My City

My City / Foto: Spieltroll

Eigentlich ging ich bereits davon aus, dass ich My City niemals zu Ende spielen würde, da meine Frau es nach bereits drei Spielen so sehr hasste, dass sie es nie wieder anfassen würde. Doch nun bin ich hier um eine Review über My City von Reiner Knizia zu verfassen und das heißt, ich habe es doch getan. Allerdings ohne meine Frau. Ich bin quasi Fremdgegangen und habe die Kampagne ohne sie beendet. My City sorgt im letzten Jahr für ein bißchen Wirbel, denn es kam im Frühjahr raus und schon recht schnell war klar, dass es anscheinend ein kleiner Hit sein würde und darüber hinaus erhielt es auch noch eine Nominierung zum Spiel des Jahres 2020.Gewonnen hat es zwar letztlich nich, aber immerhin wurde es im Familienspielbereich nominiert. Das ist deswegen ungewöhnlich, weil wir es hier zwar mit einem Autor zu tun haben, der sich in diesem Metier recht gut auskennt, der aber mit My City ein Legacy-Spiel für die Familie geschaffen hat. Richig gelesen, My City ist ein Legacy Spiel. Das heißt, das Spiel wird sich über mehrere Partien hinweg entwickeln und verändern. Der Untertitel „Deine Stadt wird einzigartig“ verrät es schon, am Ende wird jeder Mitspieler eine andere Erfahrung gehabt haben. Im Fall meiner Frau bereits recht früh eine sehr schlechte. My City ist aber, nicht wie manch andere Legacy-Spiele nach Beendigung der Kampagne immer noch spielbar.

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Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Alchemisten Erweiterung

Die Quacksalber von Quedlinburg –
Die Alchemisten Erweiterung / Foto: Spieltroll

Wolfgang Warsch hat im Jahr 2018 mit den Quacksalbern von Quedlinburg ein Spiel geschaffen von dem man zu Beginn nicht unbedingt ahnen konnte, welchen Erfolg es auch international haben würde. Es hat sich wohl ganz gut verkauft und wurde mit Preisen ausgezeichnet. Auch bei Boardgamegeek.com ist es unter die besten hundert Spiele eingezogen und hat auf jeden Fall seine Fans. Auch mir war zu Beginn nicht ganz klar, wo die Reise hingeht. Es gefiel mir ganz gut, war mir zunächst aber auch fast zu seicht. Den Wiederspielwert erkannte ich zwar, aber ich wollte es gar nicht unbedingt immer wieder spielen. Erst nach und nach begannen die Quacksalber für mich zu wachsen und ich erkannte warum wir es hier auch durchaus mit einem Kennerspiel zu tun hatten. Nun soll es hier bereits um die zweite Erweiterung für das Kennerspiel des Jahres 2018 gehen und soviel möchte ich vorwegnehmen, es fügt dem Spiel eine ganze Menge Komplexität hinzu.

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Cantaloop – Buch 1: Einbruch in den Knast

Cantaloop – Einbruch in den Knast

Dieses Spiel wird vielen jungen Menschen total toll und innovativ vorkommen, weil sie wahrscheinlich noch nie etwas von Maniac Mansion, Zak McKracken oder Monkey Island gehört haben. Das sind allesamt sogenannte Point & Click-Adventures, die in den späten 80er und frühen 90er Jahren der Hit in der Computerspielszene waren und bis heute von ihren Fans geliebt werden. Auch ich war ein Riesenfan dieses Genres. Cantaloop versprach von seiner ersten Ankündigung an genau das zu sein, ein Point & Click-Adventure. Aber wie genau soll soetwas in analoger Form funktionieren? Das konnte ich mir zunächst einmal gar nicht vorstellen, aber neugierig machte mich das schon ganz gehörig. Ich hatte zunächst nur Fotos von dem Spiel gesehen und wusste das es in Buchform daherkommt, allerdings war ich auf die Größe des Buches, als ich den Karton auspackte indem es geliefert wurde, nicht vorbereitet. Es war viel größer als es auf den Bildern aussah. Nun ja, aber wie verdammt nochmal funktioniert das? Ich erkläre es euch. Natürlich ohne Spoiler.

