Schlafende Götter – So gut, wie alle Welt behauptet?

Schlafende Götter

Ich bin mal wieder etwas spät zur Party, aber dafür bleibe ich meistens länger. Bereits 2021 erschien Sleeping Gods und die meisten Influencer*innen und Kanäle, die sich mit Brettspielen beschäftigen, kümmerten sich schon 2020 zu Beginn der Crowdfunding-Kampagne um das Spiel. Gefühlt geistert es nun also schon ewig in der Welt herum. Schwerkraft kündigte sehr früh bereits an auch Sleeping Gods auf deutsch veröffentlichen zu wollen und ich mag mir kaum vorstellen, was das für eine Mammutaufgabe gewesen sein muss. Corona und die Lieferengpässe taten natürlich ihr übriges dazu, aber erst kurz vor Weihnachten des letzten Jahres erschien Schlafende Götter dann auch endlich bei uns. Reihenweise fuhr das Spiel während der Pandemie Höchstwertungen ein. Es wurde überall gelobt und in höchsten Tönen davon geschwärmt. Ich muss sagen, dass ließ mich nicht unberührt und ich war persönlich sehr gehyped auf das Spiel, bin ich doch schließlich ein großer Fan von Nah und Fern und mag Laukats kindlich und naiv wirkende Welten. Die Freude war groß als mir meine Frau das Werk zum Geburtstag schenkte und wir losspielen konnten. Natürlich muss bei einem solchen Umfangsgiganten auch ein bißchen Zeit investiert werden, bevor dazu etwas Fundiertes gesagt werden kann und ich habe lange mit mir gehadert, wann der richtige Zeitpunkt sein könnte. Nun denn…

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Drei Schwestern – Würfel im Garten

Drei Schwestern

Ben Pinchback und Matt Riddle, die Meister der komplexen Roll & Writes sind wieder zurück und nehmen uns diesmal mit in den Garten, um uns eine historische Ackerbaumethode näherzubringen. Insofern war dieses Spiel für mich äußerst leerreich, denn mir war die Ackerbaumethode der „Drei Schwestern“ bisher nicht bekannt. Das Cover stellt dabei die drei Bestandteile dar: Mais, Bohnen und Kürbisse sind die drei Schwestern, die in einer Synergie bei dieser Methode voneinander profitieren. Der Mais wird zuerst gepflanzt und liefert den Bohnen so eine Rankhilfe. Die Bohnen liefern Stickstoff in die Erde und der Kürbis verdeckt große Teile des Bodens um die Pflanzen, so dass keine Schädlinge und Unkraut an die Pflanzen herankommen. Außerdem sorgen die großen Kürbisblätter für ein feuchtes Bodenklima. Darüberhinaus sind die Nährstoffe der Pflanzen für den Menschen ideal abgestimmt. Eine alte indigene Methode aus Amerika, die von den beiden Autoren hier in ihr neues Roll & Write eingearbeitet wurde, indem die Spieler*innen sich mit ihrem Garten und dem Zusammenspiel dieser drei Pflanzen auseinandersetzen müssen.

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Was spielst du so? – Januar 2023

Ende letzten Jahres war bei uns leider wenig Zeit zum Spielen. Ich hatte darüber im letzten Monatbeitrag geklagt. Im Januar war aber endlich mal wieder etwas mehr Zeit ausgiebig dem Hobby nachzugehen. Tatsächlich kamen dabei diverse Neuheiten auf den Tisch, die sich hier durch die Spieleflaute im Dezember bei uns angesammelt haben. Wir probieren zwar nicht alles aus, aber im Ausklang des letzten Jahres gab es noch so einige neue Spiele, die wir unbedingt spielen wollten. Zusätzlich kamen auch noch zwei Titel aus der Spieleschmiede, die wir allerdings noch nicht spielen konnten. Nebenbei versuchen wir auch immer noch Schlafende Götter etwas weiter zu erforschen, aber dieses Spiel ist ein Inhaltsmonster. Wirklich krass wieviel sich Herr Laukat da ausgedacht hat und sein nächstes großen Spiel klingelt schon wieder an der Haustür. Ansonsten ist recht wenig passiert, außer das ich momentan einem guten alten Bekannten wieder mehr Zeit widme und damit möchte ich meinen Monatsbericht beginnen.

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Was spielst du so? – Dezember 2022

