Kennt ihr die Zahlenmauern oder auch -pyramiden noch aus dem Matheunterricht? Grundschulkinder lernen mit ihnen die Addition. Da liegt dann immer ein Stein auf zwei anderen und die beiden unteren Zahlen müssen den Zahlenwert des Steins darüber ergeben. Dieses Prinzip scheint die Inspiration für dieses Spiel zu sein. Daniel Fryxelius ist ein Mitglied der spieleverrückten Familie aus Schweden, die rund um das Brettspielen ein Familienbusiness aufgebaut hat. Bisher war er nur als Illustrator aufgefallen, nun also sein erstes Spiel rund um das Thema Burgenbau. Ein Legespiel mit einer interessanten Optik und einigen Schauwerten. Es ist zwar nur ein recht kleines Spiel, aber wer an einem Tisch vorbei geht, an dem Castle Builder gespielt wird, bleibt aufgrund des Materials bestimmt kurz stehen und könnte dann auch, vom simplen und schnellen Spielfluss begeistert, etwas länger verweilen. Aber ich sprinte schon wieder zu weit voraus.
„Castle Builder – Zahlen(burg)mauer“ weiterlesenKategorie: Rezension
Medical Mysteries: New York Emergency Room – Dr. House: Das Brettspiel
Escape Rooms waren ja eine Zeit lang total hip und angesagt. Nicht nur als tatsächliches Event, sondern auch am Spieltisch. Diverse Reihen halten sich bis heute. Danach kamen die Detektivspiele, deren Phase noch anhält. Sie erfreuen sich nicht nur bei der Vielspieler*innenschaft, sondern auch bei den Gelegenheitsspieler*innen einer großen Beliebtheit. Die Einstiegshürde ist so niedrig, da es ja im Prinzip keine Regeln gibt. Verpackung aufmachen und losspielen/lesen. KOSMOS hat nun das niederländische Spiel Medical Mysteries in sein Verlagsprogramm mitaufgenommen und bringt seinem Publikum eine Verschmelzung dieser beiden Erfolgskonzepte näher. Ich bewundere immer wieder die Autoren und Designer, die sich etwas Neues einfallen lassen und selbst auf den ausgetretensten Pfaden immer noch Neuerungen finden können. Medical Mysteries ist so ein Spiel, das eigentlich nur ein kleines bisschen vom bisherigen Weg abweicht, dadurch aber gerade einen frischen Eindruck erzeugt.
„Medical Mysteries: New York Emergency Room – Dr. House: Das Brettspiel“ weiterlesenInori – Naturgeist Esotherik
Die Space Cowboys haben in den letzten Jahren für mich ein bisschen etwas von ihrem Zauber verloren. Es gab eine Zeit in der sie nur coole Spiele auf den Markt geschmissen haben. Das machen sie auch heute noch, aber eben nicht mehr nur noch. Früher habe ich mich auf jede neue Veröffentlichung des Verlags gefreut. Heute ist das leider nicht mehr so. Optisch und vom Material her spielen sie für mich nach wie vor in der obersten Liga mit, aber die größeren Spiele konnten mich in den letzten Jahren kaum überzeugen. Sie waren nie schlecht, aber eben auch nicht sonderlich hervorstechend. Spellbook war so eines dieser Spiele. Archeos Society nehme ich da mal aus, wobei ich einer der wenigen zu sein scheine der mit dieser Neuinterpretation von Ethnos gut leben kann. Inori ist das nächste etwas größere Spiel aus ihrem Programm und mit Matthieu Aubert und Théo Rivière sind hier auch zwei Autoren am Werk, die ihr Handwerk eigentlich ganz gut beherrschen. Nun stellte ich mir die Frage, ob Inori an bessere, frühere Zeiten wieder anschließen kann? Die Optik war natürlich etwas für meine Frau, die ganz verzückt die niedlichen Geisterfiguren bewunderte. Aber ist das Spiel auch spielerisch entzückend?
