Triqueta – Dreieinigkeit der Tiere

Triqueta

Meistens handelt es sich um ein ganz besonderes Spiel, wenn dieses über Monate nicht im Handel erhältlich ist. So geschehen mit Triqueta. Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Pech. Jedenfalls habe ich doch ziemlich oft versucht eine Kopie von Triqueta zu bekommen. Das zog sich bis zur Spiel hin und dort bekam ich dann „nur noch“ eine englische Version. Zum Glück ist das bis auf die Regel egal. Das Spiel ist vom Material her sprachneutral angelegt, was für ein abstrakt wirkendes Spiel eigentlich auch nichts Ungewöhnliches ist. Aktuell, während ich die Zeilen schreibe ist Triqueta aber verfügbar. Warum gerade dieses Spiel so beliebt ist, oder ob es einfach Zufall war, entzieht sich meiner Kenntnis. Eins lässt sich aber mal sagen, ohne dass ich das Spiel aus der Nähe betrachtet haben muss, es sieht verdammt gut aus. Aber ist das alles?

Worum geht es?

In Triqueta geht es um das Steine sammeln. Auf diesen sind Tiere mit Zahlenwerten zu sehen und wir als Spieler*innen sammeln sie um Punkte zu verdienen. Der Clou ist dabei der Auswahlmechanismus. Ich baue mit meinen Mitspieler*innen Reihen von Steinen auf, die ich im günstigen Moment aufnehme, um die Steine vor mir zu sammeln. Ich darf allerdings nur drei von jeder Tierart vor mir liegen haben, alle anderen zählen negative Punkte für mich. Daraus entspinnt sich ein Kampf um die richtigen Reihen zur richtigen Zeit.

Triqueta: Spielaufbau für drei Personen / Foto: Spieltroll
Triqueta: Startfelsen / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Triqueta erfordert ein wenig Vorbereitungszeit. Die wunderhübschen und schön geformten Steine, die sich überdies auch hervorragend anfassen, werden zunächst in kleinen Blumen gestapelt. Immer fünf Steine ergeben eine solche Blume. Drei solche Blumen werden übereinander gestapelt. Natürlich so, dass wir die Vorderseiten der Steine nicht sehen. Das machen wir viermal, so das wir vier Blumen vor uns haben die aus jeweils 15 Steinen bestehen. Drei von diesen Stapeln werden mit großen runden Pappmarkern bedeckt, die Bäume zeigen. Einer bleibt frei und wird zum Zugstapel. Daneben werden der Spieler*innenanzahl entsprechend viele dreieckige Plättchen gelegt. Diese stehen für die Reihen, die wir im Spielverlauf rechts daneben bilden werden. Ein*e Spieler*in erhält den Startfelsen und beginnt.

Triqueta: Die Reihen bilden sich / Foto: Spieltroll

Wer an der Reihe ist hat nur zwei Möglichkeiten. Entweder es wird ein Stein vom Stapel oder eine Reihe aus der Mitte genommen. Dabei darf nur ein zugänglicher Stein vom Stapel genommen werden oder eine komplette Reihe aus der Mitte. Sollte ich mich für einen Stein vom Stapel entscheiden, so schaue ich ihn mir an und lege ihn entweder verdeckt vor mich oder lege ihn offen in eine der Reihen in der Mitte. Ersteres darf ich aber nur zweimal im gesamten Spiel machen. Entscheide ich mich für eine Reihe, dann nehme ich das dreieckige Plättchen samt aller Steine daneben. Die Steine muss ich offen vor mir auslegen. Nach Tierarten getrennt und maximal drei Stück zu einem Tiersymbol. Sollte ich mehr Steine dieses Tieres haben, werden sie oben auf den ersten dreien gestapelt. Das ist für das Puntke zählen hinterher wichtig. Habe ich ein dreieckiges Plättchen genommen, so steige ich aus der laufenden Runde aus, während die anderen weiterspielen. Das läuft solange bis jeder eine Reihe gewählt hat. Wer das zuletzt tut erhält auch den Startfelsen. Dann legen die Spieler*innen ihre Plättchen wieder in die Mitte für die nächste Runde und der nächste Stapel wird eröffnet. Wer den Startfelsen hat nimmt sich das Baumplättchen und beginnt.

Triqueta: Die Auslage eines Spielenden / Foto: Spieltroll

So läuft das Spiel über alle vier Stapel, bis alle Reihen ein letztes Mal vergeben wurden und die Punkte gezählt werden können. Die Steine zeigen sechs verschiedene Tiere mit Punktewerten von fünf (Hase) bis zehn (Bär). Wer ein Tier von einer Sorte hat bekommt einen Punkt. Für zwei gibt es entsprechend auch zwei Punkte. Habe ich aber drei Tiere einer Sorte, ein sogenanntes Triqueta, so erhalte ich den aufgedruckten Punktewert. Soll heißen, drei Hasen bringen fünf Punkte und drei Bären sogar zehn. Habe ich aber mehr als die drei Tiere, so sind die Triquetas nichts wert und ich erhalte stattdessen für jedes weitere Tier das ich darauf gestapelt habe sogar einen Minuspunkt. Für jedes Baumplättchen gibt es ebenfalls einen Punkt und wer zum Schluss den Startfelsen sein Eigen nennt, bekommt einen weiteren. Wer die meisten Punkte erzielt gewinnt. Am Ende dürfen die Tiere, die verdeckt auf der Hand gehalten wurden, noch in die eigene Auslage integriert werden. Überzählige können aber verdeckt bleiben.

Das Fazit

Triqueta ist im Grunde ein einfaches und schnelles Spiel. Eines das in Familien gut aufgehoben sein dürfte, denn die Regeln sind schnell erklärt und es gibt nicht viele Zugmöglichkeiten. Wir hatten durchaus Spaß beim Spielen, sowohl zu zweit als auch mit mehreren. In voller Besetzung haben wir es aber nicht ausprobieren können. Ich habe mich allerdings beim Spielen die ganze Zeit gefragt, ob es nicht mehr Sinn gemacht hätte aus Triqueta ein Kartenspiel zu machen. Die Spielvorbereitung nervt nämlich schon ein bisschen und mit Karten wäre das deutlich schneller gegangen. Wahrscheinlich wären die überall erwähnten Ähnlichkeiten zu Coloretto dann noch häufiger zu hören gewesen. Die Grundmechanik ist natürlich dieselbe, aber dennoch finde ich das der Vergleich ein wenig hinkt, denn im Grunde können die Reihen hier so lang sein wie sie wollen im Gegensatz zur festen Größe bei Coloretto und das eröffnet schon andere Möglichkeiten in Bezug auf die eigene und die gegnerischen Auslagen.

Triqueta: Alle Tiersteine auf einen Blick / Foto: Spieltroll

Größter Pluspunkt von Triqueta bleibt aber die Optik und Haptik des Spiels. Es fühlt sich wahnsinnig wertig an und ich spiele gerne mit solchem Material. Rein spielerisch ist es aber kein größerer Wurf, aber einer der durchaus zu gefallen weiß. Warum das Spiel aber so schwierig zu bekommen war, kann ich mir anhand des Spielprinzips nicht erklären, sondern würde es tatsächlich auf seine Optik schieben. Triqueta eignet sich auch genau deshalb gut als Geschenk.


  • Verlag: Pegasus Spiele, Deep Print Games
  • Autor(en): Stefan Dorra, Ralf zur Linde
  • Illustrator(en): Annika Heller
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler*innen
  • Dauer: 20 – 30 Minuten

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