Die ersten zehn Beiträge (Jahrgänge kann ich ja nicht sagen, da der erste Beitrag von sämtlichen Jahrgängen vor 1991 handelte sind geschafft. Das Kallax-Regal ist schon ganz gut gefüllt und wir sind endlich an der Jahrtausendwende angekommen. Brettspiele nahmen in einem etwas breiterem Spektrum am Leben der Bevölkerung Teil. Sehr langsam entwickelten sie sich zu einem Trend, der so in etwa zu dieser Zeit anfing ins Rollen zu kommen. Spiele wie Die Siedler von Catan und ein weiteres Spiel, das natürlich in meinem heutigen Beitrag nicht fehlen darf, lösten diese Faszination für das Brettspiel aus. In diesem Jahr hatte ich wahrlich keinerlei Probleme Spiele zu finden, wobei ich ja inzwischen darauf aufmerksam gemacht wurde das ich mich ganz schön verhauen habe, weswegen ich hier noch ein paar Worte verlieren möchte. Ich entschuldige mich für den Fehler schonmal bei allen im Vorfeld und möchte um Nachsicht bitten. Da hat sich doch glatt eine zeitliche Ungenauigkeit eingeschlichen. Wie immer soll auch heute gelten: Mitmachen erwünscht. Also bitte kommentieren und schreibt eure Meinung zu meinen Titeln auf oder nennt uns eure Spiele, die auf keinen Fall fehlen dürfen.
Was passiert hier genau?
Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.
Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.
So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 1999 aus. 55 Spiele wohnen bisher in diesem spielerischen Mehrgenerationenhaus und heute kommen fünf weitere aus dem Jahr 2000 dazu.
Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.
Carcassonne – Das zweite Spiel von dem ich da oben zuvor sprach ist natürlich Carcassonne, welches genau zur richtigen Zeit erschien und den Lauf, den Catan begann, weiterzuführen. Carcassonne war noch zugänglicher und erreichte eine breite Menge, wuchs quasi in dem von Catan gedüngten Boden. Das Spiel ist großartig bis heute, auch wenn es eigentlich ein gemeines Spiel ist, da ich hier die Möglichkeit habe den anderen Spieler*innen ihre vereinnamten Gebiete abspenstig zu machen. Dennoch bleibt es so leicht zugängig und schnell gespielt, dass alle es spielen konnten und sich mit den Mitspielenden messen wollten. Während Catan sich bei den Spielefreunden zunächst wie ein Leuchtfeuer verbreitete und dann auch über die Medien zu einem breiteren Phänomen wurde, erreichte Carcassonne sofort auch die Familien und wurde gespielt und gespielt. Ich bin auch heute noch von dem Spielprinzip überzeugt und empfinde es als den Klassiker aus dieser Zeit. Ansonsten ist über dieses immer wieder neue Legespiel schon alles gesagt worden.
Der Herr der Ringe – Das zweite Spiel das ich hier auf gar keinen Fall weglassen darf ist wohl der wichtigste Beitrag von Reiner Knizia zur Spielhistorie. Der Herr der Ringe ist einer seiner Beiträge zur damals ganz frischen Filmtrilogie. Mit John Howes Illustrationen ausgestattet trat es bei den Spielefans offene Türen ein und etablierte das kooperative Spiel unter den Brettspieler*innen. Für uns Rollenspieler*innen war das nicht unbedingt neu, aber auf einem Brett nach festen Regeln gemeinsam ein Ziel zu erreichen, während das Spiel Mechaniken aufwieß, die uns zu bezwingen versuchte, war wirklich neu und für viele etwas ganz Besonderes. Für mich als Spielefan gehörte es lange Zeit zu meinen liebsten Spielen und machte Spiele wie Pandemie erst möglich. Heute ist es vielelicht ein bißchen angestaubt und wirkt nicht mehr so ganz frisch, ist für mich aber immer noch ein tolles Spiel das sich in meiner Sammlung befindet und deshalb hier auch in diesem Beitrag auftreten muss.
