Im englischen Original heißt e-Mission Daybreak und der deutsche Verlag Schmidtspiele dachte sich das Wortspiel mit der e-Mission passt zum Thema, bei dem es doch auch um Strom und Emissionen geht. Kannste machen, musste aber auch nicht. Die e-Mission ist natürlich DIE Mission die für uns alle oben auf der Liste steht oder besser stehen sollte, denn es gibt ja genügend Realitätsverweigerer und -Innen da draußen, die den Klimawandel leugnen und noch immer so hohle Phrasen dreschen wie: „Das es wärmer wird ist doch schön!“ Da kannst du auch noch so oft erzählen, dass das eine nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun hat. Die ganzen Stürme und Fluten, Sturzbäche vom Himmel etc. sind einfach Zufall oder wie es doch eine der amerikanischen Knallchargen der Republikaner behauptete durch Wettermanipulation der Demokraten gemacht. Da kann ich mir gar nicht so viel vor das Gesicht hauen wie ich möchte. e-Mission ist eines der raren Spiele, die sich spielerisch mit sehr realen Problemen auseinandersetzen und eine gewisse Aufmerksamkeit für ein Thema schaffen können. Ich sehne solche Spiele viel mehr herbei. Leider sind sie selten, weshalb wir sie viel publiker machen sollten, damit sie sich nicht nur in der Brettspielszene verbreiten.
„e-Mission – Ein Klimawandel in der Brettspielbranche?“ weiterlesenSchlagwort: Schmidt Spiele
Die Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell – Von Knallerbsen und Stinkmorcheln
Die Quacksalber von Quedlinburg schlug 2018 ein wie eine Bombe. Das Spiel von Wolfgang Warsch wurde zu einem Hit und verkaufte sich richtig gut. 2018 war sowieso ein gutes Jahr für Herrn Warsch, denn mit Ganz schön Clever und The Mind waren noch zwei andere Spiele von ihm in aller Munde. Auch im darauf folgenden Jahr ging das so weiter. Die Ganz schön Clever-Reihe findet bis heute immer weitere Fortsetzungen und auch Die Quacksalber bekamen zwei Erweiterungen, eine Kindervariante und nun, wie könnte es anders sein, dem Trend folgend, auch eine Version für zwei Spieler*innen. So gut ich es finde, dass die Verlage ihren Spielen nun endlich Soloversionen beifügen und sich Gedanken über gute Varianten für zwei Personen machen, so überflüssig finde ich inzwischen manche dieser Versionen, denn die großen Brüder und Schwestern funktionieren mitunter zu zweit fantastisch. Da ist die Not für eine neue Version einfach nicht gegeben. Nun gibt es aber Splendor Duel, welches bewiesen hat, das eine Version für Zwei eines Spiels, das zu zweit super gespielt werden kann, eben doch noch etwas besser machen kann. So besteht mittlerweile bei jedem Spiel die Hoffnung auf eine gute Version für zwei. Auch die Quacksalber spielt sich zu zweit so gut, dass ich eigentlich nichts vermisse.
„Die Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell – Von Knallerbsen und Stinkmorcheln“ weiterlesenKuhfstein – Pitoreske Idylle mit Kühen
Bei Schmidt sind wohl die Wortspiele ausgebrochen. Während ich e-Mission noch ganz gelungen fand, wird es mit Ku(h)fstein dann doch ein bisschen zu hart an der Wortspielfront. Der Holzhammer lässt grüßen. Der Ort und die Gegend rund um Kufstein, die das Spiel zum Vorbild nimmt, liegen in Österreich. Genauer gesagt in Tirol und ist berühmt für seine schöne hügelige Landschaft mit Wäldern und Seen vor dem Bergpanorama. Also im Prinzip das, was wir auch auf der Schachtel vorfinden nur nicht ganz so kitschig. Bisher muss ich leider sagen, bin ich mit den Spielen von Rita Modl leider nie ganz warm geworden. Kuhfstein jedoch ist für mich bisher ihr bestes Spiel, das sage ich gleich mal ganz frei heraus. Nun braucht das natürlich noch eine Einordnung, weil die Aussage allein ja nicht viel bedeutet. Wenn ich alle ihre Spiele bisher ziemlich mies fand, ist Kuhfstein vielleicht eher so mittelprächtig, oder waren alle Spiele von ihr für mich bisher mittelprächtig, haben wir hier womöglich eine kleine Perle vor uns. Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
„Kuhfstein – Pitoreske Idylle mit Kühen“ weiterlesenSpiel des Jahres 2024 – Die Nominierungen
Am 21. Juli werden die begehrten Preise in Berlin vergeben. Bis dahin müssen wir uns gedulden und können weiter darüber diskutieren, welches der nun nominierten Spiele denn die besten Chancen hat, gerechtfertigter oder ungerechtfertigter Weise nomniert worden ist, oder warum nicht eigentlich Spiel X, Ypsilon oder Zett ausgewählt wurde? „Warum gibt es eigentlich noch immer keinen Preis für ein Expertenspiel?“, ist auch so eine beliebte Frage. Auch in diesem Jahr habe ich im Vorfeld meine Kristallkugel angeschmissen und mich am großen Rätselraten beteiligt. So schlecht habe ich gar nicht gelegen, auch wenn die Jury sich natürlich auch immer treu bleibt und die ein oder andere Überraschung für die Spielefans bereit hält. Hier eine kleine Übersicht.
