Phil Walker-Harding, einer meiner Lieblingsautoren, wenn es um zugängliche Familienspiele geht, hat sich in seinem neuesten Spiel mit Steve Finn zusammengetan, der mir vor allem durch die schöne Gartenserie mit Kräuter- und Blumengarten bekannt ist. Herausgekommen ist dabei ein Stadtbauspiel, welches mich zunächst durch seine Optik und das hübsche Cover einfangen konnte. Das Spiel sieht im Inneren dann deutlich nüchterner aus, wartet aber dafür mit einer nicht erwartbaren Variabilität auf. Das ist zum einen verwunderlich da das Spiel in einer recht kleinen Verpackung daher kommt und zum anderen aufgrund von nur vier Seiten Regeln eine solche Vielfalt einfach nicht vermuten lässt. Insofern scheint der Untertitel der da auf der Verpackung prangt durchaus Programm zu sein. Aber schauen wir uns das Spiel einmal etwas genauer an.
Ich habe ja bereits im letzten Jahr viel Werbung für dieses Spiel gemacht und das obwohl es noch gar nicht bei uns in Deutschland erschienen ist. Auf der Boardgamearena war es aber bereits auf Deutsch spielbar und ich hatte wirklich sehr viel Spaß damit. Ich war wirklich ein bisschen geschockt als ich erfuhr, dass die deutsche Version erst im März 2025 erscheinen sollte. Das Spielmaterial ist ja nicht gerade üppig, alles weitestgehend sprachneutral und so viele Regeln hat das Spiel ja nun auch nicht, wie ihr gleich lesen könnt. Soviel sei schon mal vorweg gesagt, ich finde Castle Combo großartig und es wäre in der Tat auch mein Spiel des Jahres geworden, aber nun, ihr seht es ja schon, es prangt kein Orden an der Schachtel, die KOSMOS-Version hat mich beim auspöppeln schon verloren. Keine Ahnung ob das auch in der Originalversion so ist, aber bei KOSMOS hatte ich das in der Tat schon öfter: es gibt da ein paar Qualitätsprobleme auf die ich am Ende aber noch eingehe. Dem Spiel tut das keinen Abbruch, das bleibt auch so großartig, aber das Produkt an sich finde ich so nicht mehr auszeichnungswürdig. Schade, denn Castle Combo ist wirklich richtig toll.
Der kurze Monat Februar kam mir gefühlt noch viel kürzer vor als sonst. Das könnte am Home Office liegen, welches ich seit diesem Jahr nutzen kann und im Februar regelmäßig genutzt habe um einen Abgabetermin zu halten. Zu Hause schaffst du echt was weg. Der Störfaktor „Kollege“ sollte nicht unterschätzt werden. Ich habe absolut nichts gegen meine Kollegen, aber wenn du gezielt etwas fertig bekommen musst, dann können sie dich ganz schön nerven und aus der Spur bringen. Was war sonst so? Wahl natürlich… Schwamm drüber. Ich habe mir das Wahlergebns in meinem Wahlkreis mal etwas genauer angeschaut und stellte fest, das die Stramme SPD-Arbeiterfront in unserem Stadtteil sich allmählig verabschiedet und durch Nazis ersetzt… Danke ihr Parteien der „Mitte“ das ihr den Diskurs in ihre Richtung verschiebt und die Gefahr gar nicht bemerkt. Na egal, da ich momentan gar nicht soviel spielen kann, wie ich gerne möchte, sind in diesem Monat natürlich auch wieder nicht so wahnsinnig viele Neuheiten auf unserem Tisch gelandet, aber wenigstens ein bisschen Hoffnung ist in Sicht, dass es die Zeit bald zulässt etwas mehr zu spielen. Wir hatten auch einen Spieleabend in diesem Monat, aber der war doch eher ernüchternd, bzw. zu feuchtfröhlich. Soll heißen, da wurde mehr getrunken als gespielt. Für mich als Fahrer also eher nicht so ergiebig. Doch lest selbst, was diesen Monat im Hause Troll auf dem Spieltisch landete.
Zeit für den ersten Monatsrückblick im neuen Jahr. Wir haben zwar insgesamt nicht so wahnsinnig viel gespielt (ich berichtete an anderer Stelle bereits davon) aber ein bisschen etwas ist doch wieder zusammengekommen. Bevor ich damit loslege, möchte ich aber nochmal kurz in meine Statistik des Jahres 2024 schauen und mal niederschreiben welche Spiele ich im letzten Jahr besonders gefeiert und gespielt habe. Insgesamt habe ich, laut Boardgamegeek.com, wo ich meine Partien logge, 884 Partien gespielt. Das waren trotz allen Widrigkeiten mehr Partien als in den Vorjahren. Auffällig für mich war vor allem die Tatsache, dass ich kaum noch größere Spiele auf den Tisch bekomme, weil uns dafür oft die Zeit fehlt und wir uns mehr mit Spielen beschäftigen die sich entweder gut portionieren lassen oder einfach nicht länger als eine Stunde dauern. Das ist wohl auch der Hauptgrund für die Steigerung der Partienanzahl. Gefühlt, würde ich nämlich sagen, habe ich im vergangenen Jahr weniger Zeit für das Hobby gehabt. Mischwald war mit Abstand das Spiel meiner Wahl. 166 Partien absolvierte ich von diesem Spiel. Das hängt wohl auch mit der hervorragenden Umsetzung des Kartenspiels in der Boardgamearena zusammen. Viel interessanter als eine Top 10 meiner meistgespielten Spiele des Jahres finde ich aber eine Topliste der meistgespielten neuen Spiele. Also die Neuheiten die tatsächlich spielerisch verfangen haben:
Da ist schon einiges Interessantes dabei. Captain Flip wundert mich jetzt nicht wirklich, genauso wenig wie auch Faraway. Beides sind tolle Spiele mit sehr kurzer Spielzeit, die sich schnell aufsummieren, weil du nie nur eine Partie spielst. Draft & Write Records gibt es bisher meines Wissens nach auch nicht auf Deutsch und generell ist schwer ranzukommen an das Spiel. Ich hätte es gern, aber bisher bleibt mir auch hier nur die Boardgamearena für ein sehr gutes Draft & Write. Auch Castle Combo ist noch nicht hierzulande erschienen, kommt aber nun im Frühjahr bei KOSMOS. Platz fünf ist auch nicht überraschend, denn auch die neue Version des Spiels des Jahres 2023 ist gut und entfacht die gleiche Sogwirkung. Zwei Spiele dieser kleinen Liste tauchen auch im vergangenen Monat auf.
