Media Aetas – Mittelalte Neuauflage

Media Aetas

Ich habe Majesty: deine Krone – dein Königreich tatsächlich mal gespielt, dennoch ist mir bis vor kurzem gar nicht bewusst gewesen, dass Media Aetas eine Neuauflage von Majesty aus dem Hause Hans im Glück ist. Eine überarbeitete zwar, aber dennoch hätte mir das auffallen können. Das ist aber nicht passiert und das obwohl ich in letzter Zeit sehr häufig Media Aetas gespielt habe und es mir auch sehr viel Spaß bereitete. Nein, ich nehme das Fazit jetzt mal nicht vorweg, aber ich muss schon irgendwie erklären, warum ich in meinem Monatsrückblick das „neue“ Spiel vom Splendor-Erfinder Marc André ein wenig abgefeiert habe. Also rudere ich an dieser Stelle mal halbwegs zurück und stelle fest: so neu ist Media Aetas nun also doch nicht. Es hat einen neuen Anstrich bekommen und auch das Spiel hat sich ein wenig verändert, denn da wo Majesty noch mit Karten hantierte wurden nun hübschen Plättchen gestaltet, die wie ein Säulendiagramm vor uns ausgelegt werden. Das ist optisch insgesamt tatsächlich so hübsch anzusehen, dass es ein wenig Aufmerksamkeit erregt, wenn du es auf einem Tisch siehst. Was hat es aber nun spielerisch zu bieten?

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Dungeon Designer – Schöner Wohnen

Dungeon Designer

Ein Spiel im Roll Player Universum ist ein Satz der inzwischen unter schon so einigen Spielen auftaucht. Roll Player ist ein Spiel mit einer einzigartigen Thematik, dass von uns forderte einen Rollenspielcharakter zu erstellen. Als Grundlage dient die Welt Ulos mit all ihren Helden, Völkern und Besonderheiten. In Der Kartograph waren wir für die Königin unterwegs um das Land zu erkunden und es zu kartographieren. In Aufbruch nach Ulos wetteifern wir um das Land und in Kerker versuchen wir eine schlagkräftige Truppe im Verlies zusammenzustellen. Die Aufgaben sind so vielfältig wie die Spiele. Nun gesellt sich auch Dungeon Designer dazu, indem wir, wie es der Name schon verrät, Innenarchitekt für ein Dungeon spielen. Ja, mal wieder eine Aufgabe wie im legendären Dungeon Keeper, aber diesmal ein wenig abstrakter und, so viel sei verraten, auch deutlich besser als viele andere Versuche etwas Ähnliches umzusetzen, auch wenn viele Bestandteile von Dungeon Designer nicht wirklich neu sind. Hier wird sich auf das Wesentliche konzentriert und das ist Spielspaß an der gestellten Aufgabe. Den hatten wir hier zu Hauf.

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Sky Team – Wer braucht schon Co-Piloten?

Sky Team

Sky Team ist als Spiel des Jahres 2024 in aller Munde und wurde im Vorfeld auch bereits heiß diskutiert. Die üblichen Diskussionen über den Schwierigkeitsgrad blieben allerdings erstaunlicherweise im Hintergrund. In diesem Jahr ging es eher um die Tatsache das Sky Team ein Spiel für nur 2 Personen ist und ob das ein würdiger Preisträger, für das gemeinhin als Familienspielepreis gedeutete Spiel des Jahres, wäre. Die Frage darf durchaus gestellt werden und ich kann sie nachvollziehen aber sage auch gleichzeitig, dass die Antwort auf diese Frage nur „Ja“ sein kann. Ich werde in meinem Fazit näher darauf eingehen. Für mich steht sogar eher die begrenzte Kommunikation im Widerspruch, aber auch darüber will ich mich erst später auslassen. Sky Team ist ein gutes Spiel und ein guter Preisträger, soviel werde ich zu meiner Meinung schon vorab preisgeben. Es wäre nicht meine Wahl gewesen, aber die Entscheidung ist durchaus nachvollziehbar. Deshalb höre ich jetzt auch direkt mit dem Vorgeplänkel auf und schreite gleich zur längt überfälligen Review voran.