Ein Frohes Neues Jahr euch allen! Ich starte in das neue Jahr mit einem Rückblick in die nähere Vergangenheit. Diese kleine Rubrik, in der ich jeden Monat ein bißchen darüber berichte, welche Spiele ich im vergangenen Monat gespielt habe, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. So kann ich für diesen Monat aber schonmal vorwegnehmen, dass es ein anderer Dezember als in den Jahren davor war. Das liegt jetzt ausnahmsweise nicht daran, dass die Pandemie nicht mehr ihre Finger im Spiel hat, sondern daran, dass ich ungewöhnlicherweise seit November eine sehr angespannte Arbeitssituation habe. Viel Arbeit, die uns sonst vor Jahresende eher nicht beschäftigt und so haben meine Frau und ich leider nicht soviel Zeit uns mit Brettspielen zu beschäftigen und auch einfach mal keine Lust. Das an sich ist ungewöhnlich, aber spielen tun wir trotzdem und rund um Weihnachten sind wir sonst viel mit Deduktions- und Escapespielen beschäftigt, aber das war in diesem Jahr ebenfalls komplett anders. Die liegen hier zwar alle rum und warten darauf gespielt zu werden, aber in diesem Dezember hatte vor allem ein Spiel unsere Aufmerksamkeit und das könnt ihr gleich hier lesen. Vorher habe ich mir aber noch meine gelogten Spiele bei boardgamegeek.com angesehen und möchte kurz davon erzählen. Insgesamt habe ich 653 Partien dort gelogt. Das sind mehr als im letzten Jahr und viele Klassiker und ältere Spiele sind dabei. Flügelschlag gehört immer noch zu meinen beliebtesten Spielen innerhalb eines Jahres. Mein meistgespieltes Spiel war in 2022 allerdings, wenig überraschend, 7 Wonders: Architects. Aber wie immer finde ich am interessantesten welche (für mich) fünf neuen Spiele ich am meisten gespielt habe. Hier meine Top 5:

  1. Clever 4Ever
  2. Dorfromantik: Das Brettspiel
  3. My City: Roll & Write
  4. Klong! Legacy
  5. Trek 12: Himalaya

Ein paar kleinere Spiele, die auch in meinen Jahrescharts keine Rolle gespielt haben, haben sich hier in die kleine Liste geschummelt. Damit ihr mal seht was wirklich hängenbleibt. Platz 2 ist hier für mich der Aufhänger, denn Dorfromantik habe ich in seiner Brettspielform Anfang Dezember das erste mal gespielt und schon thront es da auf Platz zwei und damit leite ich mal über:

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10 Out of Print Spiele

Heute gibt es mal wieder eine Top 10 von mir. Habe ich länger nicht gemacht, denn ich sah keine Notwendigkeit und ehrlich gesagt fehlte mir die richtige Idee. Der Blog abenteuer-brettspiele.de veranstaltet nun eine Blogparade mit einem, wie ich finde, spannendem Thema. Normalerweise mache ich bei soetwas ja eher selten mit, aber diesmal habe ich mir spontan ein paar Gedanken gemacht und mir fielen auf Anhieb ein paar Spiele ein. Nach reiflicher Überlegung kam ich auf zehn Spiele, die ich mir für mich und die Spielerschaft zurückwünschen würde. Viele Spiele verschwinden über die Jahre in der Versenkung. Nach ein oder zwei Auflagen ist meistens Schluß und willst du ein Spiel dann noch spielen, musst du meistens tief in die Tasche greifen und das Netz durchforsten, um eine Kopie zu kaufen, wenn das überhaupt funktioniert. Hier ist meine Top 10 der Spiele die ich mir zurückwünsche. Das Jahr in Klammern gibt das letzte an, in der eine deutsche Version auf den Markt kam.

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Klong! Legacy: Acquisitions Incorporated

Klong! Legacy: Acquisitions Incorporated

Endlich! Ja endlich ist Klong! Legacy auf deutsch erschienen und eines stand für für meine Frau und mich von der Sekunde an fest, als Schwerkraft ankündigte auch die Legacy-Version zu übersetzen: wir werden es auf jeden Fall spielen. Klong! ist eines unserer absoluten Lieblingsspiele und ist hier auf dem Blog bereits mit einem Orden ausgezeichnet worden. Selbiger prangt nun auch auf dieser Schachtel, wie ihr bestimmt direkt bemerkt haben dürftet. Warum das so ist könnt ihr natürlich direkt im Fazit nachlesen. Wie immer werde ich nichts spoilern, da ich keinem den Spaß verderben möchte und nur Dinge zeigen, die ihr direkt beim Öffnen der Schachtel eh schon sehen werdet. Das ist natürlich auch ein Problem, weil ich keine neuen Elemente ansprechen kann und möglichst vage bleiben werde. Von daher ist der erste Teil der Review recht spärlich und ich verlege mich auf ein längeres Fazit. Für diese Review setzte ich außerdem Wissen über Klong! voraus und ich werde grundlegende Spielmechaniken nicht nocheinmal erklären. Wer hier näher informiert werden möchte, möge bitte zunächst die Klong!-Review lesen und dann zurückkehren.

