich. Das Kartenspiel greift das Brettspielprinzip mit den Rohstoffen auf und kümmert sich mehr um den Part der Stadtentwicklung. Es ist also mehr eine Weiterentwicklung der Städte und Ritter Erweiterung des Originals, indem wir hier Gebäude errichten, die uns weitere Spielmöglichkeiten eröffnen. Ein wirklich komplettes Brettspiel in Kartenform, das nur einen Nachteil hat: Es braucht enorm viel Platz auf dem Tisch. Die quadratischen Kärtchen haben die Größe von Post its und zumindest ein Teil von ihnen muss ständig rotiert werden, wenn man Rohstoffe bekommt, so dass es irgendwann wie ein großer Kartenhaufen wirkt, der da auf dem Tisch ausgebreitet liegt. Es gibt aber ungefähr genauso viele Spieler die es lieben, wie diejenigen, die es hassen, weswegen es nicht mehr so oft unter den besten genannt wird, aber ich spreche meine eindeutige Empfehlung aus, besonders mit den zahlreichen Erweiterungen ein wirklich tolles Spiel für Zwei.
59 – Einfach Genial
Viele von Reiner Knizias Spielideen sind mir oftmals einen Tick zu mathematisch, weswegen er wahrscheinlich viele Fans hat. Ich mag nur eine handvoll seiner Spiele wirklich sehr gerne und neben seinem kooperativen Herr der Ringe Spiel gehört Einfach Genial definitv dazu. Hier legen die Spieler einfach Dominosteine, die aus zwei Sechsecken bestehen und über verschiedene farbige Symbole verfügen aneinander. Sie kassieren für jeden Teil des Steins Punkte, unzwar für jede Reihe vom Stein ausgehend mit den Farben des Steins, die Anzahl der Symbole und tragen diese Punkte dann auf einem Tableau ab. Am Ende gewinnt aber derjenige, dessen kleinste punkteleiste am weitesten vorn ist. Das ist so einfach wie genial und schon erschließt sich der Name dieses Spiels. Das Spielfeld wird mit wachsender Spieleranzahl immer um einen Ring größer und läßt sich daher mit zwei bis vier Spielern gleichermaßen gut spielen.
58 – Alhambra
2003 zum Spiel des Jahres gekürt, ist Alhambra bis heue eines meiner liebsten, dass ich leider viel zu selten spiele. Die Spieler müssen einen Palast im Stile der Alhambra bauen und haben dafür Räume in verschiedenen Kategorien zur Verfügung, die sie sich im Markt kaufen können. Dort bezahlen sie aber mit vier verschiedenen Geldsorten und bestimmte Räume können nur mit bestimmtem Geld bezahlt werden und wer hier genau in der richtigen Währung den richigen Betrag zahlen kann, wird belohnt, weil er eine weitere Aktion bekommt. Darüber hinaus müssen noch Plättchen aneinander gepuzzelt werden, denn die Mauern geben vor wo angelegt werden darf. Die längste durchgängig gebaute Mauer wird am Ende noch mit Extrapunkten belohnt. Ein schnell gelerntes Familienspiel, dass jede Menge Spaß bereitet und inzwischen mit einer Tonne von Erweiterungen ausgestattet ist. Mir persönlich gefällt aber das Grundspiel alleine am besten.
Und noch ein Spiel, dass leider viel zu selten auf den Tisch kommt. Das hat ganz einfach zwei Gründe, zum einen macht das Spiel nur mit einer etwas größeren Runde Spaß (man benötigt mindestens drei Spieler und bis zu sieben sind möglich) und zum anderen braucht man dann ein bißchen Platz, denn hier spielt man immer gemeinsam mit seinen beiden Tischnachbarn. Ja, Zwischen Zwei Schlössern ist semikooperativ. Man spielt zwar Gegeneinander, hat aber immer einen Partner, der einem nur zum Sieg verhelfen kann, denn man baut parallel an zwei Schlössern und nur dasjenige das dem Spieler am Spielende weniger Punkte bringt wird für ihn gewertet. Das Schloss wird aus einzigartigen Plättchen zusammengezimmert und jeder Raum bringt Punkte für die Nachbarräume, so dass man viel Synergien im Auge behalten muss und das gleich für zwei Schlösser. Das könne der Grund sein, warum man hier nur zwei Runden spielt. Ein tolles Spiel, das viel öfter gesielt werden sollte, denn es hat so fabelhaftes Material.
This War of Mine ist ein harter Brocken, sowohl spielerisch, als auch thematisch. Man lernt es einfach nebenbei verspricht die Anleitung – dem ist aber nicht so und im eigentlichen Sinne ist This War of Mine auch kein Spiel, aber man ist das eine intensive und „gute“ Erfahrung. Alles, was ich in diesem kurzen Absatz schreiben kann, wird diesem Werk nicht gerecht und ich bitte euch das oben verlinkte Review durchzulesen. This War of Mine ist eine Erfahrung, die man machen sollte, daran halte ich ganz doll fest und es hat mich tief beeindruckt. Genau deswegen gehört es auch in meine Top 100. Wer Spiele als Kultur oder Kunstform betrachten möchte kommmt meiner Meinung nach an This War of Mine nicht vorbei. Ich kenne auch das Videospiel aber finde die Brettspielvariante um einiges heftiger.
55 – Clans
Ein weiteres sehr schönes Taktikspiel von Leo Colovini, das ebenso wie Carolus Magnus sehr gut für Familien geeignet ist. Bei uns kommt Clans immer mal wieder gern auf den Tisch. Auch um neue Spieler zu begeistern ist es gut geeignet, denn es lässt sich in kürzester Zeit erklären. Die Spieler müssen hier farbige Hütten in Gebiete ziehen wenn sie dran sind. In jedem Zeitalter sind andere Landschaften von Vor- und Nachteil. Wer so die meisten Punkte erzielen kann ohne seine Farbe zu früh preiszugeben, der gewinnt am Ende. Clans bietet eine schöne taktische Herausforderung mit Bluffelementen, ohne dabei zu intensiv zu sein. Eine Partie lässt sich immer in einer guten halben Stunde absolvieren, weswegen ich es so gerne hab. Ein Spiel für eine kleine Pause vom Alltagsstress und auch zu zweit ein kleines Meisterwerk.
54 -Detective
Was 1985 Sherlock Holmes Criminal-Cabinet war, dass ist der heutigen Generation Detective. Ignacy Trzewiczek hat es in die Neuzeit transportiert und benutzt die neuen technischen Möglichkeiten. In Detective spielen die Spieler genau das: Detektiv! Sie haben nur einen bestimmten Zeitrahmen zur Verfügung, um mit Zeugen und Verdächtigen zu Reden, Beweise zu untersuchen und Indizien zu sammeln. Die Fälle bauen dabei aufeinander auf, so dass sich im Verlauf des Spiels die Datenbank füllt und manche Informationen erst in späteren Fällen relevant werden. Sicher nichts für Brettspielpuristen, aber Leute die in Spielen gerne rätseln, Geschichten zusammentragen und Kriminalfälle erleben und lösen möchten, genau das richtige Spiel.
Magic Maze ist der spielgewordene Beitrag zu einem Managementseminar. Die Spieler müssen in Stille versuchen mit ihren Spielfiguren ein Kaufhaus auf der Suche nach neuer Ausrüstung für ihre Helden zu durchsuchen und anschließend aus dem Kaufhaus zu verschwinden. Es gibt Portale, Rolltreppen, Kameras und Wände, sowie Türen auf dem Spielplan. Der Clou, die Spieler steuern alle Figuren gleichzeitig und jeder hat nur bestimmte Zugmöglichkeiten. Einer kann nur links, der andere nur geradeaus usw. Was für ein Spaß. Die Spieler müssen schnell lernen zusammenzuarbeiten und sich ohne verbale Kommunikation zu verständigen und naürlich läuft die Zeit durch eine Sanduhr erbarmungslos ab. Es gibt aber auch Felder, die es erlauben die Sanduhr wieder umzudrehen und mehr Zeit beschaffen. Jede Partie Magic Maze ist ein Ereignis und ich bin wirklich der Meinung, dass man es dazu einsetzen kann Teamwork zu vermitteln und die Kommunikation zu verbessern.
52 – Kingdomino/Queendomino
Ziemlich geniale Idee, sich die angestaubten Dominosteine vorzunehmen, um daraus ein zeitgemäßes Spiel zu entwerfen. Bruno Cathala hat die Augen einfach durch verschiedene Lanschaften ersetzt und ein Spiel des Jahres kreirt. Die Spieler bauen an ihrem Königreich und müssen bereits bei der Auswahl der Steine ein bißchen im voraus planen. Je größer sie zusammenhängende Gebiete der gleichen Sorte bauen und mit kleinen Krönchensymbolen versorgen, desto besser für ihre Punktezahl. Hier gilt das gleiche, wie für Clans. Es ist so schnell erklärt und auch so schnell gespielt. Eine Partie zwischendurch geht immer mal und auch gerade zu zweit ist Kingdomino ein super Spiel. Wer es etwas komplexer mag und noch mehr Dinge miteinplanen möchte, der greift zu Queendomino, welches im Grunde das gleiche Spiel mit diversen Erweiterungen ist. Hier wurde mal ein anderer Weg beschritten als bei Carcassonne. Nicht tausend kleine Erweiterungen, sondern einfach das Spiel in einer zweiten Version mit mehr Komplexität.
