Draftosaurus

Draftosaurus

Dieses Spiel ist, wenn ich das richtig verstanden habe, eigentlich ein Unfall. Einer der so nebenbei passiert ist, als sich die vier Autoren mit einem anderen Projekt beschäftigt haben. Eigentlich waren die vier, durchaus nicht unbekannten Herrschaften, auf einem gemeinsamen Treffen dabei, Arkeis zu entwickeln, welches meines Wissens nach bis heute noch nicht erschienen ist, als ihnen die Idee für Draftosaurus so zugeflogen kam. Bei den vier Autoren handelt es sich um Antoine Bauza (7 Wonders Duel), Corentin Lebrat (Trek 12), Ludovic Maublanc (Cyclades) und Théo Rivière (The Loop). Ohne schon zuviel vorwegzunehmen kann ich sagen, dass ich beim Spielen von Draftosaurus immer wieder feststelle, wie leicht und locker das von der Hand geht und ich mir vorstellen kann, wie die vier in einer lockeren Runde ein paar Ideen zusammengeworfen haben, die natürlich auch alle nicht neu waren, und daraus ein Spiel entwickelten, dass einfach nur simplen Spaß macht. Der Name ist hier Programm und somit haben wir es mit einer Draft-Mechanik zu tun. Dabei handelt es sich um eine Auswahl aus einem begrenzten Rahmen, die alle Spieler*innen zu treffen haben. Im Anschluss wird das Zudraftende weitergereicht und die Spieler*innen müssen erneut eine Wahl aus dem neuen Rahmen treffen. In diesem Fall handelt es sich, wie sollte es bei dem Namen auch anders sein, um Dinosaurier.

Worum geht es?

Die Spieler*innen draften reihum Dinosaurier, die sie anschließend in ihren Dinopark unterbringen müssen. Das passiert genau zwei Mal mit je sechs Dinosauriern, bevor die Partie beendet ist. Je nachdem, wo die Dinos im Park untergebracht worden sind, bringt das Punkte, die zum Schluß gezählt werden. Da das allein ja langweilig wäre, wenn sich jede*r immer aussuchen könnte, wohin die Dinos im eigenen Park wandern, gibt es noch einen Regelwürfel, der dafür sorgt, das nicht alles immer ganz so einfach ist.

Draftosaurus – Spielaufbau / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Draftosaurus ist eines der Spiele, die sich am schnellsten durch eine Probepartie erklären lassen. Jede*r Spieler*in erhält ein Tableau, auf dem der Dinopark abgebildet ist. Dieser zeichnet sich durch dieverse Gehege und einige Regionen aus. Was das alles genau zu bedeuten hat, erkläre ich gleich, aber ansonsten gibt es noch einen Holzwürfel mit sechs Symbolen darauf und einen Sack voll mit Dinomeeplen in sechs verschiedenen Sorten. Je nach Spieler*innenanzahl spielen in einer Partie allerdings nicht alle Meeple mit und müssen vorher aus dem Beutel genommen werden.

Draftosaurus – Dinomeeple / Foto: Spieltroll

Zu Beginn einer Partie zieht ein*e jede*r sechs Meeple aus dem Beutel und hält sie in der Hand geheim. Nun suchen sich alle einen ihrer Dinos aus, den sie ausspielen möchten und nehmen ihn in die andere Hand. Haben alle gewählt, werden sie aufgedeckt und müssen in die jeweiligen Parks ihrer Besitzer*innen eingebaut werden. Die Meeple wandern dann weiter zum linken Nachbarn und eine neue Wahl aus nur fünf Dinos muss getroffen werden. So wandert die immer kleiner werdende Anzahl Dinosaurier um den Tisch.

Draftosaurus – Dinopark / Foto: Spieltroll

Ein*e vorher bestimmte*r Startspieler*in wirft den Würfel und gibt für diesen Zug die geltende Regel vor. An diese müssen sich bis auf den/die Würfler*in alle halten. Anschließend wird auch der Würfel immer weitergegeben. Fertig aus. Das ist im Prinzip das ganze Spiel. Nachdem alle sechs Dinos aus der Hand im Park eingebaut wurden, werden erneut sechs aus dem Beutel gezogen und eine zweite Runde gespielt bis auch diese alle eingebaut wurden. Dann folgt die Auswertung und die meisten Punkte gewinnen wie üblich.