Java – Ein weiteres Spiel, das damals recht häufig auf den Tisch kam ist Java, der zweite Teil der Maskentrilogie, der wieder, wie Tikal, mit den damals ebenfalls völlig neuen Aktionspunkten funktionierte. Hinzu kam, das Java nicht nur spielerisch punkten konnte, sondern genau wie sein Vorgänger auch optisch hübsch war, da sich durch die dicke Beschaffenheit der Pappplättchen vor den Augen eine an Terrassenbau erinnernde Spiellandschaft entstand. Sehr hübsch und spielerisch fordernd. Eine ganze Zeit lang fand ich Java sogar besser als Tikal. Allerdings fand das Spiel nicht soviele Anhänger wie die Suche nach den Schätzen im Dschungel.
Ohne Furcht und Adel – Heute kennen viele dieses Spiel unter dem Namen Citadels, aber wir spielten es damals in möglichser großer Anzahl immer mal wieder. Die Spieler*innen schlüpfen hier in verschiedene geheime Rollen. Diese wechseln allerdings in jeder Runde und mit den geheimen Rollen kommen unterschiedliche Fähigkeiten. Das Ziel der Spieler*innen ist natürlich die meisten Punkte zu ergattern und durch das errichten von Gebäuden kann dieses Ziel erlangt werden. Die Spieler*innen haben Karten auf der Hand, die sie mit bestimmten Rollen ausspielen können. Sie müssen also versuchen im Spielverlauf die richtigen Rollen zu ergattern. Das Spiel endet sobald jemand sein achtes Gebäude bauen konnte. Die Gebäude haben zusätzlich verschiedene Farebn und es sollte versucht werden Gebäude in allen Farben zu bauen. Ein wirklich gutes Spiel für große Gruppen. Auch heute noch.
Torres – Zu guter letzt kommt nun mein Fehler. Nein das Spiel gehört so oder so in dieses Regal, aber in Anbetracht das Torres im Jahr 2000 den Preis für das Spiel des Jahres abgeräumt hat, verortete ich es zeitlich tatsächlich in diesem Jahrgang. Was allerdings falsch ist, denn es gehört ins Vorjahr und hätte dort Tikal ersetzen müssen. Da ich das nun nicht alles noch ändern wollte, bleibt das jetzt so mit diesem Fehler. Mein fünftes Spiel in diesem Jahrgang ist also das Spiel des Jahres Torres, welches ich damals für einen kleinen Geniestreich hielt, während sich andere fragten, warum das Spiel überhaupt den Preis gewann. Die Spieler*innen versuchen hier möglichst große Schlösser aus verschieden hohen Türmen zu bauen, die wir nach und nach auf einem Spielbrett errichten. Um die Schlösser zu besetzen müssen wir sie auch noch mit unseren Rittern besetzen. Aber diese müssen auch erst an ihre Positionen kommen. Hier kommen wieder die Aktionspunkte von Kramer und Kiesling ins Spiel. Torres könnte ebenfalls als zeitlos gelten.
Damit sind die fünf Vertreter des Jahrgangs benannt. Mal wieder das Spiel des Jahres, auch wenn es hier gar nicht hingehört, mit Carcassonne und Der Herr der Ringe zwei historisch relevante Spiele. Auch Java ist auf seine Art ein relevantes Spiel, denn es gehört zu einer der ersten Spieleserien, auch wenn sie offiziell so nie gennant wurden (Die Masken-Trilogie). Die Auswahl fiel mir wirklich leicht und lag fast schon auf der Hand. Das Kallax ist wieder etwas voller geworden und nun seid, wie immer, ihr an der Reihe und kommentiert, was für euch in diesen Jahrgang gehört. Ich bin schon gespannt auf die Nennungen. Mein Kallax sieht auf jeden Fall nach diesem Beitrag so aus:
Das war es dann wieder für diesen Jahrgang und in ca. zwei Wochen geht es an dieser Stelle weiter mit dem Jahrgang 2001 der wieder ein wenig schwieriger wird und wahrscheinlich ein paar sehr kontroverse Spiele enthalten wird. Aber bis dahin kann ich mich auf den Shitstorm schonmal vorbereiten…