Unsere Würfel sind krank! So richtig krank, zum Teil schon lebensbedrohlich. In Dice Hospital dreht sich alles darum unsere Würfel, die unsere Patienten reräsentieren wieder gesund zu machen. Je mehr Augen sie zeigen, deso gesünder sind sie. Wir bekommen jede Runde einen Krankenwagen voll mit neuen Patienten geliefert haben aber insgesamt nur wenige Betten zur Verfügung. Jede Runde müssen wir klug planen, um keine Patienten zu verlieren, denn das bringt Minuspunkte ein. Wir benutzen unsere Ärzte und Schwestern um in bestimmten Behandlungsräumen unserer Klinik Würfel zu heilen. Der Clou, je mehr Würfel wir in einer Runde als geheilt entlassen, desto mehr Punkte bekommen wir. Das erfordert jede Menge Planung und ist gar nicht so leicht wie es zunächst aussieht. Dice Hospital gebührt der Preis für die originellste Art Würfel in ein Spiel zu integrieren.
50 – Fabelsaft
Friedemann Friese ist ein Freak. Und deshalb kommt er ab und zu auf recht freakige Themen und Spielkonzepte und deshalb sind auch alle seine Spiele, genau wie seine Haare grün und haben Titel die mit F anfangen. Fabelsaft war sein Versuch ein neues Konzept in der Spielewelt zu etablieren, das sogenannte Fabelkonzept. „Jedes Mal ein neues Spiel!“ steht da auf der Packung und das stimmt auch irgendwie. Die Spieler spielen sich hier durch einen Stapel von Karten mit vielen verschiedenen Tieren, die alle verschiedene Fähigkeiten haben. Zu Beginn liegen die ersten sechs Tierarten aus und jedesmal wenn die Spieler einen Saft herstellen können, wird ein neues Tier dazu gelegt. So werden die Möglichkeiten immer zahlreicher. Wenn irgendwer vier Säfte hergestellt hat ist das Spiel auch schon zu Ende und alle verbrauchten Tiere kommen aus dem Spiel. Nur die noch liegende Auslage kommt in der richtigen Reihenfolge wieder oben auf den Stapel zurück. Beim nächsen Mal spielt man wieder mit sechs Tierarten vom Stapel. So spielt man sich Spiel für Spiel durch den Stapel und hat jedes Mal ein anderes Spielerlebnis, weil andere Tierkombinationen mitspielen oder sich schneller verbrauchen. Simpel und Genial!
49 – Guillotine
Für Guillotine braucht man ein kleines bißchen schwarzen Humor, um es überhaupt lustig zu finden. Ähnlich wie bei der blutigen Herberge geht in diesem Spiel tatsächlich um das Töten von Menschen. Das Thema könnte kaum skurriler sein, denn hier werden, wie der Name schon verrät Menschen durch eine Guillotine hingerichtet. Natürlich befinden wir uns da historisch akkurat bei der französischen Revolution. In Guillotine liegen Karten, die jeweils einen Bürger verschiedenster Natur verkörpern in einer Reihe vor der kleinen stilechten Pappguillotine. Jeder dieser Bürger bringt unterschiedlich viele Punkte, wenn er geköpf wird. Manche von ihnen haben sogar noch Sonderfertigkeiten. Die Spieler versuchen nun mit Hilfe ihrer Handkarten, die Reihenfolge vor der Guillotine möglichst in ihrem Sinne so zu verändern, dass sie am Spielende die meisten Punkte erhalten haben. Da wird geschubst, die Plätze getauscht und was weiss ich noch alles. Natürlich ein äußerst makaberes Spiel, aber es macht wirklich Spaß.
Kaum ein Spiel, vielleicht mit der Ausnahme von 7 Wonders, habe ich in diesem Jahr öfter gespielt. Das liegt gar nicht unbedingt daran, dass es so gut ist, nein, es spielt sich so schön schnell und flüssig und man kann einfach mal so ein, zwei, drei Partien in einer halben Stunde absolvieren. Wolfgang Warsch hat mit Ganz Schön Clever und seinem Nachfolger Doppelt So Clever das meiner Meinung nach beste und kompakteste Roll ´n´ Write geschaffen. Nicht zu unrecht war auch dieses Spiel als Kennerspiel des letzten Jahres nominiert. Toll wieviel Spielspaß man mit sechs bunten Würfeln und einem zugegebenermaßen wirklich genial überlegten Punktezettel, der einen auf den ersten Blick total überfordert, haben kann. Das tolle auch in Mehrspieler Runden sind immer alle Spieler am Spiel beteiligt. Einer würfelt und wählt nach und nach seine drei Würfel, während ihn die anderen beraten, bequatschen oder sich schonmal überlegen, welchen der übrigbleibenden Würfel sie wo einsetzen wollen. Alle übriggebliebenen Würfel präsentiert der aktive Spieler seinen Mitspielern auf einem Silbertablett und nun sind sie an der Reihe ihre Wahl zu treffen. Ein ziemlich gelungener Knobelspaß, für den es auch eine hervorragende App gibt.
Ich hab als Kind nie gern mit Murmeln gespielt, aber heutzutage tue ich das echt gerne, denn es gibt inzwischen viele Brettspiele, die die Murmel als Spielgerät wiederentdeckt haben. Potion Explosion ist eines von ihnen. Die Murmeln kommen dabei aus einem Murmeldispenser, der die Kugeln auf verschiedene Bahnen lenkt. Jeder der Murmeln steht für eine Zutat, die wir benötigen um Tränke zu brauen. Durch das Nehmen einer Kugel können wir Kettenreaktionen auslösen, denn immer wenn zwei gleichfarbene Murmeln aufeinander treffen erhalten wir diese ebenalls. Potion Explosion spielt sich dabei schon fast wie ein Computerspiel und das meine ich nicht negativ. Es ist faszienierend, wie sich der Autor einen Mechanismus für ein Brettspiel überlegt hat, der so eher in einem Computerspiel existieren könnte. Mit diesem Spiel erschienen Horrible Games für mich erst auf der Bildfläche.
46 – Charterstone
Jamey Stegmaiers Beitrag zur Legacyspiel-Welle ist rein optisch einer der bezaubernsten. Mr. Cuddington verwandelt dieses Spiel in eine niedliche Augenweide in der wir mit einem sehr innovativen Kartenmechanismus an unserem eigenen Dorf bauen. Dabei bekleben wir, wie in den meisten Legacy-Spielen üblich, das Spielfeld voll mit Stickern, malen überall Markierungen hin und Benennen Dinge, so dass für jeden seine eigene Version eines Spiels entsteht. Charterstone ist durchaus eine Erfahrung, die man sich als Vielspieler einmal geben sollte, auch wenn das Spiel rein spielerisch nicht der ganz Große Stegmaier Wurf ist. Vom Material und den enthaltenen Ideen ist Charterstone aber State of the Art. Der größte Vorteil gegenüber anderen Spielen dieser Art ist aber, dass man es nach Beendigung der Kampagne noch gut als Spiel spielen kann.
Ein ähnliches Spiel wie Charterstone und doch ganz anders muss man sagen. Dennoch sehe ich The Rise of Queensdale einen Hauch weiter vorn. Eine Mischung beider Spiele, wie auch immer die aussehen mag, wäre vielleicht das perfekte Legacy-Spiel. The Rise of Queensdale erzählt mir viel deutlicher als Charterstone eine Geschichte, während ich ein Dorf errichte. Dabei gibt es sogar Punkte an denen sich das komplette Spiel in zwei Richtungen bewegen kann. Spielerisch finde ich es nicht ganz so stark wie Charterstone, aber es enthält deutlich mehr Abwechslung durch viele Ereignisse die zufällig in bestimmten Spielsituationen auftauchen können. Die Brands haben hier ein tolles Spiel abgeliefert, dass man auch mit wenig Zeit immer mal wieder spielen kann. Auch zu zweit spielt es sich deutlich besser. Der Nachteil, The Rise of Queensdale lässt sich zwar am Ende noch spielen, aber so richtig Sinn ergibt das für die Spieler dann alles nicht mehr, was schade ist, denn nun steht es im Schrank und ist voller tollem Material, das nicht mehr gebraucht wird.
„Böse Miene zum guten Spiel!“, so der Untertitel des Disney-Spiels Villainous. Wahrscheinlich eines der umstrittensten Spiele für viele in meiner Liste, da es für viele zu glückslastig und unausgewogen scheint, was ich aber tatsächlich nicht bestätigen kann. Okay, glückslastig ist es zwangsläufig, da man ja auf Karten angewiesen ist und nicht unbedingt das bekommt, was man benötigt. Aber unausgewogen kann ich nicht bestätigen, zutiefst asymetrisch auf jeden Fall, denn man spielt hier einen von secchs bekannten Disneybösewichten, die jeder einen anderen Weg benutzen, um das Spiel zu gewinnen. Eine Einschränkung mache ich hier allerdings schon: zu zweit ist es deutlich am besten. Es spielt sich schnell und bietet eine Menge Abwechslung mit den verschiedenen Bösewichten. Große Mechaniken darf man nicht erwarten, aber das benötigt Villainous auch gar nicht, denn der Charme der wunderbar umgesetzen Ziele der verschiedenen Bösewichte trägt das Spiel ganz ausgezeichnet.
