#74 Was ist eigentlich? – Mulligan

Diese Woche geht es um einen Begriff, der eher den Kartenspielern unter euch geläufig sein dürfte. Denn speziell bei diesen und dort im noch spezielleren bei den Duellspielen, kommt der Begriff des Mulligan ziemlich häufig vor. Auch das ein oder andere Brettspiel, dass auf irgendwelche Karten als Ressource setzt, habe ich aber ebenfalls schon mit einer Mulliganregel gesehen. Was aber ist ein Mulligan genau? Ich versuche Licht ins Dunkel zu bringen.

Mulligan

Ganz genau ist letztlich gar nicht geklärt wann genau der Begriff zum ersten mal auftauchte. Relativ sicher ist man sich, dass er aus dem Golfsport stammt und ein Herr Mulligan dafür verantwortlich zeigt. Zwei Herren, einer in den Zwanziger Jahren und einer in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem Namen Mulligan waren begeisterte Hobbygolfer. Es kam bei ihnen schonmal vor, das ein Schlag nicht ganz so günstig für sie landete. Also abseits der Golfbahn oder im schwierigen Gelände. Um aber keine allzu stressige Ausgangsposition zu haben. Führten sie den Schlag einfach nochmal aus und ignorierten den zuvor gemachten. Dies ist im Golfsport ein Mulligan. In den offiziellen Golfregeln taucht er allerdings nicht auf und Profis benutzen ihn auch nicht.

Magic – The Gathering führte ihn irgendwann zu Beginn der Turnierszene offizell ein. Zum Start des Spiels zieht jeder Spieler eine Starthand von sieben Karten. Ist man nicht zufrieden mit der Hand oder hält sie für nicht gut spielbar, so zieht man nach dem erneuten Mischen, wieder Karten vom Zugstapel. Diesmal aber eine weniger. Das kann man noch weitere Male wiederholen, nur wird jedesmal eine Karte weniger gezogen. Das nennt man beim Magicspielen einen Mulligan.

Auch andere Kartenspiele, vor allem diejenigen die konfrontativ und in Wettbewerben gespielt werden, verfügen über ähnliche Mulliganregeln. Auch bei Hearthstone gibt es eine solche Regel. Es ist also eine Regel, die den Spieler*innen den Einstieg in die Partie erleichtern soll. Wobei sie bei Spielen wie Magic – The Gathering auch taktisch benutzt werden kann. Bei bestimmten Decks ist es wichtig recht früh eine bestimmte Kombination von Karten auf der Hand zu haben. Hier kann man durch gezielte Mulligans versuchen nachzuhelfen. Der Vorteil, die exakten Karten auf der Hand zu halten wiegt dann meistens schwerer als der Kartennachteil durch weniger Karten auf der Hand.

Generell sollte man Mulliganregeln benutzen, wenn das Spiel extrem von der Kartenhand abhängt. Wenn man nur Mist auf der Hand hat, so wird ein Spiel zur Qual und man kann schnell frustriert sein. Das will aber ja keiner sein, also sollte man sich die Situation erleichtern und einen Mulligan nehmen. Auch Spiele wie Arkham Horror – Das Kartenspiel oder Smash Up benutzen solche Regeln.

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