Projekt: Die perfekte Sammlung – 2005

Nach der kurzen Auszeit soll es hier natürlich unvermittelt weitergehen. Das Großereignis des Jahres, die SPIEL 2023, wirft ihre Schatten voraus und wird demnächst viel Aufmerksamkeit verschlingen. Eine kleine Vorschau mit Titeln auf die ich mich freue wird hier auch noch erscheinen. Heute ist aber erstmal wieder das angestoßene Sammlungsprojekt an der Reihe. Da war ja vor kurzem sozusagen Bergfest. 2005 ist der Jahrgang mit dem ich mich heute beschäftigen will. Nach ein paar schwächeren Jahrgängen in denen ich mir die Spiele wirklich zusammensuchen musste, war der letzte für mich dann doch eine eher eindeutige Sache. 2005 ist für mich fast sogar noch eindeutiger, obwohl ihr euch schon auf eine wirklich wilde Fahrt zwischen den Genres freuen könnt. Der „Spieltroll“, also mein Ladengeschäft, brachte mich damals dazu, mich sehr viel mit den aktuellsten Dingen auf dem Markt zu beschäftigen. Da ich aber mein Hobby zum Beruf machte, war die Trennlinie sehr unscharf und auch privat wurde natürlich viel gespielt. Genug gelabert – los gehts!

Was passiert hier genau?

Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.

Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.

So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 2004 aus. 80 Spiele sind bisher eingezogen und heute kommen fünf weitere aus dem Jahrgang 2005 hinzu.

Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.

Arkham Horror

Arkham Horror – Da wir uns im Jehr 2005 befinden, handelt es sich hierbei natürlich um die 2nd Edition. Das uralte Spiel von 1987 habe ich mal gesehen und ich glaube kaum das ich damit so einen Spaß gehabt hätte. Damals war mein Kumpel Hagen derjenige, der das Spiel zuerst auf den Tisch brachte. Ich erinnere mich noch daran. Das Spiel war riesig und wir hatten Mühe es auf seinem Wohnzimmertisch zu platzieren und wir spielten den ganzen Abend um den großen Alten zu besiegen. Das Gameplay ist für heutige Verhältnisse ein wenig antiquiert, aber was hat das für einen Spaß gemacht in diese andersartige Welt einzutauchen, die aber dennoch so real erschien. Es machte uns zu Cthulhu-Jüngern und führte dazu, die Welt, die ich zuvor nur angerissen hatte, näher erforschen zu wollen. Grandioses Spiel zu dieser Zeit und ich würde es heute immer noch gerne mit den richtigen Leuten spielen. Von Ort zu Ort ziehen, Monster bekämpfen und hoffen die richtigen Dinge zu tun, bis der große Alte auf den Plan tritt und uns hoffentlich nicht allzu sehr den Arsch versohlt.

Descent – Journeys in the Dark

Descent: Journey to the Dark – Ich habe selbst nur die englische Version besessen, aber zu deutsch hieß es Descent: Die Reise ins Dunkel. Diese Version habe ich in meinem Geschäft verkauft und imemr mal wieder eine Vorführungsrunde gestartet. Das Spiel wurde gekauft und war in seinem riesigen Karton tatsächlich sehr günstig im Vergleich mit heutigen Preisen. Hier hat der geneigte Fan einen exzelenten Dungeoncrawl bekommen. Eine wahre Maße an spielbaren Charakteren und jede Menge Monsterfiguren. Modulare Pläne und Bodenfliesen zu Hauf. Garniert mit einem Szenariobuch, dass erstmal keine Fragen offen ließ und danach konntest du selbst aktiv werden und dir schöne Szenarien ausdenken. Ich habe es geliebt in seiner Vielfalt und Optik. Ich habe mich selbst Jahre später, obwohl ich es lange nicht gespielt hatte, sehr schwer damit getan es zu verkaufen. Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung damit allein auf weiter Flur stehe, aber ich finde Version zwei und auch die neueste lange nicht so stark wie diese Version.

Fiese Freunde Fette Feten

Fiese Freunde Fette Feten – Auch in diesem Jahrgang kann ich nicht ohne ein Spiel von Friedemann Friese. Seine Spiele zeichnen sich durch thematische Extravaganz und ein Wagnis für Neues aus. Beim letzteren wage ich nicht das einzuschätzen, denn spielerisch empfinde ich Fiese Freunde aus heutiger Sicht nicht besonder innovativ, mag aber sein, dass es früher tatsächlich auch nicht üblich war, auf Leisten mit bestimmten Werten zu hantieren, die wiederum Karten beeinflussen. Möglich. Hier ging es mir immer mehr um die Thematik und ich habe einen Faible für Spiele, die versuchen das Leben und verschiedene Lebensverläufe abzubilden. Mag sein, dass es durch meine kindliche Prägung durch Das Spiel des Lebens, mit dem mich meine Schwestern malträtierten, bevor ich dazu überging und meine Freunde damit nervte, liegt. Aber ich mag einfach solche Spiele und das setzt sich auch mit späteren Spielen fort. Fiese Freunde ist in dieser Hinsicht natürlich speziell, es ist halt auch ein Friese, aber ich mag es einfach unterschiedliche Leben zu spielen und zu sehen, was meine Mitspieler*innen so auf die Beine stellen und wie wir hier miteinander in Verbindung stehen. Wahrscheinlcih sogar bis heute mein liebstes Spiel von Friedemann Friese.