43 – Takenoko
Antoine Bauza schafft es auch immer wieder mich mit seinen Spielen zu überzeugen. Der Niedlichkeitsfaktor von Takenoko ist natürlich nicht zu übersehen und hat auch bei mir zu Hause schon zu einigen „Oooh wie süsssss!“-Ausbrüchen meiner Damen geführt. Das darf aber nciht darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier mit einem taktisch durchaus sehr ansprechendem Spiel zu tun haben, dass eben nicht nur niedlich aussieht. Wobei es hat eine bemalte Pandafigur! Nein ist das putzig! Spaß beiseite, Takenoko ist ein Familienspiel mit taktischem Anspruch, dass auch Kinder schon verstehen und das sich durchaus flott spielt, das aber eben auch nicht zu seicht ist, um in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Darüber hinaus hat es wirklich tolles Spielmaterial (stapelbarer Bambus!) und sieht auf dem Tisch superklasse aus.
42 – Der Herr der Ringe
Dieses Spiel war für mich persönlich fast genauso wichtig wie 1995 die Siedler von Catan. Zeigte uns Catan fünf Jahre zuvor bereits, wie man ein modernes Brettspiel auch gestalten konnte, so zeigte der Herr der Ringe mir auf Brettspielebene etwas, was ich bis zu diesem Zeitpunkt so nicht kannte: kooperatives Spiel auf einem Brett. Natürlich war ich zu der Zeit schon lange begeisterter Rollenspieler und war es gewohnt Probleme in einer Gruppe zu lösen, aber da saß eigentlich immer noch ein weiterer mit am Tisch der uns diese Aufgaben sellte. Hier war das Spiel an sich der Gegner und das fand ich damals äußerst faszinierend. Soetwas gab es nicht und das Spiel hat für mich bis heute nichts von der Faszination verloren. Ich spiele es auch heute noch gern und empfehle es jedem Herr der Ringe Fan. Eine tolle kooperative Erfahrung.
Natürlich darf einer der größten Klassiker der Spielegeschichte hier nicht fehlen. Carcassonne hält den inoffiziellen Rekord für die meisten Erweiterungen und mir gefällt es am besten mit nur ganz wenigen Erweiterungen. Ich habe die Version in der schon der dicke Meeple mit im Spiel ist und auch den Fluß nennen wir unser eigen. Ich habe viele der Erweiterungen ausprobiert, aber hier bin ich der Überzeugung, dass Carcassonne so fast am besten funktioniert. Ein Klassiker der viele andere Spieleerfinder inspiriert haben dürfte und die Spielewelt auf immer nachhaltig verändert hat. Ein Spiel das es auch in Nichtspielerhaushalten gibt und das eigentlich immer funktioniert. Carcassone gehört für mich zu der Art von Spiel, bei der ich so gut wie nie eine Partie ausschlagen würde, denn es ist schnell erklärt und gespielt und lässt sich gut mit netten Gesprächen ergänzen ohne zu überfordern.
Horrible Games liefert Spiele mit wirklich tollem Material und so ist es auch bei Dragon Castle nicht verwunderlich, dass sie in diesem Mahjongspielchen sehr schöne wertige Mahjongsteine produziert haben. Dragon Castle wandelt das in Europa bekannte Mahjongsteinchenpuzzlespiel, das mit dem richtigen Mahjong allerdinga mal so gar nichts gemein hat, zu einer Brettspielvariante, die man mit bis zu vier Personen spielen kann. Das Spielprinzip hat dabei nur am Rande etwas mit Puzzeln zu tun und ist ansonsten ein Legespiel, bei dem man Punkte machen möchte. Sieht hervorragend auf dem Spieltisch aus und macht jede Menge Spaß. Es gibt jede Menge Stellschrauben, die für einen erhöhten Wiederspielreiz sorgen. Allein wie man da Steine zu Beginn aufbaut kann bis ins unendliche variiert werden.
39 – World of Warcraft Trading Card Game
Diese Platzierung wird wahrscheinlich viele sehr überraschen, aber ich bin bereit meinen Standpunkt zu vertreten. Zu Lebzeiten dieses Sammelkartenspiels, das natürlich auch zur Hochzeit des MMORPGs erschienen ist, hat es als Spiel an sich nicht die Würdigung erhalten, die es tatsächlich verdient hat. Es galt eigentlich nur etwas wegen der im Spiel enthaltenen, sogenannten Lootcodes, die einem im Computerspiel wirklich besondere Gegenstände gebracht haben. Die Leuten kauften die Päckchen eine Zeit lang wie blöd, nur um die Codes zu bekommen. Das Spiel an sich haben sie kaum beachtet. Welch ein Fehler in meinen Augen, denn für dieses Spiel gilt etwas, das für das Computerspiel ebenso galt: Blizzard war nicht die erste Firma die ein MMO rausbrachte, aber sie klauten überall die Ideen zusammen und lieferten ein perfektes Produkt ab. Das galt für das Kartenspiel genauso, weil es Elemente von Magic, Pokemon, Duel Master und einiger anderer, zu der Zeit populärer, Sammelkartenspiele verband. Ich kann nur jedem empfehlen sich ein paar Karten zu besorgen und es mal selber auszuprobieren. Ein tolles Spiel mit super möglichen auch mit mehr als zwei Spielern zu spielen.
Ich bin immer wieder erstaunt wieviel Spielmaterial in diesem Karton steckt. Der absolute Wahnsinn, wieviele Plättchen, Steine und Würfel zum Spiel gehören. Teotihucan ist definitv ein großes Spiel für Leute die Expertenspiele lieben. Aber es gehört für mich zu der Kategorie schwieriger Spiele, die für Spieler relativ leicht zu lernen sind und das sich mit seiner Spieldauer noch im Rahmen bewegt. Als Spielfiguren dienen hier Würfel, die durch ihre Augenzahl ihren Level angeben und die sich während des Spiels entwickeln. Dabei bewegt man diese um ein modulares Rondell über das Brett, bei dem die Aktionen in jeder Partie anders ausliegen können. Im Zentrum errichten die Spieler auch noch eine große Pyramide. Für ein so komplexes Spiel, spielt es sich fast schon einfach, wenn man erstmal alles erfasst hat.
37 – Century – Die Gewürzstraße
Emerson Matsuuchi hat mit Century – Die Gewürzstraße, in meinen Augen, eines der modernen Gateway-Spiele geschaffen. Wenn man neuen Mitspielern das Hobby gerne näher bringen möchte, dann greift man auf einfach zugängliche Spiele zurück, die den potentiellen Gamingfreaks die Vorzüge von Brettspielen schmackhaft machen können. Century – Die Gewürzstarße ist für mich einer dieser Türöffner zu unserem Hobby und funktioniert eigentlich immer. Die Spielregel passt auf eine DIN A4 Seite und das Spiel hat schönes Material und das wichtigste für Neuspieler ist, dass die Downtime, also die Zeit, die man am Tisch sitzt und nichts zu tun hat, sehr gering sein muss. Hier muss man nicht lange überlegen, ein Zug ist immer kurz und das Spiel rast in jeder Besetzungsstärke um den Tisch. Auch für mich als Vielspieler ist eine Partie aber nie langweilig und ich Spiele es gern. Der zusätzliche Clue ist, dass man die drei Spiele der Century-Reihe in jeder Kombination miteinander kombinieren kann und immer ein anderes Spiel erhält.
Die Spiele von Tim Fowers sind immer etwas ganz Besonderes für mich, denn ich mag irgendwie seine Herangehensweise an Spiele. Die Optik ist immer gelungen und irgendwie außergewöhnlich, ohne dass ich das irgendwie näher beschreiben könnte. Die Mechaniken sind oftmals nicht neu, aber es scheint mir manchmal so, als würde er ein wenig um die Ecke denken und somit eigenständige Kreationen schaffen. Wer würde denn schon auf die Idee kommen ein Spiel wie Scrabble, bei dem es darum geht Worte zu finden, mit einem Deckbuilder zu verbinden? Eben! Und genau deswegen mag ich seine Spiele so sehr und Paperback ist eines seiner besten. Hier stehen wir als junge Literaten im Wettbewerb darum die besten Romane zu schreiben und dafür benötigen wir Worte, die wir uns erst mit unserem Deck erspielen müssen. Wir kaufen uns nach und nach weitere Buchstaben, die wir wieder dazu benutzen wertigere Buchstabenkombinationen zu kaufen und so weiter. Spielt sich großartig, auch wenn die Mechaniken nicht neu sind.
