Die Escape-, Detektiv- und Rätselspiel-Sparte innerhalb der Brettspielszene hat in den letzten Jahren einen fast noch größeren Boom als die Branche an sich erlebt. Nach den Escape-Spielen á la Exit und Co, starteten die Detektivspiele wie die Hidden Games Reihe durch und unzählige ähnliche Reihen entstanden hier und dort. Das gesamte Konzept erfreute sich großer Beliebtheit. Rätseln und Ermitteln ist anscheind etwas, mit dem isch viele hinter dem Ofen vorlocken, die ansonsten eher gar nichts mit Spielen zu tun haben. Deshalb gibt es auch immer wieder Geschichten, die durch Rätsel erzählt werden und die Leute so fesseln wollen. Ein solches Spiel ist The Light in the Mist, welches ich mir im letzten Jahr auf der Messe in Essen vorgemerkt hatte. Seit dem lag es hier bei uns herum und wartete auf seinen Einsatz. Nur ein Jahr später und haben wir es tatsächlich geschafft The Light in the Mist in unserem Urlaub zu spielen. Das Spiel ist wunderhübsch gestaltet und kommt als Tarotspiel daher. Keine Angst ich bin kein Esotheriker und möchte euch hier in unwissenschaftliche Gebiete entführen, aber als Aufmachung für ein paar Rätsel finde ich die Idee erstmal ganz gelungen und wer von euch noch andere Verwendung für Tarotkarten hat… bitte… Mehrwert! Tada!
„The Light in the Mist – Eine Tarot-Rätselgeschichte“ weiterlesenSchlagwort: 2023
e-Mission – Ein Klimawandel in der Brettspielbranche?
Im englischen Original heißt e-Mission Daybreak und der deutsche Verlag Schmidtspiele dachte sich das Wortspiel mit der e-Mission passt zum Thema, bei dem es doch auch um Strom und Emissionen geht. Kannste machen, musste aber auch nicht. Die e-Mission ist natürlich DIE Mission die für uns alle oben auf der Liste steht oder besser stehen sollte, denn es gibt ja genügend Realitätsverweigerer und -Innen da draußen, die den Klimawandel leugnen und noch immer so hohle Phrasen dreschen wie: „Das es wärmer wird ist doch schön!“ Da kannst du auch noch so oft erzählen, dass das eine nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun hat. Die ganzen Stürme und Fluten, Sturzbäche vom Himmel etc. sind einfach Zufall oder wie es doch eine der amerikanischen Knallchargen der Republikaner behauptete durch Wettermanipulation der Demokraten gemacht. Da kann ich mir gar nicht so viel vor das Gesicht hauen wie ich möchte. e-Mission ist eines der raren Spiele, die sich spielerisch mit sehr realen Problemen auseinandersetzen und eine gewisse Aufmerksamkeit für ein Thema schaffen können. Ich sehne solche Spiele viel mehr herbei. Leider sind sie selten, weshalb wir sie viel publiker machen sollten, damit sie sich nicht nur in der Brettspielszene verbreiten.
„e-Mission – Ein Klimawandel in der Brettspielbranche?“ weiterlesenKuhfstein – Pitoreske Idylle mit Kühen
Bei Schmidt sind wohl die Wortspiele ausgebrochen. Während ich e-Mission noch ganz gelungen fand, wird es mit Ku(h)fstein dann doch ein bisschen zu hart an der Wortspielfront. Der Holzhammer lässt grüßen. Der Ort und die Gegend rund um Kufstein, die das Spiel zum Vorbild nimmt, liegen in Österreich. Genauer gesagt in Tirol und ist berühmt für seine schöne hügelige Landschaft mit Wäldern und Seen vor dem Bergpanorama. Also im Prinzip das, was wir auch auf der Schachtel vorfinden nur nicht ganz so kitschig. Bisher muss ich leider sagen, bin ich mit den Spielen von Rita Modl leider nie ganz warm geworden. Kuhfstein jedoch ist für mich bisher ihr bestes Spiel, das sage ich gleich mal ganz frei heraus. Nun braucht das natürlich noch eine Einordnung, weil die Aussage allein ja nicht viel bedeutet. Wenn ich alle ihre Spiele bisher ziemlich mies fand, ist Kuhfstein vielleicht eher so mittelprächtig, oder waren alle Spiele von ihr für mich bisher mittelprächtig, haben wir hier womöglich eine kleine Perle vor uns. Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
„Kuhfstein – Pitoreske Idylle mit Kühen“ weiterlesenKnarr – Der Splendor Killer?
