Was spielst du so? – Februar 2021

Der Monat Februar stand ganz im Zeichen von Legacy- und Kampagnenspielen. Schon lange haben wir immer wieder vorgehabt einige der im Schrank schlummernden Spiele dieser Kategorien intensiver zu spielen und jetzt war es soweit. Was zuvor immer aufgrund von Zeitmangel warten musste, konnten wir im Februar solche Spiele intensiv austesten, da unser Arbeitgeber sich dafür entschieden hat uns coronabedingt in die Kurzarbeit zu schicken. Finanziell natürlich nicht schön, aber dafür hatten wir mehr Zeit als gewöhnlich unserem Hobby zu frönen. Gleich drei Legacy- und Kampagnenspiele standen im Februar auf unserem spielerischen Speiseplan. Hinzu gesellten sich noch ein paar Neuheiten und ältere Spiele, die wir zum ersten Mal antesten konnten. Die Fokussierung auf die Kampagnenspiele führte allerdings auch dazu, dass wir kaum andere Spiele spielten, die wir sonst immer so „nebenbei“ spielen. Aber lest selbst.

My City

My City – Ja, richtig gelesen. Vor Monaten habe ich das Spiel mit meiner Frau angetestet und meine Frau hat es leider gehasst. Warum? Kann ich bis heute nicht beantworten und auch sie schweigt lieber darüber. Das Spiel hat sie aus irgendeinem Grund so sehr auf die Palme gebracht, dass ich es lieber nicht wieder mit ihr gespielt habe. Vielleicht lag es daran, dass sie keines der ersten drei Spiele gewinnen konnte, obwohl sie Puzzlespiele mit Tetriselementen eigentlich sehr mag. My City stand auf jeden Fall unbenutzt und angespielt seit mehreren Monaten unter meinem Schreibtisch, bis wir es nun doch mal weitergespielt haben. Das Urteil fällt nun auch nicht mehr ganz so harsch aus. Wir sind fast durch. Ein Kapitel fehlt nur noch und auch das werden wir in Kürze abschließen, so dass ich zu My City in nicht allzu ferner Zukunft auch eine Review schreiben werde. Es gibt einiges, das mir ganz gut gefallen hat und auch ein paar Dinge, die ich nicht ganz so gut fand, aber grundsätzlich gehört das Spiel schon zu meinen besten Knizia-Erfahrungen.

Gloomhaven – Die Pranken des Löwen

Gloomhaven – Die Pranken des Löwen – Gloomhaven hat mich immer nicht die Bohne interessiert. Es war mir viel zu umfangreich. Es sah mir immer zu generisch aus. Es klang nie so aufregend, dass ich es spielen wollte, aber es hätte mich von meinem Fantasy-Rollenspielbackground eigentlich ansprechen müssen. Tat es nie, aber fasziniert war ich irgendwie immer von dem Spiel. Ich konnte mir seinen Erfolg nicht erklären. Es verkaufte sich für ein Spiel dieser Größe viel zu gut und sitzt seit geraumer Zeit auf Platz 1 bei BGG herum. Als letztes Jahr Gloomhaven – Jaws of the Lion (der englische Titel), herauskam, habe ich gedacht, das ist meine Chance es einmal auszuprobieren, ohne gleich in ein so teures, großes Spiel investieren zu müssen. Ich hätte es nicht tun sollen, denn es hat mich gekriegt. Nicht nur mich… auch meine Frau. Dieses Spiel ist der Grund, warum im letzten Monat nicht mehr Zeit für andere Spiele war, denn es frisst Zeit und machte uns soviel Spaß, das wir insgesamt 12 Szenarios gespielt haben. Auch hier kommt eine Review in diesem Monat, denn das reicht definitv für eine Bewertung, aber wir werden es durchspielen und ich habe sogar die Miniaturen bemalt. Das will was heißen!

Cantaloop – Einbruch in den Knast

Cantaloop – Einbruch in den Knast – An einem Wochenende im Februar hatten wir auch tatsächlich keine Zeit in Gloomhaven weiter voranzukommen, denn dieses Machwerk von Friedemann Findeisen nahm uns in Beschlag. Ein Abenteuerbuch oder viel besser ein Point & Click Computerspiel als analoger Spaß. Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zuviel darüber verraten, außer das es uns ausgesprochen gut gefallen hat. Leider ist Einbruch in den Knast nur der erste Band einer Trilogie und wir würden so gerne weiterspielen. Wir müssen uns wohl bis Oktober gedulden. Auch hier ist eine Review für den Monat März geplant.

Bzzzz – Königreich der Bienen – Dieses kleine unscheinbare Spiel von Awaken Realms Lite und Funbot hat eine ziemliche Odyssey hinter sich. Vor etwas über einem Jahr in der Spieleschmiede unterstützt kam es nach diversen Verzögerungen, obwohl es bereits im Juni des letzten Jahres erscheinen sollte nun doch völlig überraschend Anfang Februar zu uns an die Haustür. Da hört die Geschichte aber noch nicht auf. Das Spiel an sich gefiel uns für das, was es ist, ein kleines, unbeschwertes und einfaches Kartenspiel, sehr gut. Allerdings sind die Begleitumstände und der Zustand unserer Kopie nicht ganz zufriedenstellend. Dafür kann das Spiel aber nichts und mehr zu diesem Thema gibt es auch hier in der Review, die laut Planung ebenfalls in diesem Monat erscheinen wird.

