Königreich Legacy: Feudale Welt – Kleine Schachtel mit großer Wirkung

Königreich Legacy: Feudale Welt

Ich habe mich in den letzten Monaten etwas intensiver mit vielen Solospielerfahrungen auseinandergesetzt. Das war zum einem dem Interesse an den ganzen neuen, tollen Solospielen geschuldet, hatte aber auch ganz praktische Gründe, weil wir, wie schon berichtet, im Moment, kaum Zeit für ausschweifendes Brettspiel haben. Da kommt es mir sehr zu Gute, dass ich mich mal allein hinsetzen kann und ein bisschen an einem Spiel herumtüftel. Auf diesem Wege habe ich auch zu Königreich Legacy gefunden. Der Titel ist ein wenig sperrig, aber sofern ich das richtig verstanden habe, soll eine Serie entstehen, in der es verschiedene Königreich Legacy Spiele geben soll, wodurch sich der Zusatz Feudale Welt erklärt. Weitere Spiele sollen dabei durchaus in anderen Settings stattfinden, aber vom Grundspielprinzip gleich funktionieren. Das Spiel erschien mir von außen super unscheinbar und ich wäre fast daran vorbeigelaufen, was ich im Nachhinein durchaus bereut hätte. Natürlich ist das erstmal ein sehr nischiges Spiel, denn die Gruppe der Solospieler*innen innerhalb der Brettspielszene ist zwar wachsend aber immer noch klein und auch das Thema Legacyspiel ist mitunter ein Reizthema. Dennoch solltet ihr hier durchaus mal einen Blick riskieren, denn hier erwartet euch eine faszinierende Spielerfahrung die auf den zweiten Blick viel mehr Spiel bietet, als ihr zunächst gedacht habt. Aber lasst euch mehr erzählen.

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Was spielst du so? – Februar 2025

Der kurze Monat Februar kam mir gefühlt noch viel kürzer vor als sonst. Das könnte am Home Office liegen, welches ich seit diesem Jahr nutzen kann und im Februar regelmäßig genutzt habe um einen Abgabetermin zu halten. Zu Hause schaffst du echt was weg. Der Störfaktor „Kollege“ sollte nicht unterschätzt werden. Ich habe absolut nichts gegen meine Kollegen, aber wenn du gezielt etwas fertig bekommen musst, dann können sie dich ganz schön nerven und aus der Spur bringen. Was war sonst so? Wahl natürlich… Schwamm drüber. Ich habe mir das Wahlergebns in meinem Wahlkreis mal etwas genauer angeschaut und stellte fest, das die Stramme SPD-Arbeiterfront in unserem Stadtteil sich allmählig verabschiedet und durch Nazis ersetzt… Danke ihr Parteien der „Mitte“ das ihr den Diskurs in ihre Richtung verschiebt und die Gefahr gar nicht bemerkt. Na egal, da ich momentan gar nicht soviel spielen kann, wie ich gerne möchte, sind in diesem Monat natürlich auch wieder nicht so wahnsinnig viele Neuheiten auf unserem Tisch gelandet, aber wenigstens ein bisschen Hoffnung ist in Sicht, dass es die Zeit bald zulässt etwas mehr zu spielen. Wir hatten auch einen Spieleabend in diesem Monat, aber der war doch eher ernüchternd, bzw. zu feuchtfröhlich. Soll heißen, da wurde mehr getrunken als gespielt. Für mich als Fahrer also eher nicht so ergiebig. Doch lest selbst, was diesen Monat im Hause Troll auf dem Spieltisch landete.

