Heute möchte ich euren Blick auf ein nicht mehr ganz taufrisches aber umso cooleres Spiel lenken. Paperback erschien bereits 2014 bei Tim Fowers Games. Tim Fowers verlegt übrigens Spiele in seinem eigenen Verlag und das sind, wenn man es so sagen kann Kleinode, die man kennen sollte. Grafisch meistens von einem Stil geprägt und wunderschön mit viel Witz umgesetzt. Zwei seiner Spiele, darunter eben das hier rezensierte, gibt es sogar in deutscher Sprache und können direkt bei ihm auf seiner Internetseite www.fowers.games bestellt werden. Paperback verbindet in sich zwei Spielelemente, die man eigentlich nicht miteinander in Verbindung bringt. Zum einen wäre da ein Deckbuilder im Stile von Dominion und zum anderen ein scrabbleähnliches Wortfindungsspiel. Klingt irgendwie seltsam? Ist es aber überhaupt nicht, sondern sogar sehr unterhaltsam, wenn man Spiele mag, in denen es um Wörter geht.
Kategorie: Rezension
Everdell
In diesem Jahr hat wohl kein Spiel für mehr Aufsehen gesorgt als Everdell. Ein Kickstarter-Spiel das durch seine wunderschönen Artworks und das außergewöhnliche Spielmaterial auf sich aufmerksam gemacht hat. Überall wurde es gehyped bis zum geht nicht mehr, bevor es dann auf den ersten Messen und Conventions auftauchte und zu aller Überraschung dann auch tatsächlich noch mit überzeugendem Gameplay aufwarten konnte. Der Hype wurde größer und größer und in Essen schließlich war es gar nicht mehr zu bekommen. Zum Glück hatte ich mir schon recht früh eine Kopie sichern können und bereuhe es bis heute nicht, wie ihr ja am Prädikat bereits erkennen könnt.
Teotihuacan – Die Stadt der Götter
Der Schwerkraft-Verlag hat ja dieses Jahr zur Spiel in Essen gleich einen ganzen Haufen Neuheiten auf den Markt geschmissen, unter anderem auch das vielgerühmte neue Spiel von Daniele Tascini, dem Autor von Tzolk’in: Teotihuacan – Die Stadt der Götter. Das Spiel mit dem fast unaussprechlichen Namen soll ja eines der heißesten neuen Expertenspiele überhaupt sein. Das Spiel ist groß und es ist komplex, da würde ich auf jeden Fall zustimmen, aber ob es vielleicht trotzdem kein Expertenspiel sein muß, darüber läßt sich bestimmt streiten. Vom Umfang der Erklärung her, ist es definitiv eins, denn wie gesagt es ist komplex und man hat so wahnsinnig viele Möglichkeiten, aber das Spielprinzip an sich ist, wenn man einmal losgespielt hat, eigentlich nicht zu kompliziert. Auch weniger ambitionierte Spieler können Teotihuacan, so denke ich, recht gut spielen.
Pandemic Legacy Season 1
Lange, lange hat es gedauert, bis ich etwas zu diesem Spiel sagen konnte. Ich hatte mir selbst auferlegt, meine Meinung erst öffentlich zu diesem Spiel kund zu tun, wenn ich es komplett gespielt haben werde und das ist nun tatsächlich auch der Fall. Aber wie macht man das bei einem Legacy-Spiel, ohne zu spoilern? Nicht ganz leicht, aber ich werde es probieren. Alle denen das egal ist, können gerne einen Blick in die Spieltagebücher werfen, denn dort bin ich im Moment noch dabei, zu berichten, was und wie es in diesem Spiel passiert. 2015 erschien die erste Season von Pandemic Legacy bereits und schlug große und hohe Wellen. Gehört in der Boardgamegeek-Liste, der besten Spieler aller Zeiten immer noch zu den besten überhaupt und sorgte für einen regelrechten Hype was Legacyspiele anging. Das Grundspiel Pandemie oder Pandemic ist schon seit 2008 auf dem Markt und gillt ebenfalls als Riesenerfolg.