Vampire: Die Maskerade – Heritage – Das dritte Kampagnen/Legacy-Spiel, das wir in diesem Monat begonnen haben ist das Brettspiel von Vampire: Die Maskerade – Heritage. Das Vampirrollenspiel war in den 90ern und zur Jahrtausendwende eines der gehyptesten Rollenspiele überhaupt. Es erspielte sich eine große Fanbase und so kam auch ich damals in Berührung mit dem System. Für diejenigen, die es nicht kennen, kann man soviel sagen, dass alles, was nach 1995 mit Vampiren in der Popkultur auftauchte, irgendwie auf dieses Rollenspiel zurückgeht. Vampirclans die in Rivalitäten zueinander stehen usw. Auch das Videospiel Bloodlines trug hinterher zu der Beliebtheit noch bei. Dieses Spiel traf mich irgendwie aus dem Nichts und hat uns bisher, auch wenn wir noch nicht so wahnsinnig viel gesehen haben, sehr gut gefallen. Hier haben wir es mit einem Legacyspiel zu tun, das man mit Pandemic Legacy gut vergleichen kann. Mehr dazu werde ich Berichten, wenn wir weiter gespielt haben. Ersteindruck aber ist bis auf die Anleitung sehr gut.

Architekten des Westfrankenreichs
Architekten des Westfrankenreichs

Architekten des Westfrankenreichs – Trotz Corona war es uns in diesem Monat tatsächlich möglich ein einziges Spiel mal mit mehr als drei Spielern zu Spielen und dabei handelte es sich um die Architekten des Westfrankenreichs. Ein Spiel, das wir schon etwas länger nicht mehr gespielt haben, dass uns aber immer wieder Spaß macht und sich recht schnell wieder erlernen lässt. Die Symbolik ist so einfach verständlich und wurde innerhalb der Serie von Spiel zu Spiel auch immer besser. Wir haben tatsächlich zu fünft spielen können. Zwei Haushalte mit betreuten Kindern, also alles konform und wir hatten eine Menge Spaß mit dem Spiel. Es war eine Wohltat mal wieder ein Spiel in so einer Runde zu spielen. Wer die Architekten nicht kennt, sollte das auch schleunigst nachholen. Eines der Worker-Placement Spiele mit Tiefe, die man aber trotzdem recht einfach erlernen kann. Wer mehr wissen möchte kann sich die oben verlinkte Review gerne durchlesen.

Bärenpark

Bärenpark – Schon ein bißchen älter und nicht wirklich eine Neuheit, konnten meine Frau und ich in diesem Monat aber auch zum ersten Mal Bärenpark von Phil Walker-Harding spielen. Einen Autoren, den wir sehr verehren für seine einfachen und klaren Familienspiel-Designs. Bärenpark macht da in unseren Augen keinerlei Ausnahme und gefiel uns von Anfang an gut. Das ist genau die Sorte Spiel, die man mit jedermann, der spielwillig ist spielen kann und die niemanden überfordert. Nach dieser Erfahrung wollen wir auch unbedingt noch die Erweiterung für das Spiel ausprobieren. Darüber hinaus haben wir Bärenpark schon für einen Spieleabend mit unserer Kollegin auserkohren, wenn es wieder möglich sein sollte. Auch hier werde ich eine Review schreiben, aufgrund des Alters des Spiels hat die aber keine Priorität und ich kann noch nicht sagen, wann sie erscheinen wird.

Klassiker – Bohnanza

Bohnanza Ein Klassiker wurde in diesem Monat ebenfalls mal wieder hervorgekramt. Bohnanza von Rosenberg, das früher in jedem Urlaub unser ständiger Begleiter war, machte im Februar einen Abend zu einem der besten Abende seit langem. Schon seit Ewigkeiten haben wir uns nicht mehr so dermaßen bei einem Spiel kaputtgelacht. Das ständige Diskutieren über Bohnensorten mit seltsamen Namen und das Überdentischziehen bei dubiosen Tauschgeschäften sorgte für jeden Menge Spaß. Manchmal braucht man gar nicht so viel, um eine gute Zeit zu haben. Allerdings haben wir einen riesigen Stapel mit Bohnen gebildet und das Spiel dauerte dreieinhalb Stunden und keine Sekunde war langweilig.

Caper

Caper – Caper ist soetwas wie ein kleiner Geheimtipp. Es schlägt in die selbe Kerbe wie Spirits of the Wild von Mattel verfügt aber über noch mehr Wiederspielwert. In diesem Spiel dreht sich alles um Diebesbanden, die in Konkurrenz zueinander stehen und versuchen an drei Standorten die meiste Beute an Land zu ziehen. Dabei versuchen sie natürlich auch die gegnerische Bande so gut es geht zu behindern. Caper ist dabei optisch herausragend produziert und gehört zu den hübscheren kleinen reinen 2-Personenspielen. Auch hier wird es in diesem Monat eine Review geben, auch wenn das Spiel schon ein bißchen älter ist. Spieler die Spiele für Zwei suchen, die nicht allzu komplex sind, sollten sich das hier schon mal vormerken.