Draftosaurus – Regelwürfel / Foto: Spieltroll

Entscheidend für den Spielspaß sind hier das Tableau und der Würfel. Das Tableau wird durch einen Fluß in zwei Seiten geteilt. Auf jeder Seite befinden sich drei Gehege. Die linke Seite ist durch ein Cafésymbol gekennzeichnet und die rechte durch ein Toilettensymbol. Diese beiden Symbole befinden sich auch auf je einer Seite des Würfels. Darüberhinaus gibt es auf dem Tableau noch einen Wald- un einen Ebenenbereich. Auch diese werden durch einen Baum und einen Stein auf dem Würfel repräsentiert. Die beiden fehlenden Symbole sind ein Quadrat als Symbol für ein leeres Gehege und ein Warnschild mit dem Tyrannosaurus Rex.

Draftosaurus – Gleiche Saurier Gehege / Foto: Spieltroll

Die Gehege auf dem Tableau nehmen auf verschiedene Weise Dinos auf. In je einem Gehege dürfen nur unterschiedliche/gleiche Arten aufgenommen werden und je mehr wir in einer Partie scahffen, desto mehr Punkte erhalten wir für diese. Ein weiteres Gehege will genau drei Binos aufnehmen, wobei die Art egal ist und wir würden sieben Punkte dafür erhalten. In einem anderen bringen uns nur Pärchen jeweils fünf Punke. Ein weiteres Gehege ist für einen Einzelgänger bestimmt, von dieser Spezies darf sich im gesamten sonstigen Park kein weiteres Exemplar befinden und das letzte Gehege bezieht die Mitspieler*innen mit ein, denn dort müssen wir einen Saurier platzieren, von dem wir in unserem Zoo mehr Exemlare besitzen, als in allen anderen Zoos. Da ich ja nicht unbedingt immer alles regelkonform einsetzen kann, gibt es noch den Fluß, der ebenfalls ein Gehege ist und der als Ziel immer legal ist.

Draftosaurus – Tyrannosaurus Rex / Foto: Spieltroll

Eine der sechs Dinoarten ist natürlich der Tyrannosaurus (rot) und für diesen gibt es nochmal eine Sonderregel, denn für jedes Gehege indem ich ein Exemplar platzieren kann, erhalte ich einen Extrasiegpunkt.

Auf der Rückseite befindet sich noch die Winterseite des Parks, so dass wir variieren können oder aber eine kombinierte Partie aus beiden Tableaus spielen können, denn eine Partie dauert 15 bis zwanzig Minuten, da sollte sich das einrichten lassen. Eine Sonderregel für die Partie zu zweit gibt es auch, denn dort werden einfach vier Runden mit je sechs Dinos gespielt aber nachdem sich ein Dino ausgescuht wurde, müssen die Spieler*innen immer auch einen Dino in die Schachtel zurück legen. So wird das Spiel zu zweit sogar noch ein wenig taktischer wie ich finde.

Draftosaurus – beide Seiten der Tableaus / Foto: Spieltroll

Das Fazit

Draftosurus ist kein großes und kein besonders innovatives Spiel. Es erfindet absolut nichts neu und muss das auch gar nicht. Es funktioniert hervorragend und bringt für ein bis zwei Partien Zwischendurch wirklich Spaß. Ein astreiner Füller. Spielspaß steht hier eindeutig im Vordergrund. Kritiker könnten jetzt darauf hinweisen, dass es ja möglich ist, die Dinoformen im Beutel zu ertasten und sich so ein Vorteil verschafft werden kann, aber ganz ehrlich, wer es nötig hat bei einem Spiel das fünfzehn Minuten dauert, so etwas auszuprobieren, der hat an meinem Spieltisch nichts zu suchen. Mit solchen Spieler*innen spiele ich gar nicht erst. Was ich allerdings wirklich vermisse ist ein abwischbares Tableau zum Punktezählen oder von mir aus auch einen Block. Sonst habe ich wirklich nichts zu meckern. Der Preis ist gut. Die Meeple und das andere Material sind toll und über den Spielverlauf habe ich alles gesagt: simples Drafting, da kann eigentlich nichts schieflaufen. Spieler*innen die Drafting nicht mögen, werden es hiermit auch nicht lieben lernen.


  • Verlag: Ankama
  • Autor*in(en): Antoine Bauza, Corentin Lebrat, Ludovic Maublanc, Théo Rivière
  • Illustrator*in(en): Vipin Alex Jacob, Jiahui Eva Gao
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Spieler*innenanzahl: 2 – 5 Spieler*innen
  • Dauer: 15 – 20 Minuten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.