„Inori – Naturgeist Esotherik“ weiterlesenKronologic: Paris 1920 -Lochkarten Deduktion
Kronologic, so lässt der Name des Spiels richtiger Weise vermuten, ist ein Teil einer Reihe. Der Zusatz Paris 1920 spricht auf jeden Fall dafür. 2025 und 2026 sollen jeweils weitere Teile zu anderen historischen und futuristischen Orten und Zeiten erscheinen. Der erste Teil bewegt sich aber zunächst in der Pariser Oper. Der Name verrät uns aber auch noch mehr. Das Spielprinzip scheint schon durch. Zeit und Logik scheinen ebenfalls eine wichtige Rolle einzunehmen. Kronologic: Paris 1920 ist ein Deduktionsspiel bei dem wir Spieler*innen in die Rollen der Ermittler*innen schlüpfen und versuchen ein Verbrechen aufzuklären. Trotz hervorragender Optik bleibt das Spiel recht minimalistisch vom Material her. Eine Menge spielt sich im Kopf der Spieler*innen ab. Es gibt zwar einen kleinen Spielplan aber keine Spielfiguren. Alle Informationen die wir erlangen führen uns irgendwann zur Lösung des Falls, von denen es nur drei gibt, aber jeden davon in fünf Varianten. Mysteriös? Nicht wirklich. Ich erkläre das mal näher…
„Kronologic: Paris 1920 -Lochkarten Deduktion“ weiterlesenIch habe fertig – Schwach wie eine Flasche leer?
Den Jüngeren wird dieser Ausspruch vielleicht gar nichts mehr sagen, aber sowohl „Ich habe fertig“ als auch „Schwach wie eine Flasche leer“ sind legendäre Aussprüche des italienischen Fußballtrainers Giovanni Trappatoni, der vor inzwischen 26 Jahren bei einer Pressekonferenz einen legendären Aussetzer hatte und in einer Wutrede nicht nur mit seinen Spielern, der deutschen Sprache und den Journalisten kämpfte. Die Worte sind in den Sprachgebrauch eingegangen und werden heute immer noch zitiert. Wie bei Marco Teubners Spiel, das er gleich so benannte. Vielleicht war es auch die Redaktion, wer weiss… Ehrlich gesagt bin ich wirklich verwundert das ein solches Spiel überhaupt das Licht der Welt erblickt hat. Ich hätte immer gedacht, dafür sind sich alle ein wenig zu schade. Hut ab! Ich habe fertig ist nämlich ein absolutes Nonsens Spiel und zeigt, wie wenig es braucht um zumindest für ein paar Runden Spaß zu haben.
„Ich habe fertig – Schwach wie eine Flasche leer?“ weiterlesenDorfromantik: Sakura – Kirschblüte im Dorf
Irgendwie habe ich in den letzten Wochen schlichtweg die Review zu Dorfromantik: Sakura vergessen. Das ist natürlich kein Qualitätsmerkmal des Spiels, sondern ganz allein meiner Vergesslichkeit und dem akuten Zeitmangel der letzen Wochen geschuldet. Meine Frau und ich haben das Spiel direkt nach Erscheinen erhalten und genau wie den Vorgänger bis zum Ende durchgesuchtet. Etwas über dreißig Partien haben wir hier wieder auf dem Tacho und könnten es immer noch spielen. DAS ist ein Qualitätsmerkmal und gilt für Sakura genauso wie für seinen Vorgänger. Wahrscheinlich habe ich von mir selbst gedacht, dass ich seine Qualitäten schon in genügend Beiträgen angedeutet und erwähnt habe, so dass ich keine Review mehr schreiben müsste. Allerdings gibt es zu diesem Spiel durchaus noch ein bisschen was zu erwähnen und das wollte ich eigentlich tun. Deshalb nun mit etwas Verspätung eine kurze Review über den Nachfolger von Dorfromantik: Das Brettspiel.
