Projekt: Die perfekte Sammlung – 2021

In der letzten Zeit ist es etwas ruhiger geworden um dieses Projekt. Zum einen hat das den Grund, dass die regelmäßigen Folgen nun vorbei waren, denn das Kallax-Regal ist nach den von mir aufgestellten Regeln nun erstmal voll. Wer nicht weiß wovon ich spreche findet gleich eine kleine Zusammenfassung, was hier genau passiert. Nach der letzten Ausgabe, dem Jahrgang von 2020 sind 160 Spiele im Regal eingezogen und das soll die maximale Größe der Sammlung sein. Ab jetzt werde ich die Jahrgänge, sofern gute Spiele erschienen sind gegen alte Spiele aus dem Kallax austauschen und mir ein paar Gedanken machen, warum ich es austausche. Weiterhin gilt: Nicht mehr als fünf Spiele pro Jahr dürfen neu aufgenommen werden. Was rausfliegt ist hingegen egal. So soll eine moderne Auswahl von Spielen entstehen. Leider war es mir in der letzten Zeit terminlich nicht möglich die Serie fortzuführen, weshalb nun eine zweimonatige Pause entstanden ist. Nun soll es aber weitergehen.

Bevor es aber losgeht, was passiert hier genau?

Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal zu sehen sein, in dass nach und nach Spiele aus den neueren Jahrgängen einziehen werden und ich das für und wider erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.

Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mit zu überlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler*innen, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Soweit so gut, ich fasse erstmal noch zusammen. Folgende Liste umfasst die 160 Spiele des Kallaxprojekts:

Hier nun also meine Wahl für den Jahrgang 2021. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.

7 Wonders Architects – Hier wieder eine Wahl, die nicht alle nachvollziehen werden können. Auch ich war zunächst skeptisch und konnte als Fan von 7 Wonders und 7 Wonders Duel nicht glauben, dass es ein weiteres Spiel geben könnte, das tatsächlich mit dem gleichen Thema und wieder dem Drafting Spielprinzip ein neues Fass aufmachen könnte. Aber da habe ich mich schwer getäuscht und das auch recht schnell festgestellt. 7 Wonders Architects ist viel seichter als seine Vorgänger, weil es die spielerische Entscheidung auf eine einzige Auswahl beschränkt und so einen Spielfluss erreicht, der schon fast an Black Jack erinnert. Dieses Spiel ersetzt keinen seiner Vorgänger, aber erweitert das Spektrum um einen weiteren familienfreundlicheren Kosmos.

Baumkronen – Auch das zweite Spiel ist wohl eine Wahl, die nicht jeder treffen würde, denn seltsamer Weise hat dieses Spiel aus der Zweispielerserie von KOSMOS nicht den Anklang gefunden, den es bei mir fand. Das kann ich mir tatsächlich überhaupt nicht erklären, denn für mich ist es eines der absoluten Highlights dieser Serie. Es war mir sogar einen Orden wert. Baumkronen hat ein simples Spielprinzip mit einem coolen Draft-Mechanismus. Hier haben wir die Wahl zwischen drei Stapeln, die wir uns der Reihe nach anschauen. Sobald uns einer der Stapel gefällt, erhalten wir ihn auf die Hand. Wollen wir ihn nicht, so kommt verdeckt eine weitere Karte auf den Stapel. Irgendwann wird jeder Stapel so gut das du ihn nimmst. Die Spieler*innen wechseln sich dabei ab. Sie versuchen mit den Karten in ihrer eigenen Auslage den punktemäßig wertvollsten Regenwald auszulegen. Baumkronen hat genau den richtigen Schwierigkeitsgrad und die richtige Länge um zu einem großer Erfolg zu werden, aber es sollte wohl nicht sein. Für mich eines der Spiele von 2021, aber leider wohl nur für mich und ein paar wenige andere.

Cascadia – Im Gegensatz zu den beiden ersten Spielen ist Cascadia wohl kaum eine Überraschung, ist es doch einer der Hits dieses Jahrgangs. Das Spiel wurde mit ziemlich vielen Preisen überschüttet und konnte im Jahr 2022 auch den Preis für das Spiel des Jahres gewinnen. Aus der heutigen Sicht mutet das, obwohl es noch gar nicht lang her ist, schon fast seltsam an, denn das tolle an Cascadia sind seine zwei Ebenen, auf denen wir in diesem Legespiel agieren. Wir bauen zum einen eine Landschaft aus Plättchen und dann müssen wir oben auf noch Tierplättchen legen und so nach sämtlichen Regeln versuchen die meisten Punkte zu erzielen. Das Prinzip mit den zwei Legeebenen war so neu und frisch, dass Cascadia damit punkten konnte. Mittlerweile kommen immer mehr Spiele auf den Markt, die sich mit mehreren Ebenen beschäftigen. Cascadia ist nach wie vor toll und gehört in das Regal. Auch hier wurde seiner Zeit der Orden gezückt