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#57 Was ist eigentlich? – Schnipsspiel

Schon vor etwas längerer Zeit habe ich hier in diese Rubrik die Geschicklichkeitsspiele abgehandelt und nun möchte ich eine Gruppe, die sich besonderer Beliebtheit erfreut noch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Was genau sind eigentlich Schnipsspiele oder, wie man sie im Englischen auch nennt, Flicking Games. Während unter Geschicklichkeit einfach alle Spiele in der man ein wenig Geschicklichkeit zum Spielen benötigt subsummiert werden, sind Schnipsspiele noch ein wenig spezieller, denn es gibt inzwischen tatsächlich eine Fülle von Spielen, die das Schnipsen als Handlung erfordern.

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Bzzzz… – Königreich der Bienen

Bzzzz… Königreich der Bienen

Dieses Spiel hat vor allem meine Frau einiges an Nerven gekostet. Sie mag Bienen und als man im letzten Frühjahr dieses Spiel in der Spieleschmiede unterstützen konnte, war nicht zuletzt der Gedanke, dass das Spiel zu ihrem Geburtstag im Juni ausgeliefert werden sollte, ein Grund dafür es als kleines Geburtstagsgeschenk zu unterstützen. Natürlich kann mal etwas schiefgehen und sich einiges verzögern, das ist mir schon bewusst. Die Umsetzung dieses Projektes war dann aber doch ein wenig „bewegter“. Darauf gehe ich später noch etwas genauer ein, aber erstmal soll es hier ja um das Spiel an sich gehen und wie es sich spielt. Das ist ersteinmal ja völlig unabhängig von der Entwicklungsgeschichte der deutschen Version, die sich mir natürlich auch nur als Kunde darstellte. Damit es keine Verwirrung gibt, sei noch erwähnt, dass Bzzzz… Königreich der Bienen im Original eigentlich Bees: The Secret Kingdom heißt und es sich um ein familienfreundliches kleines Set Collection Spiel handelt.

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Era – Das Mittelalter

Era – Das Mittelalter

Matt Leacock ist ein sehr namhafter Autor von modernen Brettspielen. Mehrfach ausgezeichnet steckt er hinter Spielen wie Pandemie, Im Wandel der Zeiten oder auch Die verbotene Insel usw. Viele Spieler empfinden seine Spiele als ausgeklügelte Meisterwerke. Ich tue das leider nicht. Seine Spiele sind meistens sehr interessant, das gebe ich zu. Sie haben interessante Mechaniken die zugegebenermaßen auch innovativ sind, aber seine meisten Spiele sind für mich an irgendeiner Stelle nicht zu Ende gedacht. So ging es mir schon immer mit Pandemie, bei dem ich noch nie verstand, warum das Spiel sich in einer Eigendynamik einfach beenden kann ohne das die Spieler darauf Einfluß nehmen können. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu doof. Era – Das Mittelalter hat mich schon immer angesprochen. Ein Roll & Write mit echten Gebäuden die man auf einer 3D-Spielfläche baut ist zwar irgendwie auch wieder ein wenig drüber, aber angesprochen hat es mich. Ich wollte es mir leider nur nie kaufen, weil es eine solche Materialschlacht ist und ein Roll & Write für 50 Euro fand ich ein wenig übertrieben. Jetzt hatte ich die Chance ein günstiges Spiel zu erwerben und habe sie genutzt.

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Gloomhaven – Die Pranken des Löwen