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Was spielst du so? – Januar 2025

Zeit für den ersten Monatsrückblick im neuen Jahr. Wir haben zwar insgesamt nicht so wahnsinnig viel gespielt (ich berichtete an anderer Stelle bereits davon) aber ein bisschen etwas ist doch wieder zusammengekommen. Bevor ich damit loslege, möchte ich aber nochmal kurz in meine Statistik des Jahres 2024 schauen und mal niederschreiben welche Spiele ich im letzten Jahr besonders gefeiert und gespielt habe. Insgesamt habe ich, laut Boardgamegeek.com, wo ich meine Partien logge, 884 Partien gespielt. Das waren trotz allen Widrigkeiten mehr Partien als in den Vorjahren. Auffällig für mich war vor allem die Tatsache, dass ich kaum noch größere Spiele auf den Tisch bekomme, weil uns dafür oft die Zeit fehlt und wir uns mehr mit Spielen beschäftigen die sich entweder gut portionieren lassen oder einfach nicht länger als eine Stunde dauern. Das ist wohl auch der Hauptgrund für die Steigerung der Partienanzahl. Gefühlt, würde ich nämlich sagen, habe ich im vergangenen Jahr weniger Zeit für das Hobby gehabt. Mischwald war mit Abstand das Spiel meiner Wahl. 166 Partien absolvierte ich von diesem Spiel. Das hängt wohl auch mit der hervorragenden Umsetzung des Kartenspiels in der Boardgamearena zusammen. Viel interessanter als eine Top 10 meiner meistgespielten Spiele des Jahres finde ich aber eine Topliste der meistgespielten neuen Spiele. Also die Neuheiten die tatsächlich spielerisch verfangen haben:

  1. Captain Flip
  2. Draft & Write Records
  3. Faraway
  4. Castle Combo
  5. Dorfromantik: Sakura

Da ist schon einiges Interessantes dabei. Captain Flip wundert mich jetzt nicht wirklich, genauso wenig wie auch Faraway. Beides sind tolle Spiele mit sehr kurzer Spielzeit, die sich schnell aufsummieren, weil du nie nur eine Partie spielst. Draft & Write Records gibt es bisher meines Wissens nach auch nicht auf Deutsch und generell ist schwer ranzukommen an das Spiel. Ich hätte es gern, aber bisher bleibt mir auch hier nur die Boardgamearena für ein sehr gutes Draft & Write. Auch Castle Combo ist noch nicht hierzulande erschienen, kommt aber nun im Frühjahr bei KOSMOS. Platz fünf ist auch nicht überraschend, denn auch die neue Version des Spiels des Jahres 2023 ist gut und entfacht die gleiche Sogwirkung. Zwei Spiele dieser kleinen Liste tauchen auch im vergangenen Monat auf.

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Gelehrte des Südtigris – Aus Zwei und Eins mach Orange

Gelehrte des Südtigris

Der zweite Teil der Südtigris Trilogie, die mit den Reisenden des Südtigris ihren Anfang nahm und wohl mit den Erfindern des Südtigris aufhören wird, beschäftigt sich nach der Suche nach Wissen nun mit ihrer Verbreitung. In diesem Teil dreht sich alles um wissenschaftliche Übersetzungen und wie die Spieler*innen daraus für sich Kapital in Form von Punkten schlagen. Denn machen wir uns nichts vor, auch in diesem Eurogame spielt das Thema keine wirkliche Rolle. Wahrscheinlich sogar noch weniger als in anderen Titeln dieser Reihe, denn hier dreht sich eigentlich alles um die Spielmechaniken. Von denen gibt es hier gleich einige, die zusammen ein wirklich verzahntes Werk ergeben. Shem Philips und S. J. Macdonald liefern mit Gelehrte des Südtigris ihr bisher komplexestes Spiel ab und nachdem sie mit Reisende des Südtigris bewiesen haben, dass sie ihr Pulver noch nicht verschossen haben, sollen nun auch die Gelehrten die Fans überzeugen. Ich bin kritischer Fan, denn ich mag ihre Spiele sehr, finde aber bisher nur vier außergewöhnlich gut. Keine schlechte Quote, aber ich nehme es mal vorneweg, Gelehrte des Südtigris gehört nicht dazu.

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Heiße Hexenkessel – Bis er explodiieeart!