„Dorfromantik: Sakura – Kirschblüte im Dorf“ weiterlesenRajas of the Ganges: Cards & Karma – Drei ist die Zahl
Sehr wenig habe ich bisher über die dritte Inkarnation von Rajas of the Ganges gelesen, gehört oder gesehen. Das ist verwunderlich, wenn ich bedenke, wie beliebt der große Urgroßvater war und ist. Rajas of the Ganges ist noch immer eines der beliebtesten Würfeleinsatzspiele überhaupt. Berühmt und berüchtigt für seine beiden entgegenlaufenden Siegpunkteleisten. Ganz großes Kino. Die Würfelspielvariante als Roll & Write (The Dice Charmers) gilt ebenfalls als sehr gelungen und konnte bei uns zu Hause den Urgroßvater sogar verdrängen. Schnell und elegant, so wie ein gutes Roll & Write sein sollte und trotzdem tauchten alle Elemente des großen Spiels hier wieder auf und wer Rajas of the Ganges kennt weiß, das sind einige. Nun also das dritte Spiel und wie sollte es anders sein, nachdem die Würfel hervorgehoben wurden sind nun die Karten an der Reihe. Cards & Karma ist der Titel und hier passiert etwas Außergewöhnliches, denn wir haben es hier mit einem Würfelspiel ohne Würfel zu tun und ich verrate nicht zu viel, wenn ich verspreche, dass auch hier wieder alle Elemente von Urgroßvater drin sind.
„Rajas of the Ganges: Cards & Karma – Drei ist die Zahl“ weiterlesenHitster Bingo – Mehr Spiel, mehr gut?
Nicht Omas Bingo prangt da auf der Schachtel und das stimmt wohl auch. Wobei eigentlich ist es auch nur eine aufgepeppte Variante des alten Zahlenspiels. Viele werden sich zunächst darüber wundern, denn so ganz genau wird nicht klar worum es sich hier genau handelt. Jumbo bleibt seiner „wenig-bis-gar-keine-Infos“-Linie bei Hitster treu. Die Schachtel verrät dir nicht viel, außer dass das Hitster Prinzip mit den kleinen Kärtchen jetzt in ein Bingo verwandelt wird und sich eine Discokugel in der doch recht großen Schachtel befinden soll. Na ja, ich bin Fan von Hitster und für mich war klar, dass ich mir das anschauen werde. Dennoch war ich ziemlich skeptisch und diese Skepsis war natürlich auch angebracht.
„Hitster Bingo – Mehr Spiel, mehr gut?“ weiterlesenBomb Busters – Kooperatives Sudoku
„Sie wollten das beste Team… man hat EUCH geschickt!“ prangt da auf der Schachtel und macht neben dem Artwork mit kleinen niedlichen Comicfiguren gleich mal klar wo die Reise hingeht. Bomb Busters nimmt sich überhaupt nicht ernst und ich finde das gut. Es gibt aber auch Gegenstimmen die besagen, dass sie genau wegen der Optik an dem Spiel einfach vorbeigelaufen sind. Ein bisschen sieht das schon so aus als wären die MicroMacro Figuren aus ihrer 2D-Welt ausgebrochen und würden jetzt Bomben entschärfen. Ich finde das tatsächlich überhaupt nicht abschreckend und bin von der Schachtel die mit 66 Missionen, frontal für ganz viel Spielspaß wirbt überhaupt nicht abgestoßen. Familienspiel steht drauf und das ist auch drin, weil die Regeln der Grundmechanik wirklich überschaubar sind und Schritt für Schritt durch die Missionsstruktur aufgebaut werden. Aber ich erklär euch mal was euch hier erwartet, natürlich, wie immer so Spoiler frei wie möglich.
„Bomb Busters – Kooperatives Sudoku“ weiterlesenFinal Girl – Überleben unwahrscheinlich
Ich könnte bereits beim Schreiben dieser Zeilen dafür garantieren, dass sich durch diese Review wieder einige Fans getriggert fühlen. Dabei geht es mir gar nicht darum hier irgendwen auf die Palme zu bringen, sondern eher darum einige wenige, die vor einer Kaufentscheidung stehen könnten, vor Final Girl zu warnen, denn das Spiel ist definitiv nicht für jeden etwas. Hier kommt nur erschwerend hinzu, dass die Fancommunity keine Kritik zu dulden scheint und das Spiel mit Feuereifer gegen Widerstand verteidigt. Sie erlauben einem gerade noch die Meinung das Spiel nicht zu mögen, aber jegliche Kritik am Spielprinzip wird schon kaum geduldet. Ich möchte aber natürlich noch nicht alles vorwegnehmen. Es könnte beim überschwänglichen öffentlichen Echo aber der Eindruck entstehen, dass das Spiel eher geliebt als gehasst wird und eine sehr hohe Platzierung bei Boardgamegeek lässt Ähnliches vermuten. Doch es gibt auch genügend negative Stimmen, die allerdings in den Hintergrund gedrängt werden.
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