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Die Suche nach Planet X

Die Suche nach Planet X

Nach all den positiven Kritiken aus dem Ausland, war ich ganz versessen darauf ein Exemplar in deutscher Sprache von diesem Spiel in der Hand zu halten. Der Schwerkraft-Verlag ließ sich einiges an Zeit um das Spiel hierzulande herauszubringen, was aber wohl nur den internationalen Lieferketten un Rückstaus zu verdanken ist. Schlußendlich kam in diesem Jahr endlich eine Kopie bei mir an. Ich liebe ja Deduktionsspiele und meine Frau tut es mir gleich, nur ist ihre Begeisterung für Science Fiction oder in diesem Fall Science-Themen, die sich mit dem Weltraum beschäftigen eher gering. Von daher wusste ich nicht, ob sie bereit wäre hier überhaupt mitzuziehen. Gut also, dass Die Suche nach Planet X durch eine App gesteuert, sich auch gut als Solospiel eignen soll. Wie immer ist das natürlich nicht mein Fokus, aber gut zu wissen das es ihn gibt. Das Spiel wurde von Ben Rosset und Matthew O´Malley entwickelt, die auch für Zwischen Zwei Städten und Zwischen Zwei Schlössern verantwortlich sind. Ein Autorenduo, dass also schon etwas vorzuweisen hat, mich aber auch noch nicht komplett überzeugen konnte. Wenn ich aber den Stimmen aus dem Ausland trauen darf, dann ist ihnen hier der große Wurf gelungen…

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Ein Blick in die Glaskugel

Wie in den vergangenen drei Jahren möchte ich auch in diesem Jahr Orakel spielen und ein paar Tipps für die diesjährige Verleihung bzw. Nominierung abgeben. Vielleicht bin ich sogar schon ein bißchen spät, aber hier ist mein Senf zum diesjährigen wichtigsten Spielpreis. Wenn ich mir die letzten Jahre so anschaue hatte ich eigentlich ein ganz gutes Händchen, wenn ich mal die Irritationen wegen so mancher Einordnung in die Kategorien außenvorlasse. Natürlich lasse ich die Kinderspielkategorie komplett links liegen. Dafür habe ich einfach viel zu wenig Ahnung von den Kinderspielen eines Jahrgangs. Die Pandemie dürfte in diesem Jahr nicht mehr für so riesige Probleme gesorgt haben auch wenn es vielleicht einige Nachzügler aus dem letzten Jahr geben könnte, die pandemiebedingt im letzten Jahr nicht berücksichtigt wurden. Die Jury hatte das in den letzten Jahren zumindest so kommuniziert. Warten wir es ab, die Jury ist ja immer für die ein oder andere Überraschung gut.

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Hadrianswall

Hadrianswall

Ich persönlich mag das Roll & Write- Genre genauso wie die Flip & Write- Vertreter für eine Runde Zwischendurch echt gern. In der Regel wird die Packung aufgemacht, Würfel oder Karten herausgenommen, jeder bekommt einen Stift und einen Zettel von einem Block und los gehts. Nach zwanzig bis dreißig Minuten ist das Spielchen zu Ende und gut. Die meisten Vertreter bewegen sich dabei im Familien bis Kennersektor und sind recht zugänglich oder verfügen über ein mitteres Maß an Regeln, um es etwas exklusiver und herausfordernder zu gestalten. Hadrianswall ist ein Flip & Write-Spiel, jedoch gehört es mit nichten in die Familien- oder Kennerecke. Hier haben wir es vielmehr mit einem ausgewachsenen Expertenspiel zu tun. Sieht man die Spieleschachtel, so könnte einem schon der Gedanke kommen, das hier etwas mehr Spiel in der Schachtel ist als bei einem üblichen Roll & Write. Wird diese dann aber angehoben, ist es Gewissheit, denn Hadrianswall wiegt schwer. Dabei ist die Schachtel, wie von den Garphil Games gewohnt und von Schwerkraft umgesetzt, eher klein von Format. Hadrianswall ist aber überhaupt nicht klein, sondern für ein Flip & Write ganz schön gewaltig und auf den ersten Blick einschüchternd.

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Schattenreiche von Valeria

Schattenreiche von Valeria

Schattenreiche von Valeria steht schon seit fast einem Dreivierteljahr bei uns im Spielregal herum. Es hat einen Umzug mitgemacht und kam erst vor kurzem zum ersten Mal auf den Spieltisch. Das hat absolut nichts mit seiner Qualität oder Optik zu tun, nein, es ist ganz allein meine Schuld, denn bei Schattenreiche von Valeria handelt es sich um einen Fehlkauf. Ja, ich wollte das Spiel eigentlich gar nicht. Meine Frau und ich sind bekennende Fans des Valeria – Königreich der Karten Spiels, dass uns nun schon seit ein paar Jahren begleitet. Für das Königreich der Karten soll eine neue Erweiterung erscheinen, mit der das Spiel in ein kooperatives Spiel umgewandelt werden kann. Diese Erweiterung, deren Namen (Dunkelschreck) ich auf deutsch gar nicht kannte, habe ich damals blind bestellt. So dachte ich! Falsch gedacht! Ich kaufte stattdessen das Stand-Alone-Spiel Schattenreiche von Valeria, las die Regeln und stellte plötzlich völlig überrascht fest, dass es sich dabei nicht um das Spiel handelte, dass wir eigentlich haben wollten. Na ja, ein wenig ernüchtert verschwand das Spiel erstmal im Regal und erst im Dezember kam es wieder zum Vorschein. Es spielt natürlich ebenfalls in Valeria, hat aber mit dem erwähnten Königreich nicht viel gemeinsam. Warum das Spiel aber trotzdem erstmal bleiben darf erfahrt ihr wenn ihr ein wenig mehr Zeit investieren wollt.

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