Escape Rooms waren ja eine Zeit lang total hip und angesagt. Nicht nur als tatsächliches Event, sondern auch am Spieltisch. Diverse Reihen halten sich bis heute. Danach kamen die Detektivspiele, deren Phase noch anhält. Sie erfreuen sich nicht nur bei der Vielspieler*innenschaft, sondern auch bei den Gelegenheitsspieler*innen einer großen Beliebtheit. Die Einstiegshürde ist so niedrig, da es ja im Prinzip keine Regeln gibt. Verpackung aufmachen und losspielen/lesen. KOSMOS hat nun das niederländische Spiel Medical Mysteries in sein Verlagsprogramm mitaufgenommen und bringt seinem Publikum eine Verschmelzung dieser beiden Erfolgskonzepte näher. Ich bewundere immer wieder die Autoren und Designer, die sich etwas Neues einfallen lassen und selbst auf den ausgetretensten Pfaden immer noch Neuerungen finden können. Medical Mysteries ist so ein Spiel, das eigentlich nur ein kleines bisschen vom bisherigen Weg abweicht, dadurch aber gerade einen frischen Eindruck erzeugt.
Inzwischen liegt das Jahresende hinter uns und ich hoffe ihr hattet alle einen guten Rutsch und seid gut hineingekommen. Wir haben Silvester wie immer dazu genutzt ein bisschen was zu spielen. Eigentlich wollten wir uns mit den beiden neuen Hitster Erweiterungen den Abend vertreiben, aber einem Weihnachtswunder gleich kamen beide Sets noch am Heiligenabend bei uns an. Warum auch immer entzieht sich unserer Kenntnis, denn sie sollten erst am 30. geliefert werden. Das führte dazu, dass wir schon an Weihnachten im Wahn waren und die Songs gespielt haben. Inzwischen hat sich schon ein ganz schöner Fundus gebildet. Also musste ein Alternativplan für Silvester her und wir hatten eigentlich vor mal wieder einen Detektivfall auszutesten, entscheiden uns dann aber dagegen, weil es ja meist Probleme an solchen tagen mit der Technik gibt und das wollten wir auch nicht. Also spielten wir einen kleinen Mix von Neuheiten und ätleren Sachen bis wir und kurz vor der Knallerei mit unseren Katzen in unser „Turmzimmer“ zurückzogen und die eine beruhigen mussten und der anderen belustigt dabei zusahen, wie sie das Feuerwerk genoss und von den Böllern völlig unberührt war. Also auf ein hoffentlich tolles, friedliches 2025!
Es ist kalt geworden draußen. Eigentlich eine gute Zeit sich drinnen einzuigeln und in der warmen Wohnung ein paar Spiele auszuprobieren. Genügend Spiele wären auch vorhanden nur leider holt meine Frau und mich mal wieder die Arbeit zum Jahresende ganz schön ein. Zwei Projekte fordern viel Aufmerksamkeit von mir und führen zu langen Arbeitszeiten und somit zu wenig Freizeit um dem geliebten Hobby zu fröhnen. Eigentlich haben wir im letzten Monat nur recht wenig neue Spiele ausprobiert und insgesamt auch nur wenig gespielt. Wenn kam es eher vor, das ich mich noch mal alleine vor ein Solospiel gesetzt habe, weil meine Frau zu geschafft von der Arbeit war oder einfach keine Lust mehr hatte. Unsere gemeinsamen Hoffnungen liegen auf den freien Feiertagen und den Betriebsferien unseres Arbeitgebers, um ein paar größere Neuheiten des Jahres zu spielen. Da ich das Vorwort an dieser Stelle ja auch immer für ein paar Ankündgungen nutze, sei gesagt, das in den nächsten Tagen die Top 100 ins Dauerangebot des Menüs umziehen und das es natürlich, wie immer am Ende des Jahres auch meine Top 10 des Jahres geben wird. Momentan sichte ich das ganze Jahr nochmal und muss feststellen, dass ich gar nicht so viele Spiele rezensiert habe und neben ein paar Highlights auch viel Schatten in diesem Jahr dabei war.