35 – Das Streben nach Glück
Hände hoch, wer noch das Spiel des Lebens als Kind spielen musste? Gehörte glaube ich zu Kindern meiner Generation irgendwie dazu. Auch heute noch gibt es dieses unsägliche MB-Verbrechen. Wer einmal ein richtiges Spiel des Lebens spielen möchte oder sich gerne mal ein völlig neues Leben basteln möchte, der sollte Das Streben nach Glück ausprobieren. Hier kannst du alles sein was du willst und baust dir ein Leben das dir gefällt. Das Streben nach Glück ist im Grunde ein Workerplacement-Spiel, bei dem man mit seiner Lebenszeit plant. Man führt Beziehungen, arbeitet, kauft sich Sachen, wenn man Lust darauf hat und nimmt an Projekten Teil. Am Ende Sterben dann alle an einem Herzinfarkt und je nachdem, wie gut man mit seiner Lebenszeit umgegangen ist, hatte man ein erfülltes Leben und Glück erlebt. Das Streben nach Glück ist ein außschließlich positives Spiel und macht in der Regel immer gute Laune. Was gibt es für eine bessere Auszeichnung für ein Spiel?
Wer ein schönes Spiel für zwei sucht, sollte Hanamikoji auch ruhig mal ausprobieren. Nicht nur, dass es tatsächlich opisch sehr schön aussieht, es ist auch spielerisch ein richtig gutes und schnell zu erlernendes Spiel um Mehrheiten. Das thematische Fass möchte ich hier jetzt nicht wieder aufmachen… ok, doch, es geht um einen Rotlichtbezirk und wir versuchen uns die besten Geishas für unser Etablissement zu sichern. Egal, das Spiel ist top. Wir haben in jeder Runde ein paar Handkarten, mit denen wir bestimmte Damen auf unsere Seite ziehen können. Diese haben unterschiedliche Wertigkeiten und wir verfügen in jeder Runde nur über vier Aktionsmöglichkeiten. So simpel ist es, und wer die Mehrheit für sich begeistern kann, sei es an absoluten Damen oder elf Punkten, der gewinnt die Partie. Von dem Thema darf man sich einfach nicht abschrecken lassen, rein mechanisch ist es eines der besten Spiele für Zwei überhaupt.
Ich habe erstmal ein bißchen Zeit gebraucht, um Rajas of the Ganges für mich zu entdecken. Das Spiel ist von inka und Markus Brand, die eine ganze Zeit lang ja einen wirklichen Lauf mit ihren Spielen hatten. Dieses wirkte auf mich zuerst sehr überabitioniert und einfach zu bunt. Wenn man den ersten Schock mal überwunden hat, entpuppt sich Rajas of the Ganges als wahres Meisterwerk seines Genres, dass dazu noch mit innovativen Momenten aufwartet. Ein Worker-Placement-Spiel, bei dem man Würfel als Ressourcen benutzt um letztendlich sein Königreich mit Plättchen zu legen sieht man auch nicht alle Tage. Der Siegmechanismus ist dabei so einfach wie genial. Es gibt zwei Leisten am Rand, eine für Ruhm und eine für Geld, und wer es als erster schafft, dass sich beide Steine begegnen, der gewinnt. Das Spiel lässt auch verschiedenste Spielweisen zu, so dass man versuchen kann nur auf Geld und nur auf Ruhm zu spielen, oder den Mittelweg wählt. Dieses Spiel sollte man als Spielefan kennen.
Auch wenn dieses Spiel noch recht neu ist, habe ich es gleich schätzen gelernt. Ein kleines aber feines und optisch hinreizendes Kartenspiel von NSV, indem wir als Spieler im Wetbewerb unsere Gärten gestalten müssen. Japanische Gärten bestehen immer aus Wasser, Steinen und Pflanzen. Hier kommen noch speziell die japanischen Kirschbäume hinzu. Symbolisiert durch verschiedene Farben und schöne Bilder werden hier einfach nur Karten mit Nummern gedraftet. In jeder Runde müssen wir die Karte, die wir ausgewählt haben an eine unsere drei Zahlenreihen anlegen. Aber immer nur Vorn oder Hinten. So ergibt sich nach und nach eine hoffentlich lukrative Zahlenreihe für uns, denn am Ende jedes Draftingdurchgangs zählen nur bestimmte der Kartenarten. Nach drei Runden ist Ohanami schon vorbei und hat damit eine kurze Spieldauer, so dass man gleich eine weitere Partie spielen kann.
Viele Spiele sind seit langem auf der Suche nach einer Möglichkeit neue, oder nicht mehr ganz so neue, Technologien mit ins Brettspiel einzubauen. Vieles wurde schon versucht, um die Smartphones und Tablets mit an den Brettspieltisch zu bringen. Ob das überhaupt so erstrebenswert ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Viele nutzen die Technik dabei als eine Art Gamemaster oder als Überprüfungsgerät. Sehr beliebt bei Deduktions- und Escaperoom-Spielen. Chronicles of Crime ist für mich allerdings das erste Spiel, bei dem Smartphones zum Werkzeug werden und den Ansatz finde ich sehr spannend. Man scannt hier Codes, um neue Informationen zu bekommen. Man verknüpft so Orte mit Personen und Gegenständen und das funktioniert einwandfrei. Als kleines Gimmick schaut man sich sogar noch Tatorte virtuell an und muss Hinweise entdecken. Chronicles of Crime macht wirklich ein paar neue Dinge und es macht sie sehr, sehr gut. Fans von Deduktionsspielen müssen dieses auf jeden Fall ausprobieren.
Hätte es Azul nicht gegeben, dann wäre wahrscheinlich Sagrada von der Öffentlichkeit so abgefeiert worden, behaupte ich einfach mal. Aber auch so hat Sagrada eine Menge Fans abbekommen. Nur die ganz hohen Ehren bleiben ihm verwehrt, da Azul eben noch einen kleinen Zacken besser ist. Sagrada ist ein in allen Belangen hervorragendes Familienspiel mit gut funktionierenden, leicht zu erlernenden und durchaus fordernden Mechanismen. Es sieht auf dem Tisch einfach toal toll aus und es macht große Freude die Würfel in die passenden Muster zu spielen. Ein schöner Zeitvertreib der nicht eine Ecke oder Kante aufweist und komplett geschliffen daher kommt. Das Thema der Buntglasfenster ist nicht sexy wenn man es erwähnt, aber wenn man das Spiel rausholt und die Leute es sehen und anfassen, sind sie meist hin und weg.
29 – Die Quacksalber von Quedlinburg
Wolfgang Warsch hatte zuletzt ein paar gute Jahre und die Quacksalber von Quedlinburg gehört zu seinen besten Werken. Ich persönlich finde das Spiel großartig, auch wenn ich ständig gegen meine Frau verliere. Backbuilding und Push Your Luck sind für mich auch zwei unterschätzte Mechaniken, die es viel öfter geben sollte. Leider gibt es viele Spieler, die Glückselemente ablehnen, was ich nicht immer nachvollziehen kann. Bei den Quacksalbern von Quedlinburg geht es letztlich um Wahrscheinlichkeiten und ich finde es macht Spaß zu versuchen sich eine Strategie zurechtzulegen, welche Zutaten am besten miteinander harmonieren, um die besten Synergien zu erhalten, wenn die Wahrscheinlichkeiten mitspielen. Mit der Hexen-Erweiterung wird das Spiel sogar noch besser und ein wenig interaktiver. Es gibt zwar viele Möglichkeiten und man muss einiges überblicken aber das Spiel ist auch für Familienspieler gut geeignet. Wenn man es einmal raus hat, ist niemand damit überfordert, auch wenn es den Kennerspiel de Jahres-Preis gewonnen hat.
Ich habe schon des öfteren betont, dass ich der Meinung bin, dass Pagoda ein bisweilen zuunrecht total unterbewertetes Spiel ist. Hier Spielen zwei Spieler in einem Wettbewerb den besten Pagodenbaumeister aus. Auf mehreren Bauplätzen bauen die Spieler in abwechselnden Zügen gemeinsam gegeneinander an Pagoden, indem sie durch farbige Karten bestimmte Säulen und Böden errichten. Je nachdem wie hoch sie dabei bauen, bekommen sie Punkte und der Clou ist, das sie weitestgehend mit offenen Karten spielen. Nur ein kleiner Teil ihrer Handkarten ist verdeckt, so dass nur ein kleiner nicht planbarer Teil für den Gegner existiert. Das macht Pagoda zu einem taktisch sehr reizvollen und extrem fesselnden Spielerlebnis für zwei Spieler. Meiner Meinung nach gibt es nicht so wahnsinnig viele Spiele für zwei da draußen, die ein so hohes Niveau erreichen. Vielleicht hab ihr Glück und könnt ein Exemplar ergattern und lasst euch von der häßlichen Verpackung nicht täuschen, auf dem Tisch sieht es ganz anders aus.