Knarr als Titel klingt erstmal seltsam, allerdings hat mich das Cover in seiner Machart sofort angesprochen. Der Comiclook auf der kleinen Schachtel machte mich zusammen mit dem recht ungewöhnlichen Namen gleich neugierig. Insofern wohl alles richtig gemacht. Der Name bezieht sich auf einen Schiffstyp der Wikinger, der auch als Knorr oder Knörr bezeichnet wird. Das Wort stammt von knorrig ab und meint die gebogenen verwinkelten (knorrigen) Äste, aus denen man den Schiffsbug oder das Heck gebaut hat. Nur mal um den Namen zu erklären, über den ich gestolpert bin. Knarr ist das zweite Spiel des MM-Spiele-Verlags, das mir bisher untergekommen ist und das zweite mit maritimer Thematik. Der Verlag scheint ein Händchen zu haben, denn auch Knarr war wieder eines der Spiele, über die im Vorfeld der Spiel des Jahres Nominierungen gesprochen wurde, es aber dann doch nicht geschafft hat. Im letzten Jahr konnten sie mit Sea Salt & Paper einen kleinen Hit landen, der es auf die Empfehlungsliste schaffen konnte. Ich war auf jeden Fall gespannt, denn im Vorfeld wusste ich tatsächlich überhaupt nicht, worum es in dem Spiel geht.
„Knarr – Der Splendor Killer?“ weiterlesenSilver & Gold: Pyramids – Neuer Aufguss
2019 war Silver & Gold Phil Walker Hardings Beitrag zur großen Flip, Roll & Write Welle. Das Spiel war ein Überraschungshit, weil es eigentlich ganz unscheinbar daherkam und spielerisch überzeugen konnte. Für uns gehörte es damals zu unseren Lieblingsspielen und bis heute holen wir es immer mal wieder aus dem Schrank um die ein oder andere Partie zu spielen. Das Tetris-Spielprinzip bei der wir Formen auf verschiedenen Inseln anordnen müssen, um sie zu vervollständigen und weitere Boni zu erspielen, wird von nahezu jedem verstanden und bringt kurzweilige Unterhaltung. Phil Walker Harding ist bekannt dafür hauptsächlich Spiele in diesem Segment zu erfinden. Nun erschien im letzten Jahr eine neue Version dieses wunderbaren Flip & Writes, das den Namenszusatz Pyramids trägt. Braucht es das? Ist das nur ein neuer Aufguß oder Abklatsch? Oder macht es wirklich etwas neu und anders? Fragen über Fragen, denen ich unbedingt auf den Grund gehen wollte, weil uns das Spiel vor vier Jahren so gut gefallen hat und sich seitdem fest in unserer Sammlung befindet.
„Silver & Gold: Pyramids – Neuer Aufguss“ weiterlesenMosaic – Eine Geschichte der Zivilisation
Heute möchte ich eine Review online stellen, die schon etwas länger auf sich warten lässt, weil das zugehörige Spiel ein paar mehr Durchläufe brauchte, um festzustellen, ob es auch immer mal wieder auf den Tisch kommt, denn es ist ein ganz schöner Brecher. Mosaic von Glenn Drover, dem Gründer von Eagle Games, dessen Spiele mir in der Vergangenheit schon immer eine gewisse Freude gebracht haben, obwohl sie andernorts mitunter auch ziemlich niedergeschrieben wurden. Ich bin zum Beispiel großer Fan von Attack! und kann viele der Kritiken am Spiel gar nicht unbedingt gelten lassen. Nun kam Glenn Drover also vor mittlerweile zwei Jahren mit Mosaic als Kickstarter um die Ecke und wollte mit einem Zivilisationsspiel für Aufregung sorgen. Das ist ihm aus meiner Sicht auch durchaus gelungen auch wenn dieses Spiel wieder nicht überall auf Gegenliebe stößt. Ich mag Zivilisationsspiele und bin immer bereit mir diese anzuschauen. Allerdings hätte ich aufgrund meines Zeitmangels gerne eines, dass sich in einer kleineren Zeitspanne spielen lässt, als die meisten Vertreter dieses Genres und dazu dennoch viele Möglichkeiten bietet. Die Quadratur des Kreises? Vielleicht, aber Mosaic bringt das schonmal ganz gut auf den Punkt.
„Mosaic – Eine Geschichte der Zivilisation“ weiterlesenWunder der Welt – Eine Schachtel voller Wunder
Die Überschrift ist hier mal tatsächlich Programm. Wunder der Welt trägt sie nicht nur im Namen, die Schachtel ist wirklich voll mit ihnen. 21 Wunder oder Monumente, wie das Spiel sie nennt, befinden sich im Karton. Alle aus Holz und toll bemalt. Damit hätten wir schon mal ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal, aber taugt das Spiel überhaupt etwas? Was ist Wunder der Welt überhaupt für ein Spiel? Der brasilianische Autor Zé Mendes, von dem ich auch schon Brazil Imperial auf dem Tisch hatte, was mir recht gut gefallen hat, bringt hier sein erstes Legespiel auf den Markt. Das Spielprinzip ist natürlich bei Leibe nicht neu, aber er findet doch einen recht interessanten Ansatz für sein Spiel, welches viele kleine Momente hat, die sich zu einem wirklich neuartigen Legespiel zusammenfügen. Wunder der Welt überzeugt also nicht nur durch seine Schauwerte, sondern hat auch spielerisch was zu bieten.
