Zenith – Das große Planetenzerren

Zenith

An Zenith wäre ich tatsächlich genauso vorbeigelaufen, wie im Vorjahr an Captain Flip. Warum? Die Optik auf der Schachtel hätte mich jeweils nicht angesprochen und erst gar nicht dazu verführt es einmal auszuprobieren. Aber zum Glück gibt es ja ein vielfältiges Informationsspektrum. Im Fall von Captain Flip waren das diverse Blogs, die davon berichteten, dass dieses Spiel ungewöhnlich einfach und gut wäre. Warum ich gerade Captain Flip erwähne? Nun, es ist von einem neuen Verlag: PlayPunk. Dieser konnte gleich eine Nominierung zum Spiel des Jahres einfahren. Zenith ist das zweite Spiel von PlayPunk und landete in diesem Jahr auf der Empfehlungsliste für das Kennerspiel des Jahres. Nun mögen manche unken, der Jahrgang war gerade in diesem Segment auch nicht besonders gut gefüllt, aber ich empfinde das als starke Leistung für einen so jungen Verlag, hinter dem natürlich erfahrene Köpfe stecken. Zenith kam also ohne jedes Vorwissen über den Inhalt auf den Tisch, weil wir es einfach aufgrund des Verlags und seines Vorgängers ausprobieren wollten. Wir bekamen erneut etwas, dass wir nicht erwartet hatten.

„Zenith – Das große Planetenzerren“ weiterlesen

Auf nach Japan! – Lasst uns eine Reise planen

Auf nach Japan!

Josh Wood ist ein Autor, den, so behaupte ich zumindest, gar nicht so viele Spieler*innen auf dem Schirm haben. Das ist ein Fehler, denn für mich gehört er auf jeden Fall zu den beachtenswerten Autoren da draußen. Ich besitze in der Tat jedes seiner veröffentlichten Spiele, was nicht schwierig ist, weil das bisher nur drei Stück sind und einige Erweiterungen für das tolle Tiny Towns hat er ebenso gemacht. Die drei Spiele sind alle hervorragend und haben eines gemeinsam. Ihr Erfolg in unseren Breitengraden hält sich in Grenzen, zumindest höre und lese ich selten von seinen Spielen. Cat Lady war sein erstes Spiel und nicht nur für Katzenliebhaber*innen ist dieses kleine pinke Spiel, welches bei Pegasus erschienen ist, eine tolle Erfahrung. Mit Santa Monica kam dann für meinen Geschmack einer der thematisch und spielerisch tollste Tableau-Builder überhaupt heraus und irgendwie hat das keiner auf dem Schirm. Absolut tolles Spiel mit einzigartigem Thema. Nun also Auf nach Japan! Auch das, so viel kann ich schon verraten, wird erst einmal in meiner Sammlung bleiben.

„Auf nach Japan! – Lasst uns eine Reise planen“ weiterlesen

Music Buster – Das Quizspiel für Hitwisser

Music Buster

Hier muss ein kleiner Review-Snack reichen, denn so wahnsinnig viel Spiel steckt gar nicht in dieser kleinen Metalldose. Die beiden neuen Quizspiele Music– und Cine-Buster vom Norisverlag schlagen mit einem Zehner in der Kasse zu buche und sollen etwas für Quizfreunde sein. Ich bin nun nicht der größte Quizspiele Fan, aber wenn es um Musik geht werde ich hellhörig. Hitster ist für mich eines der gelungensten Spiele in dieser Kategorie und kommt bei uns tatsächlich regelmäßig auf den Tisch. Deswegen habe ich hier einfach mal zugegriffen und wollte mich überraschen lassen, was Music Buster zu bieten hat. Ich habe tatsächlich nicht mal auf die Spieler*innenanzahl geschaut und für welche Alterskategorie das Spiel gedacht sein soll. Also schauen wir mal was uns hier erwartet.

„Music Buster – Das Quizspiel für Hitwisser“ weiterlesen

Agent Avenue – Bluff Boulevard

Agent Avenue

Bluffspiele sind eigentlich gar nicht so sehr mein Ding. Auch stehen so super konfrontative Spiele bei uns gar nicht hoch im Kurs und dennoch musste ich mir Agent Avenue zulegen, als ich zum ersten Mal etwas davon hörte und vor allem sah. Das liegt nämlich vor allem an der phänomenalen Optik, mit der die Illustratorin Fanny Pastor-Berlie dieses kleine Spiel versehen hat. Darüber hinaus ist hier aber auch ein Mechanismus verbaut, der Bluffspiele für mich ertragbar macht und den ich schon beim guten Hanamikoji sehr geliebt habe: „I Split, You choose“ nennen die Gamer diesen in ihrem Jargon. Zu Deutsch halt „Ich teile, du wählst“. Vielmehr braucht es dann auch schon fast gar nicht, um ein mehr als interessantes Spiel zu inszenieren. Das Ehepaar Christian und Laura Kudahl aus Dänemark liefert hier mit ihrem Erstling ein erstaunliches Debüt ab, mit dem ich vorher so nicht gerechnet hatte. Vielleicht ist es sogar ein Spiel, das wir in nicht allzu ferner Zukunft auch beim Spiel des Jahres in irgendeiner Form wiedersehen werden. Mal schauen.