Fisch ist nicht meins! Und kalter roher Fisch in From von Sushi schon erst gar nicht! Sushi Go Party! aber find ich ziemlich cool. Wie sich im weiteren Verlauf meiner Top 100 noch zeigen wird, mag ich Drafting Spiele anscheinend ziemlich gern und japp Sushi Go Party! ist das für Familien tauglichste unter den Draftingspielen, die ich so sehr liebe. In Sushi Go Party sitzen die Spieler sozusagen in einem japanischen Sushirestaurant am Fliesband und sie haben Hunger. Ständig kommt eine Kartenhand in Form von kleinen Sushis vorbeigefahren und man muss sich für eines entscheiden. Man sieht was die Mitspieler essen und weiss welches Sushi wann wieviele Punkte bringt. Man wählt eins und der Rest geht weiter. Solange bis alles aufgegessen ist. Kling simpel? Ist es auch! Na und? Macht total Spaß und man kann immer wieder neue Menüs aus Sushisorten zusammenstellen die mitspielen sollen. So ist ein hoher Wiederspielreiz gegeben. Tolles Spiel ein einem viel zu großen Karton!
Uwe Rosenberg ist ein Meister seines Fachs und vor allem auch ein Meister der verschrobenen, total normalen Themen. Wer würde denn schon auf die Idee kommen ein Spiel über Patchworkdecken zu machen? Klingt nicht so spannend, ist es aber, denn Herr Rosenberg weiss ja meistens was er tut und verpackt diesen Wettbewerb zweier Spieler die beste Patchworkdecke herzustellen in einen total faszinierenden Mechanismus. Die Spieler puzzeln sich hier eine Decke aus Flicken zusammen, die alle Zeit und Knöpfe kosten. Knöpfe bekommt man an bestimmten Grenzen der Zeitleiste unzwar in der Anzahl, wie sie in die Decke eingearbeitet wurden. Auf der Zeitleiste wird so weit voran gezogen, bis man den Stein des Gegners überholt hat, ansonsten bekommt man immer wieder einen weiteren Zug und kann weitere Flicken kaufen und verarbeiten. Genialer Mechanismus für ein Zweispielerspiel. Mehr davon Herr Rosenberg!
Ich wünscht ich hätte viel mehr Zeit Ex Libris zu spielen. Das Jahr 2019 begann für mich mit diesem Spiel und ich finde es grandios. Wir spielen Bibliothekare in einem Fantasysetting und müssen unsere Büchersammlung nach und nach perfektionieren, um zum Meisterbibliothekar zu werden. Dafür senden wir unsere kleinen Helfer an diverse Orte aus, an denen wir Bücher bekommen können, um unsere Regale zu füllen. Ein Legespiel mit Worker-Placement Mechanismen und jeder Menge Humor, sowie super Spielmaterial. Die Orte für die Arbeiter wechseln hier jede Runde, was ich sonst noch nirgends gesehen habe. Eines der Spiele mit dem höchsten Wiederspielreiz die ich kenne, weswegen ich mir wünschen würde viel mehr Zeit zu haben, um hier viel mehr zu entdecken.
Ein weiteres Spiel für Zwei, wen würde es verwundern? Targi ist das wohl beste Spiel aus der KOSMOS-Zweispieler-Serie. Es ist schon seit 2012 in aller Munde und verliert nichts von seiner Faszination, denn es spielt sich wie ein großes vollwertiges Brettspiel für zwei mit einem bis heute fast einzigartigen Mechanismus. Zumindest ist mir bis heute kein weiteres Spiel bekannt, das diesen „Koordinaten-Mechanismus“ benutzen würde. Kurz beschrieben setzt man seine Spielsteine am Rand auf bestimmte Aktionskarten und die Aktionen auf den Schnittpunkten der der gewählten Aktionen bekommt man ebenfalls. Das führt zu einem hohen Maß an Taktik, denn die mittleren Karten des Gitters werden verbraucht und liegen jede Runde neu aus, während die Aktionen am Rand gleich bleiben. Zusätzlich blockiert eine neutrale Figur jede Runde bestimmte Felder. Die Spieler versuchen für ihren Beduinenstamm die lukrativsten Karten zu ergattern, um am Schluß die meisten Punkte erwirtschaftet zu haben. Bisher kenne ich wirklich nichts vergleichbares für zwei oder auch mehr Spieler.
Von John D Clair erwarte ich in Zukunft noch großes, denn er scheint immer ein bißchen quer zu denken. Seine Spiele zeichnen sich immer durch ein gewisses Maß an Innovation aus und das finde ich spannend. Mystic Vale trat an als erstes Card-Crafting Spiel überhaupt und hat tatsächlich geliefert, auch wenn es zu Beginn noch recht holprig war. Das Grundspiel ist einfach ein wenig zu arm an verschiedenen Karten und speziell die Anführer der Erweiterungen haben den Spielern irgendwie mehr Führung gegeben. Mystic Vale ist eines dieser Spiele die für mich gefühlt mit jeder Erweiterung ein kleines bißchen besser wird. Mal abwarten was da noch so kommt. Jeder, der es ausprobieren will sollte sich zumindest gleich eine Erweiterung dazu holen, sons bekommt man einen falschen Eindruck von den Möglichkeiten dieses fantastischen Spiels. Wir spielen es oft und lieben es!
Splendor gilt gemeinhin als das Spiel ohne Thema und ich muss sagen das stimmt irgendwie. Es wäre total egal für was die Farben in Splendor stehen würden, ob nun Soldaten, Autos, Raumschiffe oder Edelsteine, völlig wurscht, die Mechanik ist entscheidend und die ist so gut und gestreamlined, dass sie seines gleichen sucht. Inzwischen gibt es natürlich viele Spiele die sich ähnlich spielen und einige versuchen sich sogar daran ein Thema zu etablieren, aber Splendor spielt sich so schön einfach und schnell ohne Schnörkel, dass ich es nach wie vor am liebsten Spiele. Es geht hier nur darum bestimmte Edelsteine zu sammeln und diese gegen Karten zu tauschen, die mir Vergünstigungen auf spätere Karten geben und mit denen ich mir als erster die erforderliche Punktzahl von 15 Punkten erspielen kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn man das Spiel Material aus der Schachtel nehmen würde, könnte man das Spiel auch in einer Hosentasche überall mithinnehmen.
21 – Small World
Days of Wonder ist einer dieser Verlage von denen man früher fast blind jedes Jahr ihre Veröffentlichungen kaufen konnte, denn sie bürgten optisch, haptisch und spielerisch immer für eine gewisse Qualität. Leider hat sich das in den letzten Jahren ein wenig zum schlechteren verändert. Optisch und habtisch sind die Spiele meist immer noch großartig, aber spielerisch lassen sie stark nach. Ich habe das Gefühl sie trauen ihren Spielern zu wenig zu. Dabei haben sie soviele tolle Spiele in ihrem Backkatalog. Small World ist eines davon. Großartig wie die Völker hier um ihr Anrecht in einer viel zu kleinen Welt kämpfen. Die Spieler lenken hier über eine gewisse Anzahl an Runden die Geschicke von Fantasyvölkern. Sie besetzen Gebiete und hoffen nicht von den Gegnern vertrieben zu werden. Wenn sie ihre Macht verlieren, lassen die Spieler sie untergehen und aus den Ruinen steigt ein neues Volk empor. Das Spiel bietet eine schier unendliche Anzahl von Völkern und Fähigkeitskombinationen, dass einem nie langweilig werden dürfte. Tolles Spiel mit toller Aufmachung, dass man auch in zwanzig Jahren noch so spielen wird. Die Small World Mechanik erscheint mir zeitlos zu sein.
Mit Azul begann dieser Blog seinen Lebenszyklus und war das erste Spiel das von mir hier öffentlich rezensiert wurde. Michael Kiesling hat hier ein weiteres Meisterwerk abgeliefert. Natürlich ist Azul nicht für jeden etwas, aber es besteht doch ein erstaunlicher Konsenz über die Qualität des Spiels. Nicht nur das es sehr hübsch geworden ist und mit den schönen wertigen Steinen ausgesattet wurde. Nein, auch der fast schon simple Mechanismus fand, inklusive mir, extrem viele Anhänger. Azul ist ein Puzzlespiel mit einem fast schon sudokuartig zu nennenden Twist. Die Fliesen müssen nämlich so auf den Spielbrett angebracht werden, dass sich in jeder Reihe und Spalte jede Fliese nur ein einziges mal befinden darf. Die Taktik des Spiels entsteht aber schon bei der Auswahl der Fliesen von den Manufakturen, hier muss man schon die freien Positionen in seinen Spielreihen und an der Wand berücksichtigen, was ein gewisses Maß an Vorausplanung benötigt. Ein Highlight des taktischen Familienspiels der letzten Jahre.
Auf Fields of Green bin ich auch erst im Jahr 2019 gestoßen, obwohl es schon etwas länger existiert. Aber es hat sich recht schnell in den Vordergrund gespielt, da es bei mir anscheinend genau diesen Punkt trifft, den ich nicht näher beschreiben kann. Man versucht über nur wenige Runden einen modernen Bauernhof aufzubauen. Dazu bemühen wir einen Drafting-Mechanismus mit dem wir unsere Karten bekommen, die wir anschließend in einem Legepuzzel um die richtigen Positionen in unsere Auslage legen müssen. Dabei müssen wir in darauf achten in den Erntephasen alles richtig versorgt zu haben, um einen guten Ertrag zu erwirtschaften. Fields of Green funktioniert absolut hervorragend und hat sich so in kürzester Zeit zu einem meiner Lieblingsspiele entwickelt.
