Das ist ja einfach… Eine Boygroup aus den 90er Jahren. Wenn ihr die kennt, herzlichen Glückwunsch, ihr seit schon alt. Spaß beiseite. Natürlich meine ich nicht die Boygroup, sondern, wie immer, einen Begriff aus der Brett- und Kartenspielwelt. Take That ist für viele ein unangenehmes Thema und für manche ist es essentiell. Ein bißchen haben wir es heute mit zwei Weltanschauungen innerhalb der Brettspielwelt zu tun. Genau das richtige Thema um das zweite Jahr der Begriffserklärungen zu eröffnen. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich damit begonnen, diese kleine Serie zu starten. Mal schauen wie lange sich das noch fortsetzen lässt.
Take That
Take That ist Englisch und bedeutet soviel wie „Nimm das!“ in der negativsten Art und Weise, wie man es auslegen kann. Spiele mit einer Take That-Mechanik sind also konfrontative Spiele. Wir spielen auf jeden Fall gegeneinander und Teile des Spiels sind darauf ausgelegt uns gegenseitig zu stören und zu behindern. Etwas umständlicher könnte man es so beschreiben, dass wir uns gegenseitig an unserem Fortschritt zum Sieg behindern. Es geht aber auch nicht soweit, dass wir uns gegenseitig aus dem Spiel ausschließen können. Die gängigsten Formen von Take That-Mechaniken sind das Stehlen von Ressourcen oder Karten des Gegners, das Rückgängigmachen zuvor erspielter Fortschritte oder den Mitspieler dazu zu zwingen Karten oder Ressourcen abzuwerfen und Aktionen zu verwehren.
Take That wird von der Spielerschaft generell sehr zwiegespalten aufgenommen. Für die einen ist es absolut verpönt und Spiele, die solche Elemente enthalten werden gemieden. Nichts, was den Gegner aktiv behindert wird akzeptiert. Die Behinderung des Gegenspielers wird fast schon als schlechtes eigenes Spiel angesehen. Für die anderen ist Take That das Salz in der Spielesuppe, denn es fördert auf jeden Fall die Interaktion zwischen den Spielern. Die Frage ist nur, ob positiv oder negativ, denn manche Zeitgenossen kommen mit solchen Spielweisen einfach nicht klar und zwischenmenschliche Spannungen am Spieltisch könnten die Folge sein.
Eurogames versuchen ja in der Regel die friedliche Koexistenz der Spielenden zu respektieren und enthalten in der Masse wahrscheinlich eher weniger Take That-Elemente, als die Amitrash-Fraktion. Aber es gibt auch in Eurogames immer wieder Take That-Mechaniken. Ein gutes Beispiel ist für mich Imperial Settlers, ein Spiel, dass man komplett ohne den Gegner zu berühren spielen kann. Man kann gänzlich sein eigenes Reich ausbauen und sich um seine Belange kümmern, aber es gibt eben auch die Möglichkeit den Gegenspieler zu attakieren und seinen Fortschritt zu behindern. Ich denke es ist klargeworden, was mit dem Begriff des Take That bei den Brettspielen gemeint ist. Bei den Bekannten Vertretern führe ich heute keine Spiele auf, bei denen man ganz klar die konfrontation sucht. Bei Res Arcana und Magic The Gathering, sowie Ashes oder Hero Realms ist es logisch, dass man sich gegenseitig angreifen muss, um zu gewinnen.
Bekannte Vertreter:
- Dominion
- Imperial Settlers
- Terraforming Mars
- Villainous