In dieser Woche soll es um eine kleine, kryptische Abkürzung gehen, die des öfteren auch einmal in Brettspielanleitungen auftauchen könnte. Diese Abkürzung ist Rollenspielern dabei sicherlich viel geläufiger, als den Brettspielern und die Zahl hinter dem W variiert dabei. Es könnte durchaus auch mal eine 4, eine 8, 10, 12, 20 oder gar eine 100 sein. Was das genau bedeutet erfahren Interessierte und Unwissende in diesem Beitrag, dem nun schon 38. Teil dieser Reihe.
W6
Hier brauch ich gar nicht lange rumschwafeln, diese kleine Abkürzung bezeichnet einen normalen sechsseitigen Würfel. Dieser ist ja glaube ich jedem bekannt. Interessanter wird es dann schon mit den anderen Zahlen hinter dem W. Auch diese Zahlen stehen für eigenständige Würfel mit jeweils sovielen Seiten (Ausnahme: W100/W66 – Klugscheißerarlam! Ja, ich weiß, auch solche Würfel hat es schon gegeben). Würfel mit mehr als sechs Seiten kommen zwar recht selten in Brettspielen vor, aber auch hier kommen sie vor. On Tour zum Beispiel verwendet 10-seitige Würfel, Blood Bowl benutzt unter anderem einen 8-seitigen und auch in Root gibt es 12-seitige Würfel, auch wenn sie mit anderen Zahlen beschrieben sind.
Die Abkürzung kommt aus dem Rollenspielsektor, wobei ich nicht sagen kann ob es stimmt, dass sie hier zuerst benutzt wurde, aber zumindest hat dieser Bereich die Abkürzung populär gemacht. Bei Dungeons & Dragons tauchten schon im Regelwerk die Ds (Dice=englisch für Würfel) auf. In Deutschland wurde die Abkürzung dann von Kiesow in seinem Das Schwarze Auge Rollenspiel übernommen und man hantierte mit den Abkürzungen W6 und W20 herum. Im Zuge der Rollenspiele tauchten dann auch schon Formelhaft anmutende Abkürzungen auf, wie 3W6+4 zum Beispiel. Hier wird der Spieler aufgefordert 3 sechsseitige Würfel zu werfen und zum Ergebnis vier hinzuzuaddieren. Ganz einfach und vielseitig einsetzbar.
Der W100 und auch der W66 sind in diesem Zusammenhang aber noch gesondert zu betrachten. Der W100 besteht aus zwei zehnseitigen Würfeln (w10) von denen einer die Zehner und der andere die Einer Stelle bildet. Dazu müssen die Würfel natürlich unterscheidbar sein, weshalb man unterschiedliche Farben benutzt oder aber inzwischen auch Würfel, die mit 10, 20, 30 anstelle der normalen Zahlen bedruckt sind, benutzt. Eine doppel Null würde in diesem Fall die 100 verkörpern. Der W66 kann unterdessen nicht alle Zahlen von 1-66 abbilden. Auch hier werden zwei unterschiedlich farbige Würfel gebraucht, die wiederum die Einer- und Zehnerstelle einer Nummer liefern (11-16, 21-26… 61-66). Dieses System lässt sich natürlich noch beliebig ausbauen.
Das inzwischen gängige Würfelset für Gamer/Rollenspieler usw. besteht aus dem W4, mehreren W6, dem W8, zwei W10, einem W12 und einem W20.
Bekannte Vertreter von Würfelspielen zähle ich hier jetzt nicht auf, aber dafür gibt es ein paar Abbildungen von Würfeln.
In DSA-Runden wurden W20 quasi „heilig“ gesprochen, weil nur mit diesem einen Würfel Attacke, Parade oder andere Prüfungen gelang. Und wenn der W20 vor der nächsten 48 Stunden Session -lange vor den Namenlosen Tagen- sich verflüchtigt hatte, war Rollenspieler in höchster Not.
Verrückte gute alte Zeit mit Lar, die Peitsche, Dwarlin, Andor &. Co.!!