Micropolis
Endlich mal ein Ameisenspiel. Warum hat das solange gedauert, frag ich mich? Ameisen sind doch, so kommt es mir zumindest vor, ein super Thema für ein Brettspiel. Es gab auch bestimmt schon ein paar Versuche, aber bisher hat keines die breitere Spielergemeinde erreicht. Bruno Cathala und Charles Chevallier haben es aber geschafft ein Familienspiel aus dem Ameisenthema herauszuholen, bei dem es um den Nestbau der kleinen Tierchen geht. Micropolis ist das Ergebnis was uns durch Pegasus, bzw. Matagot präsentiert wird, in dem wir mit bis zu sechs Spielern unsere eigenen kleinen Ameisenbauten errichten und unser Ameisenvolk durch die meisten Siegpunkte zum Sieg führen wollen. Eine Expertenversion verwandelt das Spiel dabei für zwei oder drei Spieler, in eine etwas taktischere Version. Also, krabbeln wir los…
Zwischen zwei Schlössern
Bei Zwischen Zwei Schlössern handelt es sich um einen Mix aus zwei bereits veröffentlichten Spielen. 2014 erschien das Spiel „Die Schlösser des König Ludwig“ von Bézier Games, indem man sich theamtisch mit dem Bau von Räumen in einem Schloss auseinandersetzte. Ein Jahr später erschien bei Stonemaier Games das Spiel „Zwischen Zwei Städten“, indem man fast Semi-Kooperativ mit seinen Sitznachbarn zu jeder Seite eine Stadt baute. „Zwischen Zwei Schlössern“ kombiniert diese beiden Spielideen, so dass man hier mit seinen Nachbarn gemeinsam die Räume in Schlössern baut. Dabei sind die Formen der Räume weggefallen und die Idee des gemeinsamen Baus an zwei Schlössern wurde ergänzt. Ob das gut funktionieren kann? Ich finde schon.
Kodama
Kodamas sind kleine Baumgeister, die in der japanischen Mythologie beheimatet sind. Daniel Solis greift mit dem kleinen Verlag Indie Boards and Cards die Vorlage der Kodamas für sein Spiel auf und kann nicht verheimlichen, dass die Darstellung der Baumgeister aus dem japanischen Animationsfilm-Meisterwerk, „Prinzessin Mononoke“, für dieses Spiel Pate gestanden hat. Seit 2017 kommen wir durch Kosmos auch in den Genuß einer deutschen Kodama-Version. Das Spiel sieht nicht nur zuckersüß aus, sondern versucht auch sein Thema optisch durch die Auslage von Bäumen im Spiel einzufangen. Die Spieler bauen hier aus Karten tatsächlich Bäume, für die sie im Spielverlauf Punkte sammeln. Seid schonmal gewarnt, trotz des kleinen Formats, braucht dieses Spiel enorm viel Platz.
Roll Player
Ich mag Spiele mit außergewöhnlicher Thematik. Roll Player klingt aber im ersten Moment gar nicht so außergewöhnlich, geht es doch darum sich einen Fantasyhelden zu basteln, aber ein Spiel das den Vorgang der Heldenerstellung eines Fantasy-Rollenspiels zum Thema macht, ist dann doch eher außergewöhnlich. Ich hatte die Beschreibung des Spiels nur gelesen und wusste vor einem halben Jahr bereits, dass ich es unbedingt spielen wollte. Ich konnte mir zu dem Zeitpunkt allerdings überhaupt nicht vorstellen, wie so ein Spiel funktionieren würde. Natürlich mit Würfeln und dem optimalen Einsetzen dieser in sein Tableau. Roll Player verwandelt sich dabei in ein durchaus komplexes Puzzlespiel, das zurecht den Aufdruck Kennerspiel trägt. Das „was“ man hier tut ist nicht schwierig, aber das „wie“ sich das auswirkt macht es zu einem anspruchsvolleren Spiel.
7 Wonders Duel
7 Wonders fällt genau in die Zeit, in der ich mich mit Brettspielen, oder sagen wir besser analogen Spielen nur recht wenig beschäftigt habe. Will sagen, ist vorerst und bis heute tatsächlich komplett an mir vorbei gegangen. Natürlich kenne ich das Thema und weiss in etwa wie es gespielt wird, auch wenn ich es noch nie gespielt habe. Auch ist mir bekannt das es im Jahre 2011 zum ersten Kennerspiel des Jahres überhaupt gewählt wurde. Leider stellt es ansonsten eine große Lücke in meiner Spielerkarriere dar. Deshalb legte ich mir neulich die 2-Spieler-Variante 7 Wonders Duel zu, um zumindest mal annähernd in die Materie einzusteigen. Natürlich kann ich hier jetzt keine Vergleiche ziehen, sondern werde einfach mal die Duel-Variante ohne den großen Bruder betrachten.
„7 Wonders Duel“ weiterlesenPlanet
Eines der aufsehenerregensten Spiele im Vorfeld der Messe in Essen, war mit Sicherheit Planet. Das lag mit nichten daran, dass es irgendwie revolutionäres Gameplay versprach, oder besonders Innovativ wirkte. Es liefert einem ein neues Spielgerät: Einen magnetischen Dodecaeder (12 seitiger Würfel), den man mit Plättchen befüllen muss. Das ganze sieht für die Zuschauer natürlich wahnsinnig interessant aus und ist auch für die Spieler eine durchaus neue Erfahrung, wenngleich sich das Spiel, dass sich dahinter verbirgt, eigentlich gar nicht soweit von anderen Plättchenlegespielen unterscheidet. Aber man läßt in diesem Spiel in seinen Händen tatsächlich das entstehen, was auch im Titel des Spiels steht: einen Planeten.