Nein, heute geht es nicht um Sport oder gar Tennis. Auch heute soll es um einen Begriff gehen der unter Brettspielern recht häufig verwendet wird. Zugegeben, er stammt ursprünglich mal aus dem Tennis, wird aber inzwischen in sämtlichen Spielerischen Aktivitäten benutzt. Tie Breaker. Was genau steckt dahinter und welche unterschiedlichen Arten von Tie Breakern sind bei Brett- und Kartenspielen geläufig. Lasst uns mal in die Schachteln und Regelhefte schauen.
Tie Breaker
Das Tie ist im Englischen Sport das Unentschieden und da es das manchmal nicht geben darf, wie zum Beispiel im Tennis, muß eine Form der Entscheidung her. Bei den Brett- und Kartenspielen ist das nicht anders. Auch hier gibt es welche bei denen ein Unentschieden unbefriedigend ist, wenn man zum Beispiel an Spiele denkt, die eine direkte Konfrontation zwischen den Spielern vorsehen.
Inzwischen hat es sich aber in vielen Spielen bei denen es um Punkte geht eingebürgert, einen oder mehrere Tie Breaker einzuführen. In einem Spiel, indem man zum Beispiel Ressourcen tauscht um am Ende in irgendeiner Form Siegpunkte zu generieren, steht meist die Regel am Ende, das bei Gleichstände geschaut wird, welcher der Spieler die meisten Ressourcen von Typ A hat, um einen Gleichstand aufzulösen. Das kommt inzwischen recht häufig vor. Einige Spiele gehen aber inzwischen auch noch viel weiter und fragen ganze Ketten von Möglichkeiten ab. Zum Beispiel „Wer hat mehr Pferde?“ und dann „Wer hat mehr Kühe?“ und dann „Wer hat mehr Schweine?“ usw. Manchmal wirkt das schon recht verzweifelt.
Früher, und zum Glück auch so langsam mittlerweile wieder, durfte ein Spiel aber auch mal unentschieden ausgehen. Das war in den meisten Fällen auch gar nicht so schlimm. Der Sieg wurde einfach geteilt. Meiner Meinung nach muss man nicht immer auf Teufel komm raus einen Sieger ermitteln. Ein schiedlich, friedliches Unentschieden tut es doch auch.
Unbefriedigend kann so ein Unentschieden nur dann werden, wenn man sich in einem epischen Wettbewerb befindet und mehrere Stunden gegen seine Mitspieler antritt und dann kein Sieger feststeht, oder sich nicht klar ermitteln lässt. In solchen Fällen, wenn das Spiel nicht gut genug ist, um die lange Spielzeit zu tragen, empfindet man das eher als Zeitverschwendung. Auch in den meisten Zweipersonenspielen wird ein Unentschieden von Teilen der Spielerschaft als unbefriedigend empfunden. Viele Spiele dieser Kategorie versuchen deshalb spielerisch einen direkten Sieg heruszubilden oder die Regeln so anzupassen, dass es selten zu einem Unentschieden kommen kann. Bei größeren Spielrunden sind Unentschieden eher akzeptiert.
Prämisse bei Tiebreakern scheint aber für die meisten zu sein, dass sie nicht allzu konstruiert sein sollen. Also nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern schon sinnvoll mit einer Bedeutung zum Spiel. Beim Teilen eines Sieges trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer ist am Spielen an sich interessiert und wer spielt um des Sieges Willens.
Diese Woche mal keine Bekannten Spiele mit besonders tollen Tie Breakern von mir, sondern der Aufruf an euch da draußen mal einige gute Vorschläge für Spiele zu schicken, die eine besonders tolle Regelung für Tie Breaker haben.