18 – Harry Potter Hogwarts Battle
Ich bin jetzt kein riesengroßer Harry Potter Fan, aber ich mag zumindest die meisten der Bücher und auch die Filme kann ich mir gut anschauen. Aber Harry Potter Hogwarts Battle hat mich von dersten Sekunde gehabt. Mit Filmlizens ausgestattet hat dieses ehemaliger Kickstarter-Projekt sich ganz weit nach oben gespielt. Rein spielerisch orientiert es sich an Dominion und gibt den Spielern eine Aufgabe, die sie kooperativ mit ihren Decks erledigen müssen. Hier spielt man, gegliedert in die sieben Schuljahre die Geschicht aus den Büchern/Filmen nach und muss im Team sämtliche Bösewichte besiegen, die Potters-Welt zu bieten hat und das funktioniert so wunderbar. Harry Potter Hogwarts Battle ist total einfach erlernbar, denn die Schuljahre bauen aufeinander auf, erst nach und nach werden neue Regeln eingeführt, bis man in Schuljahr Nummer sieben die volle Erfahrung erfährt. Das Spiel startet sehr simpel und zieht den Schwierigkeitsgrad nach hinten raus enorm an. Auch die Spieldauer wird immer ein bißchen länger. Ganz einfach gesprochen ist Harry Potter Hogwarts Battle das beste Spiel zu diesem Franchise und lohnt sich für Freunde der Filme auf jeden Fall.
17 – 7 Wonders
Kommen wir nochmal auf die Drafting Spiele zurück, die ich so sehr liebe, da darf 7 Wonders ja auf gar keinen Fall fehlen. Ist es doch mit einer Ausnahme das beste Drafting Spiel überhaupt und kam vom kleinen Verlag Repos, um die Welt im Sturm zu erobern. Ich glaube es ist nach wie vor das am meisten ausgezeichnete Spiel der Welt und das absolut zu recht. Absolut simpel in seiner Mechanik, muss man hier eigentlich nur den Überblick über seine Auslage bewahren und beim Draften versuchen die meisten Punkte für sich rauszuholen. Durch die Vielzahl an verschiedenen Kartentypen speziell durch die beiden inzwischen fast essentiellen Erweiterungen Cities und Leaders gewinnt 7 Wonders seinen Reiz und kann auch in großen Runden schnell gespielt werden. Eine Partie mit geübten Spielern ist in 20 Minuten erledigt und man hat sofort Lust eine weitere Partie zu spielen, weil es so schnell geht und man immer denkt, dass bekomme ich diesmal aber besser hin. An dieser Stelle sei auch auf die fantastische App hingewiesen in der die 7 Wonders-Verrückten in sogar noch schnelleren Partien versuchen können die beste antike Stadt zu errichten.
Auch Jaipur hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, wurde aber in diesem Jahr gerade erst in einer neuen Auflage herausgebracht. Man könnte es schon fast als Klassiker beschreiben und ist für meinen Geschmak eines der besten reinen Zweispielerspiele die je erfunden wurden. Im Kern ist es ein Handelsspiel mit nur ganz wenigen Möglichkeiten. Trotz der Begrenzung auf nur sehr wenige Aktionen, oder wahrscheinlich gerade deswegen, ist es so gut. Die Spieler sammeln hier unterschiedliche Arten von Waren in Kartenform und können entweder Waren aus dem Markt nehmen oder sie gegen Münzen verkaufen. Sie können in jedem Zug aber immer nur eines tun, also entweder nehmen sie eine Karte vom Markt, sie tauschen Karten einer Sorte mit einer anderen Sorte in entsprechender Anzahl mit dem Markt oder nehmen alle ausliegenden Kamele, die sie in ihrer Koppel platzieren. Es liegen offen Münzen aus, die den Waren zugeordnet sind und die Nachfrage symbolisieren. Es gibt immer weniger Münzen als Karten und die ersten Münzen eines Stapels sind immer wertvoller als die letzten. Wer zuerst kommt verkauft also teurer. Das ganze Thema von Angebot und Nachfrage in einem kleinen Spiel so gut und schnell verpackt. Macht wirklich Spaß auch wenn es sich relativ trocken anhört, aber manchmal sind die Spiele die besten, die sich kleine Ausschnitte aus einem komplexen Thema nehmen und diesen Bereich in Perfektion abbilden. Sehr cooles kleines Spiel für Zwischendurch.
15 – Arkham Horror – Das Kartenspiel
Als ehemaligem Sammelkartenspieler solcher Spiele wie Magic, WOW oder Middle-Earth waren mir die LCGs von Fantasy Flight anfangs ein bißchen Suspekt, aber inzwischen bin ich selbst ein Opfer. Natürlich geht es hier ums Geldverdienen, genau wie bei den Sammelkartenspielen, aber die Geister scheiden sich noch, ob dieses System ein bißchen fairer ist, da man ja für einen recht hohen Preis hier gleich alle Karten bekommt, ohne das man immer wieder Booster öffnen müsste, um alles zu bekommen. Aber was will man machen wenn das Spiel tatsächlich total toll ist. So wie in diesem Fall. Arkham Horror – Das Kartenspiel kann man sowohl alleine und zu zweit Spielen, was ich beides schon getan habe. Hat man mehrere Sets kann man es sogar zu viert Spielen, aber ob das praktikabel ist und gut funktioniert, weiss ich nicht und es interessiert mich auch gar nicht, denn ich bevorzuge bei Arkham Horror das gepfelgte Solospiel. Dazu ist es nämlich meiner Meinung nach am besten geeignet. Im Prinzip ist es nämlich eine Geschichte zum durchspielen, bei der man immer wieder in andere Charaktere schlüpfen kann, je nachdem, welches Deck man sich zusammengebaut hat. Das Spiel erfordert zwar viel Einsatz an der Regelfront, aber wenn man erstmal alles durchdrungen hat, so wird man mit einem faszinierenden Spiel belohnt indem man die Geschichten Lovecrafts erleben kann und das klappt in meinen Augen solo immer noch am besten. Man ließt ja auch nicht zu dritt ein Buch. Sehr schöne Illusrationen, gut geschrieben und sau schwer. Es lohnt sich!
Hier gilt absoluter Niedlichkeitsalarm! Als ich die Kampagne von Everdell das erste mal bei Kickstarter sah, da wusste ich sofort, dass ich das besser meiner Frau nicht zeige, denn sonst muss ich alle Hebel in Bewegung setzen, um das Spiel aufzutreiben, die Kampagne war nämlich gerade vorbei. Wir haben es dann auf Umwegen doch irgendwann bekommen und wir waren sofort im Bann der kleinen Everdell-Welt gefangen. Hinter der niedlichen Fassade versteckt sich aber auch ein knallhartes Engine Building Game, was man zunächst gar nicht so vermutet, aber das Worker Placement mit den süßen Meeplen dient nur dem Zweck der Rohstoffgewinnung, um die aus Karteneffekten bestehende Maschine zum Laufen zu bringen. Zu Beginn fühlt man sich fast hilflos, weil man denkt, das man niemals genug Aktionen haben wird um auch nur irgendwas zum Laufen zu bringen, aber das Spiel rollt wie ein Schneeball den Berg runter und wird zu einer Lawine, wenn man versteht wie man die Karten beutzen muss. Everdell ist das optisch schönste Spiel überhaupt und hat extrem tolles Spielmaterial, mit dem man immer wieder Lust hat gerne zu spielen. So müssen gute Spiele heutzutage einfach aussehen und produziert sein.
Noch ein Enginebuilder in einer fast genauso gelungenen Produktion. Hier ist auch alles hübsch und schön gemacht, aber auf einer Stufe niedriger als bei Everdell, was aber ausreicht um es immer noch über 95% aller anderen Produktionen zu hieven. Hier wurde noche in wenig mehr Acht auf praktikable Verpackungen für das Spielmaterial gelegt, wie bei den Spielen von Stonemeier üblich. Der Enginebuilder ist bei Flügelschlag auch ein bißchen niedriger anzusiedeln, denn er verzeiht viel mehr als bei Everdell, wo man sich doch recht schnell in eine Sackgasse manövrieren kann, wenn man nicht aufpasst. Noch nie war es so sexy sich mit Ornithologie zu beschäftigen wie in diesem Spiel. Ein Thema das ansonsten niemand hinter dem Ofen hervorlocken könnte wird hier stimmig in einem fantastischen Spiel aufbereitet und das dazu noch von einer Autorin, die noch kein Spiel vorher veröffentlicht hat. Flügelschlag ist einfach ein gutes Spiel und auch für erfahrene Familienspieler gut spielbar. Ruhig mal ausprobieren.