„Agent Avenue – Bluff Boulevard“ weiterlesen

Earthborne Rangers – Eine einzigartige Erfahrung

Earthborne Rangers

Es wird schon einige geben, die etwas länger auf eine Review zu diesem Spiel gewartet haben und ich möchte mich vorab entschuldigen, denn ich habe die Review schon recht lang angekündigt, musste mir dann aber doch noch ein paar Gedanken darüber machen. Warum? Nun, Earthborne Rangers ist ein super besonderes Spiel. Einzigartig, wie ich in der Überschrift schreibe und ja, das ist eine kühne Behauptung. Ich wollte zunächst „Open World Brettspiel“ als Überschrift verwenden, habe das aber im letzten Moment noch geändert und die Einleitung umgeschrieben, denn nur dieses offene Spielelement hervorzuheben würde Earthborne Rangers einfach nicht gerecht werden. Ich kenne tatsächlich kein anderes Spiel das so funktioniert und dich so sehr beschäftigt. Ich war eine ganze Zeit ziemlich fasziniert von diesem Spiel und bin es aus Sicht eines Brettspielfans immer noch, aber unsere Beziehung ist ein wenig abgekühlter als noch vor zwei Monaten. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt die Review verfasst würde auch definitiv ein Orden auf der Schachtel prangen. Nach inzwischen reiflicher Überlegung habe ich mich aber knapp dagegen entschieden. Earthborne Rangers liefert mir verdammt viele Gelegenheiten es zu lieben, überzeugt aber auch durch einige negative Aspekte auf ganzer Linie und kann deshalb eigentlich keine Auszeichnung erhalten. Diesen Zwiespalt, eines einerseits total faszinierenden und einzigartigen Spiels, das auf der anderen Seite allerdings auch sehr frustrierend und zuweilen Nerv tötend sein kann, würde ich versuchen zu erklären, wenn ihr wollt…

„Earthborne Rangers – Eine einzigartige Erfahrung“ weiterlesen

Gloomhaven: Knöpfe und Krabbler – Kleiner geht kaum

Gloomhaven: Knöpfe und Krabbler

Kleiner geht kaum oder Größe ist nicht alles könnte auch als Überschrift darüber stehen. Gloomhaven fragt ihr? Ist das nicht dieses gigantisch große Spiel das du ewig und drei Tage spielen kannst? Ja genau der Eurogame-Dungeoncrawl-Legacygame-Mix von Isaac Childres von dem zunächst niemand so recht dachte ob das Erfolg haben könnte. Aber es hatte! Oh ja so richtig und ich habe tatsächlich auch des Öfteren zusammen mit meiner Frau darüber nachgedacht das Spiel zu kaufen. Aber wenn du dir ein so teures und umfangreiches Spiel zulegst, dann solltest du es auch spielen und wir waren uns nicht sicher, ob wir genug Energie und Zeit in Gloomhaven stecken wollten. Erst 2020 haben wir uns in der Pandemie dafür entschieden mit Gloomhaven: Die Pranken des Löwen anzufangen und haben es nicht bereut. Der Einstieg war leicht und das System das dahinter steckte war wirklich faszinierend. Ich weiß also in etwa, was mich bei Gloomhaven erwartet. Das hier habe ich dann allerdings nicht kommen sehen. Gloomhaven: Knöpfe & Krabbler ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und wird euch das ein oder andere Mal überraschen. Joe Klipfel ein Autor von kleinen Miniversionen bekannter Brettspiele entwickelte eines Tages Gloomholdin. Eine Gloomhaven-Version die nur aus 18 Karten bestand und nicht mal eine Tischfläche benötigte. Dieser Joe Klipfel tat sich mit Nikki Valens zusammen und veröffentlichte nun diese Micro-Version von Gloomhaven für nur eine Person.

„Gloomhaven: Knöpfe und Krabbler – Kleiner geht kaum“ weiterlesen

Castle Combo – Mein Spiel des Jahres 2024

Castle Combo

Ich habe ja bereits im letzten Jahr viel Werbung für dieses Spiel gemacht und das obwohl es noch gar nicht bei uns in Deutschland erschienen ist. Auf der Boardgamearena war es aber bereits auf Deutsch spielbar und ich hatte wirklich sehr viel Spaß damit. Ich war wirklich ein bisschen geschockt als ich erfuhr, dass die deutsche Version erst im März 2025 erscheinen sollte. Das Spielmaterial ist ja nicht gerade üppig, alles weitestgehend sprachneutral und so viele Regeln hat das Spiel ja nun auch nicht, wie ihr gleich lesen könnt. Soviel sei schon mal vorweg gesagt, ich finde Castle Combo großartig und es wäre in der Tat auch mein Spiel des Jahres geworden, aber nun, ihr seht es ja schon, es prangt kein Orden an der Schachtel, die KOSMOS-Version hat mich beim auspöppeln schon verloren. Keine Ahnung ob das auch in der Originalversion so ist, aber bei KOSMOS hatte ich das in der Tat schon öfter: es gibt da ein paar Qualitätsprobleme auf die ich am Ende aber noch eingehe. Dem Spiel tut das keinen Abbruch, das bleibt auch so großartig, aber das Produkt an sich finde ich so nicht mehr auszeichnungswürdig. Schade, denn Castle Combo ist wirklich richtig toll.

„Castle Combo – Mein Spiel des Jahres 2024“ weiterlesen