„Wunder der Welt – Eine Schachtel voller Wunder“ weiterlesenTerra Pyramides – Zurück in die Zukunft?
Zunächst ist mir das Spiel durch sein irgendwie imposantes Cover aufgefallen, bei dem ich sofort Lukas Siegmon erkannte, den ich als Künstler sehr schätze. Erst auf den zweiten Blick realisierte ich das wir es hier mit einem Kramer & Kiesling Spiel zu tun haben. Spiele von den beiden sind aufgrund der Vergangenheit beider Autoren immer einen Blick wert. Nach ihren Erfolgen zu Beginn der 2000er kamen in den letzten Jahren wieder vermehrt Spiele der beiden auf den Markt. Terra Pyramides war für uns allerdings auch jenseits des Covers und der beiden Autoren ein Spiel, dass uns interessierte, weil wir es auf der Messe in Essen am Stand von Huch! begutachteten und durch das Material und das zu erwartende Spielgefühl sehr angetan waren. Es liegt nun schon etwas zurück, dass wir das Spiel bei uns auf dem Tisch hatten, aber ich konnte nicht sofort meine Meinung dazu in den Blog schreiben, dafür wollte das erlebte zunächst ein wenig durchdacht werden. Terra Pyramides beschäftigte mich nämlich gedanklich eine ganze Weile, da hier Vieles zusammenkommt, was erwähnt werden will. Einzig der volle Terminkalender verhinderte unterdessen, dass wir das Spiel seitdem erneut auf den Spieltisch brachten.
„Terra Pyramides – Zurück in die Zukunft?“ weiterlesenMoorland – Spiel und Naturschutz
Steffen Bogen ist ein Autor, den viele gar nicht so auf dem Schirm haben. Wenn ich im Bekanntenkreis erwähne, dass er schon zweimal den Preis für ein Spiel des Jahres gewonnen hat, geht meist das Grübeln los. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass er eher im Kinderspielsektor unterwegs ist. Mit Schnappt Hubi hat er dort 2012 den Preis eingeheimst, bevor er 2014 mit seinem Familienspiel Camel Up einer breiteren Masse bekannt wurde. Moorland ist sein bisher erwachsenstes Spiel. Ich möchte da gleichmal mit dem Alter auf der Schachtel aufräumen. Da steht 10+ und verortet das Spiel ebenfalls im Familiensektor. Hier kann ich nicht mitgehen und behaupte, dass es sich dabei um ein Kennerspiel handelt bei dem die Spieler*innen schon ein bisschen mehr Erfahrung brauchen oder einfach gut vorausplanen können. Aber ich möchte natürlich nicht vorgreifen und hebe mir jeden weiteren Kommentar für das Fazit auf. Der Verlag hat sich den Naturschutz auf die Fahnen geschrieben und produziert daher so gut es geht nachhaltig und versieht die Spiele mit Naturthematiken und unterstütz, wie in diesem Fall die internationale Naturschutzstiftung Global Nature Fund (GNF).
„Moorland – Spiel und Naturschutz“ weiterlesenNext Station: Tokyo – Nächste Metropole, gleiches Vehikel
Selbe Aufmachung – selbes Spiel. Nur die Farben und die Metropole sind anders. Nach dem Überraschungshit Next Station: London, der mich nachdrücklich beeindrucken konnte, kam nun doch schon vor etwas längerer Zeit der Nachfolger Next Station: Tokyo auf den Markt. Mein erster Kontakt war tatsächlich auf der Boardgamearena, wo eine frühe Version spielbar war. Genau dort war ich zu der Zeit sehr intensiv im Arenamodus mit dem Vorgänger unterwegs und habe über dreihundert Partien gespielt. Das alles passierte aber erst nachdem ich Next Station: London auch auf dem Tisch sehr oft mit Leuten gespielt habe. Man könnte also sagen ich habe das Spiel ziemlich durchdrungen und deshalb freute ich mich sehr auf den Nachfolger. Leider konnte ich Online mit dem Spiel nicht warm werden. Ich berichtete bereits in den Monatsübersichten davon. Nun habe ich aber auch ein Rezensionsexemplar von HCM Kinzel zur Verfügung gestellt bekommen und mich auch mit der physischen Version auseinandergesetzt. Hier sind meine neuerlichen Eindrücke.
„Next Station: Tokyo – Nächste Metropole, gleiches Vehikel“ weiterlesen