#65 Was ist eigentlich? – Hidden Movement

In dieser Woche möchte ich mich mit einer recht spannenden Mechanik befassen und euch den Begriff des Hidden Movement erklären, der euch auch durchaus mal im ein oder anderen Zusammenhang begegnen könnte. Diese Mechanik könnte man eigentlich auch schon als eigenes Genre bezeichnen, weil sie in den meisten Fällen das zentrale und einzige Element des Spiels darstellt. Aber wie immer gibt es da natürlich auch Gegenbeispiele. Ich fange einfach mal an.

Hidden Movement

Der englische Begriff lässt sich ziemlich eindeutig mit verdeckter Bewegung übersetzen. Hier ist der Name auch tatsächlich Programm. Spiele die sich der Hidden Movement Mechanik bedienen, setzen diese eigentlich immer in den Mittelpunkt und die Spiele ziehen genau daraus ihren Reiz. In der Regel spielt hier auch ein Spieler gegen den Rest und zieht genau daraus die Spannung.

Beispiele für dieses Kernmechanik gibt es erst einmal viele, aber einen Klassiker, der das Genre ziemlich bekannt gemacht hat ist natürlich das Spiel des Jahres von 1983, Scotland Yard. Hier steuert ein Spieler verdekt durch London und hinterläßt auf einem Spielbrett, dass durch unterschiedliche Verkehrsverbindungen gekennzeichnet ist, Spuren in Form von Fahrttickets. Aufgrund dieser Informationen und einiger weniger Momente in denen er bekanntgeben muss, wo er sich befindet, können die Gegenspieler versuchen ihn zu stellen. Scotland Yard war nicht das erste Spiel, aber bis zu diesem Zeitpunkt das bekannteste. Einige Kriegsspiele bedienten sich schon weit früher verborgenen Bewegungen für ihre Truppen. Ich hatte meinen ersten Kontakt mit dem neuerlich wieder aufgelegten Stop Thief!, dass einen elektronischen Ansatz hatte und den Detektiven durch Geräusche auf die Spur eines Diebes brachte, der gefasst werden wollte. Auch schon eine Ausnahme allein wegen der Elektronik und weil man hier zusammen gegen das Spiel agiert.

In der Tradition von Scotland Yard gab es über die Jahre dann noch so einige Vertreter, die zum Teil noch viel komplexer waren aber alle darauf basierten, das ein Spieler sich verdeckt bewegte und die anderen ihn im Prinzip finden mussten, um zu gewinnen. Fury of Dracula, Die Akte Whitechapel oder Last Friday um nur ein paar zu nennen. In Fury of Dracula zum Beispiel, mussten die Spieler Dracula dann auch noch besiegen wenn sie ihn gefunden haben oder er konnte wieder entkommen. Hier entscheiden sich die Spiele dann ganz oft in weiteren Mechaniken, aber der Kern ist die verdeckte Bewegung.

Beim Ringkrieg ist das etwas anders, hier spielt die verdeckte Bewegung nicht die Hauptrolle, ist eine Mechanik von vielen, die es dem Spieler der Freien Völker erlaubt verborgen vor dem Sauronspieler den Einen Ring zum Schicksalsberg zu transportieren ohne das es bemerkt wird. Beide Spieler stehen hier vor der Herausforderung das Spiel abzuwägen. Es kann auch auf andere Art und Weise gewonnen werden. In diesem Spiel ist die Mechanik thematisch sinnig und nur ein Teil des Spielgeschehens. Diese Form ist eher selten zu finden, denn in den meisten Fällen geht es für eine Partei zentral darum sich verdeckt zu bewegen und für die zweite sie aufzuspüren.

Bekannte Vertreter:

  • Der Ringkrieg: Zweite Edition
  • Fury of Dracula: Vierte Edition
  • Last Friday
  • Scotland Yard

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