„Spiel des Jahres 2024 – Die Nominierungen“ weiterlesenMille Fiori
Ich weiss nicht, ob ich schon irgendwo innerhalb des letzten Jahres ein paar Gedanken zu Reiner Knizia geäußert habe, aber ich werde das hier in der Einleitung abhandeln. Knizia war für mich lange Zeit eher weg vom Fenster, wie so schön gesagt wird. Seine Spiele haben mich lange nicht mehr interessiert, weil sie zu langweilig und mathematisch und zu wenig abwechslungsreich waren. Erst in den letzten paar Jahren und vor allem seit dem letzten Jahr, scheint der guter Doktor soetwas wie eine Renaissance zu erleben. Zumindest landen wieder einige seiner Spiele auf meinem Tisch und was noch viel besser ist, sie bringen Spaß mit sich. Natürlich veröffentlicht er immer noch wahnsinnig viele Spiele in denen er sich selbst zitiert oder die nicht richtig zünden, aber seit Wettlauf nach El Dorado kommen immer mal wieder größere und gute Spiele von ihm auf den Markt. Im letzten Jahr hatten wir unter anderem sehr viel Spaß mit Witchstone und auch My City brachte ihn in den letzten Jahren für mich wieder zurück auf die Landkarte. Nun steht das nächste Spiel auf dem Programm und das war, obwohl bereits letztes Jahr erschienen, zu Beginn des Jahres gar nicht so leicht zu bekommen, weil durch Fehler in der Anleitung erst recht spät eine Neuauflage erschien. Wir wollten es aber unbedingt spielen und haben brav gewartet. Hier also Reiner Knizias nächster Streich.
„Mille Fiori“ weiterlesenVoll Verplant
Als die Roll & Write-Welle so richtig am schwappen war, und unzählige Spiele den Markt überfluteten musste man sich schon ordentlich umsehen um kleine und große Perlen zu entdecken. In letzter Zeit ist der Markt ein wenig ruhiger geworden. Es werden natürlich immer noch neue entwickelt, aber es sind längst nicht mehr so viele wie vor ein paar Jahren. 2018 fiel mir aber ein kleineres Flip & Write mit U-Bahn-Thematik aus Japan auf, dass leider nur äußerst schwierig zu bekommen war. Das spiel heißt Metro X und erhielt auch von anderen Reviewern ganz gute Kritiken. In diesem Jahr taucht das Spiel dann unter dem Titel Voll Verplant plötzlich in der Klein & Fein-Serie von Schmidt Spiele auf und ich bin entzückt, dass es nun auch hierzulande endlich gut zu bekommen ist. Wobei es rein technisch betrachtet nicht das gleiche Spiel ist, denn im Original sind nur zwei Streckenpläne enthalten und diese sind an Tokio und Osaka in Japan angelehnt. Die Schmidt-Version enthält vier Spielpläne mit europäischen Städten. Rein mechanisch ist es aber das gleiche Spiel.
„Voll Verplant“ weiterlesenSPIEL’21 – Vorschau auf die Veröffentlichungen
Ich lasse dieses Jahr aus gesundheitlicher Vorsicht die SPIEL nochmal aus und hoffe im nächsten Jahr wieder hingehen zu können. Dennoch interessiere ich mich natürlich für sämtliche neuen Veröffentlichungen, die, so muss man es ja in diesem Jahr schon sehen, rund um die Spiel herauskommen werden. Nicht alle Spiele werden rechtzeitig da sein und einige sind bereits schon veröffentlicht worden. Das ganze scheint durch die internationalen Lieferengpässe ein wenig entzerrter zu sein, als in den Jahren davor. So haben diejenigen, die sich auf der SPIEL umschauen werden wahrscheinlich mehr Zeit für weniger Veröffentlichungen. Als ich mich wie immer vorher umgeschaut habe sind mir einige wenige Spiele aufgefallen, auf die ich und wie mir scheint auch noch viele andere einen Fokus gesetzt haben. Bei vielen weiteren Veröffentlichungen, die schon lange angekündigt sind, weiß man immer noch nicht, wann sie genau erscheinen werden. Hier mal ein paar Spiele und Erweiterungen auf die ich mich in diesem Jahr noch sehr freue.