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3 Ring Circus – Zwei sind auf jeden Fall zu wenig

3 Ring Circus

Das Drei-Manegen-Prinzip der amerikanischen Zirkusprägung konnte sich in Europa nicht durchsetzen und deshalb wirkt das Thema, das allein durch den Titel schon vorgegeben wird, auf die meisten Europäer etwas seltsam. Aber der Titel passt definitiv zum Spielprinzip und sollte sich gleich etwas genauer darstellen, wenn ich dieses kurz skizziere. Ich bin aber dennoch sehr überrascht, dass KOSMOS das Spiel auf Deutsch herausgebracht haben. Es stammt zwar im Original von ihrem Partnerverlag Devir, aber es scheint mir dennoch nicht ganz in das Portfolio von KOSMOS zu passen. Egal, rein optisch muss ich sagen, macht 3 Ring Circus von außen erstmal was her und wirkt farbenfroh und bunt als auch ein wenig antiquiert. Schon mal ein Pluspunkt vorneweg. Nun muss mir ja nur noch das Spiel, das sich in der Schachtel verbirgt gefallen. Aber die Namen Fabio Lopiano, dessen Spiel Merw ich sehr verehre und Remo Conzadori, der mich erst vor kurzem mit Captain Flip sehr begeistern konnte, sprechen für das Spiel. Die Neugier war geweckt.

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e-Mission – Ein Klimawandel in der Brettspielbranche?

e-Mission

Im englischen Original heißt e-Mission Daybreak und der deutsche Verlag Schmidtspiele dachte sich das Wortspiel mit der e-Mission passt zum Thema, bei dem es doch auch um Strom und Emissionen geht. Kannste machen, musste aber auch nicht. Die e-Mission ist natürlich DIE Mission die für uns alle oben auf der Liste steht oder besser stehen sollte, denn es gibt ja genügend Realitätsverweigerer und -Innen da draußen, die den Klimawandel leugnen und noch immer so hohle Phrasen dreschen wie: „Das es wärmer wird ist doch schön!“ Da kannst du auch noch so oft erzählen, dass das eine nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun hat. Die ganzen Stürme und Fluten, Sturzbäche vom Himmel etc. sind einfach Zufall oder wie es doch eine der amerikanischen Knallchargen der Republikaner behauptete durch Wettermanipulation der Demokraten gemacht. Da kann ich mir gar nicht so viel vor das Gesicht hauen wie ich möchte. e-Mission ist eines der raren Spiele, die sich spielerisch mit sehr realen Problemen auseinandersetzen und eine gewisse Aufmerksamkeit für ein Thema schaffen können. Ich sehne solche Spiele viel mehr herbei. Leider sind sie selten, weshalb wir sie viel publiker machen sollten, damit sie sich nicht nur in der Brettspielszene verbreiten.

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Lost Lights – Hier ist das Licht wirklich verloren

Lost Lights

Beim Spielkauf lässt sich meine Frau zu oft von Äußerlichkeiten leiten. „Kauf das mal, das ist süß!“ oder „Wie niedlich sehen die Meeple denn aus!“ sind da so Aussagen die fallen können. Aber leider ist da ja nie alles, denn einige der niedlichsten Spiele sind leider auch ziemliche Reinfälle vom Spielerischen. Nun war es mal wieder soweit und meine Frau hatte Lost Lights auserkoren, gespielt und geprüft zu werden. Board Game Circus und vor allem Falko Streese, dessen Kunst ich sehr schätze, haben einen sehr guten Job gemacht das Spiel mit Schauwerten zu versehen. Das Cover ist wunderbar und verspricht eine Menge. Die Figuren auf den Karten sind herzallerliebt und wunderbar verspielt. Die Meeple sehen gut aus und auch das Spielbrett mit seiner Karte und der Anmutung eines Schreibtisches sind hervorragend gelungen. Der Autor Julius Hsu ist mir bis dato unbekannt und ihr könnt es euch bei der Überschrift wohl bereits denken, wird das auch danach bleiben. Lost Lights, ich nehme es vorweg, ist kein gutes Spiel.

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My Farm Shop – Ein unbeachtetes Kleinod

My Farm Shop

Rüdiger Dorn hat eigentlich ein Thema, das fast alle seine Spiele durchzieht: Märkte. Er nähert sich dem Handel und den Märkten dabei auf verschiedenste Arten und Weisen an. Istanbul ist wohl sein berühmtestes Spiel, wo wir durch die ganze Stadt rennen und verscuhen hier und dort unsere Edelsteine zusammenzutauschen. Hier ist der Mechanismus der Star und wurde auch zu Recht mit Preisen gewürdigt. Jambo, Waka Waka, Mercado, überall geht es um Märkte und das Handeln und auch in My Farm Shop, wo schon der Titel das Thema verrät, befinden wir uns im Verkauf auf einem Hofladen. Wer sich hier schon länger herumtreibt, wird wissen, dass meine Meinung zu Rüdiger Dorn eine recht zwiespältige ist. Entweder seine Spiele sind top oder ich werde kein bisschen mit ihnen warm. Bei manchen finde ich immer wieder tolle Ansätze, stelle dann aber fest, dass mir das Spiel keinen Spaß macht. My Farm Shop macht allerdings eine ganze Menge richtig und ist leider eines dieser Spiele, dass allein schon von der Gestaltung soviele Dinge falsch macht, dass es leider nie den Ruhm bekam den es verdient.