Nichts für Familienspieler hingegen und auch nur bedingt für Leute des Kennerspielbereichs ist Spirit Island, denn allein die Regelkunde und Erklärung dauert mit 45 Minuten schon so lang wie ein Spiel. Das liegt aber nur daran, dass es hier soviele kleine Systeme im Spiel gibt, die berücksichtigt werden wollen. Das eigentliche Spiel, wenn man erstmal weiss was möglich ist und wie es funktioniert ist spielerisch gar nicht mehr so schwierig. Wobei es bleibt ein Spiel für Experten, denn es bietet soviel und man muss auf soviel achten. Wem mach ich was vor. Aber trotzdem ist es eine absolut tolle Erfahrung dieses Spiel zu spielen, bei dem man einfach mal die Seiten tauscht. Normalerweise sind wir es gewohnt als Eroberer und Entdecker neue Länder und Inseln zu bereisen und uns einzuverleiben. Hier schlägt die Natur einfach mal zurück. In der Form von Naturgeistern müssen wir mit einheimischen Inselbewohnern versuchen, die schon fast virusartigen Eroberer von unserer Insel zu vertreiben. Dazu haben wir ein ganzes Arsenal von Geistern und Fähigkeiten in einem tollen Spiel verpackt, dass ich so vorher noch nie gesehen habe. Wer bereit ist sich auf Spirit Island einzulassen wird mit einem richtig guten Spiel belohnt werden.
Ein weiterer Titel von Richard Garfield in meinen Top 100 und natürlich ist es ein Drafting Spiel. Ist mir vorher noch nie so aufgefallen… Na ja, in Bunny Kingdom versuchen wir uns gegen unsere Mitspieler in einem Wettstreit um neue Ländereien im Hasenkönigreich durchzusetzen. Wir haben eine kleine Armee von Hasenfiguren die wir auf das hundert Felder umfassende Spielbrett bringen müssen. Am besten erobern wir zusammenhängende Gebiete mit möglichst vielen verschiedenen Rohstoffen darin. Damit uns das richtig viele Punkte bringt, müssen wir auch Städte in diese Gebiete bauen. All das wird über einen Berg von Karten gesteuert, die uns all diese Sachen errichten lassen. Diese Karten werden von uns einfach verdraftet und nach ein paar Runden gewinnt derjenige mit den meisten Punkten. In ein paar Minuten erklärt und macht tatsächlich richtig Spaß. Die lustigen Hasenillustrationen tragen natürlich zum gelungenen Spiel bei. Drafting zu zweit ist immer so eine Sache, aber hier wurde eine Besonderheit von Garfiel herausgearbeitet, die das Spiel auch zu zweit sehr gut spielbar macht: eine Memorykomponente in der man ein paar Karten pro Runde auslagern kann, was die Taktik des Spiels gleich auch noch ein bißchen erhöht.
Zug um Zug ist eines dieser Spiele für das man mich nachts wecken könnte und ich würde immer eine Partie mitspielen. Dabei ist es mir tatsächlich fast egal welche Version oder Karte, sie haben alle was für sich, aber das Grundspiel ist so wie es ist ein vom Kern her perfektes Spiel. Außerdem war es mein erster Berührungspunkt mit der Firma Days of Wonder, die mir danach noch viele schöne Spiele beschert haben. Was soll man zu Zug um Zug noch so sagen, es gibt glaube ich nicht viele Brettspieler, die nicht zumindest eine der Varianten schonmal gespielt haben. Was ich schon immer ganz besonders an Zug um Zug mochte ist die rasende Geschwindigkeit mit der man es spielen kann. Man muss eigentlich nie lange auf seine Mitspieler warten und kann immer etwas tun, denn man darf immer nur eine Aktion pro Zug machen, entweder nimmt man sich Waggonkarten zum späteren Streckenbau, man baut eine Strecke und stellt seine Spielsteine aufs Brett oder man löst neue Tickets, um diese später in Punkte umzuwandeln, wenn man die entsprechenden Strecken auch gebaut hat. Mehr ist es auch hier nicht. Eine Spielerklärung dauert vielleicht fünf Minuten und man hat für eine Dreiviertelstunde Spaß. Zug um Zug ist inzwischen ein moderner Klassiker.
Hier wird es für mich jetzt aus zwei Gründen schwierig. Zum einen versuche ich nichts zu spoilern und bleibe einfach ganz vage. Zum anderen mag ich Pandemie eigentlich nicht. Ja, richtig gehört, Pandemie. Warum also dann eine so hohe Platzierung? Pandemic Legacy ist halt nicht Pandemie auch wenn das gleiche Spiel zu Grunde liegt. Klingt seltsam, ist aber tatsächlich so. Ich habe schon oft irgendwo darüber geschwafelt und werde auch nicht müde das hier auch zu tun. Pandemie als Spiel funktioniert für mich nur ab und zu. Das Design hat in sofern Fehler, dass es die Möglichkeit des Scheiterns miteingebaut hat, gegen das man absolut nichts tun kann, egal wie gut man spielt. Wenn das Spiel so verläuft, dann verläuft es so. Warum ist Pandemic Legacy dann anders? Tja, zu allererst würde ich sagen, dass die Gesamterfahrung im Vordergrund steht und auch wenn mal ein paar Spiele doof vErlaufen, kann man es irgendwie durch die nachfolgenden Partien noch retten. Außerdem ist das Spiel insgesamt spannend inszeniert und spielt sich fast wie eine spannende Fernsehserie, was es um ein Vielfaches besser werden lässt. Pandemic Legacy Season 1 gehört ohne Übertreibungen, zu den besten Brettspielerfahrungen die ich je machen durfte. Nicht auszumalen wäre es, wenn ein Legacyspiel die Qualität erreichen würde und auch noch ein richtig gut funktionierendes Spiel im Rücken hätte. Im ernst, Pandemic Legacy sollte man gespielt haben.
Kennst du das Spielprinzip von Machi Koro? Ja, dann kauf dir Valeria, denn es ist Machi Koro mit Fantasythema und mehr Gehalt. Nein, du kennst Machi Koro nicht? Ja, dann kauf dir Valeria und lern es kennen! Valeria ist in meinen Augen viel zu gut, um es nicht zu kennen. Das Spielprinzip kurz angerissen, man hat Dorfbewohner mit verschiedenen Zahlen und Fähigkeiten. Am Anfang eines jeden Spielerzugs würfelt der Spieler und man darf dann entsprechend des Gewürfelten Dorfbewohner aktivieren, was dazu führt das man Rohstoffe erhält oder bestimmte Aktionen ausführen darf. Der Clou ist das die Dorfbewohner immer zwei unterschiedliche Aktivierungen haben, eine für die eigene Runde, also wenn man selbst würfelt und eine für die Runde, wenn die anderen würfeln. Die Rohstoffe benötigt man dann, um sein Dorf durch weitere Bewohner wachsen zu lassen. Außerdem kann man wenn man mächtig genug ist in der Gegend herumstreifende Monster besiegen und seltene Orte in sein Reich einverleiben. Das alles tut man natürlich für Siegpunkte, denn jeder von uns hat einen Herzog geheim gezogen, der für andere Dinge Punkte bekommt. So bauen sich die Spieler solange ein Königreich auf bis das Spielende naht. Eben ein Königreich der Karten, wie der Untertitel so treffend sagt. Valeria ist viel mehr als nur Machi Koro, auch wenn es sich den Mechanismus von ihm geliehen hat.
7 – Architekten des Westfrankenreichs
Ich fang jetzt nicht wieder vom dummen Titel des Spiels an, denn leider steht er den Architekten ein wenig im Weg. Hinter diesem sperrigen Titel verbirgt sich für meinen Geschmack eines der innovativsten Worker Placement-Spiele der letzten Jahre. Mit Räuber der Nordsee stellt man schon ein bißchen vorher klar, dass man bereit ist dem Genre neue Impulse zu geben. Bis heute zündet das bei mir nicht richtig, aber die Innovationen bei den Architekten zündeten bei mir gleich alles an. So dass ich von der ersten bis zur letzten Sekunde, der in meinen Augen, viel zu kurzen Spieldauer, Feuer und Flamme für dieses Spiel war. Viele der Einsetzfelder funktionieren als Modifikatoren, was sich so simpel anhört, schien bis dato noch niemandem sonst in den Sinn gekommen zu sein und man bekommt seine Arbeiter in diesem Spiel am Rundenende nicht einfach zurück, nein sie müssen von anderen Spielern erst verhaftet werden, was lukrativ sein kann, um sie durch eine Aktion aus dem Gefängnis holen zu müssen. Ein schöner Kniff, um auch gleichzeitig eine gewisse Interaktion in das Spiel zu bringen. Letztlich geht es auch in diesem Spiel natürlich um Siegpunkte, die wir durch das Bauen unserer Handkarten erreichen. Oben drauf noch ein Ehrensystem, bei dem uns je nach Level andere Dinge zugänglich sind oder nicht. Fertig ist der Worker Placement Hit. Das Spiel dauert keine Stunde, weil auch in diesem Spiel jeder immer nur eine Aktion hat und das Spiel um den Tisch rast. In meinen Augen das Pflichtspiel für die Freunde des Worker-Placements.