Exit – Das verfluchte Labyrinth

Exit – Das verfluchte Labyrinth – Der Exitabend war zumindest für einen Abend im Februar wieder zurück. Mit Das verfluchte Labyrinth ist ein neuer Exitteil von den Brands erschienen. Natürlich konnten wir uns den nicht entgehen lassen und wer möchte kann ihn auch schon im Exit-Ranking vorfinden. Der Teil war grundsolide, aber keine Großtat, wie einige der neueren Teile. Zudem hatten wir einige Schwierigkeiten mit der Klarheit einiger Lösungen, weshalb der Teil für uns leider insgesamt betrachtet nicht zu den besten der Serie gehört. Für Spieler auf Einsteiger-Niveau bleibt aber hier eine gute Erfahrung. Selbst die schlechteren Teile der Serie würde ich immer noch als gut bezeichnen.

Glasgow

Glasgow – Was mir vorher gar nicht so aufgefallen ist, ein ziemlich Lookoutlastiger Rückblick diesen Monat. Das dritte Lookout-Spiel in diesem Monat war das neue 2 Personenspiel Glasgow. Ein kleines Städebauspiel für zwei mit Rondellmechanismus. Zieh soweit wie du möchtest und mach eine Aktion. Ziel ist es hier eine kleine Stadt (Glasgow *hust) aus vier mal fünf Plättchen zu errichten. Die Plättchen hängen in bestimmten Beziehungen zu einander und es gibt ressourcen zu verdienen. Glasgow ist absolut nichts Neues, macht aber alles ansonsten grundsolide, weswegen wir es gerne spielen. Leute die sich auskennen, werden das aber alles schonmal so, oder so ähnlich in dem ein oder anderen Spiel gesehen haben.

Imperial Settlers – Empires of the North

Imperial Settlers: Empires of the North In der Kategorie „Mal wieder ausgepackt“ war in diesem Monat Empires of the North dran. Meine frau wollte unbedingt noch ein paar der neuen Völkerdecks gegen die älteren aus dem Grundspiel ausprobieren. Das Spiel gefällt uns immer noch richtig gut, auch wenn es für uns an den Vorgänger nicht heranreicht. Einfach mal ohne große Vorbereitung zwei Decks aus der Box nehmen und losspielen ist hier aber der größte Vorteil der Neuinterpretation. Empires of the North wird auch in Zukunft immer wieder ein Spiel sein, dass gespielt wird. Hinzu kommt, das der Verlag immer weitere Völker auf den Markt bringt, um das Geschehen spannend zu halten. Wobei mittlerweile ist eine ausreichende Fülle vorhanden.

Root

Root – Diesen Monat habe ich auch mal wieder Root gespielt. Das Spiel steht schon seit einer gefühlten Ewigkeit hier rum und wartet darauf zu viert gespielt zu werden. Leider hat zunächst der Mangel an vier Spielern und dann die Pandemie verhindert es auszuprobieren. Inzwischen spiele ich ab und zu eine Partie in der App und hoffe weiterhin darauf, dass die Pandemie bald ein Ende finden wird, um dieses feine Spiel mal auch in analoger Form auf den Tisch zu bekommen. Bisher gefällt es mir richtig gut, auch wenn das mit meiner limitierten Sichtweise nichts heißen will.

Silver -Amulett

Silver: Amulett – Zum Schluß soll auch noch dieses kleine Kartenspiel vom Werwölfe-Erfinder Ted Alspach nicht unerwähnt bleiben. Das Spiel hatte mich schon auf einer der vergangenen Spielmessen interessiert, ohne das ich es in die Finger bekommen konnte. Nun kam es bei Ravensburger heraus. Man entschied sich hier auch die einzelnen Sets zu veröffentlichen oder vielleicht sollte ich sagen zunächst mal nur das Amulett-Set. Insgesamt gibt es nämlich noch drei weitere, von denen ich bisher nicht weiß, ob sie es nach Deutschland schaffen. Das Spiel hat mich total überrascht und ist tatsächlich ein wenig komplexer als es zunächst aussieht. Zumindest muss man alle Charaktere verstehen und das Spielprinzip ist zwar einfach aber nicht besonders intuitiv. Mehr dazu in der Review, von der ich nicht genau weiss, ob sie noch in diesem Monat erscheinen wird. Spätestens aber im April.

Das war es dann auch wieder mit allen Spielen in diesem kurzen Monat, der aber insgesamt viel Spielzeit bekam. Wir haben rein zeitmäßig soviel gespielt wie lange nicht, nur haben wir in manche Spiele wirklich viel Zeit versenkt. Es bleibt abzuwarten, ob das auch im nächsten Monat so bleibt, denn unser Arbeitgeber hat angekündigt die Kurzarbeit im März fortzuführen. Mal abwarten… Sonst nur noch die wenigen üblichen Verdächtigen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.