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Slay the Spire: Das Brettspiel – Ein Geniestreich

Slay the Spire: Das Brettspiel

Slay the Spire ist ein Computerspiel das das Spielgeschehen eines Brettspiels simuliert, welches es bisher so aber gar nicht als Brettspiel gab. Das Spiel war bei seiner Veröffentlichung 2017 nahezu revolutionär und wusste geschickt die Brettspiel Mechanik des Deckbuildings für sich zu nutzen und so zu erweitern, wie es nur digital möglich ist. Slay the Spire: Das Brettspiel nun ist die analoge Brettspiel Umsetzung eines Computerspiels das eigentlich ein Brettspiel ist. Hääh?! Jetzt dreht er völlig durch. Nein, keineswegs. Wenn ihr Slay the Spire kennt, dann wisst ihr eh wovon ich spreche. Wenn nicht, dann empfehle ich euch genau an dieser Stelle mit dem Lesen aufzuhören und euch das Computerspiel zu besorgen – ist eh billiger als das Brettspiel und macht wirklich Laune. Das gibt es inzwischen auf jedem erdenklichen System, auch auf Smartphones. Spielt das und probiert es aus. Aha, also brauche ich das Brettspiel gar nicht? Das würde ich so wiederum auch nicht sagen… euch ist hoffentlich das Prädikat auf der Schachtel aufgefallen. Slay the Spire: Das Brettspiel ist nichts Geringeres als ein Geniestreich.

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Captain Flip – Seichte Gewässer für Leichtmatrosen

Captain Flip

Gefühlt kam Captain Flip für mich aus dem Nichts. Zum ersten Mal überhaupt gehört hatte ich von dem Spiel, als es einem Monat vor den Spiel des Jahres-Nominierungen im erweiterten Kreis der empfehlenswerten Spiele genannt wurde. Aber auch da nur ganz vereinzelt und am Rande. Die breite Masse schien das Spiel nicht zu kennen oder nicht auf dem Schirm zu haben. Das hat sich mittlerweile geändert und ich ziehe die Review nun auch ein bisschen vor, weil das Spiel gerade viel Aufmerksamkeit bekommt. Es wirkt wie ein Spiel für Kids das lose auf One Piece beruhen könnte, die Optik schreit zumindest danach. Auch nach dem Studium der wenigen Aussagen über das Spiel, klang es für mich mehr als belanglos. Kurz vor den Nominierungen dann wurden die Stimmen immer lauter und dann wurde es tatsächlich nominiert. Noch am selben Tag orderte ich eine Kopie und wollte mich selbst davon überzeugen. Auch in meinem Spiel des Jahres Orakel spielte Captain Flip erstmal keine Rolle. Nun ist es ja kein Geheimnis mehr, dass es den Preis nicht gewonnen hat, aber was ist dran an diesem Spiel, dass ich mich genötigt war, mein Orakel zu kommentieren und es zu meinem Favoriten zu erklären?

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Die Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell – Von Knallerbsen und Stinkmorcheln

Die Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell

Die Quacksalber von Quedlinburg schlug 2018 ein wie eine Bombe. Das Spiel von Wolfgang Warsch wurde zu einem Hit und verkaufte sich richtig gut. 2018 war sowieso ein gutes Jahr für Herrn Warsch, denn mit Ganz schön Clever und The Mind waren noch zwei andere Spiele von ihm in aller Munde. Auch im darauf folgenden Jahr ging das so weiter. Die Ganz schön Clever-Reihe findet bis heute immer weitere Fortsetzungen und auch Die Quacksalber bekamen zwei Erweiterungen, eine Kindervariante und nun, wie könnte es anders sein, dem Trend folgend, auch eine Version für zwei Spieler*innen. So gut ich es finde, dass die Verlage ihren Spielen nun endlich Soloversionen beifügen und sich Gedanken über gute Varianten für zwei Personen machen, so überflüssig finde ich inzwischen manche dieser Versionen, denn die großen Brüder und Schwestern funktionieren mitunter zu zweit fantastisch. Da ist die Not für eine neue Version einfach nicht gegeben. Nun gibt es aber Splendor Duel, welches bewiesen hat, das eine Version für Zwei eines Spiels, das zu zweit super gespielt werden kann, eben doch noch etwas besser machen kann. So besteht mittlerweile bei jedem Spiel die Hoffnung auf eine gute Version für zwei. Auch die Quacksalber spielt sich zu zweit so gut, dass ich eigentlich nichts vermisse.

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