Heiße Hexenkessel

Das Spiel Whirling Witchcraft, so der englische Titel, geistert schon eine ganze Weile durch die Spielelandschaft und aufgrund seiner Sprachneutralität fanden auch englische Versionen ihren Weg in die Spielrunden hierzulande. In diesem Jahr nun kam die deutsche Version bei Schwerkraft (Leichtkraft) heraus und soll nun einer breiteren Masse an Spieler*innen zugänglich gemacht werden. Das Hexenthema machte es damals bereits durchaus interessant und ich informierte mich derzeit über das Spiel. Die Besprechungen waren durchweg sehr gemischt. Es wurde geliebt und gehasst. Ein typisches Spiel also, das selbst ausprobiert werden sollte. Meine Frau entdeckte das Spiel dann im Frühjahr auch und kam zu mir und fragte mich direkt, warum wir das noch gar nicht ausprobiert hätten? Also wurde es gekauft und wir haben unsere Zauberhüte und -umhänge aus dem Schrank geholt und den Kessel vorgeheizt um Heiße Hexenkessel zu testen. Das Ergebnis könnt ihr hier nachlesen, aber ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, es hinterließ auch bei uns einen recht zwiespältigen Eindruck. Flüche wurden ausgesprochen und eine Hexe wollte es sogar im eigenen Kessel versenken, während andere es immer wieder spielen wollten. Heiße Hexenkessel ist definitiv ein Spiel, das nicht für jeden gemacht wurde.

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Was spielst du so? – August 2023

Diablo hält meine Frau und mich immer noch in seinem Griff. Das macht aber auch immer so eine Laune, sich da gemeinsam durch Horden von Höllenmonstern zu schnetzeln. Das ist natürlich der Versuch zu erklären, warum in letzter Zeit nicht so wahnsinnig viele Spiele auf unserem Tisch landen. Außerdem ist ein wenig Kraft schöpfen für den Rest des Jahres angesagt. Während ich diese Zeilen hier schreibe, bereiten wir gerade unseren Urlaub vor. Zuletzt waren wir 2019 mal weg und wir freuen uns sehr auf unseren anstehenden Tripp. Außerdem ist seit ein paar Tagen klar, dass wir auch zur SPIEL aufbrechen werden. Im letzten Jahr ging das aus gesundheitlichen Gründen nicht, aber in diesem Jahr geht es mal wieder auf zur Messe. Auch darauf freuen wir uns sehr. Der zurückliegende August wurde fleißig zur Arbeit genutzt, aber gespielt haben wir nur relativ wenig und wenn viel Altbekanntes. Aber über die Dinge, die wir dann doch gespielt haben, möchte ich natürlich dennoch kurz berichten. Also, Mitte September geht es wieder mit vielen neuen Reviews weiter, aber bis dahin ist kurz Sendepause. Ich hoffe ihr bleibt mir dennoch treu und lest fleißig weiter meine Meinung zu dem, was wir so bei uns zu Hause spielen.

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Klong! Katakomben – Neue Wege in gewohntem Terrain

Klong! Katakomben

Ich bin ein Spätbekehrter! Ich muss es zugeben. Erst spät, etwa vor dreieinhalb Jahren, habe ich meine erste Partie Klong! gespielt, obwohl das Spiel schon 2016 auf den Markt kam. Ich musste iegntlich auch gar nicht bekehrt werden, denn ich war nie ein Gegner des Spiels, sondern hatte einfach bis dato keine Gelegenheit für einen Kauf. Meine Frau und ich spielten eine Partie und waren sofort begeistert, ja verliebt in das witzige Spielgeschehen. Weitere Partien mit Familie und Freunden folgten und wir wurden glühende Verehrer*innen des Spielprinzips. Ein Orden war in meiner damaligen Review, in der ich auch die Regeln erkläre, die logische Folge. Im letzten Jahr dann trat Klong! Legacy in unser Leben und auch das Spiel ist einfach nur der Hammer, denn ich kenne kein Spiel das die Legacythematik besser ausnutzt. Ein weiterer Orden war auch dort die Folge, aus Spoilergründen konnte ich dort aber nicht näher ins Detail gehen. Ihr seht den Orden auch auf diesem Cover und wisst also was folgen wird. Warum ich bei den genannten Vorgängern hier gar nicht anders kann, erkläre ich im Nachfolgenden.

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