Gloomhaven – Die Pranken des Löwen

Noch im letzten Jahr hätte ich eigentlich gedacht, dass ich Gloomhaven mit einer Kneifzange nicht anfassen würde. Es interessierte mich schlichtweg nicht wirklich. Es war mir viel zu umfangreich. Es sah mir immer zu generisch aus. Es klang nie so aufregend, dass ich es unbedingt spielen wollte, obwohl es mich von meinem Fantasy-Rollenspielbackground her eigentlich hätte ansprechen müssen. Das einzige, was mich immer ein wenig erstaunte, war sein Erfolg. Ein Spiel dieser Größe (Der Karton wiegt 10kg und das Spiel kostet locker 150 Euro) ist normalerweise nicht so erfolgreich und es thront nun schon seit geraumer Zeit auf dem ersten Platz der Rangliste bei Boardgamegeek, was schon etwas heißt in unserem Spielehobby. Anders gesagt, Gloomhaven ist der heiße Scheiß der Brettspielszene derzeit. Nun kam im letzten Jahr eine Ergänzung, ein Prequel oder nennen wir es ein Tutorial für Gloomhaven mit dem Titel Jaws of the Lion auf den Markt. Feuerland setzte das wie gewohnt auf deutsch um und bei uns heißt es Die Pranken des Löwen. Ich dachte mir, das könnte die Chance sein, zu verstehen, was dran ist an dem Spiel, ohne zuviel in den Titel zu investieren. Ich habe es zusammen mit meiner Frau getestet und was soll ich sagen, ihr seht schon, was ich der Schachtel angeheftet habe… aber lest selbst.

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#56 Was ist eigentlich? – Bauchspieler

Keine Angst, in dieser Woche soll es bei Was ist eigentlich? nicht um Diäten oder Abnehmtipps gehen. Nein, es gibt unter den Spielern eigentlich zwei Archetypen von Spielern, die sich grundsätzlich unterscheiden. Kopfspieler, die eher den Normalfall darstellen und die Bauchspieler. Es wird keinen eigenen Beitrag für die Kopfspieler geben, aber mit den Bauchspielern werde ich mich heute ein wenig näher beschäftigen. Also, was sind denn nun eigentlich Bauchspieler?

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Was spielst du so? – Februar 2021

Der Monat Februar stand ganz im Zeichen von Legacy- und Kampagnenspielen. Schon lange haben wir immer wieder vorgehabt einige der im Schrank schlummernden Spiele dieser Kategorien intensiver zu spielen und jetzt war es soweit. Was zuvor immer aufgrund von Zeitmangel warten musste, konnten wir im Februar solche Spiele intensiv austesten, da unser Arbeitgeber sich dafür entschieden hat uns coronabedingt in die Kurzarbeit zu schicken. Finanziell natürlich nicht schön, aber dafür hatten wir mehr Zeit als gewöhnlich unserem Hobby zu frönen. Gleich drei Legacy- und Kampagnenspiele standen im Februar auf unserem spielerischen Speiseplan. Hinzu gesellten sich noch ein paar Neuheiten und ältere Spiele, die wir zum ersten Mal antesten konnten. Die Fokussierung auf die Kampagnenspiele führte allerdings auch dazu, dass wir kaum andere Spiele spielten, die wir sonst immer so „nebenbei“ spielen. Aber lest selbst.

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Villainous – Das Böse hat Stil!

Villainous – Das Böse hat Stil!

Mit Villainous – Das Böse hat Stil! veröffentlichen Ravensburger und Prospero Hall die dritte Erweiterung, bzw. vierte Version des Spiels. Das Konzept von Prospero Hall und Ravensburger mit der Disney-Lizenz geht voll auf, denn die Spiele verkaufen sich nach wie vor so gut, dass bereits eine vierte Erweiterung, bzw. fünfte Version in Planung ist und da Disney noch einge Bösewichte bereithält, denke ich, dass das auch nicht die letzte sein wird. Die Spiele sind durchaus fanfreundlich gestaltet, man muss nämlich nicht in die Vollen gehen und gleich das Grundspiel kaufen, nein, man kann auch mit einer der Erweiterungen einfach losspielen. Die Schachteln enthalten nämlich alles, was zum Spielen für bis zu drei Personen benötigt wird und sind ein wenig günstiger als die Grundspielbox. Dafür enthalten sie natürlich auch nur drei Bösewichte. Wer sich über das Grundspiel informieren möchte, findet hier auf dem Blog genauso ein Review, wie für die erste und zweite Erweiterungsbox Böse bis ins Mark und Das Böse schläft nie. Ich werde die Box als Erweiterung behandeln und deshalb nicht nocheinmal auf das Spiel an sich eingehen. Wer dazu Infos benötigt, der sollte die Review zum Grundspiel durchlesen. Hier werde ich jetzt nur auf die neuen Bösewichte eingehen und wie sich das ganze spielt.

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