Five Tribes ist toll! Es sieht gut aus und ist fabelhaft ausgestattet. Der Spielmechanismus, den man nur schwer in wenigen Worten beschreiben kann ist das Herzstück des Spiels und klingt, bei all den Möglichkeiten die es dort gibt, erst einmal total kompliziert. Ist er aber gar nicht. Days Of Wonder achten wirklich darauf, ihre Spiele niemals zu komplex zu gestalten und das ist auch hier der Fall. Bruno Cathalas Mechanismus (wer etwas mehr wissen will sollte sich das Review durchlesen, dort versuche ich es zu erklären) ist vielschichtig und variantenreich, aber durchaus schnell gelernt. Für mich ist Five Tribes bis heute eines der besten Eurogames überhaupt. Ich habe immer wieder Spaß es zu spielen, denn es gibt soviele Möglichkeiten, wie man versuchen kann zum Sieg zu kommen. Egal, ob man sich auf die Rohstoffe fokussiert und versucht möglichst große Sets zu sammeln, oder man durch die Orstaktionen auf die Dschinn und ihre mächtigen Fähigkeiten setzt. Baumeister sinnvoll einzusetzen und richtig viel Gold zu scheffeln ist genauso möglich. Man kann in jeder Partie etwas Neues ausprobieren und alles wird getragen von diesem superinteressanten Mechanismus. Five Tribes ist eines von diesen Spielen, die in absoluter Regelmäßigkeit bei uns auf den Tisch kommen und das heisst in der heutigen Zeit der fantastischen Brettspielfülle schon einiges.
Wie? Nochmal 7 Wonders? Ähm ja, das muss sein, denn bis zum letzten Jahr hatte ich das große 7 Wonders noch nie gespielt (nachzulesen im Review von 7 Wonders Duel) und konnte die beiden Titel gar nicht miteinander vergleichen. Nun kann ich das, denn ich habe inzwischen fast einhundert Partien 7 Wonders hinter mir. Kein anderes Spiel habe ich im Verlauf des letzten Jahres öfter gespielt. 7 Wonders Duel ist wirklich ein eigenständiges Spiel das sogar nochmal besser ist als das Original, weil man hier bei bestimmten Dingen direkter zu Werke gehen kann, wie zum Beispiel das militärische. Was hier durch eine Leiste gelöst wurde, auf der man einen Marker hin- und herbewegt, je nachdem wer wieviele Militärsymbole ergattern konnte. Das Thema ist natürlich identisch und auch viele Sachen wurden dem großen Bruder entliehen, aber in 7 Wonders Duel wird durch eine Auslage gedraftet, in der die Karten halb übereinander liegen und man zuerst Karten, die auf anderen liegen nehmen muss und so die Karten darunter quasi freispielt. Einige Karten werden bereits offen ausgelegt. Das macht den kleinen Bruder natürlich viel taktischer, weil man sich überlegen kann welche Karte man draftet und welche dem Gegner etwas bringen. Klasse Spiel mit einfacher Mechanik und vielen Möglichkeiten Punkte zu machen.
Kurz vor dem Treppchen angekommen steht Imperial Settlers unangefochten an seinem Platz. Oh wie sehr ich dieses Spiel mag, auch wenn ich recht häufig gegen meine Frau verliere. Das macht mir allerdings bei den Imperial Settlers einfach mal so überhaupt nichts aus, denn ich habe totalen Spaß daran hier immer wieder andere Völker auszuprobieren und zu sehen wie ich sie spielen kann. Jedes Volk hat viel mehr Karten in seinem Deck, als man für eine Partie benötigt. Das heißt, man muss sich immer wieder neu auf die Situation einstellen. So was finde ich bei Spielen ja genereall anscheind recht interessant, wesegen sich soviele Drafting Spiele hier tummeln. Hier geht es nicht ums Draften, sondern darum mit dem klarzukommen was man bekommt und ich finde das fordernd und sehr spaßig. Darüberhinaus funktioniert jedes Volk anders und setzt auf andere Prioritäten, so dass sich in meinen Augen kein Spiel gleich anfühlt. Mit Imperial Settlers kann man jede Menge Freude haben, wenn man mit mangelnder Interaktion kein Problem hat, denn es is ein Engine Builder für Optimierer, die das beste aus ihren Karten herausholen wollen. Man kann auch aggresive, interaktive Taktiken mit einigen Völkern fahren, aber ich mag den friedlichen Wettbewerb in Koexistenz lieber.
Die Top 3 meiner einhundert liebsten Spiele sind natürlich auch die drei Spiele die ich wahrscheinlich am oftesten gespielt habe. Blood Bowl macht den Anfang und steht auf diesem Platz, weil es ein wahnsinnig tolles Spiel ist. Wer Sport mag ist hier richtig. Wer Wettbewerb mag ist hier richtig. Wer Miniaturen mag ist hier richtig. Wer kein Glück mag ist hier definitiv falsch. Bei Blood Bowl geht letztlich alles um Chancenmaximierung. Push your Luck sozusagen. Wer Blood Bowl einfach drauf los spielt ohne einen Plan zu haben, wird scheitern. Oder wie ein legendärer Trainer einmal sagte: „Oh verdammt, ich habe meinen Taktikzettel vergessen!“ Die Würfel verzeihen einem nichts und was schief gehen kann, geht schief. Wer aber so spielt, das einem ein vermasselter Würfelwurf nichts anhaben kann wird in Blood Bowl erfolgreicher spielen. Das ist die Taktik dieses besten aller Sportspiele, in dem man soviel Gemeinschaft in Ligaspielen finden kann. Es ist ein tolles Erlebnis sich in diesem Spiel mit seinem Team in einer funktionierenden Liga gegen andere Coaches zu behaupten. Die müssen natürlich alle genauso verrückt sein wie man selbst. Aber Blood Bowl ist eine tolle Erfahrung wenn man sein Team auch wie einen Rollenspielcharakter hegt und pflegt und sein Team entwickelt. Ich liebe dieses Spiel! Es wäre auch noch höher platziert, wenn ich es noch regelmäßig spielen würde, aber dazu fehlen mir die gleichgesinnten anderen Verrückten und vor allem die Zeit, denn eine Partie schlägt schon mit 90 Minuten zu Buche.
Natürlich darf Dominion auf dem Treppchen nicht fehlen, denn es gibt nur ein Spiel das ich häufiger gespielt habe. Dominion hat mich bereits vor seiner Veröffentlichung angesprochen, denn ich fand das für mich damals noch total neue Spielprinzip faszinierend. Deckbuilding fasziniert mich bis heute und ich würde jederzeit Dominion spielen. Einfach zehn Kartenstapel auf den Tisch und los. Die vielfältigen Möglichkeiten, die Dominion bietet sind nahezu grenzenlos. Es gibt inzwischen soviele Erweiterungen, dass man den Überblick verliert. Vieles davon ist zum Teil auch nur Schnickschnack, der das Spiel irgendwie aufbläht und in meinen Augen einfach keinen Sinn ergibt. Die Karten sind es die zählen, nicht die zusätzlichen Marker, Tableaus und was weiß ich noch. Dominion ist pur am besten und ich mag den Gedanken sehr sich im Moment des Spielbeginns eine Strategie für die Karten die ausgewählt wurden entwickeln zu müssen. Heutzutage gibt es zahlreiche Spiele, die das Dominionprinzip kopieren und in irgendwelche anderen, zum Teil auch bessere Formen bringen, aber Dominion bleibt für mich unerreicht. Wenn man lang genug mit den gleichen Karten spielt, kennt man sie auswendig und weiss ganz genau welche Kombinationen gut funktionieren und wie man spielen muss. Das ist genauso faszinierend, wie einfach mit irgendwelchen Kartensets drauflos zu spielen. Wer Dominion nicht kennen sollte, was ich tatsächlich in der Brettspielszene für fast ausgeschlossen halte, sollte es dringend kennenlernen.
Das dürfte für aufmerksame Leser meines Blogs keine Überraschung sein. Ich bin zwar seit Jahren raus aus dem Thema und das ist auch gut so, aber es gibt für mich kein zweites Spiel auf diesem Planeten das diesen Status erreicht hat. Magic ist ein Phänomen und es hat Teile meines spielerischen Lebens geprägt. Das einzige Trading Card Game das jemals funktioniert hat (und wenn jetzt irgendwelche Pokemon- und Yu-Gi-Spinner aufmerken, ganz ruhig, die haben ein paar Jahre lang vom Kiddie-Hype rund um geniale Vermarktungsstrategien gelebt). Die Fülle der Karten hat in den letzen Jahren noch immer zugenommen und es gibt weitere Spielformate von denen ich schon gar keine Ahnung mehr habe, aber das Grundprinzip ist gleich geblieben und bietet für jeden etwas. Der Anfänger kann sich einfach ein Deck kaufen und drauflosspielen und wird Spaß haben, wenn er sich in dieses Deck reinfuchst. Der Gelegenheitsspieler kann sich an seiner Sammlung erfreuen und die ein oder andere Stratgeie in verschiedenen Decks ausprobieren und der Profi feilt solange an seinem Deck, bis er jede Synergie bis zum Erbrechen ausgereizt hat und weiss mit welcher Karte er auf welche Karte des Gegners reagieren muss, um zu gewinnen. Magic wird erst aussterben, wenn es keine Spieler mehr gibt, die mit diesem Spiel aufgewachsen sind. Absolute Empfehlung für das geniale Meisterwerk von Richard Garfield.
Sehr schöne Liste, danke dafür. Und einige Spiele die bei mir auch in der Top 100 wären…
Blood Bowl kommt hier leider gar nicht mehr auf den Tisch… alternativ dafür dann mal Blitz Bowl oder Shadespire…