„SPIEL’21 – Vorschau auf die Veröffentlichungen“ weiterlesenDie Quacksalber von Quedlinburg – Die Alchemisten Erweiterung
Wolfgang Warsch hat im Jahr 2018 mit den Quacksalbern von Quedlinburg ein Spiel geschaffen von dem man zu Beginn nicht unbedingt ahnen konnte, welchen Erfolg es auch international haben würde. Es hat sich wohl ganz gut verkauft und wurde mit Preisen ausgezeichnet. Auch bei Boardgamegeek.com ist es unter die besten hundert Spiele eingezogen und hat auf jeden Fall seine Fans. Auch mir war zu Beginn nicht ganz klar, wo die Reise hingeht. Es gefiel mir ganz gut, war mir zunächst aber auch fast zu seicht. Den Wiederspielwert erkannte ich zwar, aber ich wollte es gar nicht unbedingt immer wieder spielen. Erst nach und nach begannen die Quacksalber für mich zu wachsen und ich erkannte warum wir es hier auch durchaus mit einem Kennerspiel zu tun hatten. Nun soll es hier bereits um die zweite Erweiterung für das Kennerspiel des Jahres 2018 gehen und soviel möchte ich vorwegnehmen, es fügt dem Spiel eine ganze Menge Komplexität hinzu.
„Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Alchemisten Erweiterung“ weiterlesenKlassiker – Wizard
Der letzte Klassiker ist schon wieder ein bißchen her und deshalb habe ich mir diesmal wieder einen herausgesucht, der tatsächlich auch schon eine ganze Weile herumstreift und den Namen wirklich verdient hat. Wizard ist ein Kartenspiel das den meisten in Deutschland durch den Verlag Amigo bekannt sein dürfte. Das Spiel wurde vom Kanadier Ken Fisher entwickelt und basiert auf einem viel, viel älteren Spiel. Manch einer dürfte sich jetzt fragen, warum ich ausgerechnet Wizard hier als Klassiker anführe? Nun ja, die Geschichte rund um das Spiel ist nicht ganz einfach zu rekonstruieren, aber im Grunde ist Wizard das Spiel mit dem meisten Erfolg, wenn man einmal von dem klassichen Kartenspiel absieht. Wizard hat zudem den meisten Appeal und steht in diesem Zusammenhang für einen modernen Klassiker, der es geschafft hat sich in die Gamerherzen zu spielen. Heutzutage ist es aber bei leibe nicht mehr das einzige Spiel das im Spielekosmos existiert und auf klassische Stichspiel-Mechaniken zurückgreift.
„Klassiker – Wizard“ weiterlesenPocket Detective – Fall #01: Mord auf dem Campus
Im letzten Jahr erregten die kleinen Pocket Detective Spiele von Schmidt die Aufmerksamkeit von meiner Frau und mir. Für gute Detektivspiele sind wir immer zu haben. Schmidt hat sich die ersten beiden Fälle der Serie des russischen Autoren Yury Yamshchikov für die Veröffentlichung auf Deutsch gesichert. Aufgrund der Beschreibung kam mir das ganze Spielgeschehen irgendwie bekannt vor. Es sollte Ähnlichkeiten zu Decktective aufweisen und auch die Sherlock Kartenspiele wurden immer wieder genannt, aber nachdem ich mir das ganze dann etwas näher angeschaut habe muß ich sagen, es hat genug Eigenständigkeit um für sich selbst zu stehen und hat mit den Vorhergenannten eigentlich nur eines gemeinsam und das ist die Tatsache das alle Kartenspiele mit Detektivthema sind. Nicht mehr. Pocket Detective erinnert mich dabei schon eher an ein Vorbild aus vergangenen Tagen: Sherlock Holmes Criminal Cabinet. Bevor jetzt alle ausrasten, ich nehme es vorweg, es ist nicht annähernd so gut und dann doch auch wieder komplett anders! Häh?! Lasst es euch erklären.
„Pocket Detective – Fall #01: Mord auf dem Campus“ weiterlesen