Nach dem doch eher schlecht gelaufenen letzten Spieleabend, haben wir uns nur kurze Zeit später mit einer anderen Arbeitskollegin zu einem weiteren Spieleabend getroffen. Dieser Abend unterschied sich tatsächlich komplett von denen mit unseren anderen Kollegen, von denen ich hier ja seit längerem Berichte. Da ich aber gerne meine Leser auch an dieser Erfahrung teilhaben lassen möche, habe ich mich dazu entschlossen auch von dieser kleinen Runde hier zu berichten, auch wenn wir „nur“ zu dritt waren. Auch diese Kollegin spielt recht gern und hat sogar ein wenig „spielerische Vorbildung“, wenn man das so sagen kann. In einer anderen Spielrunde spielt sie regelmäßig das, was der normale Spielemarkt so hergibt. Quirkle, Ubongo und Konsorten sind Spiele mit denen sie sich auskennt und ihre Kinder lieben Camel Up. Nachdem wir auf der Arbeit einmal über Tiny Towns geredet haben, wollte sie es unbedingt einmal ausprobieren. Gesagt getan…
Die Unterschiede zu der anderen Gruppe liegen klar auf der Hand. Wir haben uns ebenfalls wie beim letzen Termin mit der anderen Gruppe an einem Freitag getroffen und haben recht früh begonnen. Irgendwann nach einem Arbeitstag kommt einfach der Hammer und man wird müde. Außerdem ging es hier wirklich hauptsächlich ums Spielen und Spaß haben und nicht ums Klatschen und Tratschen mit spielerischer Begleitung und Alkohol.
Wir waren total überrascht, als sie in der Tür stand und eine riesige Tüte mit Spielen dabei hatte. Das war ja sonst unser Part und wir haben ja auch die ganze Hütte voll mit Spielen. Sie hatte einiges von dem mitgebracht, das sie sonst mit den anderen spielt. Unter anderem aber auch ein Spiel namens Latice, das niemand mit ihr spielen wollte, weil die anderen es zu kompliziert fanden. Mit diesem Spiel begannen wir und ich laß ersteinmal die Regeln. Ich hatte das Spiel tatsächlich vorher schon irgendwo gesehen, wusste aber nichts mehr darüber. Es war mir aufgefallen, da es eigentlich komplett sprachneutral ist, wenn man von den Regeln erstmal absieht und von jedem gespielt werden kann. Es ist für alle Altersstufen geeignet und man kann es eigentlich jedem schnell beibringen. Deshalb konnte ich nicht glauben, dass es ihrer anderen Spielgruppe zu kompliziert war.
Latice ist ein bißchen wie Romme, jeder bekommt Steinchen und muss sie schneller als die Gegner versuchen loszuwerden. Jeder hat einen Vorrat an Steinen aus dem man immer sechs auf seinem Bänkchen vor sich stehen hat. Wann immer man etwas aufs Brett legt zeiht man Steine aus seinem Vorrat nach. Die Steine zeigen sechs verschiedene Symbole in sechs verschiedenen Farben und jeder Stein existiert so genau dreimal. Außerdem gibt es noch ein paar Sondersteine mit einem Windsymbol und die Krux ist es möglichst viele Steine in einer Runde auszulegen, indem man sich über Spielsteine weitere Züge kauft. Latice ist ein gelungenes Spiel das keinem weh tut. Meine Frau mag solche Spiele sehr und auch ich kann sowas zwischendurch immer gerne spielen. Natürlich ist soetwas nichts für einen ganzen Abend. Aber wir spielten gleich drei Partien, um es zu verfestigen.
Als nächstes waren wir dann dran mit Kingdomino, unser Gast hatte es sich gewünscht und wir spielten es mit ihr. Ist ja ebenfalls rasend schnell erklärt und kam glaube ich ganz gut an auch wenn sie nicht gewinnen konnte. Wir spielten zwei Partien. Ich denke Kingdomino könnte demnächst bei ihr einziehen.
Auch die obligatorische Pizza wurde bestellt. Wir mussten nur noch warten bis unsere Tochter nach hause kam. Deshalb spielten wir dann, während wir auf die Pizza warteten (und wir warteten lang!) Qwirkle zu viert. Ich gebe zu, das ich es noch nie in meinem Leben gespielt habe. Aber natürlich kenne ich das Spiel des Jahres aus dem Jahre 2011. Es ist ja auch schon einige Jahre älter und machte schon vor dem Preis die Runde, galt aber immer eher als Kinderspiel. Für uns war es neu, aber, was soll ich sagen, es machte Spaß und ich war sehr beeindruckt von der Qualität des Materials, da man das Spiel ja zum Teil sehr günstig erwerben kann.
Anschließend, unsere Tochter verließ uns wieder, kamen wir dann zu Tiny Towns. Wir hatten es ihr in der Woche zuvor ausgeliehen, damit sie es mit ihrer Gruppe spielen konnte, aber die eine Hälfte fand es doof. Sie wollte es unbedingt mit uns spielen, weil sie es gut fand und wir haben zunächst eine Partie mit dem Standardsetup und dann noch zwei weitere Partien gespielt. In der letzten Partie hat sie die Gebäude ausgewählt und eine echt komplizierte Zusammenstellung gewählt. Sie hat gewonnen und wir hatten keine Chance. Ein gelungener Abend, der nicht zu spät zu Ende ging und genau richtig dosiert war. Inzwischen hat sie schon nachgefragt, wann wir das wiederholen können. Das werden wir auf jeden Fall tun und alles an Gateway aufbieten, was wir zur Verfügung haben.