Schatten über Camelot

Schatten über Camelot – 2004 begann durch Zug um Zug der Stern von Days of Wonder aufzusteigen. Nur ein Jahr später erschien mit Schatten über Camelot gleich das nächste tolle Spiel und sag genauso beeindruckend gut aus und hatte hervorragendes Material. Days of Wonder begründeten ihren Ruf zu dieser Zeit, den sie bis heute halten sollten, auch wenn ihre Veröffentlichungen weniger häufig wurden. Schatten über Camelot ist für mich bis heute das einzige semi-kooperative Spiel bei dem mir nicht die Hutschnur hochgeht und bei dem ich sagen würde es funktioniert so wie es ist gut. Ansonsten ist dieses Genre eher eines in dem nicht viel zusammenläuft. Die Spieler*innen versuchen hier gegen die Kräfte der Dunkelheit anzugehen und sammeln weiße Schwerter an der runden Tafel, gehen auf heroische Questen und versuchen Camelot zu verteidigen bevor es fällt. Eine*r der Mitstreiter*innen könnte alelrdings auch ein Stinkstiefel sein, der auf eigene Rechnung tätig ist und versucht einen Erfolg auf subtile Art und Weise zu verhindern.

Twilight Struggle

Twilight Struggle – Niemand benutzt den sperrigen deutschen Titel für dieses Spiel, der Gleichgewicht des Schreckens lautet und auch ganz seltsam auf der Schachtel aussieht. Nach einem Amitrashspiel, einem Dungeoncrawler und zwei sehr unterschiedlichen europäischen Spielen darf in diesem Jahrgang natürlich auch noch ein Wargame nicht fehlen, oder? Ich tue mich ein bisschen schwer damit, Twilight Struggle in die Wargameecke zu stellen, obwohl es das natürlich ist. Aber es ist wohl eines dieser Wargames, das auch andere Spieler*innenschichten erreicht, ansonsten kann ich mir die Popularität nur schwer erklären. Das Spiel ist riesig und seiht bei leibe gar nicht mal gut aus. Es verfügt, wenn man es positiv ausdrücken möchte, über einen realistischen Look. Das Spielprinzip aber ist, oder sagen wir besser war, eine ganze Zeit lang einzigartig, denn es wurde komplett über Karten gesteuert, die für unterschiedlichste Dinge eingesetzt werden konnten. Jede Karte verkörperte ein Ereignis und konnte dafür eingesetzt werden, um spezielle Dinge auf dem Spielfeld auszulösen, oder aber ich kann damit meine Kontrolle über Länder auf der ganzen Welt erhöhen oder sie sonstwie benutzen. Für Fans knackiger Strategiespiele ein absolutes Muss. Heutzutage gibt es mehrere Spiele, die sich auch auf seichterer Art und Weise dieser Kartenmechanik nähern.

Das waren sie dann auch schon wieder, meine fünf Spiele für den Jahrgang 2005 die ich in mein Kallaxregalfach stellen würde. Spiele die ich empfehlen kann und die ausprobiert werden sollten. Natürlich ist das wie immer nur meine Sicht auf diesen Jahrgang, ihr habt bestimmt einen anderen. Dieser interessiert mich allerdings brennend. Denn vielleicht gibt es da draußen ja das ein oder andere Kleinod, von dem ich noch nichts gehört habe oder das so interessant klingt, wenn es von euch gelobt wird, dass ich es mir mal zulegen muss. Also rein in die Kommentare damit. Auch über Zustimmung würde ich mich freuen, auch wenn ich mir kaum vorstellen kann das es irgendwen gibt, der genau diese Spiele auswählen würde. Lasst uns teilhaben und so sieht das Kallax nach dem Jahrgang 2005 nun aus:

Ein ziemlich volles Fach in dieser Ausgabe. Lange dauert es gar nicht mehr bis wir das Regal ganz gefüllt haben werden. 2006 steht schon vor der Tür und klopft ganz laut mit seinen Beiträgen und auch da gibt es wahrscheinlich wieder die ein oder andere Überraschung für euch. Lasst euch überraschen was in zwei Wochen einzieht und bis dahin kommentiert fleißig, was ihr gewählt hättet.

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