Hadrianswall – Mit Hadrianswall zieht eins dieser Spiele in mein Regal ein, das vorgibt ein Spiel für bis zu sechs Spieler*innen zu sein. Allerdings spielt sich Hadrianswall alleine fast besser als mit mehr Spieler*innen. Zumindest fühlt es sich zu viert genauso solitär an wie alleine. Die herunterladbare Solokampagne sorgt hier für einen ganz enormen Wiederspielreiz und ich habe Hadrianswall versucht zu besiegen und habe die Kampagne nicht ganz bis zum Ende durchgespielt. Irgendwann ging mir die Zeit aus und ich habe die letzten beiden Spiele hinten an gestellt. Hadrianswall ist für alle die nicht wissen worum es hier geht, soetwas wie die Mutter der Flip & Writes. Zu Beginn einer Runde werden zwei Karten gezogen und für eine davon entscheiden wir uns als Rohstofflieferant, die andere bestimmt eine Art Punkte am Spielende zu bekommen. Danach sind wir ganz auf uns gestellt und müssen tüfteln. Wir erhalten verschiedene Arbeitskräfte und erspielen und Rohstoffe. Wir haben zwei riesige Zettel voll auf denen wir verschiedenste Kreuze in Kästchen setzen kann um den Fortschritt zu bestimmen. Absolut faszinierend und eines der besten Solospiele für mich überhaupt.

Living Forest – Und noch ein Spiel des Jahres. Diesmal aber das Kennerspiel des Jahres 2022 und auch dieses Spiel ist für viele ein rotes Tuch. Was für mich Challengers ist, war 2022 Living Forest für viele. Das Spiel gilt für viele als unwürdiger Preisträger, weil es angebliche Schwächen offenbart, so sollen einige der Wege, die zum Ziel führen leichter sein als andere. Das ist allerdings nur ein sehr beschränkter Blick einiger recht beschränkter Spieler*innen. Living Forest reguliert sich und seine Siegbedingungen selbst, wenn die Spieler*innen wissen was sie tun. Soll heißen das Spiel ist wie ein lebender Organismus und wenn die Spieler*innen auf der einen Seite zu stark eingreifen, dann muss auf der anderen Seite eingegriffen werden, um nicht zu verlieren. Das ist das perfekte Tauziehen nur parallel mit drei Seilen. Die richtige Balance und Kraft sind entscheidend. Living Forest ist ein tolles Spiel, wenn es richtig gespielt wird und deshalb ist es trotz seiner Einfachheit ein Kennerspiel.

So damit wären meine fünf Spiele gewählt. Nun müssen allerdings auch noch fünf Spiele rausfliegen und das ist mir natürlich gar nicht so schwer gefallen, denn einige Spiele überleben sich mit der Zeit selbst und so dürfte es wenig verwunderlich sein, dass es hier erstmal ein paar ältere Titel trifft. Auch hier in alphabetischer Reihenfolge:

En Garde (1993) – Duellspiele gibt es viele, sehr viele so gar. Das Spiel ist immer noch gut, bietet aber letztlich nichts wirklich Einzigartiges. Knizia schafft hier mit sehr wenig sehr viel und dennoch fliegt es raus, weil die Auswahl eben doch groß ist.

Man O‘ War (1993) – Von den meisten großen Miniaturenspielen von Games Workshop bin ich inzwischen komplett entkoppelt und so fliegt Man O‘ War auch konsequenter Weise als für mich schwächstes der Systeme raus. 1993 war ja eh der Jahrgang in dem ich mich mit am schwersten getan habe überhaupt fünf Titel zu finden.

Serenissima (1996) – Früher als die Spielszene noch nicht so bunt und voller Themen war, gab es viele Spiele bei denen wir Handel im Mittelmeerraum betrieben. Die Spiele waren so zahlreich, das es fast schon zu einem geflügelten Wort wurde, wenn von einem Handelsspiel im Mittelmeer sprach. Serenissima ist soetwas wie das Sinnbild, denn hier machen wir nichts anderes. Gutes Spiel aber dennoch: Tschüss!

Sticheln (1993) – Auch das dritte Spiel aus dem 1993er Jahrgang fliegt heute raus. Ich habe während meiner Schul- und jungen Erwachsenenzeit soviel Skat und Doppelkopf gespielt, dass ich ein wenig überspielt bin was Stichspiele angeht und deshalb auch gut auf Stichspiele verzichten kann auch wenn Sticheln ein sehr schönes und gradliniges ist.

Zombies!!! (2001) – Zu guter letzt muss noch eines der schlechtesten Spiele aus dem Regal ausziehen mit dem ich allerdings eine sehr lustige Ziet hatte. Viele lustige Abende lang haben wir den Landeplatz gesucht und sind an den Zombiehorden verzweifelt. Kein zeitgemäßes Spiel mehr aber soetwas wie ein Guilty Pleasure.

Das war das erste Update. Fünf rein. Fünf raus. 2022 klopft schon ans Regal und begehrt Einlass.

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